Mit dem Naturpark-Betreuer von Schachten zu Schachten

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Wanderer und Nationalpark-Forscher im Arbergebiet unterwegs

Bodenmais. Geschichte, Tradition und Bedeutung der Beweidung der Arber-Schachten ist 19 Interessierten von Weiderechtler Ludwig Fritz und Arber-Gebietsbetreuer Johannes Matt näher gebracht worden. Der Naturpark hatte zusammen mit dem LBV und dem BN Deggendorf zu einer Wanderung eingeladen.

Bereits im Jahr 1522 wurde den Berg- und Hüttenleuten des Silberbergs unter anderem das Recht zur Waldweide auf dem Arber gewährt. Dieses Recht wird bis heute ausgeübt. Früher war die Zeit des „Blumbesuchs“ auf den Bodenmaiser Schachten von 1. Juni bis 10. Oktober festgeschrieben. Heutzutage dürfen die Weiderechtler schon früher auftreiben, aber immer noch ist die Weidezeit auf 132 Tage begrenzt. Im Jahr 1848 waren es in Bodenmais 139 Rechtler, 1948 noch mehr als hundert Berechtigte – heute sind drei übriggeblieben.

Die naturschutzfachliche Bedeutung der Beweidung ist vielfältiger Natur. Beispielsweise profitiert das Auerhuhn: Bei einer niedrigen Grasnarbe ist die Gefahr des Auskühlens der Küken durch nasses Gras geringer. Auch finden Jungvögel auf den lichten, sonnigen Schachten Waldameisen, eine enorm wichtige Nahrung. Der Ungarische Enzian besiedelt ebenfalls bevorzugt gut besonnte Bereiche und offene Bodenstellen, die durch Weidevieh entstanden sind.

Die Wanderung führte vom Bretterschachten übers Mittagsplatzl, Bodenmaiser Mulde, Arberschachten und Diensthüttenschachten auf die Hochzell. Dort weideten gerade die 21 Stück niederbayerisches Fleckvieh.

Ein paar Tage später zogen die Bodenmaiser Schachten das Interesse des Nationalparks auf sich. Mitarbeiter der Forschungsabteilung und des Life+-Projektes, die die Probebeweidung am Ruckowitzschachten begleiten, kamen zu einer von Johannes Matt organisierten Fortbildung zusammen. 
Dabei konnten Schachten vor, nach und in Beweidung gezeigt werden. Die auf den Bodenmaiser Schachten teils gut entwickelten Borstgrasrasen können als Zielzustand des Life+-Projektes im Nationalpark angesehen werden. Denn ohne den für die Weidenutzung typischen Einfluss von Verbiss und Tritt wandelt sich der Borstgrasrasen hin zu einem von Zwergsträuchern und Brachegräsern dominierten Lebensraum. Dass der Weidedruck ausreichend groß sein muss, damit die Heidelbeere in Schach gehalten bzw. zurückgedrängt wird und seltene Pflanzen eine Chance haben, wurde gemeinsam diskutiert.

Andererseits können die Ziele von Natura-2000 durch das Life+-Projekt auf dem Ruckowitzschachten konkret verfolgt werden, während im Arbergebiet die in den FFH-Managementplänen beschriebenen Maßnahmen nur schwerlich umzusetzen wären. Während auf dem Ruckowitzschachten seit dem Jahr 2014 etwa sechs Hektar in Probebeweidung sind, werden im Arbergebiet rund 50 Hektar traditionell beweidet. Diese teilen sich in 17 Hektar „Lichtweide“ und etwa 33 Hektar zuzüglich angrenzender Waldbereiche auf. Dies hat neben der Größe der Herde ein ganz anderes Weidemanagement zur Folge. Außerdem haben die Bodenmaiser Weiderechtler im Herbst nach Abweidung der Schachten das Recht, die „klassische Waldweide“ auszuüben.bb 

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