2006
Naturpark-Exkursion Rund um den Großen Arbersee
Große vogel- und naturkundliche Arberwanderung
Am vergangenen Sonntag (11.06.06) fand eine vogel- und naturkundliche Exkursion rund um den Großen Arbersee und in die Arberseewand statt. In Zusammenarbeit der beiden Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald und des LBVs wurde Fritz Reiter, ein Experte für die heimische Fauna, als Referent eingeladen. Zusammen mit ihm und dem Gebietsbetreuer der Arberregion, Arnold Multerer, wurde die 40köpfige Teilnehmergruppe in die Welt der Arbervegetation und -fauna entführt.
Am Großen Arbersee konnten die Teilnehmer bereits die ersten Seebewohner, wie den Zwergtaucher und die Reiherente unter Beobachtung nehmen. Außerdem erfuhren sie die Entstehungsgeschichte des Arbersees, der in der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren seinen Ursprung fand. Eine weitere Besonderheit der beiden Arberseen sind die schwimmenden Inseln, die Ende des 19. Jahrhunderts durch Menschenhand entstanden. Infolge der Anstauung des Seewassers zur besseren Nutzung für die Holztrift, lösten sich Moorfilze vom Randbereich des Sees und blieben bis heute als „schwimmende Inseln“ erhalten. Beim Einstieg in die Arberseewand wurde den Teilnehmern die Wichtigkeit von ausreichend Totholz in den Wäldern bewusst. Nur in totholzreichen Waldbeständen können z.B. verschiedene Spechtarten ihre Nahrungsgrundlage sichern und einen optimalen Höhlenplatz für die Aufzucht der Jungvögel vorfinden. Der urwaldähnliche Baumbestand in der Arberseewand ist hierfür optimal geeignet. So kann mit etwas Glück der Weißrückenspecht, der Dreizehenspecht oder der Buntspecht angetroffen werde. Wem das Glück versagt bleibt diese Spechte bei ihrem Tagesgeschäft anzutreffen, der wird aber trotzdem genügend Specht-Fraßspuren an abgestorbenen Bäumen zu sehen bekommen.
Beeindruckend ist aber nicht nur die Vogelwelt in der bis zu 400 Meter steil aufragenden Felswand, sondern auch die weitgehend natürliche Vegetation. Baumriesen mit einem Alter von über 500 Jahren sind hierbei keine Seltenheit. Ebenso die farnbewachsenen Hänge und die moosbedeckten Felswände übten ihren Reiz auf die Exkursionsgruppe aus.
Zum Erstaunen vieler Teilnehmer wurden auch noch zwei Schneebretter in der Felswand überquert, die aufgrund der Höhenlage und des kleinklimatischen Klimas der Arberseewand auch noch den Monat Juni überdauern werden.
Während der Wanderung erläuterte Reiter immer wieder die zu hörenden Vogelstimmen, wie der Tannenmeise, des Buchfinken, des Wintergoldhähnchens, des Rotkehlchens oder der Gebirgsstelze.
Am Großen Arbersee konnten die Teilnehmer bereits die ersten Seebewohner, wie den Zwergtaucher und die Reiherente unter Beobachtung nehmen. Außerdem erfuhren sie die Entstehungsgeschichte des Arbersees, der in der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren seinen Ursprung fand. Eine weitere Besonderheit der beiden Arberseen sind die schwimmenden Inseln, die Ende des 19. Jahrhunderts durch Menschenhand entstanden. Infolge der Anstauung des Seewassers zur besseren Nutzung für die Holztrift, lösten sich Moorfilze vom Randbereich des Sees und blieben bis heute als „schwimmende Inseln“ erhalten. Beim Einstieg in die Arberseewand wurde den Teilnehmern die Wichtigkeit von ausreichend Totholz in den Wäldern bewusst. Nur in totholzreichen Waldbeständen können z.B. verschiedene Spechtarten ihre Nahrungsgrundlage sichern und einen optimalen Höhlenplatz für die Aufzucht der Jungvögel vorfinden. Der urwaldähnliche Baumbestand in der Arberseewand ist hierfür optimal geeignet. So kann mit etwas Glück der Weißrückenspecht, der Dreizehenspecht oder der Buntspecht angetroffen werde. Wem das Glück versagt bleibt diese Spechte bei ihrem Tagesgeschäft anzutreffen, der wird aber trotzdem genügend Specht-Fraßspuren an abgestorbenen Bäumen zu sehen bekommen.
Beeindruckend ist aber nicht nur die Vogelwelt in der bis zu 400 Meter steil aufragenden Felswand, sondern auch die weitgehend natürliche Vegetation. Baumriesen mit einem Alter von über 500 Jahren sind hierbei keine Seltenheit. Ebenso die farnbewachsenen Hänge und die moosbedeckten Felswände übten ihren Reiz auf die Exkursionsgruppe aus.
Zum Erstaunen vieler Teilnehmer wurden auch noch zwei Schneebretter in der Felswand überquert, die aufgrund der Höhenlage und des kleinklimatischen Klimas der Arberseewand auch noch den Monat Juni überdauern werden.
Während der Wanderung erläuterte Reiter immer wieder die zu hörenden Vogelstimmen, wie der Tannenmeise, des Buchfinken, des Wintergoldhähnchens, des Rotkehlchens oder der Gebirgsstelze.
Eröffnung Schauimkerstand am Großen Pfahl
Das Quarzriff „Großer Pfahl“ bei Viechtach ist um eine Attraktion reicher geworden. Im neu eröffneten Schauimkerstand am Pfahl-Steig kann man Bienen und Imkern bei ihrer Arbeit zu sehen. Die Stadt Viechtach und der Naturpark Bayerischer Wald e.V. haben gemeinsam diesen Informationsstand für Wild- und Honigbienen und Imkerei gebaut. Dabei wurden auch Wege, Sitzplätze und Trockenmauern neu angelegt. Die Kosten von insgesamt ca. 15.200,- € werden von der Stadt Viechtach sowie aus Naturpark-Födermitteln der EU jeweils zur Hälfte getragen. Die neu gebaute Einrichtung dient der Naturinformation und Umweltbildung. Sie liegt landschaftlich reizvoll inmitten einer weiträumigen Streuobstwiese am Pfahl-Steig zwischen Quarzriff und dem geplanten Industriedenkmal Sporerquetsch.
Der Imkerverein Viechtach betreut den Schaubienenstand und bietet regelmäßig Führungen für Einheimische und Urlauber an. Dabei können sich auch Gruppen und Schulklassen über das Leben eines Bienenvolkes, deren Rolle in der Natur und ihre Bedeutung für den Menschen informieren. Die sprichwörtlich fleißigen Bienen sammeln nicht nur Honig, sondern bestäuben dabei auch die Blüten und sind daher von entscheidender Bedeutung z.B. für den Obstanbau. Bienen leben in einem klar organisierten Insektenstaat, der von einer Bienenkönigin geleitet wird.
50 Jahre Naturparke in Deutschland
Vor genau 50 Jahren, am 06. Juni 1956, wurde die Naturparke-Idee in Deutschland geboren. Der Hamburger Großkaufmann und Mäzen Dr. Alfred Toepfer stellte an diesem Tag in der Universität Bonn sein Programm für 25 Naturparke vor. Heute nehmen 95 Naturparke ein Viertel der Fläche der Bundesrepublik ein. Die Naturparkregionen verbinden den Schutz und die Nutzung von Natur und Landschaft und bieten den Menschen ideale Erholungsmöglichkeiten in der Natur vor der Haustür. Zu ihren Zielen gehört auch die Förderung von nachhaltigem Tourismus und umweltschonender Landnutzung.
Aus Anlass dieses Jubiläums haben der Verband Deutscher Naturparke (VDN) und EUROPARC Deutschland das Jahr 2006 zum „Jahr der Naturparke“ erklärt. Es steht unter dem Motto „Natürlich Naturparke“. Die gemeinsame Kampagne der 95 Naturparke in Deutschland steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Gefördert wird das Jahr der Naturparke durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
„Das Naturparke-Programm vor 50 Jahren war der entscheidende Schritt für die Entwicklung der Naturparke in Deutschland“, erklärt Dr. Herbert Günther, Präsident des VDN.
Bis Ende 1964 waren in Deutschland 25 Naturparke entstanden. Vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war die Zahl der Naturparke mit 64 viele Jahre konstant. Die Wiedervereinigung brachte neue Impulse für die Naturparkbewegung. Die Naturparke in den neuen Bundesländern hatten im Vergleich zu der Mehrzahl der bereits bestehenden westdeutschen Naturparke ein breiteres Aufgabenspektrum, zu dem neben Naturschutzaufgaben auch die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum gehörte.
Zum Jubiläumsjahr hat der VDN in Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland 2006 die „Qualitätsoffensive Naturparke“ gestartet, in der vor kurzem die ersten 13 Naturparke als Qualitäts-Naturparke ausgezeichnet worden sind. Ende 2005 ist eine weitere entscheidende Weichenstellung erfolgt: Seitdem präsentieren sich die 95 Naturparke gemeinsam mit den 14 Nationalparken und 14 Biosphärenreservaten unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften.
Aus Anlass dieses Jubiläums haben der Verband Deutscher Naturparke (VDN) und EUROPARC Deutschland das Jahr 2006 zum „Jahr der Naturparke“ erklärt. Es steht unter dem Motto „Natürlich Naturparke“. Die gemeinsame Kampagne der 95 Naturparke in Deutschland steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Gefördert wird das Jahr der Naturparke durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
„Das Naturparke-Programm vor 50 Jahren war der entscheidende Schritt für die Entwicklung der Naturparke in Deutschland“, erklärt Dr. Herbert Günther, Präsident des VDN.
Bis Ende 1964 waren in Deutschland 25 Naturparke entstanden. Vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war die Zahl der Naturparke mit 64 viele Jahre konstant. Die Wiedervereinigung brachte neue Impulse für die Naturparkbewegung. Die Naturparke in den neuen Bundesländern hatten im Vergleich zu der Mehrzahl der bereits bestehenden westdeutschen Naturparke ein breiteres Aufgabenspektrum, zu dem neben Naturschutzaufgaben auch die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum gehörte.
Zum Jubiläumsjahr hat der VDN in Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland 2006 die „Qualitätsoffensive Naturparke“ gestartet, in der vor kurzem die ersten 13 Naturparke als Qualitäts-Naturparke ausgezeichnet worden sind. Ende 2005 ist eine weitere entscheidende Weichenstellung erfolgt: Seitdem präsentieren sich die 95 Naturparke gemeinsam mit den 14 Nationalparken und 14 Biosphärenreservaten unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften.
50 Jahre Naturparke in Deutschland – ein Rückblick
Der entscheidende Wegbereiter der deutschen Naturparke war der Hamburger Großkaufmann Dr. Alfred Toepfer. Er übernahm im Januar 1954 den Vorsitz des Verein Naturschutzpark (VNP). Auf der Jahresversammlung des VNP am 6. Juni 1956 in der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn hat er in seinem Vortrag „Naturschutzparke - eine Forderung unserer Zeit“ ein Programm von mindestens fünfundzwanzig Naturparken als Vorschlag des Vereins vorgestellt.
Weiträumige nach den Bestimmungen des Reichsnaturschutzgesetzes als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete ausgewiesene lärmgeschützte Bereiche sollten geschaffen werden. Das bedeutsame Moment der Toepferschen Konzeption war die absolute Gleichrangigkeit von Natur- und Landschaftsschutz mit der sozialen Erholungsfunktion einer Landschaft. In der harmonisierten Verbindung beider Notwendigkeiten sah er Aufgabe und Ziel der Naturparke.
1957 veröffentlichte der VNP einen Beitrag mit dem Titel „Vorgeschlagene Naturparke in der Bundesrepublik Deutschland“. Im Vorwort wurde das soziale Moment der Erholung und Entspannung in natürlicher Umgebung vorangestellt. Dabei ging man von der zunehmenden Bevölkerungsverdichtung, der naturfernen Lebensart, der intensiven oder einseitigen Arbeitsweise, der erwarteten Arbeitszeitverkürzung und größeren Beweglichkeit der Menschen aus. Gleichzeitig wurde aber auch uneingeschränkt das dringende Gebot nach Natur- und Landschaftsschutz erhoben und diesen Schutz den Ländern unter Hinweis auf deren Zuständigkeit in Erinnerung gerufen.
Hier wurde nun zum ersten Mal durchgehend in der Arbeit einer Bundesanstalt der Begriff „Naturpark“ an Stelle der bisherigen Bezeichnung Naturschutzpark verwendet.
Entscheidend für die weitere Entwicklung der Naturparke waren die Durchsetzung von Bundeszuschüssen und die Herausgabe von Richtlinien, nach denen das Geld als Initialzündung über die Länder an die Träger der Naturparke gegeben wurde.
Besonders bedeutsam war der Auftrag an das Institut für Raumforschung in Bad Godesberg, ein „Gutachten über geeignete Landschaften für die Einrichtung von Naturparken vom Standpunkt der Raumordnung“ abzugeben.
Nach der Bonner Tagung vom Sommer 1956 konnte Alfred Toepfer sehr viel Zustimmung verzeichnen. In mehreren vorgesehenen Landschaften nahmen Regierungspräsidenten, Landräte, Oberkreisdirektoren und Bürgermeister die Bildung von vorbereitenden Ausschüssen in die Hand und begannen mit den rechtlichen Vorarbeiten für Landschaftsschutzverordnungen sowie der Konzipierung von Organisationsmodellen für die zukünftigen Träger.
In jedem Fall musste die Zustimmung der zuständigen Landesregierung herbeigeführt werden. Insbesondere die Länder galt es zu überzeugen, dass auch sie die entstehenden Naturparke auf Dauer finanziell unterstützen müssen.
Die von Dr. Toepfer gegebenen finanziellen Hilfen zur Förderung der Naturparke, wie etwa die Kostenübernahme für Einrichtungspläne und die missionarische Arbeit des späteren ersten Leiters des Referates Neuparke beim VNP, Oberlandforstmeister a. D. Egon Selchow, zeitigten bald beachtliche Erfolge.
Dem Naturpark Hoher Vogelsberg, 1957 zuerst noch als „Naturschutzpark“ ausgewiesen, folgten 1958 die Südeifel, hier zugleich mit dem Ziel des ersten europäischen, nämlich des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks und der Pfälzerwald. Im nächsten halben Jahrzehnt bis Ende 1964 waren in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Baden-Württemberg, 25 neue Naturparke entstanden. Damit waren Zeichen gesetzt, die das zunehmende Interesse der Presse und des Rundfunks, sowie die lebhafte Zustimmung der Besucher fanden. Zu dieser Entwicklung hatte der Umstand entscheidend beigetragen, dass sich neben dem Bund die Länder und vor allem Kreise und Gemeinden bereit fanden, eigene Gelder einzusetzen, um sie der jeweiligen Naturpark-Trägerorganisation für deren Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. In dieser Zeit deckte der Bundeszuschuss etwa ein Drittel der Kosten; Länder, Kreise und Gemeinden brachten bereits zwei Drittel auf.
Am 10. Oktober 1963 fand in Irrel in der Südeifel die Gründung des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) statt. Dr. Alfred Toepfer wurde zum ersten Verbandspräsidenten gewählt. Auf Grund des stetigen Absinkens der in unterschiedlicher Höhe gezahlten Bundeszuschüsse für die Naturparke waren die lokalen Stellen immer stärker gezwungen, sich finanziell zu engagieren. Nach Verabschiedung des Bundesnaturschutzgesetzes 1976 entfielen die Bundeszuschüsse ganz, da der Bund jetzt nur noch die Rahmengesetzgebungskompetenz für Naturschutz, Landschaftspflege und Wasserhaushalt hatte.
Mit dem 1976 in Kraft getretenen Bundesnaturschutzgesetz verfügten die Naturparke erstmalig über eine gesetzliche Grundlage, die Schutzgegenstand und Schutzzweck verbindlich vorgab. Danach waren Naturparke einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die großräumig sind, überwiegend aus Landschafts- oder Naturschutzgebieten bestehen und sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen.
Vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war die Zahl der Naturparke mit 64 viele Jahre konstant. Die Wiedervereinigung stellte auch den Verband Deutscher Naturparke vor neue Herausforderungen und brachte neue Impulse für die Naturparkbewegung.
Kurz zuvor war es einer Gruppe um Prof. Dr. Michael Succow mit dem Nationalparkprogramm der ehemaligen DDR gelungen, ein System von Großschutzgebieten (Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke) zu entwickeln. 14 Gebiete wurden in der Folge in den Einigungsvertrag BRD-DDR übernommen. Hierzu zählten die Naturparke Schaalsee (heute Biosphärenreservat), Drömling und Märkische Schweiz. Weitere Naturparke wurden einstweilen sichergestellt, und die neu gebildeten Länder wurden beauftragt, weiterführende Schritte zu unternehmen. Es folgten zahlreiche Neugründungen von Naturparken.
Gleich nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 traten Persönlichkeiten und Organisationen aus den neuen Bundesländern an den VDN mit der Bitte heran, ihnen Hilfestellung beim Aufbau und der Ausweisung dieser neuen Naturparke zu geben. Sie nahmen bereits 1990 an der Frühjahrstagung des VDN in Bad Hönningen teil.
Die Naturparke in den neuen Bundesländern hatten im Vergleich zu der Mehrzahl der bereits bestehenden westdeutschen Naturparke ein breiteres Aufgabenspektrum. Ziele wie wirtschaftliche Entwicklung, Regionalvermarktung und Umweltbildung wurden nach der Vereinigung verstärkt in die Rechtsgrundlagen der Naturparke aufgenommen. Während bei den westdeutschen Naturparken die Trägerschaften überwiegend bei Vereinen oder kommunalen Zweckverbänden liegt, sind zahlreiche Naturparke der neuen Bundesländer als Landesbehörden organisiert.
Naturparke haben in den neuen Bundesländern von Beginn an die Chance geboten, einen ökologisch nachhaltigen Tourismus und eine umweltgerechte landwirtschaftliche Nutzung zu unterstützen und so die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern.
Die Forderung nach einer gleichwertigen Integration ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele innerhalb einer nachhaltigen Gesamtentwicklung gewann mit der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro an Bedeutung. Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung fand auch Eingang in die Diskussion der Entwicklungsziele sowie in die praktische Arbeit vieler Naturparke. 1995 und darauf folgend 2001 wurden die „Aufgaben und Ziele der deutschen Naturparke“, die 1984 erstmalig durch den VDN entwickelt worden waren, grundlegend überarbeitet. Hiermit fand eine wesentliche Erweiterung des Naturpark-Handlungsspektrums über die Bereiche Naturschutz, Erholung und Tourismus hinaus statt. Der VDN erklärte die Entwicklung der Naturparke zu lebendigen Vorbildlandschaften zum Leitbild seiner Arbeit. Das Ziel, Schutz und Nutzung der Kulturlandschaften gleichermaßen anzustreben, gewann unter dem Motto „Schutz durch Nutzung“ an Bedeutung. Die regionale Vermarktung land- und forstwirtschaftlicher Produkte sowie eine kooperative Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen wurden zu exemplarischen Aufgabenfeldern regionaler Entwicklung in Naturparken. Dabei wurden auch europaweite und nationale Entwicklungen berücksichtigt, die dazu führten, zusätzlich die besondere Eignung der Naturparke für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu betonen.
Die Bedeutung der Naturparke als Instrument zur Umsetzung einer integrierten Entwicklung des ländlichen Raums in Europa wurde 1997 auch durch den Ausschuss der Regionen auf europäischer Ebene betont (Committee of the Regions 1997).
Dem Wandel der Aufgaben und Ziele deutscher Naturparke wurde 2002 auch in der vom Bundestag beschlossenen Neuregelung des Bundesnaturschutzgesetzes Rechnung getragen.
Danach eignen sich Naturparke wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung und in ihnen wird ein nachhaltiger Tourismus angestrebt. Sie dienen der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt. Zu diesem Zweck wird eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt. Darüber hinaus sind Naturparke besonders dazu geeignet, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern. Damit sind wesentliche Leitlinien für die Fortentwicklung der Naturparke geschaffen worden.
Der positiven quantitativen Entwicklung von Naturparken in Deutschland auf mittlerweile 95 Naturparke hat der VDN in Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland 2005 eine qualitative Entwicklung zur Seite gestellt, indem die Qualitätsoffensive Naturparke in enger Absprache mit den Naturparken entwickelt wurde. Die Qualitätsoffensive Naturparke ist ein Instrument zur Selbsteinschätzung und zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität der Arbeit und Angebote in den Naturparken, um so auch die Position der Naturparke in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.
Mit der Dachmarke Nationale Naturlandschaften ist im Jahre 2005 eine weitere entscheidenden Weichenstellung für die Großschutzgebiete in Deutschland gestellt worden. Seitdem werben die Naturparke gemeinsam mit den Nationalparken und Biosphärenreservaten unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften für die Großschutzgebiete in Deutschland. Die Dachmarke bietet die herausragende Chance, dass die Großschutzgebiete in der Öffentlichkeit deutlich stärker wahrgenommen werden als bisher und einen höheren Stellenwert in der öffentlichen Meinung erhalten. Damit verbunden ist die Chance, durch neue Partnerschaften und neue Finanzierungsmöglichkeiten künftig besser in der Lage zu sein, die genannten Aufgaben leisten und Entwicklungen initiieren zu können.
Die heute 95 Naturparke nehmen ein Viertel der Fläche der Bundesrepublik Deutschland ein. Sie haben aufgrund ihrer zentralen Aufgabe, den Schutz und die Nutzung der Kulturlandschaften zu verbinden, im Laufe ihrer Geschichte stark an Bedeutung gewonnen. Auch für die Zukunft werden sie eine entscheidende Rolle beim Schutz der Natur, der landschaftsbezogenen Erholung, der Bewahrung der deutschen Kulturlandschaften, der Umweltbildung sowie der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums in Deutschland spielen.
Weiträumige nach den Bestimmungen des Reichsnaturschutzgesetzes als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete ausgewiesene lärmgeschützte Bereiche sollten geschaffen werden. Das bedeutsame Moment der Toepferschen Konzeption war die absolute Gleichrangigkeit von Natur- und Landschaftsschutz mit der sozialen Erholungsfunktion einer Landschaft. In der harmonisierten Verbindung beider Notwendigkeiten sah er Aufgabe und Ziel der Naturparke.
1957 veröffentlichte der VNP einen Beitrag mit dem Titel „Vorgeschlagene Naturparke in der Bundesrepublik Deutschland“. Im Vorwort wurde das soziale Moment der Erholung und Entspannung in natürlicher Umgebung vorangestellt. Dabei ging man von der zunehmenden Bevölkerungsverdichtung, der naturfernen Lebensart, der intensiven oder einseitigen Arbeitsweise, der erwarteten Arbeitszeitverkürzung und größeren Beweglichkeit der Menschen aus. Gleichzeitig wurde aber auch uneingeschränkt das dringende Gebot nach Natur- und Landschaftsschutz erhoben und diesen Schutz den Ländern unter Hinweis auf deren Zuständigkeit in Erinnerung gerufen.
Hier wurde nun zum ersten Mal durchgehend in der Arbeit einer Bundesanstalt der Begriff „Naturpark“ an Stelle der bisherigen Bezeichnung Naturschutzpark verwendet.
Entscheidend für die weitere Entwicklung der Naturparke waren die Durchsetzung von Bundeszuschüssen und die Herausgabe von Richtlinien, nach denen das Geld als Initialzündung über die Länder an die Träger der Naturparke gegeben wurde.
Besonders bedeutsam war der Auftrag an das Institut für Raumforschung in Bad Godesberg, ein „Gutachten über geeignete Landschaften für die Einrichtung von Naturparken vom Standpunkt der Raumordnung“ abzugeben.
Nach der Bonner Tagung vom Sommer 1956 konnte Alfred Toepfer sehr viel Zustimmung verzeichnen. In mehreren vorgesehenen Landschaften nahmen Regierungspräsidenten, Landräte, Oberkreisdirektoren und Bürgermeister die Bildung von vorbereitenden Ausschüssen in die Hand und begannen mit den rechtlichen Vorarbeiten für Landschaftsschutzverordnungen sowie der Konzipierung von Organisationsmodellen für die zukünftigen Träger.
In jedem Fall musste die Zustimmung der zuständigen Landesregierung herbeigeführt werden. Insbesondere die Länder galt es zu überzeugen, dass auch sie die entstehenden Naturparke auf Dauer finanziell unterstützen müssen.
Die von Dr. Toepfer gegebenen finanziellen Hilfen zur Förderung der Naturparke, wie etwa die Kostenübernahme für Einrichtungspläne und die missionarische Arbeit des späteren ersten Leiters des Referates Neuparke beim VNP, Oberlandforstmeister a. D. Egon Selchow, zeitigten bald beachtliche Erfolge.
Dem Naturpark Hoher Vogelsberg, 1957 zuerst noch als „Naturschutzpark“ ausgewiesen, folgten 1958 die Südeifel, hier zugleich mit dem Ziel des ersten europäischen, nämlich des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks und der Pfälzerwald. Im nächsten halben Jahrzehnt bis Ende 1964 waren in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Baden-Württemberg, 25 neue Naturparke entstanden. Damit waren Zeichen gesetzt, die das zunehmende Interesse der Presse und des Rundfunks, sowie die lebhafte Zustimmung der Besucher fanden. Zu dieser Entwicklung hatte der Umstand entscheidend beigetragen, dass sich neben dem Bund die Länder und vor allem Kreise und Gemeinden bereit fanden, eigene Gelder einzusetzen, um sie der jeweiligen Naturpark-Trägerorganisation für deren Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. In dieser Zeit deckte der Bundeszuschuss etwa ein Drittel der Kosten; Länder, Kreise und Gemeinden brachten bereits zwei Drittel auf.
Am 10. Oktober 1963 fand in Irrel in der Südeifel die Gründung des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) statt. Dr. Alfred Toepfer wurde zum ersten Verbandspräsidenten gewählt. Auf Grund des stetigen Absinkens der in unterschiedlicher Höhe gezahlten Bundeszuschüsse für die Naturparke waren die lokalen Stellen immer stärker gezwungen, sich finanziell zu engagieren. Nach Verabschiedung des Bundesnaturschutzgesetzes 1976 entfielen die Bundeszuschüsse ganz, da der Bund jetzt nur noch die Rahmengesetzgebungskompetenz für Naturschutz, Landschaftspflege und Wasserhaushalt hatte.
Mit dem 1976 in Kraft getretenen Bundesnaturschutzgesetz verfügten die Naturparke erstmalig über eine gesetzliche Grundlage, die Schutzgegenstand und Schutzzweck verbindlich vorgab. Danach waren Naturparke einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die großräumig sind, überwiegend aus Landschafts- oder Naturschutzgebieten bestehen und sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen.
Vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war die Zahl der Naturparke mit 64 viele Jahre konstant. Die Wiedervereinigung stellte auch den Verband Deutscher Naturparke vor neue Herausforderungen und brachte neue Impulse für die Naturparkbewegung.
Kurz zuvor war es einer Gruppe um Prof. Dr. Michael Succow mit dem Nationalparkprogramm der ehemaligen DDR gelungen, ein System von Großschutzgebieten (Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke) zu entwickeln. 14 Gebiete wurden in der Folge in den Einigungsvertrag BRD-DDR übernommen. Hierzu zählten die Naturparke Schaalsee (heute Biosphärenreservat), Drömling und Märkische Schweiz. Weitere Naturparke wurden einstweilen sichergestellt, und die neu gebildeten Länder wurden beauftragt, weiterführende Schritte zu unternehmen. Es folgten zahlreiche Neugründungen von Naturparken.
Gleich nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 traten Persönlichkeiten und Organisationen aus den neuen Bundesländern an den VDN mit der Bitte heran, ihnen Hilfestellung beim Aufbau und der Ausweisung dieser neuen Naturparke zu geben. Sie nahmen bereits 1990 an der Frühjahrstagung des VDN in Bad Hönningen teil.
Die Naturparke in den neuen Bundesländern hatten im Vergleich zu der Mehrzahl der bereits bestehenden westdeutschen Naturparke ein breiteres Aufgabenspektrum. Ziele wie wirtschaftliche Entwicklung, Regionalvermarktung und Umweltbildung wurden nach der Vereinigung verstärkt in die Rechtsgrundlagen der Naturparke aufgenommen. Während bei den westdeutschen Naturparken die Trägerschaften überwiegend bei Vereinen oder kommunalen Zweckverbänden liegt, sind zahlreiche Naturparke der neuen Bundesländer als Landesbehörden organisiert.
Naturparke haben in den neuen Bundesländern von Beginn an die Chance geboten, einen ökologisch nachhaltigen Tourismus und eine umweltgerechte landwirtschaftliche Nutzung zu unterstützen und so die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern.
Die Forderung nach einer gleichwertigen Integration ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele innerhalb einer nachhaltigen Gesamtentwicklung gewann mit der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro an Bedeutung. Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung fand auch Eingang in die Diskussion der Entwicklungsziele sowie in die praktische Arbeit vieler Naturparke. 1995 und darauf folgend 2001 wurden die „Aufgaben und Ziele der deutschen Naturparke“, die 1984 erstmalig durch den VDN entwickelt worden waren, grundlegend überarbeitet. Hiermit fand eine wesentliche Erweiterung des Naturpark-Handlungsspektrums über die Bereiche Naturschutz, Erholung und Tourismus hinaus statt. Der VDN erklärte die Entwicklung der Naturparke zu lebendigen Vorbildlandschaften zum Leitbild seiner Arbeit. Das Ziel, Schutz und Nutzung der Kulturlandschaften gleichermaßen anzustreben, gewann unter dem Motto „Schutz durch Nutzung“ an Bedeutung. Die regionale Vermarktung land- und forstwirtschaftlicher Produkte sowie eine kooperative Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen wurden zu exemplarischen Aufgabenfeldern regionaler Entwicklung in Naturparken. Dabei wurden auch europaweite und nationale Entwicklungen berücksichtigt, die dazu führten, zusätzlich die besondere Eignung der Naturparke für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu betonen.
Die Bedeutung der Naturparke als Instrument zur Umsetzung einer integrierten Entwicklung des ländlichen Raums in Europa wurde 1997 auch durch den Ausschuss der Regionen auf europäischer Ebene betont (Committee of the Regions 1997).
Dem Wandel der Aufgaben und Ziele deutscher Naturparke wurde 2002 auch in der vom Bundestag beschlossenen Neuregelung des Bundesnaturschutzgesetzes Rechnung getragen.
Danach eignen sich Naturparke wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung und in ihnen wird ein nachhaltiger Tourismus angestrebt. Sie dienen der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt. Zu diesem Zweck wird eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt. Darüber hinaus sind Naturparke besonders dazu geeignet, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern. Damit sind wesentliche Leitlinien für die Fortentwicklung der Naturparke geschaffen worden.
Der positiven quantitativen Entwicklung von Naturparken in Deutschland auf mittlerweile 95 Naturparke hat der VDN in Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland 2005 eine qualitative Entwicklung zur Seite gestellt, indem die Qualitätsoffensive Naturparke in enger Absprache mit den Naturparken entwickelt wurde. Die Qualitätsoffensive Naturparke ist ein Instrument zur Selbsteinschätzung und zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität der Arbeit und Angebote in den Naturparken, um so auch die Position der Naturparke in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.
Mit der Dachmarke Nationale Naturlandschaften ist im Jahre 2005 eine weitere entscheidenden Weichenstellung für die Großschutzgebiete in Deutschland gestellt worden. Seitdem werben die Naturparke gemeinsam mit den Nationalparken und Biosphärenreservaten unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften für die Großschutzgebiete in Deutschland. Die Dachmarke bietet die herausragende Chance, dass die Großschutzgebiete in der Öffentlichkeit deutlich stärker wahrgenommen werden als bisher und einen höheren Stellenwert in der öffentlichen Meinung erhalten. Damit verbunden ist die Chance, durch neue Partnerschaften und neue Finanzierungsmöglichkeiten künftig besser in der Lage zu sein, die genannten Aufgaben leisten und Entwicklungen initiieren zu können.
Die heute 95 Naturparke nehmen ein Viertel der Fläche der Bundesrepublik Deutschland ein. Sie haben aufgrund ihrer zentralen Aufgabe, den Schutz und die Nutzung der Kulturlandschaften zu verbinden, im Laufe ihrer Geschichte stark an Bedeutung gewonnen. Auch für die Zukunft werden sie eine entscheidende Rolle beim Schutz der Natur, der landschaftsbezogenen Erholung, der Bewahrung der deutschen Kulturlandschaften, der Umweltbildung sowie der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums in Deutschland spielen.
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Abwechslungsreiche Vogelexkursion in Waldkirchen
Beate Seidel als Referentin
Eine kleine Gruppe ornithologisch Interessierter war der Einladung des Naturparks Bayerischer Wald e.V., dem Landesbund für Vogelschutz, dem Verein für Arten- und Biotopschutz in Bayern e.V. und dem Haus der Natur, Kunst Kultur und Jugend zu einer geführten Vogelstimmenwanderung am Karoli gefolgt. Unter der Leitung von Beate Seidel vom Landesbund für Vogelschutz konnten sich die sehr interessierten Teilnehmer in die unterschiedlichen Gesänge und Rufe unserer heimischen Vogelwelt einhören. Mit Hilfe einer Vogeluhr erklärte die Leiterin, dass es Nachtsänger, „Frühaufsteher“ und „Langschläfer“ in der Vogelwelt gibt (fast so wie im „richtigen“ Leben auch). Viele heimische Arten waren zu hören: Hausrotschwanz, Amsel, Singdrossel, Star, Buchfink, Meisen, Goldhähnchen, Mönchsgrasmücke, um nur einige zu nennen. Insgesamt sangen und riefen 19 Singvogelarten. Aber auch das Fehlen einiger Arten im Vergleich zu den Vorjahren wurde bemerkt: die Kleiber in der Allee, der Gartenrotschwanz in dem Gebüsch an der Allee, der Waldlaubsänger am oberen Waldsaum, der Neuntöter aus der Hecke zwischen den Feldern, die Goldammer in den Gehölzen in der Nähe der Tennisplätze. Durch die Ausholzungen rund um den Karoli gingen Deckungsmöglichkeiten für die Vögel verloren, der ehemals parkartige Charakter und auch der Schutz der Hecken vor dem Wind fehlen seither. Damit wird offenkundig, dass Eingriffe des Menschen in das sehr komplexe Ökosystem meist weitreichender sind, als sie zunächst erscheinen. Sehen konnte man die meisten der gehörten Singvogelarten nicht, erst unser Hören lässt uns erfahren, welche Reichtümer es in unserer Heimat zu bewahren gilt.
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Beate Seidel als Referentin
Wald- und Vogelkundliche Abendwanderung in Elisabethszell
Peter Zach leitete Naturpark-Exkursion
Der Naturpark Bayerischer Wald e. V. hatte zu einer gemeinsamen wald- und vogelkundlichen Abendwanderung zusammen mit dem Amt für Landwirtschaft und Forsten Straubing-Bogen eingeladen. Ca. 40 interessierte Teilnehmer und Kinder waren zu dieser Informationsveranstaltung gekommen. Als Exkursionsziel hatte man die Wald- und Feldflur in der Nähe von Elisabethszell gewählt. Der Referent Peter Zach, Revierleiter der Forstdienststelle Konzell erläuterte zunächst kurz die Waldgesellschaften des Vorderen Bayerischen Waldes und die Gefährdungen, beispielsweise durch Borkenkäferarten. Alleine bei Fichte gibt es 19 verschiedene Borkenkäferarten. Jedoch nur Kupferstecher und Buchdrucker sind letztendlich forstlich bedeutsam. Bei Entrindungsaktionen von befallenen Bäumen konnte sogar beobachtet werden, dass auch Wespen wichtige Gegenspieler sind und Borkenkäfer gerne im weißen Larvenstadium verzehren. Interessante Waldbestände mit Esche und Bergahorn konnte man auf einer Fels - Blockhalde entdecken. Darüber hinaus gab es Wissenswertes zu krautiger Waldvegetation zu erfahren. Einige Pflanzenarten wurden dabei bestimmt.
Von den etwa 30 rund um Elisabethszell vorkommenden Singvogelarten kann man am frühen Morgen derzeit etwa 20 singen hören. Am Abend ist es für die Zuhörer etwas einfacher in die Klangwelt der Singvögel einzusteigen. Es singen nicht mehr ganz so viele und nach und nach verabschiedet sich die eine oder andere Art bei beginnender Dämmerung, so dass man die einzelnen Vogelstimmen leichter unterscheiden kann. Bei den Vögeln singen nur die Männchen. Der Gesang dient dem Anlocken von Weibchen und der Revierabgrenzung.
Mit Buchfink, Singdrossel, Zilpzalp, Heckenbraunelle und Gartengrasmücke konnte man einige von ihnen unterscheiden lernen. Die Singdrossel wird von Ungeübten Personen oft als Nachtigall missgedeutet. Die Nachtigall kommt aber nur in wärmeren Lagen vor. Später Gesang, häufig noch im Dunkeln, stammt meist von der Singdrossel. Auch die Unterscheidungen Mönchsgrasmücke und Gartengrasmücke ist nicht einfach. Erst nach längerem Zuhören lassen sich beide differenzieren. Die Mönchsgrasmücke beendet ihre Strophe meist mit einem flötenden Gesang. Auch die Mönchsgrasmücke ist einer der letzten Sänger am spätem Abend. Der Sperlingskauz lässt sich in der Abenddämmerung meist ab März hören, im Mai brütet er schon. Sein Pfeifton ist um diese Jahreszeit nicht mehr vernehmbar. Erst im Herbst singt er wieder seine bekannte, nach oben ansteigende Tonleiter.
Mit einem Hinweis auf die heuer stark blühenden Buchen und die leider auf den Blockfeldern bereits verschwundenen Bergulmen rundete Peter Zach die Informationen zu den Wäldern ab. Zum Schluss bedankte sich Naturpark - Bildungsreferent Hartwig Löfflmann bei allen Teilnehmern für ihr Interesse und lud zu den weiteren Naturpark-Veranstaltungen ein. Nur wenn möglichst viele den Eigenwert der Natur erkennen und sie schützen und erhalten helfen, kann die Naturparkarbeit im Gesamten zielführend sein.
Von den etwa 30 rund um Elisabethszell vorkommenden Singvogelarten kann man am frühen Morgen derzeit etwa 20 singen hören. Am Abend ist es für die Zuhörer etwas einfacher in die Klangwelt der Singvögel einzusteigen. Es singen nicht mehr ganz so viele und nach und nach verabschiedet sich die eine oder andere Art bei beginnender Dämmerung, so dass man die einzelnen Vogelstimmen leichter unterscheiden kann. Bei den Vögeln singen nur die Männchen. Der Gesang dient dem Anlocken von Weibchen und der Revierabgrenzung.
Mit Buchfink, Singdrossel, Zilpzalp, Heckenbraunelle und Gartengrasmücke konnte man einige von ihnen unterscheiden lernen. Die Singdrossel wird von Ungeübten Personen oft als Nachtigall missgedeutet. Die Nachtigall kommt aber nur in wärmeren Lagen vor. Später Gesang, häufig noch im Dunkeln, stammt meist von der Singdrossel. Auch die Unterscheidungen Mönchsgrasmücke und Gartengrasmücke ist nicht einfach. Erst nach längerem Zuhören lassen sich beide differenzieren. Die Mönchsgrasmücke beendet ihre Strophe meist mit einem flötenden Gesang. Auch die Mönchsgrasmücke ist einer der letzten Sänger am spätem Abend. Der Sperlingskauz lässt sich in der Abenddämmerung meist ab März hören, im Mai brütet er schon. Sein Pfeifton ist um diese Jahreszeit nicht mehr vernehmbar. Erst im Herbst singt er wieder seine bekannte, nach oben ansteigende Tonleiter.
Mit einem Hinweis auf die heuer stark blühenden Buchen und die leider auf den Blockfeldern bereits verschwundenen Bergulmen rundete Peter Zach die Informationen zu den Wäldern ab. Zum Schluss bedankte sich Naturpark - Bildungsreferent Hartwig Löfflmann bei allen Teilnehmern für ihr Interesse und lud zu den weiteren Naturpark-Veranstaltungen ein. Nur wenn möglichst viele den Eigenwert der Natur erkennen und sie schützen und erhalten helfen, kann die Naturparkarbeit im Gesamten zielführend sein.
Naturpark-Exkursion stellt Vogelarten des Donautals vor
Natur- und Landschaftsführer Frater Ludwig vermittelt Info und Erlebnis
Zur Naturpark-Exkursion konnte Bildungsreferent Hartwig Löffelmann 24 interessierte Teilnehmer in Niederalteich an der Basilika begrüßen. Mit dem Natur- und Landschaftsführer Frater Ludwig Schwingenschlögl von der Abtei Niederalteich startete die Gruppe dann entlang der Hengersberger Ohe bis hin zum Ochsenwöhr und über den Donaudamm zurück zum Ausgangspunkt.
Weil die Bäume bereits dicht belaubt waren, konnte man viele Vögel nur an ihrem Gesang erkennen. Immer wieder faszinierend ist es für Teilnehmer, wenn man Gartenrotschwanz, Grünfink, Zilpzalp und Blaumeise am Gesang unterscheiden lernt. Bei näherem Hinschauen mit dem Fernglas lässt sich dann die eine oder andere Art doch auch beobachten. Einfach war es, auf den Feldern den Fasanen, und Kiebitzen zuzuschauen. Besonders interessant, gerade auch für die Kinder, waren die jungen Kiebitze auf den Ackerfurchen. Auch seltenere Arten wie Sumpfrohrsänger und Pirol waren zu beobachten. Die Krönung bildete natürlich der große Brachvogel in den Wiesen. Bedingt durch den strengen und langen Winter kamen die Zugvögel heuer erst eine Woche später aus Afrika zurück. Gerade beim Sumpfrohrsänger, der ein großer Stimmenimitator ist, kann man Vogelstimmen lernen, die es nur im tropischen Afrika gibt. Man hört dann Fragmente von Gesängen, von Vögeln die man überhaupt nicht kennt. Das Ochsenwöhr, ein Altwasser an der Donau bietet reichlich Lebensraum für unterschiedliche Lebensgemeinschaften. Umso wichtiger ist es, mit einer verträglichen Bewirtschaftung der angrenzenden Flächen und einem Erhalt dieser Lebensräume den Arten langfristig eine Überlebensperspektive zu geben.
Weil die Bäume bereits dicht belaubt waren, konnte man viele Vögel nur an ihrem Gesang erkennen. Immer wieder faszinierend ist es für Teilnehmer, wenn man Gartenrotschwanz, Grünfink, Zilpzalp und Blaumeise am Gesang unterscheiden lernt. Bei näherem Hinschauen mit dem Fernglas lässt sich dann die eine oder andere Art doch auch beobachten. Einfach war es, auf den Feldern den Fasanen, und Kiebitzen zuzuschauen. Besonders interessant, gerade auch für die Kinder, waren die jungen Kiebitze auf den Ackerfurchen. Auch seltenere Arten wie Sumpfrohrsänger und Pirol waren zu beobachten. Die Krönung bildete natürlich der große Brachvogel in den Wiesen. Bedingt durch den strengen und langen Winter kamen die Zugvögel heuer erst eine Woche später aus Afrika zurück. Gerade beim Sumpfrohrsänger, der ein großer Stimmenimitator ist, kann man Vogelstimmen lernen, die es nur im tropischen Afrika gibt. Man hört dann Fragmente von Gesängen, von Vögeln die man überhaupt nicht kennt. Das Ochsenwöhr, ein Altwasser an der Donau bietet reichlich Lebensraum für unterschiedliche Lebensgemeinschaften. Umso wichtiger ist es, mit einer verträglichen Bewirtschaftung der angrenzenden Flächen und einem Erhalt dieser Lebensräume den Arten langfristig eine Überlebensperspektive zu geben.
Naturpark-Exkursion
in die wildromantische „Buchberger Leite“
35 Naturliebhaber auf dem Weg durch die Klamm
Die Wildbachklamm „Buchberger Leite“ war das Ziel einer Naturpark-Fortbildung für Touristiker, Vermieter, Naturführer und Lehrer. Matthias Rohrbacher, der Pfahl - Gebietsbetreuer des Naturpark Bayerischer Wald e.V., konnte bei strahlendem Wetter etwa 35 Naturliebhaber aus Nah und Fern begrüßen. Von Freyung nach Ringelai wanderten die Teilnehmer am acht Kilometer langen Themenwanderweg, der mit Info - Tafeln und einer zwanzigseitigen Begleitbroschüre ausgestattet ist. Urwaldreste überdauern in moos- und farnreichen Schluchtwälder. Der „Pfahl“ – eine deutschlandweit einmalige Bruchlinie im Grundgebirge des Bayerischen Waldes – zeigt sich hier in den dunklen Felsformationen des teilweise verquarzten Pfahlschiefers. Die steilen Felsriegel zwingen die geröllreiche „Wolfsteiner Ohe“ in ihr tief eingeschnürtes Bett. Der im Frühjahr durch die Schneeschmelze in den Hochlagen besonders wasserreiche Wildbach beeindruckt durch das lebendige und tosende Wasserspiel. Ein Teil des Wassers wird in Rohrleitungen, Kanälen und in den blanken Fels gehauenen, kilometerlangen Stollen den Turbinen zugeführt, um die Kraft des Wassers in Strom umzuwandeln. Alte Triftmauern am Ufer zeugen von der Jahrhunderte langen Zeit der Holztrift durch die „Buchberger Leite“. Referent Matthias Rohrbacher berichtete bei der geführten Wanderung über die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt am Bach, an den Felsen und in der Schlucht: Schwarz-gelb gestreifte Feuersalamander, scheue Fischotter, nachtaktive Fledermäuse oder seltene Vögel wie die Wasseramsel oder der Schwarzspecht finden hier ihren Lebensraum.
Der Reichtum an Wasser und Luftfeuchte lässt auch eine Vielzahl von Moosen und Farnen gedeihen. Der seltene Tüpfelfarn wächst in vielen Felsritzen oder Astgabeln alter Bäume, wo Moose einen modrig-humosen Untergrund geschaffen haben. Mächtige Edellaubhölzer wie Eschen, Ahorne und Linden überdauern in den felsblockreichen, steilen Schluchtwäldern. Selbst die durch das „Ulmensterben“ selten gewordenen Bergulme findet sich mit einigen stattlichen Exemplaren. Beeindruckt waren die Exkursionsteilnehmer auch über die vielen Blütenpflanzen, die entlang des Themenwanderweges zu dieser Jahreszeit zu finden sind. Echtes Lungenkraut, Milzkraut, Berg-Soldanelle oder weiße Pestwurz prägen das Blütenspiel.
Der Reichtum an Wasser und Luftfeuchte lässt auch eine Vielzahl von Moosen und Farnen gedeihen. Der seltene Tüpfelfarn wächst in vielen Felsritzen oder Astgabeln alter Bäume, wo Moose einen modrig-humosen Untergrund geschaffen haben. Mächtige Edellaubhölzer wie Eschen, Ahorne und Linden überdauern in den felsblockreichen, steilen Schluchtwäldern. Selbst die durch das „Ulmensterben“ selten gewordenen Bergulme findet sich mit einigen stattlichen Exemplaren. Beeindruckt waren die Exkursionsteilnehmer auch über die vielen Blütenpflanzen, die entlang des Themenwanderweges zu dieser Jahreszeit zu finden sind. Echtes Lungenkraut, Milzkraut, Berg-Soldanelle oder weiße Pestwurz prägen das Blütenspiel.
Naturpark baut Torbogen und Weidenzäune
Otto Lendner leitet Veranstaltung in Waldkirchen
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte im Rahmen seines Bildungsprogramms 2006 zu einem Weidenbaukurs nach Waldkirchen eingeladen. Das Gestalten mit Weidenelementen wird in den letzten Jahren immer beliebter. Egal ob im Außenbereich von Kindergärten und öffentlichen Einrichtungen oder aber in Privatgärten, gerne will man heutzutage mit Naturmaterialien kreativ sein.
Etwa zehn Teilnehmer hatten sich zu der Veranstaltung auf der Wiese neben der „Pension Auerhahn“ eingefunden. Nach einer allgemeinen Einführung ging es dann mit Spaten, Sägen und Gartenscheren zu Werke. Zum Flechten der Weidenelemente sind aber nicht alle Weidenarten gleich gut geeignet. Nicht verwendbar sind Öhrchenweiden, Saalweiden und Bruchweiden. Gut arbeiten kann man dagegen mit Purpurweiden und Grauweiden.
Aus ökologischen Gründen wurde das Weidenmaterial in der näheren Umgebung gewonnen.
Zunächst wurden Gerüste aus Haselnussstecken gebaut, an denen sich dann die Weiden gut anbinden lassen. Nachdem ein Bodengraben etwa spatentief ausgestochen wurde und mit Eisenstangen Löcher zur Vertiefung angelegt wurden, begann die eigentliche Arbeit.
Otto Lendner gab zwischendurch immer wieder Informationen, zum Beispiel zur Jahrtausende alten Kulturgeschichte der Weide, bis hin zur Korbflechterei oder zum heutigen Bauen von Weideniglus und Weidentipis. Mit zahlreichen Beispielen aus anderen, bereits vorangegangenen Objekten, konnte den Teilnehmern immer wieder das Ziel aufgezeigt werden, das man bis zum Ende des Nachmittags anvisierte.
Zum Schluss wurden die kleinen Gräben wieder zugeschüttet, gut gestampft und die gesetzten Weidenstangen und Weidenstecklinge gut bewässert.
Die Weidenelemente des Naturparks wurden bereits im Vorgriff auf die Gartenschau 2007 angelegt. Sie sollen heuer erstmals ergrünen und im Jahr 2007 noch fester zusammenwachsen. Im Rahmen der Anlage sollen dann auch noch die Informationstafeln zum Bauen mit Weidenelementen und über den richtigen Umgang beim Bau und bei der Pflege aufgestellt werden.
Etwa zehn Teilnehmer hatten sich zu der Veranstaltung auf der Wiese neben der „Pension Auerhahn“ eingefunden. Nach einer allgemeinen Einführung ging es dann mit Spaten, Sägen und Gartenscheren zu Werke. Zum Flechten der Weidenelemente sind aber nicht alle Weidenarten gleich gut geeignet. Nicht verwendbar sind Öhrchenweiden, Saalweiden und Bruchweiden. Gut arbeiten kann man dagegen mit Purpurweiden und Grauweiden.
Aus ökologischen Gründen wurde das Weidenmaterial in der näheren Umgebung gewonnen.
Zunächst wurden Gerüste aus Haselnussstecken gebaut, an denen sich dann die Weiden gut anbinden lassen. Nachdem ein Bodengraben etwa spatentief ausgestochen wurde und mit Eisenstangen Löcher zur Vertiefung angelegt wurden, begann die eigentliche Arbeit.
Otto Lendner gab zwischendurch immer wieder Informationen, zum Beispiel zur Jahrtausende alten Kulturgeschichte der Weide, bis hin zur Korbflechterei oder zum heutigen Bauen von Weideniglus und Weidentipis. Mit zahlreichen Beispielen aus anderen, bereits vorangegangenen Objekten, konnte den Teilnehmern immer wieder das Ziel aufgezeigt werden, das man bis zum Ende des Nachmittags anvisierte.
Zum Schluss wurden die kleinen Gräben wieder zugeschüttet, gut gestampft und die gesetzten Weidenstangen und Weidenstecklinge gut bewässert.
Die Weidenelemente des Naturparks wurden bereits im Vorgriff auf die Gartenschau 2007 angelegt. Sie sollen heuer erstmals ergrünen und im Jahr 2007 noch fester zusammenwachsen. Im Rahmen der Anlage sollen dann auch noch die Informationstafeln zum Bauen mit Weidenelementen und über den richtigen Umgang beim Bau und bei der Pflege aufgestellt werden.
Die Quarzriffe des „Großen Pfahls“
Naturerlebnis an einem „Kunstwerk der Natur“
Der „Große Pfahl“ bei Viechtach ist eines der bekanntesten Naturdenkmäler Ostbayerns. Geheimnisvoll und bizarr zeigen sich die hoch aufragenden und weiß schimmernden Felsenriffe ca. zwei Kilometer nordwestlich von Viechtach. Die Felsentürme aus Quarzgestein sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern beflügeln schon lange die Phantasie der Menschen. Nach alten Sagen ist der weiße Felsenzug der oberirdische Kamm eines tief im Erdinnern ruhenden Drachens. Tatsächlich ist der Pfahl ein uralter Riss im Grundgebirge des Bayerischen Waldes. Gegen Ende des Erdaltertums drangen heiße wässrige Quarzlösungen in diese Spalten und Hohlräume ein und erstarrten in einer Tiefe von bis zu fünf Kilometer zum weißen Quarzgestein. Im Laufe der Jahrmillionen wurden das umliegende weichere Gestein verwittert und abgetragen. Der sehr harte Pfahlquarz widerstand bis heute dem Zahn der Zeit. Besonders eindrucksvoll zeigt er sich in den Felsenriffen des „Großer Pfahl“, der als „Geotop Nummer eins“ die Liste der einhundert schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler in Bayern anführt.
Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bietet sich dem Wanderer ein Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen, beweideten Pfahlheiden und licht durchfluteten Wäldern. Ein Lehrpfad mit zwei Rundwegen und vielen Infotafeln informiert über Tiere und Pflanzen sowie Pfahlentstehung und Steinbruch. Dem Naturliebhaber zeigt sich von dem bestehenden Wegen ein buntes Farbenspiel: An manchen Felswänden des ursprünglich weißen Quarzriffs finden sich neben grünlich leuchtenden Schwefelflechten und grau-schwarzen Silikatflechten auch rostrot schimmernde Eiseneinlagerungen und kleine, glitzernde Bergkristallrasen. Am eigens eingerichteten „Klopferplatz“ bei der „Alten Schmiede“ können Quarzminerale mitgenommen werden. Ansonsten besteht im Naturschutzgebiet das Verbot Mineralien zu sammeln und die Wege zu verlassen. Damit soll dieses einzigartige Naturerbe für kommende Generationen erhalten und die wertvolle Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden.
Die freien, gut besonnten Felsgratbereiche und die südseitigen, lichten Heiden und Wälder sind Wärmeinseln im ansonsten recht rauen Klima des Bayerischen Waldes. Der Pfahl ist hier ein wichtiger Lebensraum für seltene, wärme- und trockenheitsliebende Tier- und Pflanzenarten. An den Pfahl-Felsen finden sich beispielsweise achtzehn verschiedene Ameisenarten - darunter auch einige die normalerweise in trockenwarmen Weinbaugebieten verbreitet sind. Wie Bonsaibäumchen wachsen die bis zu 200 Jahre alten „Pfahlkiefern“ fast auf dem nackten Felsen. Die nachtaktiven Fledermäuse „übertagen“ in den Felsspalten. In Wochenstuben bringen sie hier ihre Jungen zur Welt. Am wenig bewachsenen Felsenfuß wartet der Ameisenlöwe in einem Fangtrichter auf seine Beute – meist Ameisen und Spinnen, die sich in seine kleine Erdhöhle verirren. Auf der Südseite des Pfahlrückens wachsen von Natur aus meist lichte und zwergstrauchreiche Eichen-, Birken- und Kiefernwälder. Jahrhunderte lang wurden viele dieser steinreichen, mageren Haine als gemeinschaftliche Weideflächen genutzt. Daraus entwickelte sich eine artenreiche Pfahlheide. Auf diesen Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden wachsen neben dem namensgebenden rosa blühenden Heidekraut, die gelb blühende Blutwurz oder auch die seltene Heide- und Pechnelke. Sonnenhungrige Reptilien wie die prächtig schimmernde Zauneidechse oder die schlanke, völlig ungiftige Schlingnatter finden hier eine geeigneten Lebensraum.
Der Quarzriffe am „Großen Pfahl“ wurde bereits 1939 unter Naturschutz gestellt, um sie vor dem drohenden Abbau als Steinbruch zu retten. Im angrenzenden Quarzbruch fanden die „Schudderschloger“ - so wurden die Steinbrucharbeiter genannt - ein ganzes Jahrhundert lang Brot und Arbeit. Anfangs wurde das sehr harte und tragfähige Quarzgestein überwiegend zu Strassenschotter verarbeitet. Noch heute wird er anderenorts am nahezu 150 km langen Pfahl als Rohstoff für die Siliziumherstellung verwendet. Restaurierte Betriebsgebäude wie die „Alte Schmiede“ oder „Verladestation“ lassen die 100 jährige Abbaugeschichte des Pfahls in Viechtach erkennen. Nachdem im Jahr 1992 der Betrieb in Viechtach eingestellt wurde, eroberte sich die Natur dieses Gebiet zurück.
Der „Pfahl-Steig“ verbindet auf einem erlebnisreichen, zwei Kilometer langen Wanderweg das Quarzriff mit dem Viechtacher Stadtzentrum. Auf heckenreichen Streuobstwiesen kann man in einem Schauimkerstand (Eröffnung Ende Mai), Bienen und Imkern bei der Arbeit zu sehen. Weiter gelangen Wanderer zum geplanten Industriedenkmal „Sporer-Quetsch“. Hier wurde das im Quarzbruch abgebaute Pfahlgestein zerkleinert, sortiert, gewaschen und für den Weitertransport vorbereitet. Alte, knorrige Eichenwälder und beschauliche Bachwiesen säumen im Riedbachtal den Weg. Auf einem fast 150 m langen Steg können Wanderer über einen renaturierten Altarm des Riedbaches spazieren.
Im „Alten Rathaus“ am Viechtacher Stadtplatz – dem Endpunkt des Pfahl-Steiges - befindet sich die Pfahl-Infostelle, die gemeinsam von der Stadt Viechtach und dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. getragen wird. In einer erlebnisreichen Dauerausstellung kann man sich mit dem Thema „Der Pfahl im Bayerischen Wald“ beschäftigen: Landschaft und Lebensräume, Tiere und Pflanzen, Entstehungs- und Nutzungsgeschichte, Pfahl-Sage, Burgen und Schlösser oder eine Steinbruch-Inszenierung sind dabei dargestellt. Große und kleine Naturfreunde können in der Experimentierwand „Pfahlgeheimnisse“ oder „den Mikrokosmos des Pfahl“ erforschen. Gesteine und Mineralien warten bei der Suche nach dem „Stein der Weisen“ auf ihre Entdeckung. Darüber hinaus informieren verschiedene Wechselausstellungen und eine Info-Theke über den Naturpark.
Rückfragen zum Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ und zum Pfahl im allgemeinen werden unter der Telefonnummer 09942 – 90 48 64 bei der Pfahl-Infostelle oder unter Telefonnummer 09942 – 1661 bei der Touristinfo Viechtach gerne beantwortet.
Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bietet sich dem Wanderer ein Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen, beweideten Pfahlheiden und licht durchfluteten Wäldern. Ein Lehrpfad mit zwei Rundwegen und vielen Infotafeln informiert über Tiere und Pflanzen sowie Pfahlentstehung und Steinbruch. Dem Naturliebhaber zeigt sich von dem bestehenden Wegen ein buntes Farbenspiel: An manchen Felswänden des ursprünglich weißen Quarzriffs finden sich neben grünlich leuchtenden Schwefelflechten und grau-schwarzen Silikatflechten auch rostrot schimmernde Eiseneinlagerungen und kleine, glitzernde Bergkristallrasen. Am eigens eingerichteten „Klopferplatz“ bei der „Alten Schmiede“ können Quarzminerale mitgenommen werden. Ansonsten besteht im Naturschutzgebiet das Verbot Mineralien zu sammeln und die Wege zu verlassen. Damit soll dieses einzigartige Naturerbe für kommende Generationen erhalten und die wertvolle Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden.
Die freien, gut besonnten Felsgratbereiche und die südseitigen, lichten Heiden und Wälder sind Wärmeinseln im ansonsten recht rauen Klima des Bayerischen Waldes. Der Pfahl ist hier ein wichtiger Lebensraum für seltene, wärme- und trockenheitsliebende Tier- und Pflanzenarten. An den Pfahl-Felsen finden sich beispielsweise achtzehn verschiedene Ameisenarten - darunter auch einige die normalerweise in trockenwarmen Weinbaugebieten verbreitet sind. Wie Bonsaibäumchen wachsen die bis zu 200 Jahre alten „Pfahlkiefern“ fast auf dem nackten Felsen. Die nachtaktiven Fledermäuse „übertagen“ in den Felsspalten. In Wochenstuben bringen sie hier ihre Jungen zur Welt. Am wenig bewachsenen Felsenfuß wartet der Ameisenlöwe in einem Fangtrichter auf seine Beute – meist Ameisen und Spinnen, die sich in seine kleine Erdhöhle verirren. Auf der Südseite des Pfahlrückens wachsen von Natur aus meist lichte und zwergstrauchreiche Eichen-, Birken- und Kiefernwälder. Jahrhunderte lang wurden viele dieser steinreichen, mageren Haine als gemeinschaftliche Weideflächen genutzt. Daraus entwickelte sich eine artenreiche Pfahlheide. Auf diesen Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden wachsen neben dem namensgebenden rosa blühenden Heidekraut, die gelb blühende Blutwurz oder auch die seltene Heide- und Pechnelke. Sonnenhungrige Reptilien wie die prächtig schimmernde Zauneidechse oder die schlanke, völlig ungiftige Schlingnatter finden hier eine geeigneten Lebensraum.
Der Quarzriffe am „Großen Pfahl“ wurde bereits 1939 unter Naturschutz gestellt, um sie vor dem drohenden Abbau als Steinbruch zu retten. Im angrenzenden Quarzbruch fanden die „Schudderschloger“ - so wurden die Steinbrucharbeiter genannt - ein ganzes Jahrhundert lang Brot und Arbeit. Anfangs wurde das sehr harte und tragfähige Quarzgestein überwiegend zu Strassenschotter verarbeitet. Noch heute wird er anderenorts am nahezu 150 km langen Pfahl als Rohstoff für die Siliziumherstellung verwendet. Restaurierte Betriebsgebäude wie die „Alte Schmiede“ oder „Verladestation“ lassen die 100 jährige Abbaugeschichte des Pfahls in Viechtach erkennen. Nachdem im Jahr 1992 der Betrieb in Viechtach eingestellt wurde, eroberte sich die Natur dieses Gebiet zurück.
Der „Pfahl-Steig“ verbindet auf einem erlebnisreichen, zwei Kilometer langen Wanderweg das Quarzriff mit dem Viechtacher Stadtzentrum. Auf heckenreichen Streuobstwiesen kann man in einem Schauimkerstand (Eröffnung Ende Mai), Bienen und Imkern bei der Arbeit zu sehen. Weiter gelangen Wanderer zum geplanten Industriedenkmal „Sporer-Quetsch“. Hier wurde das im Quarzbruch abgebaute Pfahlgestein zerkleinert, sortiert, gewaschen und für den Weitertransport vorbereitet. Alte, knorrige Eichenwälder und beschauliche Bachwiesen säumen im Riedbachtal den Weg. Auf einem fast 150 m langen Steg können Wanderer über einen renaturierten Altarm des Riedbaches spazieren.
Im „Alten Rathaus“ am Viechtacher Stadtplatz – dem Endpunkt des Pfahl-Steiges - befindet sich die Pfahl-Infostelle, die gemeinsam von der Stadt Viechtach und dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. getragen wird. In einer erlebnisreichen Dauerausstellung kann man sich mit dem Thema „Der Pfahl im Bayerischen Wald“ beschäftigen: Landschaft und Lebensräume, Tiere und Pflanzen, Entstehungs- und Nutzungsgeschichte, Pfahl-Sage, Burgen und Schlösser oder eine Steinbruch-Inszenierung sind dabei dargestellt. Große und kleine Naturfreunde können in der Experimentierwand „Pfahlgeheimnisse“ oder „den Mikrokosmos des Pfahl“ erforschen. Gesteine und Mineralien warten bei der Suche nach dem „Stein der Weisen“ auf ihre Entdeckung. Darüber hinaus informieren verschiedene Wechselausstellungen und eine Info-Theke über den Naturpark.
Rückfragen zum Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ und zum Pfahl im allgemeinen werden unter der Telefonnummer 09942 – 90 48 64 bei der Pfahl-Infostelle oder unter Telefonnummer 09942 – 1661 bei der Touristinfo Viechtach gerne beantwortet.
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Naturerlebnis an einem „Kunstwerk der Natur“