2017
Abendschau berichtet über Arber-Gebietsbetreuer
Zwiesel. Die Abendschau im BR Fernsehen berichtet am heutigen Montag vom Arber. Dort sorgen – wie auch in anderen Regionen Bayerns – Gebietsbetreuer für den Schutz der Natur. Die Abendschau begleitet zum Auftakt ihrer dreiteiligen Serie „Bayern bewegt“ die Ansprechpartner für Naturschutzfragen und zeigt, welche Aufgaben sie übernehmen. Nach Ausstrahlung ist der Beitrag noch unter www.abendschau.de abrufbar.bbz
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Besuch bei den Freilandschweinen
Naturpark-Veranstaltung mit Biolandwirt Ludwig Scherm
Höllmannsried. Im Rahmen einer vierteiligen Veranstaltungsreihe zum Thema Ökolandbau lud Biolandwirt Ludwig Scherm zu einer öffentlichen Führung auf seinem Ökologischen Schweinemastbetrieb ein. Hauptthema sollte dabei die biologische Schweinehaltung und -zucht darstellen, aber auch über konventionelle Schweinemastbetriebe und ökologischen Landbau im Allgemeinen wusste der junge Landwirt einiges zu berichten.
So erklärte er beispielsweise die Kreislaufwirtschaft, welche dem Biolandbau zugrunde liegt. Voraussetzung dafür ist die Tierhaltung und der Ackerbau in einem Betrieb. Das Vieh liefert den Dünger für die Feldfrüchte und diese werden wiederum an die Tiere verfüttert.
Sehr deutlich wurde aber auch immer wieder, dass es für Biolandwirte durch etliche Richtlinien, Ge- und Verbote nicht immer ganz einfach ist, zum Wohle der Tiere und gleichzeitig wirtschaftlich zu handeln. Vor allem Kleinbetriebe wie der von Scherm stehen unter finanziellem Druck.
Aufgrund der asiatischen Schweinepest, die sich durch Wildschweine auch immer mehr in Europa ausbreitet, muss laut Verordnung ein 1,50 Meter hoher, Nager-sicherer Zaun das Betriebsgelände umfassen. Auch die 21 Teilnehmer der Führung bekamen die Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung zu spüren. Sie mussten Schutzanzüge sowie einen Schutz für ihre Schuhe tragen, um das Betriebsgelände und das Freigehege der Schweine betreten zu dürfen. Dafür wurden sie mit einer Geburt von Ferkeln belohnt, die sie hautnah miterleben durften.
Scherm züchtet auf seinem Hof das Schwäbisch-Hällische Landschwein, das in den 1960er Jahren durch Intensivierung der Landwirtschaft fast ausgestorben wäre, und ist damit der einzige im Bayerischen Wald. Dabei betreibt er Auslaufhaltung. Vermarktet werden seine Erzeugnisse hauptsächlich ab Hof im Umkreis von etwa 50 Kilometern.bb
Die unbekannte Seite des Arbergipfels
Großes Interesse an botanischem Rundgang
Großer Arber. Zu einer naturkundlichen Rundwanderung zu den botanischen Besonderheiten und verschiedenen Lebensräumen am Arberplateau haben der Naturpark-Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, und Gerhard Nagl vom „Grünen Herz Europas“ (GHE) eingeladen.
An der Führung nahmen 30 interessierte Besucher teil. Neben der Gebietsbetreuerin des Naturparks Oberer Bayerischer Wald, Anette Lafaire, und Commerzbank-Umweltpraktikantin Anja Lauer war auch ein Team des Bayerischen Fernsehen mit dabei.
Zunächst wurde den Teilnehmern das europaweite Natura 2000-Schutzgebietssystem, welches heuer 25-jährige Jubiläum feiert, näher vorgestellt. Anschließend wurde anhand der verschiedenen Lebensräume und Pflanzengesellschaften die Botanik am Arbergipfel erläutert. Beispielsweise kommt im subalpinen Latschengebüsch die stark gefährdete Zwittrige Krähenbeere, ein unscheinbarer Zwergstrauch, vor.
Entlang des Rundweges machten beide Referenten auf die botanisch bemerkenswerten Stellen aufmerksam. So erfuhren die Teilnehmer, dass sich am Arbergipfel viele Pflanzenarten, vor allem Eiszeitreliktarten, wiederfinden, deren Hauptverbreitungsgebiet normalerweise in den Alpen liegt und welche daher am Arber besonderen Schutz benötigen. Dazu gehören Arten wie die Dreiblatt-Binse und der Alpenflachbärlapp.
Zu den Höhepunkten der Wanderung gehörten der bis zu 50 Zentimeter große Ungarische Enzian, sowie die unter Naturschutz stehende, gelb blühende Arnika. Da zudem gerade auch die Besenheide aufblüht, zeigt sich den Wanderern das Pflanzenkleid des Arbers in diesen Tagen in seiner ganzen bunten und schutzbedürftigen Vielfalt.jm
Schatten in der Nacht
Abendliche Fledermauswanderung im Regental
Viechtach. Eine abendliche Fledermausexkursion im Regental bietet die Umweltstation Viechtach des Naturparks Bayerischer Wald an. Treffpunkt ist am Freitag, 11. August, um 20.30 Uhr am Bahnhaltepunkt Gumpenried-Asbach. Die Anreise mit der Waldbahn mit Hinfahrt um 19.37 Uhr ab Viechtach und Rückfahrt um 23.12 Uhr nach Viechtach wird empfohlen.
Die Wanderung dauert etwa zweieinhalb Stunden und die Teilnahme ist kostenlos. Bitte Taschenlampe und festes Schuhwerk mitbringen. Mit einem Fledermaus-Detektor kann man die Ultraschallrufe der Fledermäuse hören. Diesen Flugakrobaten wird in der Dämmerung mit der Taschenlampe nachgespürt.
Biologin Susanne Morgenroth führt die Wanderung mit dem Titel „Kleine Schatten in der Nacht“. Die Fledermausexpertin ist bestens mit den heimischen Fledermäusen und deren Lebensweise vertraut. Mit Bildern und Tafeln zeigt sie die beeindruckende Welt der nachtaktiven Flugsäugetiere.ro/Foto: Morgenroth
Arber-Infos für den Šumava-Chef
Nationalpark-Leiter Hubený zu Gast beim Naturpark Bayerischer Wald
Gr. Arber. Der Leiter des Nationalparks Šumava, Pavel Hubený, ist jüngst der Einladung des Arber-Gebietsbetreuers Johannes Matt gefolgt, die Naturbesonderheiten des Arbers kennen zu lernen.
Zusammen mit einer Gruppe der Forschungsabteilung des Nationalparks Šumava besuchte er den Großen Arber. Nach einer allgemeinen Einführung durch Hartwig Löfflmann, den Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Wald, stellte Johannes Matt das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee mit Seewand“ und nachfolgend das Gipfelplateau des Großen Arbers den tschechischen Gästen vor.
Schwerpunktmäßig wurden botanische und faunistische Besonderheiten präsentiert und somit die hohe ökologische Wertigkeit der Arberregion für den gesamten grenzenlosen Naturraum des Bayerischen Waldes und Böhmerwaldes hervorgehoben. Dass sich im Arbergebiet viele seltene Pflanzen oder auch ein Auerhuhn-Vorkommen erhalten haben, während zu gleicher Zeit von touristischer Seite der Erholungsdruck hoch ist, hinterließ bei Pavel Hubený Eindruck. Die Themen Besucherinformation und Besuchermanagement, die in enger Zusammenarbeit mit dem Haus Hohenzollern und den Bayerischen Staatsforsten behandelt werden, wurden daher näher erläutert. Beispielsweise sollen zukünftig die Informationstafeln zweisprachig in Deutsch und Tschechisch ausgearbeitet werden. Zudem wurden Ergebnisse verschiedener Monitoringprojekte diskutiert und ausgetauscht.
Daneben wurden das Auerwildschutzgebiet und die Beweidung der Bodenmaiser Schachten erläutert. Auch über die breit gefächerten Aufgabenbereiche des Gebietsbetreuers informierte sich Hubený ausführlich. Dabei sind für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit die Tschechisch-Kenntnisse von Johannes Matt von großem Vorteil.
Die Zusammenarbeit von Naturpark Bayerischer Wald und Nationalpark Šumava zu vertiefen, ist erklärtes Ziel beider Seiten. Spontan lud Pavel Hubený die Mitarbeiter des Naturparks zu einem Gegenbesuch im Herbst in den Nationalpark Šumava ein. Bei einem Rundgang durch die NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein klang der gemeinsame Termin bei sehr guter Atmosphäre aus.löf
Der Pfahl bleibt die Nummer 1
Großer Pfahl bei Viechtach erneut als „Nationales Geotop“ in Deutschland ausgezeichnet – Bayerischer Spitzenreiter
Andrea Neumeier
Viechtach. Groß und weiß ragt der Quarzfelsen aus dem Boden, entstanden vor rund 275 Millionen Jahren aus riesigen Gesteinsschollen. Der Große Pfahl bei Viechtach, eines von insgesamt 3500 Geotopen in Deutschland, gehört seit 2002 zu den schönsten bayerischen Geotopen. Jetzt wurde der Große Pfahl wie schon 2006 erneut mit dem Prädikat „Nationales Geotop“ Nr. 1 in Bayern ausgezeichnet.
Vom Bayerischen Umweltministerium und der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien wurde er unter den 77 prämierten deutschen Geotopen zum Schönsten in ganz Bayern gekürt und trägt nun das Prädikat „Nationales Geotop“.
Insgesamt wurden 14 bayerische Geotope ausgezeichnet. „Die Geotope sind allesamt Unikate und zeugen von der reichen Erdgeschichte Bayerns. Geotope sind zu Stein gewordene Geschichtsbücher“, sagte Umweltministerin Ulrike Scharf anlässlich der Urkundenverleihung.
Die Akademie hat bereits 2006 über einen Wettbewerb die schönsten Geo-Wunder Deutschlands gesucht. Als Ergebnis wurde an 77 Geotope in Deutschland die Auszeichnung „Nationales Geotop“ verliehen. Jetzt erfolgte die Rezertifizierung.
Vorher wurden die Geotope vom Geologischen Dienst des Bayerischen Landesamtes für Umwelt untersucht. „Die Auszeichnung ist eine ideale Ergänzung unseres Gütesiegels Bayerns schönstes Geotop“, sagte Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes.
Der Große Pfahl bei Viechtach ist die größte Erhebung des Bayerischen Pfahls, der sich auf einer Länge von 150 Kilometern von Passau bis nach Nabburg in der Oberpfalz erstreckt. Vorher musste der Pfahl erst freigelegt werden, damit er hinter Bäumen und Sträuchern überhaupt sichtbar wurde. Geotope sind erdgeschichtliche Formationen, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Sie umfassen Gesteine, Böden, Mineralien, Fossilien und Landschaftsteile. Alle der 14 bayerischen „Nationalen Geotope“ wurden außerdem mit dem Gütesiegel „Bayerns schönstes Geotop“ prämiert.
Ziel ist es, die Geotope zu pflegen, in ein Rad- und Wanderwegenetz einzubinden und die Besucher darüber zu informieren.
„Das ist natürlich eine großartige Auszeichnung und wir freuen uns sehr darüber“, sagte Heinrich Schmidt, Vorsitzender des Naturparks. Er hält die Urkunde bereits in Händen. Demnächst soll auch die alte Informationstafel mit der Auszeichnung durch eine neue ersetzt werden.
Zu den „Nationalen Geotopen“ gehören unter anderem auch der Silberberg bei Bodenmais, das Altmühltal, der Quellkalktuff, auch „Wachsender Felsen“ genannt, von Usterling im Landkreis Dingolfing-Landau und die Steinerne Agnes im Lattengebirge im Berchtesgadener Land.
Ausstellung informiert über die Fledermaus
Böbrach. Noch bis 25. August findet im Foyer des Rathauses Böbrach eine Fledermausausstellung statt. Die zwölf Rollups stellen anschaulich alles Wissenswerte über die „kleinen Schatten in der Nacht“ dar. Zu den Rathaus-Öffnungszeiten kann man die Leihgabe des „Naturparks Bayerischer Wald“ studieren. Dazu liegt weiteres Info-Material aus, teilt Uschi Major von der Tourist-Info Böbrach mit.vbb
Mit dem Naturpark auf den Biohof
Kirchberg. Der Naturpark bietet eine Veranstaltung zum Thema „Besuch bei den Freilandschweinen“ an. Treffpunkt ist am Freitag, 4. August, um 15 Uhr in Höllmansried 41 bei Kirchberg auf dem Biohof Scherm. Ludwig Scherm, Natur- und Landschaftsführer und -pfleger, erläutert die biologische Schweinehaltung, eine Welt, die die Tiere nicht als „Massentierhaltungsobjekt“ abstempelt. Scherm ist auch im Bereich der Landschaftspflege mit Tieren unterwegs. Die Veranstaltung dauert etwa zwei Stunden und findet bei jedem Wetter statt. bb
Mit dem Naturpark-Betreuer von Schachten zu Schachten
Wanderer und Nationalpark-Forscher im Arbergebiet unterwegs
Bodenmais. Geschichte, Tradition und Bedeutung der Beweidung der Arber-Schachten ist 19 Interessierten von Weiderechtler Ludwig Fritz und Arber-Gebietsbetreuer Johannes Matt näher gebracht worden. Der Naturpark hatte zusammen mit dem LBV und dem BN Deggendorf zu einer Wanderung eingeladen.
Bereits im Jahr 1522 wurde den Berg- und Hüttenleuten des Silberbergs unter anderem das Recht zur Waldweide auf dem Arber gewährt. Dieses Recht wird bis heute ausgeübt. Früher war die Zeit des „Blumbesuchs“ auf den Bodenmaiser Schachten von 1. Juni bis 10. Oktober festgeschrieben. Heutzutage dürfen die Weiderechtler schon früher auftreiben, aber immer noch ist die Weidezeit auf 132 Tage begrenzt. Im Jahr 1848 waren es in Bodenmais 139 Rechtler, 1948 noch mehr als hundert Berechtigte – heute sind drei übriggeblieben.
Die naturschutzfachliche Bedeutung der Beweidung ist vielfältiger Natur. Beispielsweise profitiert das Auerhuhn: Bei einer niedrigen Grasnarbe ist die Gefahr des Auskühlens der Küken durch nasses Gras geringer. Auch finden Jungvögel auf den lichten, sonnigen Schachten Waldameisen, eine enorm wichtige Nahrung. Der Ungarische Enzian besiedelt ebenfalls bevorzugt gut besonnte Bereiche und offene Bodenstellen, die durch Weidevieh entstanden sind.
Die Wanderung führte vom Bretterschachten übers Mittagsplatzl, Bodenmaiser Mulde, Arberschachten und Diensthüttenschachten auf die Hochzell. Dort weideten gerade die 21 Stück niederbayerisches Fleckvieh.
Ein paar Tage später zogen die Bodenmaiser Schachten das Interesse des Nationalparks auf sich. Mitarbeiter der Forschungsabteilung und des Life+-Projektes, die die Probebeweidung am Ruckowitzschachten begleiten, kamen zu einer von Johannes Matt organisierten Fortbildung zusammen.
Dabei konnten Schachten vor, nach und in Beweidung gezeigt werden. Die auf den Bodenmaiser Schachten teils gut entwickelten Borstgrasrasen können als Zielzustand des Life+-Projektes im Nationalpark angesehen werden. Denn ohne den für die Weidenutzung typischen Einfluss von Verbiss und Tritt wandelt sich der Borstgrasrasen hin zu einem von Zwergsträuchern und Brachegräsern dominierten Lebensraum. Dass der Weidedruck ausreichend groß sein muss, damit die Heidelbeere in Schach gehalten bzw. zurückgedrängt wird und seltene Pflanzen eine Chance haben, wurde gemeinsam diskutiert.
Andererseits können die Ziele von Natura-2000 durch das Life+-Projekt auf dem Ruckowitzschachten konkret verfolgt werden, während im Arbergebiet die in den FFH-Managementplänen beschriebenen Maßnahmen nur schwerlich umzusetzen wären. Während auf dem Ruckowitzschachten seit dem Jahr 2014 etwa sechs Hektar in Probebeweidung sind, werden im Arbergebiet rund 50 Hektar traditionell beweidet. Diese teilen sich in 17 Hektar „Lichtweide“ und etwa 33 Hektar zuzüglich angrenzender Waldbereiche auf. Dies hat neben der Größe der Herde ein ganz anderes Weidemanagement zur Folge. Außerdem haben die Bodenmaiser Weiderechtler im Herbst nach Abweidung der Schachten das Recht, die „klassische Waldweide“ auszuüben.bb
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Abenteuertag am Arber
Landschaftspflegeaktion am Sonntag
Gr. Arber. Spaß und Arbeit werden verbunden beim Abenteuertag am Großen Arber am kommenden Sonntag.
Los geht es mit einer Familienwanderung auf den Berg, bei der es viele Infos und Spiele rund um die Natur gibt. Nach einer Brotzeitpause geht es dann an die Arbeit: Rund um den geschützten Ungarischen Enzian werden die Heidelbeeren zurückgeschnitten, die ihn bedrängen.
Bereits seit ein paar Jahren veranstalten die Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald den „Arber-Abenteuertag“ – eine spielerische Landschaftspflegeaktion, die besonders für Familien geeignet ist. Treffpunkt der fünf- bis sechsstündigen Veranstaltung mit den Arber-Gebietsbetreuern Anette Lafaire und Johannes Matt ist am Sonntag um 10 Uhr am Brennesparkplatz; die Teilnehmer sollen eine Gartenschere, Arbeitshandschuhe, gutes Schuhwerk, eine Brotzeit und Getränke mitbringen. Anmeldung bis morgen, 12 Uhr, beim Naturpark: 09922/8024 80.bbz