Juni 2017
„Wörter am Wegesrand“
Literarische Abendwanderung am Schwarzen Regen und der Aitnach
Viechtach. „Wörter am Wegesrand“: Unter diesem Titel findet am Dienstag, 20. Juni, um 18.45 Uhr eine literarische Abendwanderung am Ufer des Schwarzen Regens und entlang der Aitnach im Liebestal statt. Die Veranstaltung geht vom lichtung verlag und der Umweltstation Viechtach des Naturparks aus. Die Wanderung wird rund zwei Stunden dauern, Start- und Zielpunkt ist der Bahnhalt des Adventure Camps Schnitzmühle. Die An- und Abfahrtszeiten der Bahn werden berücksichtigt. Von Viechtach aus fährt der Zug um 18.37 Uhr, von Gotteszell aus um 17.39 Uhr. Kristina Pöschl und Eva Bauernfeind werden an verschiedenen Rastpunkten Gedichte und Texte aus Büchern des Viechtacher lichtung verlags lesen. Alle Interessierten sind zu diesem poetischen Sommerabend eingeladen, die Teilnahme ist kostenlos.
Rückfragen beim lichtung verlag unter 09942/2711, oder bei der Umweltstation Viechtach unter 09942/904864.be
„Naturgefahren – wer zahlt die Schäden?“
Vortrag beim Agenda-AK „Energie und Verkehr“
Regen. Durch den Klimawandel nehmen Naturkatastrophen zu. Ab 2019 will der Freistaat Bayern keine Soforthilfe mehr gewähren, wenn die Schäden versicherbar waren. Grund genug für den Agenda-21-Arbeitskreis „Energie und Verkehr“ und die Umweltstation Viechtach des Naturparks, einen Vortragsabend zum Thema „Klimawandel: Naturgefahren – wer zahlt die Schäden?“ zu organisieren. In der Regener vhs sprach Versicherungskaufmann Mathias Baur aus Viechtach.
Das Risiko für Schäden durch Unwetter nimmt deutlich zu, die Kosten steigen an. So zeigte der Referent auf, dass der Schadensaufwand in Deutschland im Jahr 2015 bei knapp 2,6 Milliarden Euro lag. 1,9 Milliarden entfielen auf die Sachversicherung für Wohngebäude, Hausrat, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, verursacht durch Sturm, Hagelschäden und Überschwemmungen. 0,7 Milliarden entfielen auf die Kfz-Versicherung.
In Bayern ist eine Versicherung von Hab und Gut gegen Schaden als Folge von Naturkatastrophen freiwillig. Versichern kann man sein Gebäude gegen Feuer-, Leitungswasser-, Sturm/Hagel- und Elementarschäden. Detailliert ging der Referent auf die Elementarschäden ein, die als Folge eines Rückstaus in der Kanalisation, von Überschwemmungen, Starkregen, Schneedruck, Erdrutsch und Erdbeben entstehen. Weiterhin stellte er dar, dass alle Gebäude in vier Gefahrenzonen eingeordnet werden, die Einfluss haben auf die Höhe der Prämie der Versicherung. Beruhigend war zu hören, dass nahezu 91 Prozent aller Gebäude in Zone 1 liegen und dafür ein Versicherungsschutz mit geringer Beitragshöhe zu bekommen ist. Nur 0,7 % aller Gebäude sind in Zone 4 zu finden, bei denen innerhalb von zehn Jahren ein Hochwasser wahrscheinlich ist und für die kein Versicherungsschutz angeboten wird.
Baur klärte weit verbreitete Irrtümer auf, dass zum Beispiel der eigene Wohnort nicht gefährdet sei, dass der Staat grundsätzlich zur Hilfeleistung verpflichtet sei oder dass die Versicherungen im Schadensfall nicht zahlen. Er war der Meinung, dass sich jeder Wohneigentümer eine jährliche Prämie von etwa 100 Euro leisten sollte, um im Schadensfall abgesichert zu sein. Der Leiter des Arbeitskreises „Energie und Verkehr“, Dr. Wolfgang Schlüter, bedankte sich bei dem Referenten für die sehr informativen Ausführungen. bb
Historientage am Grenzbahnhof
Großveranstaltung im Rahmen der Kulturregion Bayern-Böhmen – Zeitreise in die Vergangenheit
Bayer. Eisenstein. Im Rahmen der Kulturregion Bayern-Böhmen 2017 veranstaltet der Naturpark Bayerischer Wald erstmals „Historientage“ am Grenzbahnhof.
Mit Fertigstellung der Bahnlinie von Plattling nach Klattau über Bayerisch Eisenstein im Jahr 1877 begann im damaligen Königreich Bayern und im Kaisertum Österreich-Ungarn eine neue Zeit der Mobilität. Die Fahrt mit der Eisenbahn kostete nur halb so viel wie die Postkutsche, war aber doppelt so schnell. Bayerisch Eisenstein entstand und rückte ins Zentrum der Geschichte. Bei den Historientagen wird die Länderbahnzeit im Übergang von der Biedermeier- zur Gründerzeit im Mittelpunkt stehen.
Am Freitag, 9. Juni, beginnt die Veranstaltung um 17 Uhr mit der Eröffnung einer Foto-Ausstellung von Elfriede Endl aus Hengersberg. Im Kellerlokal werden etwa 30 Fotografien vom verschwundenen Dorf Stadln im Böhmerwald präsentiert. Bereits ab 13 Uhr läuft ein Ferienprogramm für Kinder im Fledermauszentrum.
Am Freitagabend um 19.30 Uhr findet dann die Filmvorführung „Im Einen Alles, im All nur Eines“ statt. Der deutsch-tschechische Dokumentarfilm beleuchtet Menschen und Grenzen im Bergland zwischen Österreich und Tschechien. Der Film wird durch philosophische und poetische Zitate ergänzt. Zur Filmvorführung werden sowohl die Regisseurin Lenka Ovčáčková, als auch der Böhmerwald-Historiker Vladimír Horpeniak anwesend sein.
Am Samstag, 10. Juni, bieten verschiedene Heimatvereins- und Folklore-Gruppen aus Deutschland und Tschechien ein Nachmittagsprogramm zwischen 13.30 und 17 Uhr an. Kinder, Jugendliche und Erwachsende führen traditionelle Volkstänze auf. Es wirken unter anderem mit die Heimatvereine Frauenau und Zwiesel und auf tschechischer Seite die neu gegründete Kindertanzgruppe „Hořeček“ aus Böhmisch Eisenstein mit eigener Musik, die Kindergruppe „Mráček“ aus Mrákov und die Folklore- Gruppe „Libín-S“ aus Prachatiz. Am Abend ab 19.30 Uhr spielen abwechselnd die „Eisensteiner Blechlawine“ und die tschechische Gruppe „Konrádyho dudácká muzika“ aus Domažlice im historischen Restaurant bei freiem Eintritt.
Der Sonntag, 11. Juni, führt dann zurück in die Länderbahnzeit und erinnert an die Biedermeier- und Gründerzeit. Es gibt Handwerkervorführungen vom Glas bis zum Steinmetz rund um den Grenzbahnhof. Außerdem sind Personen in historischen Gewändern unterwegs. Wer in traditioneller Kleidung aus dieser Zeit (ca. 1875 bis 1920) erscheinen kann, ist gerne dazu eingeladen. Es gibt zudem Pferdekutschen- und Draisinenfahrten. Für musikalische Unterhaltung sorgt die Blaskapelle Bayerisch Eisenstein.
An diesem Tag wird die Bahnhofstraße ab Höhe Localbahnmuseum gesperrt, nur Busse und Taxis können verkehren. Empfohlen wird die Anreise zur Veranstaltung mit der Waldbahn. Die Ankunft ist immer 13 Minuten nach der vollen Stunde. Parkplätze gibt es am ehemaligen Wellenbadparkplatz, von dort geht man etwa fünf Minuten zu Fuß, oder am Ortseingang beim Fußballplatz, dort kommt die Pferdekutsche vorbei. Es ist aber auch der Fußmarsch von etwa zehn Minuten zu bewältigen. Außerdem gibt es die Parkplätze am Wanderpark in der Ortsmitte. Weitere Informationen unter www.naturparkwelten.de.löf
Naturschauspiel Hochfall
Naturpark-Wanderung mit Johannes Matt
Drachselsried. Am Mittwoch, 7. Juni, findet um 10 Uhr eine Wanderung zum Naturschauspiel Hochfall statt. Das Naturdenkmal wurde im Jahr 1965 ausgewiesen und überrascht mit seinem sehenswerten Wasserfall. Die Wanderung wird vom Gebietsbetreuer für die Arberregion Johannes Matt geleitet. Sowohl über die Geologie als auch die Tier- und Pflanzenwelt am Arber gibt es viel Interessantes zu erfahren. Bei der Wanderung handelt es sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung des Naturparks Bayerischer Wald und der Tourist-Info Drachselsried.
Treffpunkt der mittelschweren, vierstündigen Wanderung ist am Mittwoch, 7. Juni, um 10 Uhr an der Tourist-Info Drachselsried. Von dort aus fahren die Teilnehmer gemeinsam zum Ausgangspunkt der Wanderung. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Eine Brotzeit sollte mitgebracht werden.
Um Anmeldung wird bis Dienstag, 6. Juni, um 12 Uhr bei der Tourist-Info Drachselsried unter 09945/905033 gebeten.vbb
In Bayerisch Eisenstein viel gesehen
Blossersberg. Am Sonntag fuhr eine große Gruppe des Wald-Vereins Blossersberg um Organisator Xaver Kellermeier nach Bayerisch Eisenstein und besuchte dort die Naturparkwelten im Grenzbahnhof und das Localbahnmuseum. In den Naturparkwelten findet man in mehreren Etagen zum Beispiel eine Ausstellung über den Arber als Wintersportort. Die Skiausstellung zeigte alte Holzskier bis hin zu modernsten Ausrüstungen und einen Skisimulator, der natürlich sofort ausprobiert wurde. Im anderen Stockwerk ist eine sehr interessante Fledermaus -Information untergebracht. Im Obergeschoss ist die große Eisenbahnausstellung, an der zur Zeit wieder gebastelt wird. Nach der Stärkung im historischen Wirtshaus folgte die Führung durch das Localbahnmuseum. Hier ist der Besucher beeindruckt von den vielen riesigen Lokomotiven aus Stahl und Eisen, die von dem Verein zusammengetragen worden sind. Danach war noch genügend Zeit, um entweder den Trauerwald zu besuchen, oder aber im Biergarten der Schmugglerhütte zu sitzen. Einige zog es auch in die Hütte, wo eine kleine Gruppe mit einem Zitherspieler und einigen Sängern für Unterhaltung sorgte. vbb
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