2007
Am Naturpark Bayer. Wald startete neuer Natur- und Landschaftsführerkurs
Erfolgsstory nahm in Zwiesel ihren Ursprung
Im Naturpark-Informationshaus in Zwiesel hat am Freitag, 19.10.2007 ein neuer Natur- und Landschaftsführerkurs begonnen. Zusammen mit der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen, ANL genannt, wird am Naturpark Bayerischer Wald e.V. ein zwölftägiger Kurs für angehende Natur- und Landschaftsführer durchgeführt.
Im Jahr 1993 wurde diese Idee im Bayerischen Wald geboren. Ländliche Entwicklungsgruppe und ANL hatten damals zusammen mit dem Naturpark die Idee, Multiplikatoren für Führungen und Exkursionen auszubilden. Naturpark Personal kann diese Arbeit bei dem großen Naturparkgebiet nicht leisten. Mehrere Kurse haben in den vergangenen 14 Jahren im Bayerischen Wald stattgefunden, einer davon grenzüberschreitend zusammen mit den Kollegen im Böhmerwald. Aus der ersten Idee entstanden bereits in den 90er Jahren weitere Kurse in Bayern. Die Ausbildung wurde über die ANL abgewickelt. Auch andere Bundesländer griffen diese Idee auf, bis nach Österreich und nach Südtirol wurde das Natur- und Landschaftsführermodell exportiert. Mittlerweile werden die Kurse bundesweit nach einem einheitlichen Schema durchgeführt, weil der Bedarf auch in anderen Bundesländern und Schutzgebieten gegeben war. Seit dem grenzüberschreitenden Kurs vor 6 Jahren gab es im Bayerischen Wald keinen Kurs mehr, dafür eine lange Warteliste.
Im Rahmen des 12tägigen Kurses, der insgesamt zwei Wochenenden jeweils von Freitag bis Sonntag und eine Woche im April umfasst, wird den angehenden Natur- und Landschaftsführern überwiegend Grundlagenwissen vermittelt. Wie man eine Führung aufbaut gehört genauso dazu wie der Umgang mit Störenfrieden und Besserwissern. Auch rechtliche Dinge, oder Versicherungstechnisches spielt eine Rolle. Natürlich gibt es auch Informationen zur Entstehung der Landschaft und zu Tier- und Pflanzenarten sowie zu Einrichtungen des Naturparks. Der Kurs ist mit 30 Teilnehmern besetzt und trotzdem mussten noch einige Interessenten auf der Warteliste bleiben.
Im Jahr 1993 wurde diese Idee im Bayerischen Wald geboren. Ländliche Entwicklungsgruppe und ANL hatten damals zusammen mit dem Naturpark die Idee, Multiplikatoren für Führungen und Exkursionen auszubilden. Naturpark Personal kann diese Arbeit bei dem großen Naturparkgebiet nicht leisten. Mehrere Kurse haben in den vergangenen 14 Jahren im Bayerischen Wald stattgefunden, einer davon grenzüberschreitend zusammen mit den Kollegen im Böhmerwald. Aus der ersten Idee entstanden bereits in den 90er Jahren weitere Kurse in Bayern. Die Ausbildung wurde über die ANL abgewickelt. Auch andere Bundesländer griffen diese Idee auf, bis nach Österreich und nach Südtirol wurde das Natur- und Landschaftsführermodell exportiert. Mittlerweile werden die Kurse bundesweit nach einem einheitlichen Schema durchgeführt, weil der Bedarf auch in anderen Bundesländern und Schutzgebieten gegeben war. Seit dem grenzüberschreitenden Kurs vor 6 Jahren gab es im Bayerischen Wald keinen Kurs mehr, dafür eine lange Warteliste.
Im Rahmen des 12tägigen Kurses, der insgesamt zwei Wochenenden jeweils von Freitag bis Sonntag und eine Woche im April umfasst, wird den angehenden Natur- und Landschaftsführern überwiegend Grundlagenwissen vermittelt. Wie man eine Führung aufbaut gehört genauso dazu wie der Umgang mit Störenfrieden und Besserwissern. Auch rechtliche Dinge, oder Versicherungstechnisches spielt eine Rolle. Natürlich gibt es auch Informationen zur Entstehung der Landschaft und zu Tier- und Pflanzenarten sowie zu Einrichtungen des Naturparks. Der Kurs ist mit 30 Teilnehmern besetzt und trotzdem mussten noch einige Interessenten auf der Warteliste bleiben.
Holzvergaser-Technik lockte 80 Interessierte ins Naturparkhaus in Zwiesel
Bebilderte Vorträge von Dipl. Ing. Christoph Pfeffer und Michael Hofmeister
Zur Veranstaltung „Kraft – Wärme - Koppelung mit Holzvergasern“ konnten Naturpark Bayerischer Wald e.V. und Arbeitskreis Energie und Verkehr 80 Teilnehmer begrüßen. Die älteren Teilnehmer lockte teilweise noch die Erinnerung an ihre Kindheit, in der man einst Holzgasfahrzeuge auf den Straßen sah, die jüngeren Teilnehmer eher der Pioniergeist, den Durchbruch irgendwann in einer eigenen Anlage zu schaffen, um mit Holz zuerst Strom und dann Wärme zu erzeugen.
Das Blockheizkraftwerk, also der Motor, der Strom erzeugt, soll möglichst einfach aufgebaut sein. Es sind sowohl Ottomotoren geeignet als auch Dieselmotoren, die als Zündstrahlmotor betrieben werden. Beide Motorentypen muss man leicht anpassen, damit sie für Holzgas tauglich sind. Christoph Pfeffer berichtete ausführlich auch über seine Diplomarbeit, in der er eine größere Holzvergaser-Anlage begleitet hatte. Darüber hinaus hatte er einige Praxisbeispiele vorgeführt. In einem zweiten Referat berichtete der Maschinenbaustudent Michael Hofmeister ebenfalls mit Bildern von seiner privaten Anlage und den kritischen Punkten. Vier Kubikmeter Hackschnitzel kann er pro Tag in seiner Anlage verarbeiten. Derzeit werden für den eingespeisten Strom 0,21 Euro/kWh bezahlt. Auch Hofmeister berichtete davon, dass man selbst seine Anlage erst intensiv kennen lernen muss, um sie optimal betreiben zu können.
Die beiden Referate waren sehr praxisnah gestaltet, sodass viele Fragen der Zuschauer bereits beantwortet werden konnten.
Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. erinnerte in seinem Schlussresümee daran, dass es trotz aller Kinderkrankheiten und Ungereimtheiten kein Zurück zum momentan bequemen Öl und Gas geben darf. Die jetzige Generation muss durch diese „Probleme durch“ und die Schwierigkeiten lösen. Ein höherer Forschungsmitteleinsatz für diese Technik wäre wünschenswert. Die Veranstaltung sollte dazu dienen, die Teilnehmer soweit zu bringen, dass sie wissen, worauf sie bei einem eventuellen Kauf achten müssen.
Das Blockheizkraftwerk, also der Motor, der Strom erzeugt, soll möglichst einfach aufgebaut sein. Es sind sowohl Ottomotoren geeignet als auch Dieselmotoren, die als Zündstrahlmotor betrieben werden. Beide Motorentypen muss man leicht anpassen, damit sie für Holzgas tauglich sind. Christoph Pfeffer berichtete ausführlich auch über seine Diplomarbeit, in der er eine größere Holzvergaser-Anlage begleitet hatte. Darüber hinaus hatte er einige Praxisbeispiele vorgeführt. In einem zweiten Referat berichtete der Maschinenbaustudent Michael Hofmeister ebenfalls mit Bildern von seiner privaten Anlage und den kritischen Punkten. Vier Kubikmeter Hackschnitzel kann er pro Tag in seiner Anlage verarbeiten. Derzeit werden für den eingespeisten Strom 0,21 Euro/kWh bezahlt. Auch Hofmeister berichtete davon, dass man selbst seine Anlage erst intensiv kennen lernen muss, um sie optimal betreiben zu können.
Die beiden Referate waren sehr praxisnah gestaltet, sodass viele Fragen der Zuschauer bereits beantwortet werden konnten.
Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. erinnerte in seinem Schlussresümee daran, dass es trotz aller Kinderkrankheiten und Ungereimtheiten kein Zurück zum momentan bequemen Öl und Gas geben darf. Die jetzige Generation muss durch diese „Probleme durch“ und die Schwierigkeiten lösen. Ein höherer Forschungsmitteleinsatz für diese Technik wäre wünschenswert. Die Veranstaltung sollte dazu dienen, die Teilnehmer soweit zu bringen, dass sie wissen, worauf sie bei einem eventuellen Kauf achten müssen.
Einheimische Tag- und Nachtfalter auf dem Bogenberg
Ralph Sturm referierte in der Naturpark Infostelle Bahnhof Bogen
Im Rahmen des Naturpark- Bildungsprogramms 2007 hatte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. in die Naturpark Infostelle Bogen zu einem bebilderten Vortrag über Falter geladen. Referent war Ralph Sturm, ein exzellenter Kenner der Szene. Schon als kleinen Jungen hatten ihn die Schmetterlinge in den Bann gezogen. Er hatte sehr früh bereits gesammelt, Falter bestimmt und sich zu einem Experten emporgearbeitet.
Mit hervorragenden Bildern erläuterte er zunächst Allgemeines zur Biologie der Schmetterlinge. Man kennt vier Stadien, Eier, Raupen, Puppen und die fertigen Schmetterlinge. Jeder Schmetterling ist an eine ganz bestimmte Futterpflanze angepasst. Das Tagpfauenauge kommt zum Beispiel an der Brennnessel vor. Mit Elektronenmikroskopaufnahmen erläuterte Sturm dann die geheimnisvolle Welt der Falter. Jedes Ei hat beispielsweise eine Delle in welche, die männlichen Spermien zur Befruchtung eindringen. Die Weibchen der Falter tragen fertig entwickelte Eier in sich, die Männchen fertige Samen. Die Samen werden nach der Begattung im weiblichen Körper gelagert. Erst wenn eine Ei den weiblichen Körper verlässt nimmt es das Spermium auf. Die Entwicklungszeit dauert etwa 10 Tage bis ein halbes Jahr, je nach Art.
Ein Phänomen ist die Häutung bei den Raupen. Sobald die Raupe ihre zu klein gewordene Haut abstreift müssen Gehirn und Muskulatur und alles was zu Leben notwendig ist sich zurückziehen und mit Augen und Atmungsorganen sich in der neuen Haut formen. Beeindruckend ist bei den Raupen die Mimese, das heißt das Nachahmen von Gegenständen in der Umgebung. Damit kann man vor Feinden unentdeckt bleiben. Es gibt Raupen die aussehen wie Vogelkot, wie Blatteile oder wie dürre Stöckchen. Manche richten sich genau nach dem Sonnenstand aus um einen Schattenwurf und damit die Erkennbarkeit durch Feinde zu vermeiden. Im dritten Stadium, dem Puppenstadium unterscheidet man verschiedene Typen. Stürzpuppen aus denen der Falter kopfüber stürzt, Gürtelpuppen, die mit einem Faden aufrecht festgebunden sind oder Mumienpuppen, die sich möglicherweise bis zu 60 cm tief in der Erde befinden.
Das faszinierende Endstadium ist dann der Schmetterling selbst. Kurz nach dem schlüpfen wird Körperflüssigkeit und Luft in die weichen Flügel gepumpt bis sie ihre volle Pracht entfaltet haben. Blaue und grüne Farben bei den Faltern entstehen durch Lichtbrechung, schwarze und gelbe Farben sind Pigmenteinlagerungen. Rot ist bei Faltern sehr selten.
Im laufe des Vortrages wurden dann einige Falterarten vorgestellt. Leider sind viele Arten auf Grund von Lebensraumveränderungen bereits verschwunden. Den Segelfalter gab es auf dem Bogenberg bis zum Jahr 1918. Der Schwalbenschwanz ist typisch für die Ebenen, braucht aber aufsteigende Berghügel dazwischen. Beide Vorraussetzung sind um den Bogenberg gegeben.
Ralph Sturm brachte dann für verschiedene Landschaftstypen jeweils typische Arten als Beispiele. Auf Magerrasen konnte man bis zu seiner Ausrottung 1986 Beispielweise den Weißen Waldportier vorfinden. An Gewässern sind es Großer und Kleiner Schillerfalter. Nach und nach wurde Waldränder, Hecken, aber auch Auwälder näher vorgestellt. Für die Vortragsbesucher wurden viele Geheimnisse gelüftet und Erklärungen geliefert. Trotzdem blieben Fragen offen. Die Experten beschäftigt z.B., warum in periodischen Zyklen, manchmal alle 20 Jahre, Massenvermehrungen auftreten oder bestimmte Arten in den Zwischenzeiten nahezu verschwunden sind.
Vielfältige Gefahren lauern, ob es der Straßenverkehr ist, eine konzentrierte Gülleausbringung auf großer Fläche oder der Lebensraumverlust durch große Baumaßnahmen. Auch Veränderungen in der Landbewirtschaftung bedeuten vielfach das Aus für bestimmte Arten. Nur ein umfangreiches Wissen kann Entscheidungsträger leiten, eine möglichst große Artenvielfalt auch bei Tag- und Nachtfaltern erhalten helfen.
Mit hervorragenden Bildern erläuterte er zunächst Allgemeines zur Biologie der Schmetterlinge. Man kennt vier Stadien, Eier, Raupen, Puppen und die fertigen Schmetterlinge. Jeder Schmetterling ist an eine ganz bestimmte Futterpflanze angepasst. Das Tagpfauenauge kommt zum Beispiel an der Brennnessel vor. Mit Elektronenmikroskopaufnahmen erläuterte Sturm dann die geheimnisvolle Welt der Falter. Jedes Ei hat beispielsweise eine Delle in welche, die männlichen Spermien zur Befruchtung eindringen. Die Weibchen der Falter tragen fertig entwickelte Eier in sich, die Männchen fertige Samen. Die Samen werden nach der Begattung im weiblichen Körper gelagert. Erst wenn eine Ei den weiblichen Körper verlässt nimmt es das Spermium auf. Die Entwicklungszeit dauert etwa 10 Tage bis ein halbes Jahr, je nach Art.
Ein Phänomen ist die Häutung bei den Raupen. Sobald die Raupe ihre zu klein gewordene Haut abstreift müssen Gehirn und Muskulatur und alles was zu Leben notwendig ist sich zurückziehen und mit Augen und Atmungsorganen sich in der neuen Haut formen. Beeindruckend ist bei den Raupen die Mimese, das heißt das Nachahmen von Gegenständen in der Umgebung. Damit kann man vor Feinden unentdeckt bleiben. Es gibt Raupen die aussehen wie Vogelkot, wie Blatteile oder wie dürre Stöckchen. Manche richten sich genau nach dem Sonnenstand aus um einen Schattenwurf und damit die Erkennbarkeit durch Feinde zu vermeiden. Im dritten Stadium, dem Puppenstadium unterscheidet man verschiedene Typen. Stürzpuppen aus denen der Falter kopfüber stürzt, Gürtelpuppen, die mit einem Faden aufrecht festgebunden sind oder Mumienpuppen, die sich möglicherweise bis zu 60 cm tief in der Erde befinden.
Das faszinierende Endstadium ist dann der Schmetterling selbst. Kurz nach dem schlüpfen wird Körperflüssigkeit und Luft in die weichen Flügel gepumpt bis sie ihre volle Pracht entfaltet haben. Blaue und grüne Farben bei den Faltern entstehen durch Lichtbrechung, schwarze und gelbe Farben sind Pigmenteinlagerungen. Rot ist bei Faltern sehr selten.
Im laufe des Vortrages wurden dann einige Falterarten vorgestellt. Leider sind viele Arten auf Grund von Lebensraumveränderungen bereits verschwunden. Den Segelfalter gab es auf dem Bogenberg bis zum Jahr 1918. Der Schwalbenschwanz ist typisch für die Ebenen, braucht aber aufsteigende Berghügel dazwischen. Beide Vorraussetzung sind um den Bogenberg gegeben.
Ralph Sturm brachte dann für verschiedene Landschaftstypen jeweils typische Arten als Beispiele. Auf Magerrasen konnte man bis zu seiner Ausrottung 1986 Beispielweise den Weißen Waldportier vorfinden. An Gewässern sind es Großer und Kleiner Schillerfalter. Nach und nach wurde Waldränder, Hecken, aber auch Auwälder näher vorgestellt. Für die Vortragsbesucher wurden viele Geheimnisse gelüftet und Erklärungen geliefert. Trotzdem blieben Fragen offen. Die Experten beschäftigt z.B., warum in periodischen Zyklen, manchmal alle 20 Jahre, Massenvermehrungen auftreten oder bestimmte Arten in den Zwischenzeiten nahezu verschwunden sind.
Vielfältige Gefahren lauern, ob es der Straßenverkehr ist, eine konzentrierte Gülleausbringung auf großer Fläche oder der Lebensraumverlust durch große Baumaßnahmen. Auch Veränderungen in der Landbewirtschaftung bedeuten vielfach das Aus für bestimmte Arten. Nur ein umfangreiches Wissen kann Entscheidungsträger leiten, eine möglichst große Artenvielfalt auch bei Tag- und Nachtfaltern erhalten helfen.
Grenzbahnhof Eisenstein auf gutem Weg
Dispofonds der EUREGIO unterstützt zweiten Schritt beim Naturpark
Nachdem der Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein durch die Deutsche Bahn AG vor genau einem Jahr an den Naturpark Bayerischer Wald e.V. verkauft worden war, starteten die Überlegungen dieses historische Bauwerk mit neuem Leben zu füllen.
Als erster Schritt wurde im Rahmen eines Langzeitarbeitslosenprojektes zusammen mit Volkshochschule Regen, Agentur für Arbeit und Arge sowie dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. mit Entrümpelungs- und Entkernungsmaßnahmen begonnen. Diese über den Europäischen Sozialfonds geförderten Arbeiten werden bis Ende November 2007 abgeschlossen werden.
Der zweite Schritt der Vorgehensweiße umfasst eine Kostenschätzung für die spätere Sanierung. Diese Kostenschätzung wird vom Dispositionsfonds der EUREGIO Bayerischer Wald, Böhmerwald, Mühlviertel in Freyung unterstützt. Der Dispositionsfonds kann kleinere Finanzmittelvolumina schnell und unbürokratisch zur Verfügung stellen. Gefördert wird hier im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG III A. Die Kostenschätzung, die bis etwa Ende Oktober 2007 abgeschlossen wird, dient dann als Grundlage für die Fördermittelbeschaffung. Mit Spannung wartet man beim Naturpark auf den Start der neuen Förderperiode.
Wenn alles planmäßig verläuft, möchte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. dann das Winterhalbjahr zur Fördermittelbeschaffung bei unterschiedlichen Förderprogrammen und Geldgebern nutzen. Beim Naturpark ist man zuversichtlich, dass man für dieses historische Gebäude aus der Zeit der Habsburgermonarchie und des Königsreichs Bayern Sympathisanten finden wird. Der höchstgelegene Grenzbahnhof der Bundesrepublik ist mit nichts vergleichbar und stellt eine Einmaligkeit im Bayerischen Wald und in der Bundesrepublik Deutschland dar. Die gilt es zu erhalten und mit Leben zu füllen. Je nachdem wie schnell sich dann eine Finanzierungsstrategie zusammenbauen lässt, kann dann mit der Bau- und Renovierungsphase begonnen werden. Man hofft hier in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2008 tätig werden zu können. Mit Spannung wird jetzt zunächst einmal der Abschluss der Kostenschätzungen im Rahmen des Dispositionsfonds-Projektes der EUREGIO erwartet.
Als erster Schritt wurde im Rahmen eines Langzeitarbeitslosenprojektes zusammen mit Volkshochschule Regen, Agentur für Arbeit und Arge sowie dem Naturpark Bayerischer Wald e.V. mit Entrümpelungs- und Entkernungsmaßnahmen begonnen. Diese über den Europäischen Sozialfonds geförderten Arbeiten werden bis Ende November 2007 abgeschlossen werden.
Der zweite Schritt der Vorgehensweiße umfasst eine Kostenschätzung für die spätere Sanierung. Diese Kostenschätzung wird vom Dispositionsfonds der EUREGIO Bayerischer Wald, Böhmerwald, Mühlviertel in Freyung unterstützt. Der Dispositionsfonds kann kleinere Finanzmittelvolumina schnell und unbürokratisch zur Verfügung stellen. Gefördert wird hier im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG III A. Die Kostenschätzung, die bis etwa Ende Oktober 2007 abgeschlossen wird, dient dann als Grundlage für die Fördermittelbeschaffung. Mit Spannung wartet man beim Naturpark auf den Start der neuen Förderperiode.
Wenn alles planmäßig verläuft, möchte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. dann das Winterhalbjahr zur Fördermittelbeschaffung bei unterschiedlichen Förderprogrammen und Geldgebern nutzen. Beim Naturpark ist man zuversichtlich, dass man für dieses historische Gebäude aus der Zeit der Habsburgermonarchie und des Königsreichs Bayern Sympathisanten finden wird. Der höchstgelegene Grenzbahnhof der Bundesrepublik ist mit nichts vergleichbar und stellt eine Einmaligkeit im Bayerischen Wald und in der Bundesrepublik Deutschland dar. Die gilt es zu erhalten und mit Leben zu füllen. Je nachdem wie schnell sich dann eine Finanzierungsstrategie zusammenbauen lässt, kann dann mit der Bau- und Renovierungsphase begonnen werden. Man hofft hier in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2008 tätig werden zu können. Mit Spannung wird jetzt zunächst einmal der Abschluss der Kostenschätzungen im Rahmen des Dispositionsfonds-Projektes der EUREGIO erwartet.
Exkursion am Großen Pfahl gut besucht
Vortrag über Geotope am kommenden Freitag
Am Tag des Geotops hatten sich nahezu sechzig Naturinteressierte zu einer naturkundlichen Wanderung im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ eingefunden. Beeindruckt waren die Naturliebhaber vom teilweise bunten Farbenspiel an manchen Felswänden des ursprünglich weißen Quarzriffs: Grünlich leuchtende Schwefelflechten finden sich neben rostrot schimmernden Eiseneinlagerungen und kleinen, glitzernden Bergkristallrasen. Wie Bonsaibäumchen wachsen bis zu 200 Jahre alte „Pfahlkiefern“ fast auf dem nackten Felsen. Referent Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer des Naturparks, wies auch auf die seltenen Tiere am Pfahl hin: Der Ameisenlöwe wartet am Felsenfuß in einem Fangtrichter auf seine Beute. Die nachtaktiven Fledermäuse übertagen in den zahlreichen Klüften und Spalten in den Felsen oder bringen dort in „Wochenstuben“ ihre Jungen zur Welt. Seit dem Vorjahr brüten auf dem Felsenriff auch wieder Turmfalken. Die prächtig schimmernden Zauneidechsen sonnen sich auf der steinreichen Pfahlheide. „Ein derartiger Reichtum an Natur bedarf auch der Pflege und eines besonderen Schutzes.“ - warb Gebietsbetreuer Matthias Rohrbacher für Verständnis für das Wegegebot im Naturschutzgebiet. Während hier das Mineraliensammeln nicht erlaubt ist, können am eigens eingerichteten Klopferplatz bei der „Alten Schmiede“ Quarzminerale mitgenommen werden. Das Quarzriff Großer Pfahl ist mit dem Gütesiegel „Bayerns Geotop Nummer eins“ ausgezeichnet. Als „Nationales Geotop“ ist der Bayerische Pfahl sogar in die Liste der 77 schönsten Geotope Deutschlands aufgenommen.
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Vortrag über Geotope am kommenden Freitag
Familienwanderung Arbergipfel
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. und Oberer Bayerischer Wald organisierten auch in diesem Jahr zwei Familienwanderungen zum Arbergipfel. So ging es vergangenen Mittwoch in drei Stunden unter der Führung von Gebietsbetreuer Arnold Multerer vom Brennes-Parkplatz zum Großen Arbergipfel. Trotz des kalten, regnerischen Wetters kamen einige hartgesottene Teilnehmer, die den Aufstieg nicht scheuten.
Mit zahlreichen Spielen wurde die Zeit nicht lang und ganz nebenbei wurde den Kindern der Wald näher gebracht: Anhand von Jahresringen wurde das Alter von Bäumen bestimmt. Beim Tannenzapfen werfen wurde die Geschicklichkeit getestet und anhand von Tierspuren erfuhren die Kinder einiges über die heimische Tierwelt.
Ab etwa 1200 Höhenmeter entschädigte dann der erste Schnee für die anfängliche Kälte und erfreute Groß und Klein. Trotz des nasskalten Wetters haben die Kinder nicht nur viel gelernt, sondern auch Spaß bei der Erklimmung des Gipfels gehabt.
Mit zahlreichen Spielen wurde die Zeit nicht lang und ganz nebenbei wurde den Kindern der Wald näher gebracht: Anhand von Jahresringen wurde das Alter von Bäumen bestimmt. Beim Tannenzapfen werfen wurde die Geschicklichkeit getestet und anhand von Tierspuren erfuhren die Kinder einiges über die heimische Tierwelt.
Ab etwa 1200 Höhenmeter entschädigte dann der erste Schnee für die anfängliche Kälte und erfreute Groß und Klein. Trotz des nasskalten Wetters haben die Kinder nicht nur viel gelernt, sondern auch Spaß bei der Erklimmung des Gipfels gehabt.
Nachbericht Naturpark-Exkursion
Geologie am Großen Arbersee
Unter der Veranstaltungsreihe „Rund um den Arber“, organisierte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. eine geologische Exkursion um den Großen Arbersee. Hierzu durfte der Gebietsbetreuer Arnold Multerer den Referenten Fritz Pfaffl und 65 Teilnehmer am eiszeitlichen See begrüßen.
Fritz Pfaffl, 1. Vorsitzender des Naturkundlichen Kreises Bayerischer Wald und ein Geologieexperte entführte die Besucher in die letzte Eiszeit: Viele Prozesse, die in der sogenannten Würmeiszeit vor 10.000 Jahren zur Bildung der 8 eiszeitlichen Seen des Bayerisch-Böhmischen Waldes beigetragen haben, können heute nur schwer rekonstruiert werden. Deshalb gibt es mehrere mögliche Modelle, wie die einzelnen Prozesse abgelaufen sind. Mit Sicherheit kann man aber annehmen, dass der Große Arbersee durch 2 Gletscher, die sich vom Gipfel des Großen Arbers talwärts schoben, geformt wurde. Heute noch zeigen uns die beiden in den See mündenden Bäche - der Bärenbach und der Geigenbach - auf, wo die Gletscher talwärts geflossen sind.
Als Ablagerungen seitlich des Sees hinterließen die Gletscher sogenannte Seitenmoränen. Für ein ungeübtes Auge sind diese im Gelände kaum erkennbar. Doch nach einer ausführlichen Erklärung durch Fritz Pfaffl, konnten die Teilnehmer die Seitenmoränen gut erkennen. Dazu ging man auf den Wanderweg Nr. 9 senkrecht vom Arbersee weg. Gemeinsam zählte man die einzelnen Erhebungen und Senkungen, die auf dieser Seeseite sehr regelmäßig ausgeprägt sind. Insgesamt konnten 4 Seitenmoränen überschritten werden.
Das Gestein am Arber wird als Gneis bezeichnet. Nach neuesten Altersbestimmungen sind diese Gneise cirka 640 Millionen Jahre alt. Ihre große Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung verdanken die Arbergneise dem Mineral Sillimanit, das die Gesteinslagen als Film überzieht.
Danach begab man sich auf den Rundwanderweg des Arbersees. Hier zeigte Arnold Multerer den Besuchern weitere Besonderheiten des Arbersees: Urwaldähnliche Strukturen aus Bäumen mit bis zu 500 Jahren, Zerfallsstadien mit reichlich Totholz und Naturverjüngungsstadien. Auch wurde die Entstehung und der Aufbau der schwimmenden Insel näher durchleuchtet. Für einige Teilnehmer war es nur schwer vorstellbar, dass ein unscheinbares Torfmoos den Hauptanteil der Insel bildet.
Zum Abschluss der 2,5stündigen Wanderung versammelte man sich noch beim Besucherparkplatz, wo ein riesiger Gesteinsbrocken liegt. Dieser Brocken mit einem Gewicht von mehr als 200 Tonnen wurde auf dem Gletscher bzw. im Gletschereis eingehüllt vom Arber bis zu seinem jetzigen Platz transportiert. Der Referent zeigte der Gruppe damit, welche enorme Kraft hinter einem solchen Gletscher steckt und wie man anhand der Gesteinsbeschaffenheit Prozesse, die vor Tausenden von Jahren abliefen, rekonstruieren kann.
Fritz Pfaffl, 1. Vorsitzender des Naturkundlichen Kreises Bayerischer Wald und ein Geologieexperte entführte die Besucher in die letzte Eiszeit: Viele Prozesse, die in der sogenannten Würmeiszeit vor 10.000 Jahren zur Bildung der 8 eiszeitlichen Seen des Bayerisch-Böhmischen Waldes beigetragen haben, können heute nur schwer rekonstruiert werden. Deshalb gibt es mehrere mögliche Modelle, wie die einzelnen Prozesse abgelaufen sind. Mit Sicherheit kann man aber annehmen, dass der Große Arbersee durch 2 Gletscher, die sich vom Gipfel des Großen Arbers talwärts schoben, geformt wurde. Heute noch zeigen uns die beiden in den See mündenden Bäche - der Bärenbach und der Geigenbach - auf, wo die Gletscher talwärts geflossen sind.
Als Ablagerungen seitlich des Sees hinterließen die Gletscher sogenannte Seitenmoränen. Für ein ungeübtes Auge sind diese im Gelände kaum erkennbar. Doch nach einer ausführlichen Erklärung durch Fritz Pfaffl, konnten die Teilnehmer die Seitenmoränen gut erkennen. Dazu ging man auf den Wanderweg Nr. 9 senkrecht vom Arbersee weg. Gemeinsam zählte man die einzelnen Erhebungen und Senkungen, die auf dieser Seeseite sehr regelmäßig ausgeprägt sind. Insgesamt konnten 4 Seitenmoränen überschritten werden.
Das Gestein am Arber wird als Gneis bezeichnet. Nach neuesten Altersbestimmungen sind diese Gneise cirka 640 Millionen Jahre alt. Ihre große Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung verdanken die Arbergneise dem Mineral Sillimanit, das die Gesteinslagen als Film überzieht.
Danach begab man sich auf den Rundwanderweg des Arbersees. Hier zeigte Arnold Multerer den Besuchern weitere Besonderheiten des Arbersees: Urwaldähnliche Strukturen aus Bäumen mit bis zu 500 Jahren, Zerfallsstadien mit reichlich Totholz und Naturverjüngungsstadien. Auch wurde die Entstehung und der Aufbau der schwimmenden Insel näher durchleuchtet. Für einige Teilnehmer war es nur schwer vorstellbar, dass ein unscheinbares Torfmoos den Hauptanteil der Insel bildet.
Zum Abschluss der 2,5stündigen Wanderung versammelte man sich noch beim Besucherparkplatz, wo ein riesiger Gesteinsbrocken liegt. Dieser Brocken mit einem Gewicht von mehr als 200 Tonnen wurde auf dem Gletscher bzw. im Gletschereis eingehüllt vom Arber bis zu seinem jetzigen Platz transportiert. Der Referent zeigte der Gruppe damit, welche enorme Kraft hinter einem solchen Gletscher steckt und wie man anhand der Gesteinsbeschaffenheit Prozesse, die vor Tausenden von Jahren abliefen, rekonstruieren kann.
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Geologie am Großen Arbersee
Nachbericht Naturpark-Exkursion Bayerischer Wald
60 begeisterte Teilnehmer bei der Europäischen Fledermausnacht im Silberbergwerk
Die Europäische Fledermausnacht, die bereits seit einigen Jahren in ganz Europa zeitgleich am letzten Samstag im August stattfindet, wurde auch dieses Jahr vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. in Zusammenarbeit mit dem LBV Regen wieder am Silberberg veranstaltet. Auf dem Weg zum Silberbergwerk führte der Gebietsbetreuer Arnold Multerer (Naturpark Bayerischer Wald e.V.) die Kinder spielend an das sagenumwobene Säugetier heran: So wurden Fledermausmasken gebastelt und in dem Spiel “Fledermaus und Motte” wurde das Jagdverhalten Fledermaus verdeutlicht. Gemeinsam wanderte die 60 köpfige Gruppe zum Barbarastollen. Auf dem Weg zeigte Arnold Multerer günstige Waldlebensräume für Fledermäuse. Wichtig seien hier offene alte Waldstrukturen mit reichlich Totholz, in deren Höhlen sich die Fledermäuse tagsüber aufhalten können. Diese wichtigen Höhlenbäume wurden dieses Jahr im Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Bodenmais mit weißen Fledermäusen bzw. weißen Wellen markiert, damit sie bei Forstarbeiten nicht gefällt werden.
Im Stollen angekommen stellte der Bergwerksbesitzer Martin Schreiner die Geschichte des Silberbergwerkes vor. Das Silberbergwerk ermöglicht schon seit dem frühen Mittelalter ein Miteinander von Mensch und Fledermaus. Da derzeit nur etwa 1 km des ca. 20 km langen Stollenwerks touristisch genutzt werden, haben die Fledermäuse hier beste Vorraussetzungen harmonisch mit den Menschen zu leben.
Susanne Morgenroth, Fledermausexpertin des Naturpark Bayerischer Wald e.V., entführte die Gruppe mit einem Diavortrag in die Welt der Flugkünstler: Die seit 60 Millionen Jahren existierenden Fledermäuse wurden im Mittelalter aus altem Aberglauben verfolgt. Doch dieser Ruf entspricht nicht dem wirklichen Verhalten der europäischen Fledermausarten, die alle nur nützliche Insektenfresser sind. Anhand von Bildern konnten die Besucher den Flügelaufbau mit dem Handaufbau des Menschen vergleichen und die dünne Flughaut, die sich um den ganzen Körper zieht, genau betrachten. Weiterhin erhielten die Teilnehmer anschauliche Informationen zu den 18 verschiedenen Fledermausarten, die den Bayerischen Wald zu ihrer Heimat gemacht haben. Laut Susanne Morgenroth bietet der Silberberg auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit und der konstanten Temperatur von 5° Celsius optimale Bedingungen für die sagenumwobenen Flieger.
Hufeisennasen und die häufigen Glattnasen fangen die Insekten mit dem Flügel und fressen diese im Flug. Im Gegensatz dazu ergreifen Wasserfledermäuse ihre Beute fliegend über der Wasseroberfläche. Die rund 700 Fledermäuse im Silberbergwerk können ein Alter von bis zu 40 Jahren erreichen. Sie ziehen pro Jahr ein Junges groß. Jungtiere können geübte Personen an einem schwarzen Punkt auf der Unterlippe erkennen. Das Silberbergwerk gilt als Balzplatz und Überwinterungsquartier für die Insektenjäger. Um den Besuchern die Fledermäuse näher zu bringen, hatte die Fledermausexpertin noch eine besondere Überraschung dabei: Nora, eine Nordfledermaus, welche auf Grund ihr fehlenden Flugfähigkeit in freier Wildbahn nicht überlebensfähig wäre, konnte gestreichelt werden. Das weiche Fell begeisterte Klein und Groß und Nora hatte alle in ihren Bann gezogen.
Nach diesem Highlight ging es in einem 15 minütigen Fußmarsch zur „Gottesgabe“ wo weitere Fledermäuse gesichtet werden sollten. Mit Hilfe von einem Detektor wurden die Ultraschalllaute, die den Fledermäusen zur Orientierung dienen, auch für den Menschen hörbar gemacht. Immer wenn ein Detektor - Laut Fledermäuse ankündigte, leuchteten unzählige Taschenlampen auf, welche die Fledermäuse an Himmel und Felswand und in der Schlucht suchten und fanden. Denn die Nacht stellte sich als “high season” der Fledermäuse heraus. Auf der Balz jagten sich ständig zahlreiche Fledermäuse, immer wieder flogen sie über die Köpfe der begeisterten Zuschauer und so konnten sechs verschiedene Arten ausgemacht werden.
Am Ende des Abends waren sich alle einig: In diesen drei Stunden hat man nicht nur viel gelernt, sondern auch Spaß bei der Beobachtung dieser kleinen Schatten in der Nacht gehabt. Und für die etwa 30 Kinder war das eine unvergessliche Nacht, die sie gerne nächstes Jahr wiederholen möchten.
Im Stollen angekommen stellte der Bergwerksbesitzer Martin Schreiner die Geschichte des Silberbergwerkes vor. Das Silberbergwerk ermöglicht schon seit dem frühen Mittelalter ein Miteinander von Mensch und Fledermaus. Da derzeit nur etwa 1 km des ca. 20 km langen Stollenwerks touristisch genutzt werden, haben die Fledermäuse hier beste Vorraussetzungen harmonisch mit den Menschen zu leben.
Susanne Morgenroth, Fledermausexpertin des Naturpark Bayerischer Wald e.V., entführte die Gruppe mit einem Diavortrag in die Welt der Flugkünstler: Die seit 60 Millionen Jahren existierenden Fledermäuse wurden im Mittelalter aus altem Aberglauben verfolgt. Doch dieser Ruf entspricht nicht dem wirklichen Verhalten der europäischen Fledermausarten, die alle nur nützliche Insektenfresser sind. Anhand von Bildern konnten die Besucher den Flügelaufbau mit dem Handaufbau des Menschen vergleichen und die dünne Flughaut, die sich um den ganzen Körper zieht, genau betrachten. Weiterhin erhielten die Teilnehmer anschauliche Informationen zu den 18 verschiedenen Fledermausarten, die den Bayerischen Wald zu ihrer Heimat gemacht haben. Laut Susanne Morgenroth bietet der Silberberg auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit und der konstanten Temperatur von 5° Celsius optimale Bedingungen für die sagenumwobenen Flieger.
Hufeisennasen und die häufigen Glattnasen fangen die Insekten mit dem Flügel und fressen diese im Flug. Im Gegensatz dazu ergreifen Wasserfledermäuse ihre Beute fliegend über der Wasseroberfläche. Die rund 700 Fledermäuse im Silberbergwerk können ein Alter von bis zu 40 Jahren erreichen. Sie ziehen pro Jahr ein Junges groß. Jungtiere können geübte Personen an einem schwarzen Punkt auf der Unterlippe erkennen. Das Silberbergwerk gilt als Balzplatz und Überwinterungsquartier für die Insektenjäger. Um den Besuchern die Fledermäuse näher zu bringen, hatte die Fledermausexpertin noch eine besondere Überraschung dabei: Nora, eine Nordfledermaus, welche auf Grund ihr fehlenden Flugfähigkeit in freier Wildbahn nicht überlebensfähig wäre, konnte gestreichelt werden. Das weiche Fell begeisterte Klein und Groß und Nora hatte alle in ihren Bann gezogen.
Nach diesem Highlight ging es in einem 15 minütigen Fußmarsch zur „Gottesgabe“ wo weitere Fledermäuse gesichtet werden sollten. Mit Hilfe von einem Detektor wurden die Ultraschalllaute, die den Fledermäusen zur Orientierung dienen, auch für den Menschen hörbar gemacht. Immer wenn ein Detektor - Laut Fledermäuse ankündigte, leuchteten unzählige Taschenlampen auf, welche die Fledermäuse an Himmel und Felswand und in der Schlucht suchten und fanden. Denn die Nacht stellte sich als “high season” der Fledermäuse heraus. Auf der Balz jagten sich ständig zahlreiche Fledermäuse, immer wieder flogen sie über die Köpfe der begeisterten Zuschauer und so konnten sechs verschiedene Arten ausgemacht werden.
Am Ende des Abends waren sich alle einig: In diesen drei Stunden hat man nicht nur viel gelernt, sondern auch Spaß bei der Beobachtung dieser kleinen Schatten in der Nacht gehabt. Und für die etwa 30 Kinder war das eine unvergessliche Nacht, die sie gerne nächstes Jahr wiederholen möchten.
Naturpark-Großschutzprojekt Bayerischer Wald
Das Auerhuhn - bedrohtes Wappentier unserer Heimat
Das vom Aussterben bedrohte Auerhuhn ist der größte fliegende Waldvogel Europas und zugleich seit 40 Jahren das Wappentier des Naturpark Bayerischer Wald e.V. Um diesen auffälligen Vogel in Bayerns Wäldern zu erhalten, hat der Naturpark in Zusammenarbeit mit der Höheren Naturschutzbehörde von Niederbayern im November 2006 ein Artenschutzprojekt Auerhuhn ins Leben gerufen. Diese erstmalige Grundlagenerhebung für den gesamten Bayerischen Wald wird dazu beitragen einen langzeitigen Schutz des seltenen Waldvogels zu gewährleisten.
Das Auerhuhn weist eine äußerst spezialisierte Anpassung an seinen Lebensraum auf: In den wärmeren Jahreszeiten ernährt es sich von Beeren, Knospen, Trieben und Insekten. In den kommenden Wintermonaten stellt das Auerhuhn seine Nahrung überwiegend auf Fichtennadeln um. Diese Art der Ernährung ermöglicht ihm sein Überleben in unserer Mittelgebirgsregion in einer Höhenlage von über 800 Meter.
Die Spezialisierung seiner Nahrung und seines Lebensraumes kann dem Auerhuhn in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern vor Probleme stellen. So existieren heute nur noch wenige der von dem Auerhuhn benötigten lichten Altholzbestände mit hohem Zwergstrauchanteil, wie der Moos-, Rausch- oder Heidelbeere. Hierbei ist der Waldvogel vor allem auf Waldbereiche mit einer Umtriebszeit von über 120 Jahren angewiesen. Doch auch viele andere menschliche Einflüsse der letzten Jahrzehnte, wie die voranschreitende touristische Erschließung der Gebirgsregion, vertreibt den scheuen Waldbewohner aus seinem ursprünglichen Lebensraum.
Durch viele negative Einflüsse ist der Auerhuhnbestand Deutschlands erheblich im Rückgang begriffen. Die Ziele des Artenschutzprojektes sind es, den aktuellen Bestand langfristig zu erfassen und seine Entwicklung zu verfolgen. Außerdem wird eine Verbesserung des allgemeinen Schutzes durch Beruhigung der Balz- und Brutgebiete angestrebt.
Auf Grund der weitflächigen Ausdehnung des Erfassungsgebietes stützt sich der Naturpark auf die aktive Beteiligung durch ehrenamtliche Helfer: Mit Auerhuhn - Meldebögen wird der Bestand der Tiere seit Frühjahr diesen Jahres erfasst. Dazu haben sich bis jetzt etwa 30 ehrenamtliche Helfer bereit erklärt den Naturpark zu unterstützen. Im einzelnen sind das meist ortsansässige Auerhuhnexperten, Förster, Jäger oder Naturfreunde. Derzeit sind bereits einige Meldebögen der ehrenamtlichen Kartierer eingegangen. Doch weisen noch einige Untersuchungsflächen Lücken auf. Um das Projekt demnächst erfolgreich abschließen zu können, bittet der Naturpark Bayerischer Wald e.V. deshalb die Bevölkerung, speziell die vielen ehrenamtlichen Betreuer, ausgefüllte Meldebögen zurückzusenden. Den Meldebogen zum Herunterladen und weitere Informationen finden Sie unter Artenschutz – Auerhuhn auf der Homepage www.naturpark-bayer-wald.de. Doch suchen Sie die Hühner nicht aktiv, da dies die Tiere verschrecken könnte, sondern lassen Sie Entdeckungen nur auf dem Zufall beruhen. Gerne können Sie sich auch telefonisch oder per mail an uns wenden (Naturpark Bayerischer Wald e.V., Infozentrum 3, 94227 Zwiesel; Tel.: 0 99 22 - 80 24 80; Fax: 0 99 22 - 80 24 81; E-mail: naturpark-bayer-wald@t-online.de).
Das Auerhuhn weist eine äußerst spezialisierte Anpassung an seinen Lebensraum auf: In den wärmeren Jahreszeiten ernährt es sich von Beeren, Knospen, Trieben und Insekten. In den kommenden Wintermonaten stellt das Auerhuhn seine Nahrung überwiegend auf Fichtennadeln um. Diese Art der Ernährung ermöglicht ihm sein Überleben in unserer Mittelgebirgsregion in einer Höhenlage von über 800 Meter.
Die Spezialisierung seiner Nahrung und seines Lebensraumes kann dem Auerhuhn in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern vor Probleme stellen. So existieren heute nur noch wenige der von dem Auerhuhn benötigten lichten Altholzbestände mit hohem Zwergstrauchanteil, wie der Moos-, Rausch- oder Heidelbeere. Hierbei ist der Waldvogel vor allem auf Waldbereiche mit einer Umtriebszeit von über 120 Jahren angewiesen. Doch auch viele andere menschliche Einflüsse der letzten Jahrzehnte, wie die voranschreitende touristische Erschließung der Gebirgsregion, vertreibt den scheuen Waldbewohner aus seinem ursprünglichen Lebensraum.
Durch viele negative Einflüsse ist der Auerhuhnbestand Deutschlands erheblich im Rückgang begriffen. Die Ziele des Artenschutzprojektes sind es, den aktuellen Bestand langfristig zu erfassen und seine Entwicklung zu verfolgen. Außerdem wird eine Verbesserung des allgemeinen Schutzes durch Beruhigung der Balz- und Brutgebiete angestrebt.
Auf Grund der weitflächigen Ausdehnung des Erfassungsgebietes stützt sich der Naturpark auf die aktive Beteiligung durch ehrenamtliche Helfer: Mit Auerhuhn - Meldebögen wird der Bestand der Tiere seit Frühjahr diesen Jahres erfasst. Dazu haben sich bis jetzt etwa 30 ehrenamtliche Helfer bereit erklärt den Naturpark zu unterstützen. Im einzelnen sind das meist ortsansässige Auerhuhnexperten, Förster, Jäger oder Naturfreunde. Derzeit sind bereits einige Meldebögen der ehrenamtlichen Kartierer eingegangen. Doch weisen noch einige Untersuchungsflächen Lücken auf. Um das Projekt demnächst erfolgreich abschließen zu können, bittet der Naturpark Bayerischer Wald e.V. deshalb die Bevölkerung, speziell die vielen ehrenamtlichen Betreuer, ausgefüllte Meldebögen zurückzusenden. Den Meldebogen zum Herunterladen und weitere Informationen finden Sie unter Artenschutz – Auerhuhn auf der Homepage www.naturpark-bayer-wald.de. Doch suchen Sie die Hühner nicht aktiv, da dies die Tiere verschrecken könnte, sondern lassen Sie Entdeckungen nur auf dem Zufall beruhen. Gerne können Sie sich auch telefonisch oder per mail an uns wenden (Naturpark Bayerischer Wald e.V., Infozentrum 3, 94227 Zwiesel; Tel.: 0 99 22 - 80 24 80; Fax: 0 99 22 - 80 24 81; E-mail: naturpark-bayer-wald@t-online.de).
Gemeinsame Veranstaltung von Naturkundlichem Kreis und Naturpark Bayerischer Wald e.V. mit Fritz Pfaffl
Lackasee-Exkursion mit Redordbesuch
Zur gemeinsamen Exkursion von Naturpark Bayerischer Wald e.V. und Naturkundlichem Kreis Bayer. Wald e.V. hatten sich mehr als 85 Leute im Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein eingefunden. Danach starte man in Fahrgemeinschaften zum Lackasee im Böhmerwald.
Über Neuhurkenthal ging es dann zu Fuß zum Lackasee. Zwischendurch erläuterte Fritz Pfaffl, der auch Präsident des Dachverbandes der Naturwissenschaftlichen Vereinigung Deutschlands ist, auch Interessantes zur Ortschaft Hurkenthal, von der man nur noch das Kirchenfundament und die Friedhofskapelle sieht.
Am See selbst gab es dann ausführlichere Informationen zu den Eiszeiten und speziell zu den Besonderheiten hier. Der Lackasee ist der seichteste und kleinste Eiszeitsee des Hohen Böhmerwaldes. Der würmeiszeitliche See befindet sich in 1096 Meter Meereshöhe am Nordabhang des Lackaberges im Bereich der Paragneise. Wegen dieses sehr harten Cordierit – Gneises wurde das Seebecken vom Gletscher nur ganz wenig ausgeschürft, der blieb sehr flach. Die Seefläche beträgt 2,53 Hektar, die maximale Seetiefe 3,9 Meter. Der Lackaberg als Ausgangsgebiet eines geringmächtigen Gletschers hat eine Höhe von 1346 Meter. In den Jahren 1835 und 1888 führte eine künstliche Erhöhung des Wasserspiegels um 0,8 Meter zum Betrieb einer Glasschleife und zur Besteigung einer damals schon erkennbaren fortschreitenden Verlandung im rückwärtigen Seeteil. Die mächtige über 100 Meter breite linke Seitenmoräne besteht aus zwei breiten, blocküberstreuten Wällen, die durch eine flache, längliche Delle von einander getrennt sind. Bei ca. 1180 Meter Höhe, also 85 Meter über dem Seespiegel, liegt der scharf markierte Moränenbeginn.
Die Seewand ist oft sehr steil (40°) und weist gut ausgebildete Rundhöcker auf, sogenannte eratische Blöcke, das sind vom Eis glattgeschliffene Steine. Am Ende der Stirnmoräne vereinigen sich in klassischer Weise wie an vielen anderen Seen der rechte und linke Randbach und der aus der Mitte kommende Seebach. Eine rechte Seitenmoräne fehlt vom unteren Seeende aufwärts, tritt aber jenseits des Randbaches als niedrige reine Blockfelsenstreuung auf.
Das romantische Aussehen des Lackasees ergänzen die vielbestaunten „Schwimmenden Filzinseln“, die sich kaum merkbar im Jahresverlauf bewegen. Den See bedroht die Schwingrasenbildung, so wird er wie schon vier Seen im „Hohen Böhmerwald“ vor ihm nach und nach verlanden und aus dem Landschaftsbild verschwinden.
Auf einem anderen Weg durch teilweise alte Bergmischwälder erreicht man dann wieder den Ausgangspunkt Neuhurkenthal. Die Teilnehmer bedankten sich durch einen kräftigen Applaus. Einzelne waren von sehr weit her angereist, sogar aus Pilsen und aus München.
Über Neuhurkenthal ging es dann zu Fuß zum Lackasee. Zwischendurch erläuterte Fritz Pfaffl, der auch Präsident des Dachverbandes der Naturwissenschaftlichen Vereinigung Deutschlands ist, auch Interessantes zur Ortschaft Hurkenthal, von der man nur noch das Kirchenfundament und die Friedhofskapelle sieht.
Am See selbst gab es dann ausführlichere Informationen zu den Eiszeiten und speziell zu den Besonderheiten hier. Der Lackasee ist der seichteste und kleinste Eiszeitsee des Hohen Böhmerwaldes. Der würmeiszeitliche See befindet sich in 1096 Meter Meereshöhe am Nordabhang des Lackaberges im Bereich der Paragneise. Wegen dieses sehr harten Cordierit – Gneises wurde das Seebecken vom Gletscher nur ganz wenig ausgeschürft, der blieb sehr flach. Die Seefläche beträgt 2,53 Hektar, die maximale Seetiefe 3,9 Meter. Der Lackaberg als Ausgangsgebiet eines geringmächtigen Gletschers hat eine Höhe von 1346 Meter. In den Jahren 1835 und 1888 führte eine künstliche Erhöhung des Wasserspiegels um 0,8 Meter zum Betrieb einer Glasschleife und zur Besteigung einer damals schon erkennbaren fortschreitenden Verlandung im rückwärtigen Seeteil. Die mächtige über 100 Meter breite linke Seitenmoräne besteht aus zwei breiten, blocküberstreuten Wällen, die durch eine flache, längliche Delle von einander getrennt sind. Bei ca. 1180 Meter Höhe, also 85 Meter über dem Seespiegel, liegt der scharf markierte Moränenbeginn.
Die Seewand ist oft sehr steil (40°) und weist gut ausgebildete Rundhöcker auf, sogenannte eratische Blöcke, das sind vom Eis glattgeschliffene Steine. Am Ende der Stirnmoräne vereinigen sich in klassischer Weise wie an vielen anderen Seen der rechte und linke Randbach und der aus der Mitte kommende Seebach. Eine rechte Seitenmoräne fehlt vom unteren Seeende aufwärts, tritt aber jenseits des Randbaches als niedrige reine Blockfelsenstreuung auf.
Das romantische Aussehen des Lackasees ergänzen die vielbestaunten „Schwimmenden Filzinseln“, die sich kaum merkbar im Jahresverlauf bewegen. Den See bedroht die Schwingrasenbildung, so wird er wie schon vier Seen im „Hohen Böhmerwald“ vor ihm nach und nach verlanden und aus dem Landschaftsbild verschwinden.
Auf einem anderen Weg durch teilweise alte Bergmischwälder erreicht man dann wieder den Ausgangspunkt Neuhurkenthal. Die Teilnehmer bedankten sich durch einen kräftigen Applaus. Einzelne waren von sehr weit her angereist, sogar aus Pilsen und aus München.