2020
Naturparke stellen ihre Leistungen im Bayerischen Landtag vor
Zwiesel: Durch die Unterstützung der Landtagspräsidentin Ilse Aigner konnten die Bayerischen Naturparke im Rahmen eines Informationstages im Landtag den Abgeordneten die einzelnen Naturparke vorstellen und die Leistungen in den Regionen aufzeigen. Organisiert wurde die Veranstaltung durch den Naturparkverband Bayern. „Als stellvertretender Verbandsvorsitzender habe ich mit angeregt, den politischen Entscheidungsträgern zu zeigen, dass die für Naturparke zur Verfügung gestellten Finanzmittel gut angelegt sind“, so der Naturparkvor-sitzende Heinrich Schmidt.
In Bayern gibt es derzeit 19 Naturparke, die ein Drittel der bayerischen Landesfläche einnehmen. In den meisten Regionen sind noch viele einzigartige Tier- und Pflanzenarten anzutreffen. Naturparke helfen die Natur zu schützen, betreiben Landschaftspflege, setzen sich im Bereich der Umweltbildung ein und unterstützen die Städte und Gemeinden bei der Regionalentwicklung. Darüber hinaus können Naturparke mit ihren neuen „Naturpark-Rangern“ einen umweltverträglichen Naturtourismus voranbringen.
Die Verantwortlichen haben sich gefreut, dass Frau Landtagspräsidentin Ilse Aigner die Begrüßung übernahm und auch Herr Ministerpräsidenten Markus Söder und Umweltministers Thorsten Glauber die Präsentation besuchten. Die meisten Abgeordneten aus der Region nahmen die Gelegenheit wahr, sich über die Aufgaben und Leistungen der bayerischen Naturparke zu informieren, wie z.B. MdB Christian Flisek, MdL Manfred Eibl, MdL Max Gibis, MdL Ruth Müller, MdL Alexander Muthmann, MdL Toni Schuberl, MdL Rosi Steinberger, MdL Walter Taubeneder und MdL Dr. Gerhard Waschler. Insgesamt brachten über 80 Abgeordnete aus ganz Bayern mit ihrem Besuch ihre Wertschätzung für die Arbeit der Naturparke zum Ausdruck.
Bild: v.l.n.r: Landtagspräsidentin Ilse Aigner, MdL Manfred Eibl, MdL Ruth Müller, Hartwig Löfflmann, MdL Dr. Petra Loibl, MdL Rosi Steinberger, Heinrich Schmidt
Bildautor: Heinrich Schmidt
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Gebietsbetreuer sehen Entwicklung in der Naturschutzarbeit positiv
Die Gebietsbetreuung in Bayern ist weiterhin auf Erfolgskurs. Mittlerweile gibt es in Bayern 65 Gebietsbetreuer, die in 56 ökologisch wertvollen Gebieten unterwegs sind. Kürzlich kamen nahezu alle Gebietsbetreuer, der Vorstand des Bayerischen Naturschutzfonds, Georg Schlapp, und Vertreter der Höheren Naturschutzbehörden zu ihrer jährlichen Tagung in der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen zusammen. Mit dabei waren auch die Gebietsbetreuer des Naturparks Bayerischer Wald Johannes Matt und Stefan Poost.
Großen Raum nahm dabei die durch das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und das Begleitgesetz von Staatsregierung und Landtag initiierte personelle Aufstockung für den Arten- und Biotopschutz ein. Wolfram Güthler vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV), der extra für diesen Tagesordnungspunkt angereist war, stellte die neuen Berufsbilder von Naturpark-Rangern, Biodiversitäts- und Wildlebensraumberatern vor und warb mit dem Begriff der wachsenden „Naturschutzfamilie“ für gute Zusammenarbeit. Wie schon im letzten Jahr, als gerade neue Stellen für die Naturpark-Ranger geschaffen wurden, waren sich die Gebietsbetreuer einig, dass eine personelle Aufstockung im Naturschutz nur zu begrüßen sei. Nur so könne man die wachsenden Aufgaben effektiv bewältigen und gute Ergebnisse erzielen. Allerdings sei es auch wichtig, dass die Zuständigkeiten und Aufgaben der einzelnen Akteure gut geklärt seien. Es ginge hierbei nicht um Abgrenzung im Sinne von Abschottung, sondern darum, dass man sich harmonisch ergänzen müsse. Hierfür seien, sobald die Stellen im Nachtragshaushalt 2020 durch den Landtag geschaffen werden, noch weitere Abstimmungsgespräche im Ministerium und mit den Bezirksregierungen geplant, bestätigte auch Wolfram Güthler. Hierbei möchten die Gebietsbetreuer gerne ihren großen Erfahrungsschatz einbringen, den sie im Feld der Naturschutzvermittlung, Projektbetreuung, Besucherlenkung, Artenschutz- und Artenhilfsprojekten bereits gesammelt haben.
In einem Workshop diskutierten die Gebietsbetreuer deshalb über ihre Erfahrungen, ihre besonderen Qualifikationen und über die Rolle, die sie in dieser neuen Konstellation von Akteuren einnehmen könnten. Damit sie auch weiterhin nach außen gut vertreten sind, wählten sie auf der Tagung Isolde Miller (Gebietsbetreuerin für Moore, Tobel und das Bodenseeufer) zur neuen Landessprecherin. Als neuer Bezirkssprecher für Niederbayern wurde Johannes Matt, Gebietsbetreuer für die Arberregion vom Naturpark Bayerischer Wald gewählt. Neben Johannes Matt ist Stefan Poost, Betreuung des Ilztals, im Bereich des Naturparks Bayerischer Wald, tätig. Das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) „Talsystem Ilztal“ bietet neben einer Vielzahl von Pflanzenarten, wie Sibirische Schwertlilie, auch eine Reihe schützenswerter Tierarten. So kommt beispielsweise der Eisvogel neben Wasseramsel und Gebirgsstelze recht häufig vor. Rund um den Großen Arber werden im Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiet Arber bedrohte Tierarten, wie beispielsweise das Auerhuhn als Leitart, geschützt. Außerdem beherbergt das FFH-Gebiet „Silberberg“ als überregional bedeutsames Winterquartier viele verschiedene Fledermausarten. Am Arbergipfel kommen noch seltene Eiszeitreliktarten wie Dreiblatt-Binse oder Alpenflachbärlapp vor. Träger der Gebietsbetreuung Ilztal und Arberregion ist der Naturpark Bayerischer Wald. Gefördert werden die Stellen der Gebietsbetreuer vom Bayerischen Naturschutzfonds.
Bild: Die Gebietsbetreuer in Bayern trafen sich zum Erfahrungsaustausch. Unter ihnen die Gebietsbetreuer Johannes Matt und Stefan Poost des Naturparks Bayerischer Wald. (Bildautor: Hannes Kraus, ANL).
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Viel Betrieb in den NaturparkWelten
Ganz im Zeichen des Jubiläums „30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs“ stand das Jahr 2019 in den Naturparkwelten im Grenzbahnhof Eisenstein. Die Menschenkette am 9. November war für Hartwig Löfflmann, Geschäftsführer des Naturparks, ein echtes Highlight, ebenso wie die Feier zum fünfjährigen Bestehen der NaturparkWelten mit dem tschechischen Außenminister Tomáš Petříček und Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten.
Trotz des vielen Schnees zum Jahresanfang 2019, wegen dem sogar der Zugbetrieb nach Eisenstein teilweise eingestellt werden musste, und des heißen Sommers – eigentlich kein Museumswetter – kamen 2019 knapp 14 000 Besucher in die Naturparkwelten und zusammen insgesamt fast 37 000 an die Infotheke.
Auf was sich die Besucher 2020 besonders freuen dürfen? „Im Oktober jährt sich zum 20. Mal die Eröffnung des ersten Infozentrums im Grenzbahnhof und es gibt im Sommer wieder interessante grenzüberschreitende Wanderungen an jedem ersten Sonntag im Monat“, so Hatrwig Löffl-mann.
Von April bis Oktober, ausgenommen der Pfingstsonntag, gibt es zudem wieder den „Trans Bayerwald Express“, die geführte Zugtour von Plattling nach Bayerisch Eisenstein. Löfflmann freut sich auch bereits auf die Buchvorstellung „Im Land der Künischen Freibauern Teil II“. Ansonsten läuft wieder am letzten Augustsamstag die Europäische Fledermausnacht und im Naturpark Wirtshaus gibt es am 29. Februar Starkbier und Theater.
„Außerdem werden wir im Rahmen eines Modellprojektes im Rahmen der ersten grenzüberschreitenden Umweltstation eine besondere Ausrichtung auf blinde und sehbehinderte Menschen vornehmen und damit das Etikett ‘barrierefrei’ ein weiteres Stück ausbauen. Insgesamt sind dafür zwei Jahre anberaumt“, so Löfflmann. − chr
Winterwandern im Viechtacher Land
In Gumpenried startet die Tour regenabwärts. „Genießen Sie faszinierende Ausblicke auf den Fluss Schwarzer Regen“, heißt es dazu von Seiten der Tourist-Info. Über den Weiler Haid am Sand und Pignet führt der Weg auf naturbelassenen Wegen durch das romantische „Liebestal“ ins Adventure-Camp Schnitzmühle. Zurück nach Viechtach kann mit dem Zug gefahren werden oder der Rückmarsch wird auf Schusters Rappen in Angriff genommen.
Treffpunkt ist um 10 Uhr am Parkplatz P 1 in der Bierfeldstraße. Um 10.37 Uhr geht es mit der Waldbahn bis zur Haltestelle Gumpenried-Asbach. Die leichte bis mittelschwere Tour mit einer Gehzeit von rund 4,5 Stunden ist für jedermann geeignet. Eine Anmeldung ist erforderlich bis Dienstag, 4. Februar, 16 Uhr, in der Tourist-Info Viechtach, 09942/1661.− vbb
Sternenpark: Frauenau nicht abgeneigt
Es rückt in diesem Zusammenhang insbesondere die Problematik der nächtlichen Lichtverschmutzung in den Mittelpunkt. Dr. Julia Freund und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald informierten den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung ausführlich. Die Gemeinde zeigte sich nicht abgeneigt, dieses Projekt zu unterstützen. Die Kommune muss dafür allerdings im kommenden Jahrzehnt die in den Richtlinien formulierten Ziele erreichen, sprich eine konzertierte Umrüstungs-Maßnahme auf „sternenparkkonforme Beleuchtung“ starten.
„Mit einem Sternenpark soll die nächtliche Lichtverschmutzung drastisch reduziert werden, dadurch die Lebensqualität für die Menschen verbessert und die Beeinträchtigung der Natur verringert werden. Wir stehen mit diesem Projekt derzeit mit insgesamt 22 Gemeinden in Kontakt, zudem erfolgt ein intensiver Austausch mit dem Bayernwerk als Energieversorger“, erklärte Naturpark-Geschäftsführer Löfflmann.
„Aktuellen Forschungen zufolge hat die Verwendung zu intensiver Beleuchtung mit den falschen Lichtfarben zur falschen Zeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Gleichzeitig sterben durch den inflationären Einsatz von nächtlichem Kunstlicht immer mehr Insekten und ganze Ökosysteme werden aus ihren Angeln gehoben – mit fatalen folgen für Natur und Mensch“, so Dr. Julia Freund.
Zur Zertifizierung für einen Sternenpark müssen mindestens 67 Prozent aller Lichtquellen in dem jeweiligen Areal „sternenparkkonform“ sein. Es müssten daher entsprechende Umrüstungsmaßnahmen durchgeführt werden, wobei es gilt, die Intensität der Lichtquellen zu reduzieren, beziehungsweise besser abzuschirmen.
Johann Schönberger vom Baureferat informierte, dass man gegenwärtig mit den Nachtabschaltungszeiten die nächtliche Lichtverschmutzung ohnedies schon reduziere, aber man in dem angestrebten Zeitraum rund 400 Straßenleuchten umrüsten müsse. „Die Kosten hierfür dürften im hohen sechsstelligen Bereich liegen“, schätzte er.
Patrick Zens (CSU) merkte an, dass man sich damit hohe finanzielle Fesseln anlege. Bürgermeister Herbert Schreiner (SPD) entgegnete, dass der Nachrüstungsbedarf in diesem Zeitraum durchaus zu bewerkstelligen sei. Dietmar Dengler (Grüne) pflichtete ihm bei: „Es wird dadurch künftig auch Energie eingespart. Es ergeben sich Vorteile für Mensch und Tierwelt. Ferner sehe ich darin durchaus auch einen touristischen Nutzen“, so Dengler.
Rathausvize Fritz Schreder (SPD) merkte an, die positiven und negativen Aspekte abzuwägen. „Wir fassen dazu heute keinen Maßnahmenbeschluss und es stehen in den kommenden zehn Jahren ohnedies energetische Verbesserungen auf der Agenda. Aus dieser Sicht verdient das Projekt durchaus unsere Unterstützung“, erklärte er. Erhard Dick (Unabhängige) schloss sich diesen Argumenten an und brachte den Vorschlag, die aktuelle Nachtabschaltung von einzelnen Straßenzügen von 1 Uhr auf 24 Uhr vorzuverlegen.
Bei der abschließenden Abstimmung gab es dann eine klare Mehrheit für die Unterstützung des „Sternenparks Bayerischer Wald“. Nur Patrick Zens und Max Stadler (beide CSU) stimmten dagegen.
− hz
Wärme, Strom und Mobilität von der Sonne – Möglichkeiten der Eigenversorgung mit Sonnenenergie
Welche Möglichkeiten der Eigenversorgung mit Sonnenenergie gibt es? Auf welche Energietechnologien ist zu setzen? Wie sieht eine nachhaltige Mobilität der Zukunft aus? Auf diese und weitere Fragen gibt der Referent Georg Dasch bei seinem Vortrag Antworten. Beginn ist am Donnerstag: 13.02.2020 um 19.30 Uhr. Die Veranstaltung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Naturpark-Umweltstation Viechtach.
Das Gebäudekonzept eines Sonnenhaus steht für intelligente Eigenversorgung mit Energie aus der Sonne für Wärme, Strom und Mobilität. Bei einem Sonnenhaus werden mindestens 50 Prozent des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser solar erzeugt. Es kommen sowohl solarthermische Kollektoren als auch PV Module in Kombination mit Wärmepumpen zum Einsatz. Mit der Photovoltaikanlage lassen sich zusätzlich hohe Autarkiegrade bei der Haushaltsstromversorgung und bei der E-Mobilität erreichen. Vorrangige Ziele sind ein hoher Wohnkomfort in Kombination mit sehr niedrigem Primärenergiebedarf und sehr geringen Betriebskosten. Das Gebäudekonzept mit den Hauptkomponenten Gebäudehülle, Wärmedämmung, Solartechnik und Speicherung wird in der Theorie und am Beispiel von verschiedenen Bauprojekten erläutert. Da das Sonnenhaus die Speicherung von Wärme und Strom in das Gebäude integriert, ist es schon vorbereitet für die künftige smarte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien. Der erste Vorsitzende des Sonnenhaus-Instituts e.V. Architekt Georg Dasch hat seit 1997 an mehr als 75 Sonnenhäusern mitgewirkt. In zahlreichen Forschungsprojekten wurde die Qualität der Sonnenhäuser bestätigt.
Foto (H. Löfflmann): Im Naturparkhaus in Zwiesel findet am Donnerstag, 13.02.2020 um 19:30 Uhr ein Vortrag zur Nutzung von Sonnenenergie statt
Wintergäste an der Donau
Am 11.02.2020 lädt der Naturpark Bayerischer Wald zu einer besonderen vogelkundlichen Führung ein. Gemeinsam mit dem Ornithologen Dr. Christian Stiersdorfer vom Landesbund für Vogelschutz und dem Naturpark-Ranger Henning Rothe entdecken wir die Welt der Wasservögel direkt im Stadtgebiet von Straubing.
Die Donau stellt einen international bedeutsamen Winterrastplatz für Wasservögel dar. Bei Kälte konzentrieren sich die Vögel an den eisfreien Stellen des fließenden Stroms und es gibt teils beeindruckende Ansammlungen von Enten und Gänsen zu sehen. Mit etwas Glück ist auch die ein oder andere seltene Art zu bewundern.
Die Veranstaltung dauert rund 2 Stunden und ist auch für Teilnehmer ohne ornithologische Vorkenntnisse geeignet. Bitte warme Kleidung und, wenn vorhanden, Fernglas und Spektiv mitbringen.
Treffpunkt ist um 15:00 Uhr am „Adler“ in Straubing, gegenüber der Stadtbibliothek Salzstadel. Parkmöglichkeiten befinden sich am Großparkplatz „Am Hagen“ in fußläufiger Entfernung. Kurzfristige Rückfragen unter: 0170 260 78 30.
Foto Rothe: Die niederbayerische Donau ist ein bedeutender Überwinterungsraum für Wasservögel: Ziehende Graugänse
Auf historischen Spuren - Die Ilz am Dießenstein
Auf weiter Strecke trennte die Ilz als Grenze das Herzogtum Bayern und das Fürstbistum Passau. Befestigungsanlagen und Zollstellen - Geschichte an der Ilz, Panduren und die Ilz als Grenze zwischen „drent und herent“. Anspruchsvolle naturkundlich-historische Wanderung durch die Dießensteiner Leite über die Ruine Dießenstein und wieder zurück. Bei Schnee sind Wanderstöcke oder Schuhspikes vorteilhaft. Die Wanderung mit dem Naturpark - Gebietsbetreuer des Ilztales Stefan Poost findet am Sonntag, den 09.02.2020 um 14:00 Uhr statt. Treffpunkt ist der Ilzparkplatz an der Schneidermühle.
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Naturparkhaus Zwiesel: hier wurde vorbildlicher Klimaschutz 20 Jahre
Das Thema Klimaschutz prägt derzeit wohl mehr als alles andere das Geschehen in Politik und Nachrichten. Viel wird diskutiert, ja gestritten, welche die richtigen Strategien sind und auch, was man im Kleinen für den Klimaschutz leisten kann. Der Naturpark Bayerischer Wald war diesbezüglich der Zeit voraus: Vor mehr als 20 Jahren verwirklichte er die Idee eines Nullenergie-Hauses.
Das Thema Klimaschutz prägt derzeit wohl mehr als alles andere das Geschehen in Politik und Nachrichten. Viel wird diskutiert, ja gestritten, welche die richtigen Strategien sind und auch, was man im Kleinen für den Klimaschutz leisten kann. Der Naturpark Bayerischer Wald war diesbezüglich der Zeit voraus: Vor mehr als 20 Jahren verwirklichte er die Idee eines Nullenergie-Hauses.
Vor gut 20 Jahren, am 30.09.1999 erfolgte der Spatenstich für das Naturpark-Sonnenhaus in Zwiesel. Begleitet vom Lächeln kritischer Spötter bei den darauffolgenden Faschings- und Starkbierveranstaltungen entstand am Stadtrand von Zwiesel ein Holzhaus, das ganzjährig nur solar beheizt werden kann und mehr Strom erzeugt, als darin verbraucht wird. Nach Plänen der Architekten Georg Dasch und Gunnar Hoffmann wurde das innovative Holzhaus, das überwiegend mit Holz aus der Region gebaut wurde realisiert. Nach Fertigstellung des Gebäudes und der Ausstellungen fand die feierliche Eröffnung des Ausstellungs- und Bürohauses am 28. Februar 2002 statt, es wurde mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet. Bereits ein Jahr zuvor hatte der Naturpark das Haus bezogen. Klimaschutz wurde bereits damals großgeschrieben. Nun ist diese scheinbar verrückte Idee 20 Jahre alt geworden. „Es war nicht einfach mehr als 10 Förderstellen, Geldgeber und Sponsoren zu koordinieren“ so der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt.
Soweit dies im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung möglich war, wurden regionale Baustoffe verwendet. Das Holz stammte aus der Region, die Bauteile wurden über das „Institut für industrielle Bauproduktion“ in Karlsruhe ökobilanziert hinsichtlich Rohstoffgewinnung, Betrieb und Recycelbarkeit. Die 85 Grad geneigte Solarfassade auf der Gebäude-Südseite liefert mehr Energie als das Gebäude selbst verbraucht, sogar das benachbarte Oktagon – Gebäude kann noch teilweise mit Wärme versorgt werden.
Nachahmer gibt es nicht nur im privaten Sonnenhausbau viele, sondern auch vereinzelt bei gewerblichen und öffentlichen Bauten. Auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), hat das Naturparkhaus als sehr innovatives Projekt gefördert.
„Planer und Architekten sowie Besuchergruppen aus aller Welt haben das Haus schon besichtigt, leider immer noch zu wenige Bauherren und Sanierungswillige, denn auch für die Sanierung bestehender Gebäude kann man sich Anregungen holen“ meint Geschäftsführer Hartwig Löfflmann. Zu viel wurde und wird noch mit herkömmlichen Methoden gebaut und mit Öl und Gas beheizt, ein „no-go“ in der heutigen Zeit.
Wer das Energiekonzept des Naturparkhauses näher kennen lernen will, ist herzlich dazu eingeladen. Geöffnet täglich von 9:30 bis 16:30 Uhr, www.naturpark-bayer-wald.de.
Fotos (H. Löfflmann): Die Grundsteinlegung für das Naturpark-Sonnenhaus in Zwiesel erfolgte vor 20 Jahren im Spätherbst 1999
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Naturschutz und Freizeitnutzung auf einem Blatt
Aus einer sehr engen Zusammenarbeit zwischen Deutschen Alpenverein (DAV), Bayerisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV) und weiteren lokalen Kooperationspartnern ging die erste Alpenvereinskarte für ein deutsches Mittelgebirge hervor. Diese wurde kürzlich auf dem Großen Arber offiziell präsentiert. Ziel der Karte ist es, Naturgenuss und Naturschutz in Einklang zu bringen.
„Durch die Lenkung der Besucher auf attraktiven Routen unterstützen wir eine naturverträgliche Freizeitnutzung im Bayerischen Wald ebenso wie den Erhalt von Lebensräumen für Wildtiere. Es geht uns um die Vereinbarkeit von Freizeitspaß und Naturschutz, und ich hoffe, dass wir damit Erfolg haben“, sagte Ernst Schick, Vorsitzender der DAV-Sektion Straubing.
Manfred Scheuermann von der DAV-Geschäftsstelle in München erläuterte den Hintergrund und die Entstehung der Karte. „Der DAV setzt sich seit vielen Jahren im Alpenraum mit den Projekten „Skibergsteigen umweltfreundlich“ und „Natürlich auf Tour“ für eine nachhaltige Freizeitnutzung ein. Gemeinsam bedankten sie sich bei allen, die an der Erstellung der Karte mitgewirkt haben.
In zwei Gesprächsrunden mit den betreffenden Touristinformationen der Gemeinden, dem Haus Hohenzollern, den Bayerischen Staatsforsten, den Gebietsbetreuern des Naturparks Oberer Bayerischer Wald und Naturparks Bayerischer Wald, sowie den zuständigen Fachbehörden wurden die Inhalte der Karte abgestimmt. „Die Einhaltung der in der Karte markierten Wege, Ski- und Schneeschuhrouten, vor allem in der Zeit vom 1. November bis 30. Juni, hilft das Auerhuhn zu schützen“, erläuterte Johannes Matt, Gebietsbetreuer für die Arberregion des Naturparks Bayerischer Wald. „Die Karte sei für Urlaubsgäste und Einheimische eine Bereicherung und sorge dafür, dass der Naturschutz in der Region weiter gestärkt werde“, meinte stellvertretender Landrat des Landkreises Regen Erich Muhr.
Zu Sprache kam auch das Skitourengehen im Bereich der Skipisten. Hier gibt es ganz klare Regeln der Arber-Bergbahn, welche in einer Verordnung der Gemeinde Bayerisch Eisenstein festgeschrieben und auch auf der DAV-Karte erläutert sind. Da zur Präparierung der Skipisten Seilwinden-Pistenraupen im Einsatz sind und Lebensgefahr besteht, sind nach 16.30 Uhr alle Pisten gesperrt. Über die Piste G „Osthang-Verlängerung“ ist Aufstieg und Abfahrt mit Schneeschuhen oder Skitourenausrüstung täglich bis 22 Uhr möglich. Thomas Liebl von der Arber-Bergbahn führte aus, dass Skitourengeher bei Einhaltung dieser Regeln am Arber herzlich willkommen sind.
Wolfgang Bauer, Präsident des LDBV, hob die gute langjährige Zusammenarbeit mit dem DAV hervor und führte aus „dass sich auch in Zeiten der Digitalisierung gedruckte Karten weiterhin guten Absatz erfreuen. Die Wanderer möchten einen guten Überblick über das Gebiet gewinnen und nicht nur am Smartphone einen kleinen Ausschnitt mit ihrem aktuellen Standort einsehen können“. Zudem überbrachte er Grüße von Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, der die neue DAV-Karte als „unentbehrlichen Ratgeber für einen Ausflug in unsere schöne Heimat“ bezeichnete. Johann Sehner vom LDBV erläuterte die Arbeit der Einblick Gebietstopographen des LDBV und dass Luftbildaufnahmen und Laser-Scanning eingesetzt werden, um möglichst detaillierte und aktuelle Daten für das Kartenmaterial zu haben.
Der Blattschnitt der DAV-Karte im Maßstab 1:25.000 umfasst neben dem Arbergebiet im Mittelpunkt die Berge Kaitersberg, Osser und Silberberg. Erhältlich ist die Karte im Buchhandel, in den örtlichen Touristinfos und Naturpark-Infostellen oder im DAV-Shop.
Bild: Vorstellung der ersten Alpenvereinskarte für ein Mittelgebirge.
Johann Sehner - Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV), Johannes Matt –Arbergebietsbetreuer vom Naturpark Bayerischer Wald, Manfred Scheuermann, Ernst Schick (beide DAV), LDBV-Präsident Wolfgang Bauer, Thomas Liebl von der Arber-Bergbahn und stellvertretender Landrat Erich Muhr (Bildautor: Naturpark Bayerischer Wald).
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