Förderung der Pflanzung und Pflege von Streuobstwiesen
Über die Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien (LNPR) werden Planzungen und Pflegeschnitte von Streuobstwiesen mit einem Fördersatz von 90 % gefördert. Die Antragstellung für die Landkreise Regen, Freyung-Grafenau und Deggendorf (nördlich der Donau) übernimmt der Naturpark Bayerischer Wald. Die Förderung der Maßnahmen erfolgt über Pauschalen pro Baum. Im Folgenden sind die wichtigsten Bedingungen für die Förderung aufgelistet.
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Förderbedingungen Pflanzung:
1. Pflanzgut: nur Obsthochstämme mit einer Stammhöhe von mindestens 180cm
2. Pflanzplan:
- keine ökologisch wertvollen oder ungeeigneten Flächen
- Pflanzabstand der Obstbäume zueinander sowie zu anderen Bäumen/Hecken: Apfel/Birne/Zwetschge/Kirsche 10 m (empfohlen 12 m); Walnuss 16 m.
- Abstand zu Grundstücksgrenzen, Wegen und Gebäuden von mind. 5 m
3. Pflanzung:
- Pflanzung nur unter frostfreien Temperaturen, empfohlene Pflanzzeit Ende Oktober bis Mitte November
- Schutz der Pflanzungen für die Dauer von fünf bis sieben Jahren gegen Wildschäden (Fege- und Verbissschäden z.B. Drahthose, Fegespirale)
- Stabilisierung der Bäume mit unbehandelten Pflöcken (bei Weiden ein Dreier- oder Viererverschlag mit Vergitterung oder Verbretterung oder ein gleichwertiges Produkt)
4. Zukünftige Nutzung der Wiese/Weide:
- Entwicklungsziel artenreiche Wiese/Weide
- nur extensive Bewirtschaftung (max. zwei Mähdurchgänge mit Mähgutentfernung oder extensive Beweidung, keine Düngung, mit Ausnahme von Kompost oder Festmist auf die Baumscheiben der Jungbäume
- keine Ergänzung der Streuobstpflanzung, mit Unterschreitung der geforderten Abstände
5. Pflege:
- fachgerechte Pflege notwendig
- Gewährleistung des Erziehungsschnitts der Obstbäume auf eine Dauer von mind. fünf Jahre
- Durchführung von erforderlichen Wässerungsmaßnahmen und die Baumscheibenpflege
- ab dem 6. Standjahr Pflegeschnitte grundsätzlich förderfähig.
6. Ausfälle:
- Nachpflanzung von Ausfällen innerhalb der Zweckbindungsfrist (5 Jahre) durch Grundeigentümer/Besitzer
- keine Inanspruchnahme einer Förderung (z.B. über LNPR oder „Streuobst für alle!“) möglich
Förderbedingungen Pflege:
1. Fachhkundige Personen: Durchführung durch Personen mit besonderer Qualifizierung im Bereich der Streuobstpflege oder der Baumpflege (z.B. Geführt-Werden in der „Positivliste“ für KULAP I82, oder Baumwart-Ausbildung)
2.Pflege-Grundsätze:
- Durchführung unter Berücksichtigung der langfristigen Vitalität
- Erhalt von möglichst vielen natürliche Höhlen, Mulmzonen im Holzinnern und Totholzanteile als Brut- und Nahrungslebensraum für die Tierwelt
- Entfernung von Misteln möglich
3. Alt- und Totholz: offene Lagerung des entfernten Alt- und Totholz nach Möglichkeit an geeigneter Stelle bis zum Abschluss der Entwicklung der im Holz lebenden Tierwelt (möglichst 3 – 4 Jahre)
4. Wundverschluss: keine Verwendung von Wundverschlussmitteln – mit Ausnahme des Kambiums – (Gefahr der Bildung von Pilzherden unter dem Wundverschluss).
5. Zweckbindung:
- keine nachträglich abweichenden Maßnahme während Zweckbindungsfrist (5 Jahre)
- Notwendige Maßnahmen zum Herstellen der Verkehrssicherheit nicht förderschädlich, sofern keine erhebliche Beeinträchtigung der naturschutzfachlichen Zielsetzung