Sternenpark: Frauenau nicht abgeneigt
Dr. Julia Freund und Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald informierten den Gemeinderat
Frauenau. Entsteht im Bayerischen Wald der dritte Sternenpark Bayerns? Es läuft dazu aktuell ein Interreg-Projekt des Naturparks Bayerischer Wald in Kooperation mit dem Nationalpark Bayerischer Wald und zwar mit dem Ziel, eine Anerkennung bei der International Dark Sky Association (IDA) zu erhalten.
Es rückt in diesem Zusammenhang insbesondere die Problematik der nächtlichen Lichtverschmutzung in den Mittelpunkt. Dr. Julia Freund und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald informierten den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung ausführlich. Die Gemeinde zeigte sich nicht abgeneigt, dieses Projekt zu unterstützen. Die Kommune muss dafür allerdings im kommenden Jahrzehnt die in den Richtlinien formulierten Ziele erreichen, sprich eine konzertierte Umrüstungs-Maßnahme auf „sternenparkkonforme Beleuchtung“ starten.
„Mit einem Sternenpark soll die nächtliche Lichtverschmutzung drastisch reduziert werden, dadurch die Lebensqualität für die Menschen verbessert und die Beeinträchtigung der Natur verringert werden. Wir stehen mit diesem Projekt derzeit mit insgesamt 22 Gemeinden in Kontakt, zudem erfolgt ein intensiver Austausch mit dem Bayernwerk als Energieversorger“, erklärte Naturpark-Geschäftsführer Löfflmann.
„Aktuellen Forschungen zufolge hat die Verwendung zu intensiver Beleuchtung mit den falschen Lichtfarben zur falschen Zeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Gleichzeitig sterben durch den inflationären Einsatz von nächtlichem Kunstlicht immer mehr Insekten und ganze Ökosysteme werden aus ihren Angeln gehoben – mit fatalen folgen für Natur und Mensch“, so Dr. Julia Freund.
Zur Zertifizierung für einen Sternenpark müssen mindestens 67 Prozent aller Lichtquellen in dem jeweiligen Areal „sternenparkkonform“ sein. Es müssten daher entsprechende Umrüstungsmaßnahmen durchgeführt werden, wobei es gilt, die Intensität der Lichtquellen zu reduzieren, beziehungsweise besser abzuschirmen.
Johann Schönberger vom Baureferat informierte, dass man gegenwärtig mit den Nachtabschaltungszeiten die nächtliche Lichtverschmutzung ohnedies schon reduziere, aber man in dem angestrebten Zeitraum rund 400 Straßenleuchten umrüsten müsse. „Die Kosten hierfür dürften im hohen sechsstelligen Bereich liegen“, schätzte er.
Patrick Zens (CSU) merkte an, dass man sich damit hohe finanzielle Fesseln anlege. Bürgermeister Herbert Schreiner (SPD) entgegnete, dass der Nachrüstungsbedarf in diesem Zeitraum durchaus zu bewerkstelligen sei. Dietmar Dengler (Grüne) pflichtete ihm bei: „Es wird dadurch künftig auch Energie eingespart. Es ergeben sich Vorteile für Mensch und Tierwelt. Ferner sehe ich darin durchaus auch einen touristischen Nutzen“, so Dengler.
Rathausvize Fritz Schreder (SPD) merkte an, die positiven und negativen Aspekte abzuwägen. „Wir fassen dazu heute keinen Maßnahmenbeschluss und es stehen in den kommenden zehn Jahren ohnedies energetische Verbesserungen auf der Agenda. Aus dieser Sicht verdient das Projekt durchaus unsere Unterstützung“, erklärte er. Erhard Dick (Unabhängige) schloss sich diesen Argumenten an und brachte den Vorschlag, die aktuelle Nachtabschaltung von einzelnen Straßenzügen von 1 Uhr auf 24 Uhr vorzuverlegen.
Bei der abschließenden Abstimmung gab es dann eine klare Mehrheit für die Unterstützung des „Sternenparks Bayerischer Wald“. Nur Patrick Zens und Max Stadler (beide CSU) stimmten dagegen.
− hz
Es rückt in diesem Zusammenhang insbesondere die Problematik der nächtlichen Lichtverschmutzung in den Mittelpunkt. Dr. Julia Freund und Geschäftsführer Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald informierten den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung ausführlich. Die Gemeinde zeigte sich nicht abgeneigt, dieses Projekt zu unterstützen. Die Kommune muss dafür allerdings im kommenden Jahrzehnt die in den Richtlinien formulierten Ziele erreichen, sprich eine konzertierte Umrüstungs-Maßnahme auf „sternenparkkonforme Beleuchtung“ starten.
„Mit einem Sternenpark soll die nächtliche Lichtverschmutzung drastisch reduziert werden, dadurch die Lebensqualität für die Menschen verbessert und die Beeinträchtigung der Natur verringert werden. Wir stehen mit diesem Projekt derzeit mit insgesamt 22 Gemeinden in Kontakt, zudem erfolgt ein intensiver Austausch mit dem Bayernwerk als Energieversorger“, erklärte Naturpark-Geschäftsführer Löfflmann.
„Aktuellen Forschungen zufolge hat die Verwendung zu intensiver Beleuchtung mit den falschen Lichtfarben zur falschen Zeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Gleichzeitig sterben durch den inflationären Einsatz von nächtlichem Kunstlicht immer mehr Insekten und ganze Ökosysteme werden aus ihren Angeln gehoben – mit fatalen folgen für Natur und Mensch“, so Dr. Julia Freund.
Zur Zertifizierung für einen Sternenpark müssen mindestens 67 Prozent aller Lichtquellen in dem jeweiligen Areal „sternenparkkonform“ sein. Es müssten daher entsprechende Umrüstungsmaßnahmen durchgeführt werden, wobei es gilt, die Intensität der Lichtquellen zu reduzieren, beziehungsweise besser abzuschirmen.
Johann Schönberger vom Baureferat informierte, dass man gegenwärtig mit den Nachtabschaltungszeiten die nächtliche Lichtverschmutzung ohnedies schon reduziere, aber man in dem angestrebten Zeitraum rund 400 Straßenleuchten umrüsten müsse. „Die Kosten hierfür dürften im hohen sechsstelligen Bereich liegen“, schätzte er.
Patrick Zens (CSU) merkte an, dass man sich damit hohe finanzielle Fesseln anlege. Bürgermeister Herbert Schreiner (SPD) entgegnete, dass der Nachrüstungsbedarf in diesem Zeitraum durchaus zu bewerkstelligen sei. Dietmar Dengler (Grüne) pflichtete ihm bei: „Es wird dadurch künftig auch Energie eingespart. Es ergeben sich Vorteile für Mensch und Tierwelt. Ferner sehe ich darin durchaus auch einen touristischen Nutzen“, so Dengler.
Rathausvize Fritz Schreder (SPD) merkte an, die positiven und negativen Aspekte abzuwägen. „Wir fassen dazu heute keinen Maßnahmenbeschluss und es stehen in den kommenden zehn Jahren ohnedies energetische Verbesserungen auf der Agenda. Aus dieser Sicht verdient das Projekt durchaus unsere Unterstützung“, erklärte er. Erhard Dick (Unabhängige) schloss sich diesen Argumenten an und brachte den Vorschlag, die aktuelle Nachtabschaltung von einzelnen Straßenzügen von 1 Uhr auf 24 Uhr vorzuverlegen.
Bei der abschließenden Abstimmung gab es dann eine klare Mehrheit für die Unterstützung des „Sternenparks Bayerischer Wald“. Nur Patrick Zens und Max Stadler (beide CSU) stimmten dagegen.
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