Klima

Tiefverschneiter Arber Nei Monat' Winter - drei Monat' koid - des is da Woid, war ein alter Spruch der Einheimischen. Doch aktuelle Wetterdaten zeigen ein freundlicheres Bild, ausserdem ist der Wald wegen der großen Höhenunterschiede klimatisch sehr differenziert. Aber kalt ist es schon auf einem Gipfel wie dem Großen Falkenstein in 1300 Meter Höhe: Nur 3,5 °C Jahresmittel-temperatur bei Jahresniederschlägen von 1400 mm, noch dazu sechs Monate Schnee. In den Tallagen beträgt die Mitteltemperatur heute 7 - 8 °C, mit einer geschlossenen Schneedecke muss maximal drei Monate gerechnet werden.
Infolge der Erwärmung der letzten Jahre haben sich die Temperaturen gegenüber Messungen früherer Perioden um über 1 °C in den Tallagen erhöht. So haben der Donauraum (300 m) heute 9 °C Jahresmittel, das Gebiet Regental, Ilztal, Ohetal bis 500 m ca. 8 °C Mitteltemperatur.

Kleine OheDie Schneeschmelze im Frühjahr läßt die Flüsse stark anschwellen. Es werden große Mengen an Huminstoffen ausgewaschen, die eine Braun- bis Schwarzfärbung der Wässer zur Folge haben. Zahlreiche Flußnamen erinnern daran z.B. Schwarzach und Schwarzer Regen; bekannt ist auch das Bild der "schwarzen" Ilz in der Drei-Flüssestadt Passau sowie die dunkelbraune Farbe der Moldau auf dem böhmischen Hochplateau.

Wo sich Kaltluft, die aus den Kammlagen abfließt, in den Tälern staut (Aufichtenwald), kann ganzjährig Frost auftreten. So wurden z.B. beim Seefilz (Jezernì Slat`) in Hoska Kvilda im Juli Tiefsttemperaturen von bis zu -7 °C gemessen. Auch auf Bayerischer Seiten gibt es solche Extremstandorte.

Kalt wird es im Winter vorallem dann, wenn im Bayerischen Wald der Böhmwind bläst. Der 'Böhmische' ist ein trockener Fallwind, arktische Kaltluft aus Rußland drückt bodennahe Kaltluftschichten aus dem Böhmischen Becken nach Westen. Besonders in der Cham-Further-Senke wirkt sich der Böhmwind negativ auf die Temperatur aus.
Nach Messungen an der Klimastation Zwieselberg ist der Südwestwind die häufigste Windrichtung im langjährigen Mittel.