Landschaftspflege
Die reichstrukturierte und vielfältige Kulturlandschaft des Bayerischen Waldes ist das Resultat der kleinbäuerlichen und naturnahen Nutzung während der letzten Jahrhunderte. Ein Nebenprodukt dieser extensiven Land- und Forstwirtschaft war die Erhaltung und oft sogar die Neuschaffung von Lebensräumen für eine reiche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.
Durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, der auch vor dem Bayerischen Wald nicht halt machte, sind nun vor allem die "unproduktiven", meist schwer bewirtschaftbaren, für den Biotop- und Artenschutz aber besonders wichtigen Standorte gefährdet. Sie werden entweder aufgeforstet oder fallen brach und verlieren damit an Lebensraumqualität für viele der speziell angepassten Tier- und Pflanzenarten. Die übrigen Flächen werden meist sehr intensiv land- und fortwirtschaftlich genutzt.
Aus diesem Grund bieten der Freistaat Bayern und die Europäische Gemeinschaft Förderprogramme an, die den Landwirten einen Anreiz geben, auch unproduktive, oft mühevoll zu pflegende Biotope wie Nasswiesen oder Magerrasen wieder regelmäßig zu mähen oder aufgeforstete Bachtäler oder Moore wieder zu renaturieren. Gerade in einem Gebiet wie dem Bayerischen Wald, in dem die Landwirtschaft mit massiven Strukturproblemen zu kämpfen hat, bietet diese „Landschaftspflege“ ein interessantes Nebeneinkommen für die Landwirte. Der Naturparkverein fördert und organisiert die Landschaftspflege und wirkt als kompetente Ansprechperson.