Pressemeldungen
Kinder verschönern die Umweltstation
Die Silhouetten der 18 im Bayerischen Wald vorkommenden Fledermausarten schmücken seit vergangener Woche den Fledermausspielplatz an der Umweltstation im Grenzbahnhof in Bayerisch Eisenstein. Gestaltet wurden sie von den Schülern der 4. Klasse der Grundschule Bodenmais, die der Einladung der Umweltstation in Bayerisch Eisenstein gefolgt waren und einen erlebnisreichen Tag im historischen Grenzbahnhof verbringen durften.
Mit dem Mitarbeiter der Umweltstation, Johannes Matt, und der Commerzbank-Umweltpraktikantin Jana Lütke Föller wurden die im Unterricht bunt bemalten Holzfledermäuse am Außengelände der Naturparkwelten installiert. Dort präsentieren sie nun vorbeigehenden Besuchern die Vielfalt der heimischen Fledermäuse. Die Kinder hatten sich beim Bemalen größte Mühe gegeben und konnten schließlich „ihre“ Fledermäuse sogar selbst aufhängen und anschrauben. Abgerundet wurde der Tag mit einem Rundgang durch die Fledermaus-Ausstellung, einem Rätsel in den NaturparkWelten und Spielen rund um die „kleinen Schatten in der Nacht“.
Der Naturpark bedankte sich mit der Einladung bei den Kindern der 4. Klasse von Lehrerin Karin Besendorfer. Sie hatten zuletzt im Februar die Veranstaltung anlässlich der 40-jährigen Jubiläums der Europäischen Vogelschutzrichtlinie mit einem eigens umgedichteten Lied musikalisch begleitet und sich besonders engagiert. Die enge Zusammenarbeit der Grund- und Mittelschule Bodenmais mit dem Naturpark Bayerischer Wald besteht bereits seit einigen Jahren und soll auch im neuen Schuljahr fortgesetzt werden.
Fledermausnacht am Großen Arbersee
Exkursion mit Expertin Morgenroth
Gr. Arbersee. Wie verständigen sich Fledermäuse? Wie und was jagen sie? Wo haben sie ihre Quartiere? Welche Arten kommen im Bayerischen Wald vor? Der Naturpark Bayerischer Wald und die Kreisgruppe Regen des Landesbundes für Vogelschutz laden alle Interessierten ein, bei einer abendlichen Exkursion am kommenden Samstag mehr über die „Schatten der Nacht“ zu erfahren.
Referentin ist die Fledermausexpertin Susanne Morgenroth. Der Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, vermittelt Wissenswertes über das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee und Arberseewand“, das Heimat einiger Fledermausarten ist. Bei der nächtlichen Wanderung kann man mittels technischer Unterstützung sogar den Ultraschallrufen der Tiere lauschen und die Arten unterscheiden lernen.
Die Fledermausnacht am Großen Arbersee findet am Samstag, 27. Juli, ab 21 Uhr statt. Sie dauert etwa zweieinhalb Stunden. Treffpunkt: Arberseehaus. Eine gute Taschenlampe ist erforderlich. Bei schlechtem Wetter fällt die Veranstaltung aus. Bei Rückfragen: 0171-36 10 115.
Unterwegs zu Arnika und Co.
Botanischer Rundgang am Arbergipfel am Freitag
Gegen Ende Juli bietet die Pflanzenwelt am Arbergipfel einen besonders prachtvollen Anblick. Vor allem der Ungarische Enzian sorgt mit seinen Blüten für Aufsehen. Daneben weist der Arbergipfel viele weitere seltene und geschützte Pflanzenarten auf. Am kommenden Freitag findet dort ein botanischer Rundgang statt.
So genannte „Eiszeitreliktarten“ konnten aufgrund des rauen Klimas im Gipfelbereich überdauern. Auch dank der Besucherlenkungsmaßnahmen hat sich eine einzigartige Flora auf den Borstgrasrasen und Felsfluren erhalten. Der botanischen Besonderheiten und Vielfalt am höchsten Berg des Bayerischen Waldes sind sich viele Wanderer gar nicht bewusst.
Daher wird am Freitag, 26. Juli, ein botanischer Rundgang angeboten. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Arberkapelle auf dem Arbergipfel. Der Rundgang dauert etwa zweieinhalb Stunden, so dass man die letzte Gondel um 16.30 Uhr zur Talstation erreicht. Durchgeführt wird die Exkursion von Gerhard Nagl vom Verein „Grünes Herz Europas“ und dem Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt. Es wird um eine Anmeldung bis Donnersta, 12 Uhr beim Naturpark unter 09922-80 24 80 gebeten. − bbz
Umweltpraktikanten packen gemeinsam an
Ludwigsthal/Spiegelau. Seit den 1990er Jahren engagiert sich die Commerzbank intensiv für die praktische Naturschutzausbildung junger Studenten verschiedenster Fachrichtungen in den deutschen Großschutzgebieten. Aktuell sind acht junge Frauen und Männer im Nationalpark sowie im Naturpark Bayerischer Wald aktiv – vor allem im Bereich der Umweltbildung.
Für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch sowie einen Arbeitseinsatz kam die Gruppe nun in Spiegelau zusammen. Dass praktischer Naturschutz auch viel mit Besucherlenkung zu tun hat, wurde den jungen Leuten am Seelensteig bewusst. Dort wird gerade die Trassenführung verlegt, so dass Wanderer noch spannendere Einblicke in die wilde Natur bekommen. Und dabei arbeiten die Praktikanten fleißig mit – vor allem in Sachen Abtransport von Baumaterial und alten Steg-Stücken. „Es ist einfach klasse, dass sich die Studenten bei solchen Aktionen mal näher kennenlernen können“, findet Nationalpark-Umweltbildungsreferent Lukas Laux. „Ansonsten ist man ja immer etwas im Arbeitsalltag gefangen, aber gerade beim miteinander Anpacken kommt man schnell ins Gespräch“, fügt Naturparkmitarbeiter Johannes Matt hinzu.
Mit angepackt hat auch Jens Krollmann von der Commerzbank. „Wenn man mit den Umweltpraktikanten selbst vor Ort ist, sieht man sehr schnell wie engagiert sie sind“, lobt er. „Da weiß man sofort, dass wir uns genau für die richtige Sache einsetzen.“ Bei einer Brotzeit in der Racheldiensthütte klang der Tag gemütlich aus.
Bergrettung einst und jetzt
Neue Ausstellung im Grenzbahnhof Eisenstein – Horst Wimmer stellte Exponate zur Verfügung
Seit vergangenem Freitag wird das Skimuseum der NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein mit einer kleinen, aber feinen Ausstellung über die Arbeit und Entwicklung der Bergwacht abgerundet. Hier wird gezeigt, „was passiert, wenn‘s nicht mehr passt“, so Hartwig Löfflmann, Geschäftsführer des Naturparks. Symbolisiert wird genau das durch einen umgeknickten Ski, einen kaputten Skistock und beschädigte Helme im Übergangsbereich von der Skiausstellung zum neuen, 55 Quadratmeter großen Ausstellungsraum.
Zur Eröffnung kamen auch rund ein Dutzend Männer der Bergwacht Zwiesel, die sichtbar zufrieden waren mit dem Ergebnis. Unter ihnen auch Bereitschaftsleiter Martin Adam. Etwa 40 aktive Bergwachtler gibt es im Moment in der Region.
Eröffnet wurde die Ausstellung von Heinrich Schmidt, dem Vorsitzenden des Naturparks. Er begrüßte neben den Bergwacht-Leuten auch Bürgermeister Charly Bauer und dessen Amtskollegen Filip Smola aus Železná Ruda, Roland Pongratz als Verantwortlichen für das Ausstellungskonzept, Hartwig Löfflmann als Organisator und Begleiter der Ausstellung und ganz besonders den Sammler Horst Wimmer mit seiner Frau Erika.
Schmidt informierte über die zahlreichen Einsätze der Bergwacht Bayern (Zusammenschluss verschiedener Bergwachtbereitschaften), etwa 12 000 seien dies pro Jahr. Neben Rettungsdienst-Einsätzen oder Such- und Sondereinsätzen setze sich die Bergwacht auch für natur- und umweltschützende Aktionen ein, wie etwa die Bekämpfung von Waldbränden oder die Säuberung bei Umweltverschmutzungen. Heinrich Schmidt hob das außerordentliche ehrenamtliche Engagement der Bergwachtler hervor.
Anschließend übergab er das Wort an Horst Wimmer, der durch seine Recherche und die Sammlung der Exponate maßgeblich an der Realisierung der Ausstellung beteiligt war. Wimmer war zwar selbst nie bei der Bergwacht aktiv, aber er brauchte sie schon zweimal in seinem Leben. Man merkte ihm seine große Wertschätzung für die Leistungen der Bergwacht an. Humorvoll und lebendig berichtete er über das Entstehen der Ausstellung, die Beschaffung der Objekte und die damit einhergehende „Plünderung des Zwieseler Bergwacht-Hauses.“ Weitere Unterstützung erfuhren die Ausstellungsmacher von der Regensburger Bergwacht, der Bergwacht Lam und dem Rotkreuz-Museum Ostbayern in Nabburg.
Am Ende seiner Rede lenkt Horst Wimmer die Aufmerksamkeit auf seine Frau Erika, die kürzlich ihren 80. Geburtstag gefeiert hat. Anstelle von Geschenken habe sie sich Spenden für die Bergwacht gewünscht. Mit einem eigenen Anteil kamen insgesamt 1000 Euro zusammen, wovon 700 Euro an die Bergwacht Zwiesel und 300 Euro an die Regensburger Bergwacht überreicht wurden.
„Ohne Menschen wie Horst Wimmer könnte man solche Ausstellungen überhaupt nicht umsetzen“, betonte Roland Pongratz, der das Konzept der Ausstellung entwickelt hat und dem eine bild- und objekthafte Austellungsgestaltung „mit nicht zu viel Text“ am Herzen lag.
Neben der zentralen Inszenierung, die den Transport einer verletzten Person in einer Gebirgstrage via Hubschrauber darstellt, betont die Ausstellung die Wichtigkeit von Ausrüstung und Ausbildung und zeigt Objekte von speziellen Taschenlampen über Metallschienen, Akja (Rettungsschlitten) und hölzerne Krücken bis hin zur Polsterwatte. Der analoge Teil der Ausstellung wird durch eine Multimediastation ergänzt. Die Austellungstexte sind in deutscher und in tschechischer Sprache verfasst.
Florian Keilhofer von der Bergwacht Zwiesel brachte die Bedeutung der Ausstellung auf den Punkt: „Es ist sehr wichtig, dass man das Material und die Ausrüstung sieht und auch die Weiterentwicklung der Technik. Außerdem ist es wichtig, dass die Bergwacht Wertschätzung erfährt.“ Gefördert wurde das Projekt durch Mittel der Euregio.
Im Schatten der Nacht
Fürsteneck. Viele der heimischen Fledermausarten sind in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht. In Siedlungen, Scheunen und Wälder finden sie Unterschlupf. Auf der nächtlichen Wanderung erfahren Interessierte mehr über Biologie und Lebensweise. Mittels Technik kann man den Ultraschallrufen lauschen und anhand unterschiedlicher Frequenzen auch die verschiedenen Fledermausarten heraushören. Wasserfledermäuse, Hufeisennasen, Mückenfledermäuse oder Großer Abendsegler? Wer fliegt da so spät durch Nacht und Wind? Teilnehmer können sich von den kleinen Schatten in der Nacht begeistern lassen, die als nützliche Insektenvertilger das ihnen seit Jahrhunderten anhaftende Negativ-Image nicht verdient haben. Die Fledermausexpertin Susanne Morgenroth und Ilz-Gebietsbetreuer Stefan Poost führen die nächtliche Wanderung an der Ilz. Festes Schuhwerk und den nächtlichen Temperaturen angepasste Kleidung nicht vergessen und eine gute Taschenlampe mitnehmen. Die Naturparkveranstaltung findet am Samstag, 20. Juli, statt. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Schrottenbaummühle, Beginn ist um 21 Uhr. Die Führung findet bei Regen nicht statt, kurzfristige Nachfragen sind unter 0179/ 22 399 20 möglich.
Exkursion zu den Schachten
Wanderung unter dem Arber – Weiderechtler informieren
Bodenmais. Das Läuten der Kuhschellen gehört seit Jahrhunderten zum Hochsommer in den Hochlagen des Bayerischen Waldes. Bereits seit 1522 werden mehrere Schachten in der Arberregion von Weiderechtlern aus Bodenmais beweidet. Von den einst über hundert Weiderechtlern sind heute nur noch drei übrig geblieben. Heute leistet die Beweidung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Großer und Kleiner Arber mit Arberseen“.
Die Kreisgruppe Regen des Landesbunds für Vogelschutz, die Kreisgruppen Deggendorf und Regen des Bund Naturschutz, sowie der Naturpark Bayerischer Wald laden gemeinsam am Sonntag, 21. Juli, zu einer ganztägigen Wanderung ein. Ludwig Fritz von den Bodenmaiser Weiderechtlern wird Historisches und Informatives zu dieser Nutzungsform erläutern. Die Wanderung wird vom Gebietsbetreuer für die Arberregion vom Naturpark Bayerischer Wald Johannes Matt geleitet.
Treffpunkt ist um 10.30 Uhr am Parkplatz Bretterschachten. Die Anreise ist mit dem öffentlichen Bus möglich. Festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung und Brotzeit sind für die mittel-schwere rund fünfstündige Wanderung erforderlich. Die Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. bb
Waldkindergarten mit Namenszusatz
Viechtach. „Naturpark-Waldkindergarten“ wird sich die im September startende Kinderbetreuungseinrichtung am Pfahl nennen, die die Stadt auf den Weg gebracht hat. Wie berichtet, wird eine Gruppe dort weitgehend im Freien aktiv sein. Als Unterkunft dient die von der Stadt umgebaute alte Schmiede des ehemaligen Quarzabbaus. Da das Gebiet zum Naturpark Bayerischer Wald gehört und der Verein die Aktivitäten des Kindergartens unterstützt, etwa mit pädagogischem Material und dem Einsatz einer Rangerin, bestand der Verein auf einer namentlichen Erwähnung. Im Rathaus war man anfangs nicht sehr angetan von der Doppelbezeichnung, doch habe man sich mit Heinrich Schmidt geeinigt, bestätigte Bürgermeister Franz Wittmann. Kommende Woche finde ein abschließendes Gespräch statt, sagte das Stadtoberhaupt. Eltern und Kinder werden die Einrichtung ohnehin mit einem anderen Namen bezeichnen: Viechtacher Wurzel-Wichtel.jkl