Pressemeldungen

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G`schichten von den Hütern der Schachten

Die beiden Arbergebietsbetreuerinnen Caroline Stautner (Naturpark Oberer Bayerischer Wald) und Isabelle Auer (Naturpark Bayerischer Wald) hatten am vergangenen Samstag zu einer gemeinsamen stimmungsvollen und sagenreichen Abendwanderung vom Parkplatz Schareben zu den Schachten und „Platzln“ im Arbergebiet eingeladen. Hier zeugen heute noch alte Flurnamen von der vergangenen Waldweide auf den Schachten, den „Inseln im Waldmeer“: Waldwiese, Hüttenwiese, Grasfleck, Reischfleck, Nürschen und Enzianried reihen sich aneinander. Nach einem steilen Anstieg entlang des Kammes und einem herrlichen Blick zum Osser und Kaitersberg erreichten die über 30 Exkursionsteilnehmer ihr Ziel, eine Waldwiese bei Heugstatt. Dort war bei der schwülen Witterung erst mal „verschnaufen“ angesagt. Diese Gelegenheit nutzte der als „Geist“ herumwandelnde „Erfinder der Bayerwaldschachten“ Bauer Lorenz Ayden, um etwas über die Entstehung der Schachten bzw. Waldwiesen zu erzählen. Die hofnahen Flächen im Tal wurden für das Winterfutter und für Getreide benötigt. Daher trieb man Jungrinder und Stiere (gemeint waren damit eigentlich Ochsen) im Sommer in die nahegelegenen Wälder. Mittags und abends versammelten die Waldhirten die Tiere auf den waldfreien Schachten und Plätzen. Daher hat auch das bekannte Mittagsplatzl hoch über dem Großen Arbersee seinen Namen. So hatte man die Herde, die tagsüber im Wald verstreut war, über nacht besser unter Kontrolle. Manchmal jedoch waren die Mücken und Bremsen so lästig, dass die Tiere durchgingen und vom Hirten nicht mehr aufzuhalten waren. Dass das Leben der Hirten nur äußerst selten romantisch war, zeigte eine kleine Spielszene in der sich die Hirten Franz, Fritz und Sepp bei der Brotzeit über ihre oft beschwerliche Arbeit und das karge Leben unterhielten. Hausen mussten die Waldhirten nämlich den ganzen Sommer über in mit Rindenstücken abgedichteten Waldhütten, die kaum groß genug zum Stehen waren. Die Tür, Lücken im Dach und die Ritzen in den Wänden bildeten die Kaminöffnungen. Spärliche Verpflegung kam durch die Milch der mitgeführten Ziegen, Waldfrüchten und dem Brot, dass die Bauern stellen mussten. Die Waldhirten aus der Spielszene und die Teilnehmer der Wanderung hatten es da besser getroffen: Eine gemeinsame Brotzeit mit Bauernbrot, Salami, Schnaps und Heidelbeersaft rundete diesen Teil der Exkursion ab. Caroline Stautner und Isabelle Auer wiesen zum Schluss auch auf die Bedeutung der Schachten in unserer Zeit hin. Neben dem kulturhistorischen Wert erweisen sich die Schachten auch als wertvoller Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Gestärkt von der Waldhirten-Brotzeit und beeindruckt von der untergehenden Sonne machte man sich dann auf den Rückweg nach Schareben.

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Vom Sparrigen Runzelbruder zu Funcks Geldbeutelmoos

Am letzten Sonntag führten Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer und der Regensburger Moosexperte Dr. Oliver Dürhammer 25 Teilnehmern einer Naturpark-Exkursion durch das Naturschutzgebiet Riesloch. Dieses ist unter bayerischen Botanikern bekannt für die Vielfalt seiner Moose und somit auch Ziel und Studienobjekt besonders vieler Regensburger Botanikstudenten, betont Dürhammer. „Moose sind keine Blütenpflanzen. Sie vermehren sich daher nicht mit Samen sondern mit Sporen.“ Ausgewachsene Laubmoose“, so der Botaniker Dürhammer, „bilden gestielte Kapseln. Sind diese Kapseln reif, reißen sie auf. Die Moossporen werden vom Wind und Wasser weitergetragen. Fallen die Sporen auf einen geeigneten Untergrund, keimen sie aus zu einem Vorkeim mit mehreren Knospen. Aus diesen sprießen dann wieder die jungen Moospflänzchen, an deren Spitze sich männliche und weibliche Fruchtkörper bilden. Wird der weibliche Fruchtkörper befruchtet, bildet sich aus ihm ein Stil aus, an dessen Ende sich die neuen Sporenkapseln bilden. Diese Sporenkapseln ähneln optisch, so Dürhammer, Salzstreuern. Viele der über 1.000 in Deutschland heimischen Moosarten können selbst Experten nur unter dem Mikroskop unterscheiden. Dr. Oliver Dürhammer zeigte den Exkursionsteilnehmern jedoch sowohl leichter zu bestimmende Moosarten als auch Moose, die häufig zu finden sind: Der „Sparrige Runzelbruder“ wächst in vielen Gärten. Daher gab der Moosexperte Dr. Oliver Dürhammer den Teilnehmern auch praktische Gärtnertipps zur Moosbekämpfung im eigenen Rasen: In einer möglichst natürlichen Wiese würde der „Sparrige Runzelbruder“ ersticken. Kurze Rasen hingegen fördern den Mooswuchs. Andere Moose, wie das Funcks Geldbeutelmoos, wachsen nur auf saurem Gestein. Im Naturschutzgebiet Riesloch findet man es beim oberen Wasserfall. Früher glaubte man, dass die Form von Pflanzen etwas über ihre Heilwirkung aussagt. Das zu den Lebermoosen gehörende Funcks Geldbeutelmoos wurde daher als „Medizin“ gegen Leberleiden verwendet. Mit dem Leuchtmoos zeigte der Moosexperte den Exkursionsteilnehmern eine weitere „Moosrarität“ Am Ende der dreistündigen Führung war den Exkursionsteilnehmern bewusst, dass in der Natur alles zusammenhängt. Der Wissenschaftler Dr. Oliver Dürhammer hatte ihnen beeindruckend gezeigt, dass selbst kleine und scheinbar häufig auftretende Pflanzen, wie Moose, nur unter bestimmten Rahmenbedingungen überleben können.

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Das Naturschutzgebiet Großer Arbersee im Rampenlicht

Der Naturpark Bayer. Wald e.V. bietet am Mittwoch, den 2. Juli eine Führung rund um den Großen Arbersee an. Im Mittelpunkt der etwa 1,5stündigen Wanderung mit Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer stehen diesmal die Urwaldvegetation am Fuße der Arberseewand und die Pflanzen am Arbersee. So werden die Teilnehmer u.a. die Schlangenwurz oder Eiszeitrelikte wie den Alpenmilchlattich kennen lernen. Besonders die Arberseewand gilt unter Kennern als eines der schönsten Naturschutzgebiete Mitteleuropas. Da in der steil abfallenden Seewand Forstwirtschaft nicht möglich ist, stehen hier Bäume, die viele hundert Jahre alt sind. Fichtenwurzeln krallen sich über Felsen und bilden dabei bizzare Formen aus, die die Phantasie der Exkursionsteilnehmer anregen werden. Der Treffpunkt ist um 11 Uhr vor der Gaststätte am Großen Arbersee. Wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk sind erforderlich. Anmeldung ist nicht notwendig.

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Wissenswertes zum Auerhuhn

Das Auerhuhn ist deutschlandweit vom Aussterben bedroht. Seit Ende des Jahres 2006 kümmert sich der Naturpark Bayerischer Wald e.V. intensiv um die Erhaltung des größten flugfähigen Waldvogels Europas. Auf einer etwa dreistündigen Führung am Sonntag, den 6. Juli wird Arbergebietsbetreuerin Isabelle Auer den Lebensraum des Auerhuhns vorstellen. Außerdem werden die Teilnehmer sowohl viel Wissenswertes über die Lebensweise dieses Waldbewohners als auch über seinen Schutz erfahren. Mit etwas Glück wird die Gruppe auch Auerhuhnspuren finden. Der Treffpunkt ist um 8.30 Uhr am Parkplatz vor dem Gasthaus Schareben (Gemeindebereich Drachselsried). Wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk sind erforderlich. Anmeldung ist nicht notwendig.

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Der Biber im Talsystem der Ilz Naturpark –Veranstaltung mit Gebietsbetreuer Stefan Poost

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2008 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. eine naturkundliche Exkursion an der Wolfsteiner Ohe an. Treffpunkt ist am Sonntag, 29.06.2008 um 14:00 Uhr an der Messerschmidtmühle, im Gemeindegebiet von Perlesreut. Gebietsbetreuer Stefan Poost wird die Veranstaltung leiten. Von dort geht es zu Fuß die Wolfsteiner Ohe aufwärts. Erläutert werden der Lebensraum des Bibers seine Lebens- und Verhaltensweisen sowie allgemein naturkundliche Fragen. Die Veranstaltung dauert etwa zwei bis drei Stunden und findet bei jedem Wetter statt. Wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk sind erforderlich. Alle Interessierten v.a. auch Kinder sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenlos.

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Naturpark bittet in Sachen Fledermäuse um Hinweise Fledermäuse leiden unter „Schafskälte“

Im Gebiet des Naturparks Bayerischer Wald kommen allein 18 von 22 bayerischen Fledermausarten vor, damit ist der Bayerische Wald ein besonders wichtiges Rückzugsgebiet für die bedrohten und sehr nützlichen Insektenfresser. Zur Zeit bekommen die Weibchen in Gruppen, so genannten Wochenstuben, ihr einziges Junges. In dieser Zeit sind die Tiere besonders empfindlich und sollten nicht gestört werden. Aber auch die „Schafskälte“ wie sie zur Zeit herrscht, kann zu vielen Todesfällen bei den kälteempfindlichen Jungtieren führen. Typisch für den Bayerischen Wald sind bayernweit sehr seltene Arten, wie zum Beispiel die Nordfledermaus, oder die Zweifarbfledermaus. Die Zweifarbfledermaus wandert sogar tausende Kilometer aus den fernen sibirischen Wäldern zu uns und findet zielsicher ihr Quartier. Wie diese kleinen Flatterer eine solche Navigationsleistung schaffen, weiß bisher noch niemand. Nirgendwo sonst sind jedenfalls so viele Kolonien dieser beiden seltenen Arten zu finden wie hier. Auch andere, eher ortstreue Fledermausarten tummeln sich in den ostbayerischen Wäldern und Orten. Ihre Vorkommen sind von internationaler, europaweiter Bedeutung. Der Naturpark hat eine Internetseite geschaltet, auf der sich jeder Interessierte umfangreich über das Fledermausschutzprojekt des Naturparks und über Fledermäuse informieren kann: www.fledermaus-bayern.de. Der Naturpark bittet wie jedes Jahr die Bevölkerung um Hilfe, wer ein Fledermausquartier kennt, der möge bitte den Naturpark Bayerischer Wald Telefon 09922-80 24 80 oder seine zuständige Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt informieren.

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Sagenwanderung und eine Führung zum Thema „Ohne Moos nichts los“

Die Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald laden am kommenden Wochenende gleich zweimal ein zu Führungen mit den Arbergebietsbetreuerinnen Isabelle Auer und Caroline Stautner. Los geht es mit einer stimmungsvollen und sagenreichen Abendwanderung am Samstag, den 21. Juni zu den Schachten und „Platzl“ im Arbergebiet. Das gesamte Arbergebiete war schon immer ein geheimnisvoller Ort, der die Fantasie der Menschen beschäftigt hat. Besonders eindrucksvolle Plätze sind auch heute noch die ehemaligen Schachtenwiesen. Dort hüteten in der Vergangenheit Waldhirten die Jungrinder aus den Dörfern. Geschichten, Sagen und Berichte erzählen von den Schachten und dem kargen Leben der Waldhirten. Diese „G´schichten, wahre und weniger wahre, stehen im Mittelpunkt der Naturparkwanderung mit Schutzgebietsbetreuerin Caroline Stautner und Isabelle Auer. Treffpunkt der Teilnehmer dieser Sagenwanderung ist um 19.30 Uhr Parkplatz Gasthaus Schareben. Wegen des anspruchsvollen Weges bitte unbedingt an festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und Taschenlampe denken. Anmeldung zu dieser Wanderung bis Freitag, den 20. Juni um 12 Uhr beim Naturpark (09971/78394 oder 09922/802480), da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Am darauffolgenden Sonntag, den 22. Juni laden die Naturparke mit ihren beiden Arbergebietsbetreuerinnen zu einer etwa dreistündigen Führung ins Naturschutzgebiet Riesloch bei Bodenmais ein. Besonders auffallend in diesem Gebiet ist die Konzentration vieler Moosarten auf engstem Raum. Unter dem Motto „Ohne Moos nichts los“ wird der Botaniker und Moosspezialist Dr. Oliver Dürhammer von der spannenden „Moosforschung“ erzählen, sowie die typische, aber auch die besondere Moosflora im Arbergebiet vorstellen. Treffpunkt zu dieser „Mooswanderung“ ist am Sonntag um 9 Uhr am Wanderparkplatz Riesloch am Rundwanderweg Nr. 2 in Bodenmais. Alle Interessierten sind zu beiden Wanderungen herzlich eingeladen!

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Bayerns UrEinwohner- Eiszeitrelikte am Großen Arber

Unter dem Motto „Bayerns UrEinwohner“ fand kürzlich eine Gemeinschaftsveranstaltung des Naturparks Oberer Bayerischer und des Naturparks Bayerischer Wald im Rahmen der Aktion der bayerischen Landschaftspflegeverbände statt. „Bayerns UrEinwohner“ sind Tier- und Pflanzenarten, die seit langem in Bayern heimisch sind, oft aber nur regional verbreitet oder auch gefährdet sind. Mit dieser Veranstaltung soll den Menschen besonders die heimische Artenvielfalt und die verschiedenen Lebensräume näher gebracht werden. Dass der Arber mit seinen Eiszeit-Reliktarten ein Refugium für solche „echte Bayern“ ist, konnten die beiden Gebietsbetreuerinnen Caroline Stautner und Isabelle Auer bei der Führung deutlich machen. Schon bei der Wanderung hinauf zum Gipfel konnten die Teilnehmer einige Arten entdecken, die eine Besonderheit im Bayerischen Wald darstellen. Der Alpenlattich (Homogyne alpina) und die Bergtroddelblume (Soldanella montana), die in Bayern sonst nur in den Alpen vorkommen, blühen zur Zeit im Arbergebiet. In den Erdspalten und kleinen Höhlen am Wegesrand konnten die Wanderer auch das Leuchtmoos entdecken. Über die Bodenmaiser Mulde ging es nach dem Streifzug durch die Arberwälder vorbei an der sagenhaften „Alten vom Arber“ hinauf zum Gipfelplateau. In den von Natur aus waldfreien Flächen am Gipfel des Arbers v.a. in den Felsenmassiven finden sich, so die Gebietsbetreuerinnen, sogenannte Eiszeitrelikte. Sie sind meist „Extremisten“, die sowohl kurzfristige Hitze als auch große Kälte und kurze Vegetationszeit ertragen können. Sehr leicht ist die Gamsbartbinse (Juncus triffidus) zu entdecken, die ihren Namen mit ihrem gamsbartähnlichen Wuchs auch zu Recht trägt. Sie kommt außerhalb der Alpen in Bayern nur am Arber und Osser vor. Auch der Krause Rollfarn, den man in ganz Bayern nur im Arbergebiet und am Kaitersberg findet, gehört zu diesen Eiszeitrelikten, sowie die nur noch am Arber vorkommende zwittrige Krähenbeere. Für den Schutz dieser Arten tragen die Landkreise Cham und Regen daher eine besondere Verantwortung. Nach dem Rundgang über das Gipfelplateau beschloss man die informative und unterhaltsame Wanderung am Gipfelfelsen noch mit einem musikalischen Genuss, dem Arberlied vorgetragen von Rudi Simeth.

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