Geologische Sehenswürdigkeiten im Bayerischen Wald
Aufgelassener Pfahl-Steinbruch im Kühholz - Wenn Wunden verheilen
Lage:
Entlang des Pfahlwanderweges, südöstlich der Verbindungsstraße Zuckenried-Kaikenried
"Wenn die Erde geizt, muss der Felsen Brot geben. Gleich hinterm Dorf ist ein Steinbruch. Hier wird der Quarz gesprengt und zu Schotter zerklopft. Eine mühselige und auch gefährliche Arbeit. Aber es bleibt nichts anderes übrig als immer wieder ein Loch in den Felsen zu bohren, es mit Sprengstoff zu füllen und die Zündschnur zu legen. Freiwillig gibt der Felsen nichts her."
- aus Friedrich von Vegesack: Das fressende Haus -
Auf diese Weise wurde dem Pfahl jahrhundertelang Gestein entnommen. Es entstanden dabei tiefe Wunden in der Landschaft, die sich die Natur jedoch im Laufe der Zeit zurückerobern konnte. Dabei sind wertvolle Biotope entstanden, die heute die Landschaft bereichern. Am Pfahlbruch im Kühholz ist dies ganz besonders gut zu beobachten.
Internet:
https://patersdorf.de
Pfahl bei Metten
Lage:
Direkt an B 85 zwischen Regen und Viechtach
Der Pfahl wurde hier durch den Straßenbau angeschnitten. Die Farbe der Quarzfelsen wechselt von einem nahezu reinem Weiß über Rosa zu einem rötlichen Farbton. Diese Rotfärbung zeigt einen stärkeren Eisengehalt an, der an der Luft oxidiert, der Pfahl rostet. Dieses Teilstück des Pfahl ist als Naturdenkmal vor weiteren Eingriffen geschützt.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
https://regen.de
Besucherbergwerk Silberberg bei Bodenmais
Lage:
Nordöstlich von Bodenmais, gute Ausschilderung
"Gold und Silber lieb ich sehr, kanns auch gut gebrauchen..."
Dieser alte Gassenhauer müsste für den Silberberg bei Bodenmais um einige weitere Mineraliennamen erweitert werden, denn im Laufe der vergangenen 1000 Jahre wurden dort ganz unterschiedliche Bodenschätze gefunden und abgebaut. Man findet dort heute noch Vorkommen von Eisenerz, Kupfer, Platin, Schwefel, Gips, Graphit und vieles anderes. Heute lohnt sich jedoch die Gewinnung wirtschaftlich nicht mehr. Bereits im Jahre 1962 wurde im Silberberg die letzte Schicht gefahren. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde jedoch so viele Stollen und Gruben durch den Berg getrieben, so dass heute einem einem Schweizer Käse gleichkommt.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
Museum/Bergwerk
https://bodenmais.de
Buchberger Leite - Der Pfahl einmal anders
Lage:
Von Freyung am Schloss Wolfstein - Landratsamt - entlang des Saußbaches und der Wolfsteiner Ohe Richtung Buchberg - ca. 8 km -
Tief eingeschnittene Täler werden im Bayerischen Wald als Leiten bezeichnet. Die Steilhänge des Landschaftsschutzgebietes Buchberger Leite ist entscheidend durch den Pfahl geprägt worden. Allerdings tritt dieser hier nicht als harter Quarzzug in Erscheinung, sondern hier ist das Nebengestein des Pfahls, der weichere Pfahlschiefer, für das Aussehen der Landschaft verantwortlich. Lockeres Sediment kann von fließendem Wasser sehr schnell abgetragen werden; es bilden sich breite sanftgeschwungene Täler. Festes Gestein, wie der Pfahlschiefer, hingegen biete dem Wasser großen Widerstand, Bäche und Flüsse können hier nur schmale Kerben in das Gestein sägen und tiefen sich im Laufe der Jahrtausende immer stärker in den Erdboden ein. An der Buchberger Leite ist dieser Vorgang sehr schön zu sehen.
Dreisessel - Sagenhafter Ort eines Dreikönigtreffens
Die Felsenburgen am Dreisesselfelsen gehören zu den eindrucksvollsten geologischen Objekten die der Bayerische Wald zu bieten hat. Hier ist das geologische Phänomen der Wollsackverwitterung besonders deutlich ausgeprägt. Beim Anblick dieser bizarren Felsen ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieser Ort sehr viele Sagen und Mythen hervorgebracht hat. Die wohl bekannteste ist die Sage der drei Könige von Bayern, Böhmen und Österreich: In früherer Zeit verlief die Grenze dieser drei Staaten quer über den Dreisesselfelsen. Ihre Herrscher waren den Nachbarn gegenüber nicht sehr freundlich zugetan und wenn wichtige Besprechungen anstanden wollte keiner die Grenze des Nachbarlandes überqueren. Deshalb fanden alle Beratungen zwischen den drei Königen auf dem Dreisesselberg statt, da hier keiner von ihnen sein eigenes Land verlassen musste. Von den langen Sitzungen nahmen die Kuhlen, auf denen die Könige saßen die Form eines Sessels an. Diese sind noch heute an jener Stelle zu sehen.
Internet:
http://jandelsbrunn.de
Felskuppe im Stachelhauser Forst - Granit in Pfannkuchenform
Lage:
Südöstlich von Haidmühle in Richtung Grenzübergang, unterhalb der Wallfahrtskapelle St. Marien am Eisernen Zaun
Erinnern Sie sich noch an den Physikunterricht? Da gab es in der Wärmelehre einen Merksatz: "Wird ein Gegenstand erwärmt, so dehnt er sich aus, kühlt er wieder ab, so zieht er sich wieder zusammen."
Dasselbe ist hier mit dem Granit geschehen. Bei Granit handelt es sich um nichts anderes als erstarrtes Magma. Die glutheiße Gesteinsschmelze brauchte viel Platz im Erdinneren. Als sie sich mit der Zeit abkühlte entstanden Schrumpfungsrisse und Klüfte, die hier im Stachelhauser Forst sehr eng beieinander liegen. An diesen Rissen setzt die Verwitterung bevorzugt an. So kommt diese fladenförmige Verwitterungsform zustande, die an übereinandergestapelte Pfannkuchen erinnern
Felswandergebiet im Nationalpark - wo Urwald und Urgestein sich treffen
Lage:
Zwischen Neuschönau und Glashütte am Jugendwaldheim beginnt der Wanderweg
Es gibt nichts Totes auf der Welt,
alles hat seinen Verstand,
es lebt der scheinbar tote Fels,
es lebt der dürre Sand.Lass Deine Augen offen sein,
geschlossen Deinen Mund,
und wandle still, so werden Dir
geheime Dinge kund.
- Hermann Löns -
Wie Burgen so mächtig türmen sich gewaltige Felsbastionen entlang des 3 km langen Rundwanderweges im Felswandergebiet des Nationalpark Bayerischer Wald und das seit Millionen von Jahren. Einer von ihnen ist die Große Kanzel. Mancher Felsbrocken ist kaum mehr als solcher zu erkennen, so dick sind die Moospolster, die auf ihm lagern. Mächtige Buchen haben die Felsen mit ihren Wurzeln umschlungen, als wollten sie sagen: Wir gehören zusammen.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
Findling im Reschwassertal - ein Zeuge der Eiszeit
Lage:
Gelegen am Fahrradweg zwischen Mauth und Finsterau
In einsamer Flur auf den Moränenwällen,
vom Eis der Vorzeit donnernd abgeschlagen,
liegt hier einer der granitenen Gesellen,
die einst der Gletscherstrom ins Land getragen,Und ob der Himmel ihn mit Regen schlägt,
in Schneewall ihn ummauert, die Sonne brennt,
der Wind ihn umfegt,
er liegt und ruht, schweigsam und stolz und dauert.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
Freilichtmuseum Finsterau - Steine über die man stolpern kann
Wenn man alte Bauernhöfe und Bauernhäuser im Bayerischen Wald ansieht, fällt auf den ersten Blick nur Holz als Baumaterial auf: Bei näherem Betrachten kann man aber auch über viele Steine stolpern. Im steinreichen Land des Bayerischen Waldes ist Granit allgegenwärtig. Als Baumaterial oder bei Gebrauchsgegenständen fand dieser Werkstoff vielseitigste Verwendung: Sei es als Granitplatte am Fußboden, als Türstock, als Brunnen oder als ganzer Viehstall; alle diese Einsatzbereiche von Granit im bauerlichen Leben sind im Freilichtmuseum Finsterau zu bewundern. Ein Granitweg erschließt im Umfeld von Freilichtmuseum und Ort Finsterau Granitdenkmale unterschiedlicher Art.
Internet:
Museum/Bergwerk
http://finsterau.de
Fundamentalstation Wettzell
Lage:
Zwischen Viechtach und Kötzting
Vielleicht kennen Sie die automatischen Navigationssysteme für Autos. Der Bordcomputer empfängt Satellitensignale und weist den Weg. Damit dies auch funktioniert, ist es notwendig genaue Kenntnisse über die Bewegung der Erde zu besitzen. Denn diese ist nicht immer konstant. Die Erde und ihre Bestandteile sind in ständiger Unruhe: Tief im Erdinneren schwimmt die Erdkruste nur auf heißen Konvektionsströmen. Ständig finden Verschiebungen statt. Die Fundamentalstation Wettzell ist eine Einrichtung des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen sich mit der vermessungstechnischen Erforschung von Veränderungen der Erde, die sie unter anderem durch Satellitenbeobachtung feststellen können.
Fürstenzeche Buch bei Lam - Spurensuche des Alltags unter Tage
Seit über 500 Jahren zählt der Lamer Winkel zu einem der aktivsten Bergbaugebiete im Bayerischen Wald. Der erste Bergbau erfolgte hier Anfang des 16. Jahrhundert veranlasst durch Herzog Wilhelm von Bayern; daher der Name Fürstenzeche. Ursprünglich wurde in der Zeche Silber abgebaut, sie birgt jedoch auch eine Vielzahl anderer nützlicher Minerale, die im Alltag Verwendung finden: Flussspat oder Fluorit wird in der Metallindustrie zur Verbesserung des Metallschmelze verwendet. Aus Wolfram besteht der Glühfaden in Glühbirnen, aus Graphit werden Bleistifte hergestellt. Diese Bodenschätze kommen in Lam jedoch in solch geringen Mengen vor, dass es unwirtschaftlich wäre sie abzubauen. Bei einem Besuch der Fürstenzeche ist es jedoch möglich die Minerale im wahrsten Sinne des Wortes hautnah zu erleben.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
Museum/Bergwerk
https://bayerischer-wald.org/lamer-winkel
Geschichtlicher Wanderweg St. Oswald-Riedlhütte
Ein knapp 25 Kilometer langer Wanderweg versetzt Sie in die geschichtliche Vergangenheit des Bayerischen Waldes. Anhand eines nachgebauten Quarzpochers wird deutlich, welcher Aufwand notwendig war, das Gestein für die Glasindustrie aufzubereiten. In einer Pottaschesiederei wird ein weiterer Rohstoff für die Glashütte hergestellt. Und am Goldwaschplatz kommt Goldfieber auf.
Informationen zu Führungen und Goldwaschkursen gibt die Tourist Service St. Oswald-Riedlhütte GmbH,
Schulplatz 2, 94566 Riedlhütte Tel: 08553-6083
Internet:
https://sankt-oswald-riedlhuette.com
Gesteinsfreigelände am Nationalparkhaus
Lage:
Direkt hinter der Nationalparkinformation - Hans-Eisenmann-Haus -, nördlich von Neuschönau
Es ist wie bei einem Treffen einer Großfamilie: Die Eltern im mittleren Alter sitzen nebeneinander, der Uropa ist da, gegenüber das Enkelkind und mitten drin noch die Nachbarn, die ganz exotisch wirkende Verwandtschaft aus Übersee.
Diese ungezwungene Zusammenkunft ganz unterschiedlicher Generationen ist am Hans-Eisenmann-Haus zu beobachten, wo sich einige Vertreter der Famile Stein zusammengefunden haben. Der uralte Gneis, entstanden vor fast einer Milliarde Jahre, ist der Methusalem, neben den sich dagegen im Gesteinsbabyalter befindlichen Flussschottern, die gerade erst geboren worden sind. Daneben das Ehepaar Granit, er vom Dreisessel stammend, das Gesicht seit Jahrmillionen der Witterung ausgesetzt und daher stark zerklüftet und blockartig, dagegen seine Frau, vom Lusen stammend, mit weichen rundlichen Formen, obwohl sie gleichalt ist, aber eben eine andere feinkörnigere Haut, die auf Witterungseinflüsse anders reagiert. Und dazwischen ein Exot namens Serpentinit, der nur an einer Stelle im Nationalpark vorkommt.
Die Nationalparkverwaltung bietet geologische Führungen im Gesteinsfreigelände an. Informationen unter 0 85 58 / 96 150
Internet:
http://www.neuschoenau.de
Granitmuseum Bayerischer Wald - Alles Granit oder was?
Lage:
In Hauzenberg, Landkreis Passau, - voraussichtliche Eröffnung 2003 -
Ach, noch ein Museum, werden Sie jetzt vielleicht denken. Wieder eines wo nichtssagende Objekte in Vitrinen verstauben! Nein, das Granitmuseum, welches derzeit in einem aufgelassenen Steinbruch entsteht, ist nicht eines von dieser Sorte. Es ist vielmehr ein Baustein eines grenzüberschreitenden Netzwerkes zum Thema Granit, in dem die regionale Geschichte, die Ökologie, die Kultur und die modernen Kunst in einer gemeinsamen Plattform zusammengefasst wird. Lassen Sie sich bei einem Besuch des Granitmuseums überraschen, wie vielseitig dieses scheinbar tote Gestein sein kann.
Internet:
Museum/Bergwerk
http://www.hauzenberg.de
Graphitbergwerk Kropfmühl
- Sehen was Bleistift und Autoreifen gemeinsam haben
Das Graphitbergwerk Kropfmühl in der Nähe von Passau ist das einzige Bergwerk im Bayerischen Wald, in dem auch heute noch Bodenschätze bergmännisch abgebaut werden. Dort wo heute die Industriegebäude der Graphit Kropfmühl AG stehen, breitete sich vor 700 Millionen Jahren ein tiefes Meer aus. Am Meeresgrund setzte sich Faulschlamm ab, zusammengesetzt aus Ton und organischem Material wie Pflanzenresten oder Tierkadavern, welche unter den sauerstoffarmen Bedingungen nur mangelhaft zersetzt werden konnten. Im Laufe der Jahrmillionen wurde diese Schichten mehrmals durch erdinnere Kräfte erhitzt, gepresst und geknetet. Es entstand ein Gestein, zusammengesetzt aus feinsten Flocken, die schon auf kleinsten Druck hin absplitterten: Graphit, fast reiner Kohlenstoff. Sein Name ist aus dem griechischen Wort graphein -schreiben- entstanden, denn Graphit ist so weich, daß man damit schreiben kann. Diese Eigenschaft wird im Bleistift tagtäglich benutzt. Der schmierige Graphit findet überall dort Verwendung, wo Reibung überwunden werden muss, etwa auch bei Autoreifen.
Internet:
Museum/Bergwerk
http://www.hauzenberg.de
Der Arber - gekrönter König des Bayerischen Waldes
Schon von weitem erkennt man den Arbergipfel anhand seiner Wahrzeichen: Zwei Radaranlagen mit Horchstationen zieren den Berg. Sie sind Überreste aus der Zeit als Bayern und Böhmen noch durch den Eisernen Vorhang getrennt waren. Weit ins Land schweift der Blick, wenn man am Gipfel steht. Keine Bäume versperren die Sicht. Experten streiten sich noch immer, ob dies der Mensch verursacht hat oder aufgrund des Klimas hier kein Wald wachsen kann. Denn das Leben dort oben ist hart. Hohe Temperaturschwankungen, Wassermangel und Nährstoffarmut betreiben rigorose Auslese bei Tieren und Pflanzen. Auf blankem Gestein wo kein Krümel Erde Wasser speichern kann, sind oft Flechten und Moose die einzigen Überlebenden. Doch dieser Lebensraum ist gerade für sehr seltene Spezialisten eine der letzten Zufluchtsstätten. Viele von Ihnen kommen im gesamten Bayerischen Wald ausschließlich an dieser einen Stelle vor
Internet:
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http://www.bodenmais.de
Großer Arbersee
"Im Arbersee im Bayerischen Wald schwimmen Fische mit goldenen Schuppen und Augen von Edelsteinen, so dass jeder ein Königreich wert ist, aber einem derselben nachstellen kostet das Leben."
- Alter Waldlerspruch -
Nicht nur der Inhalt des Sees, sondern der See selbst und seine Umgebung gehören zu den Kleinoden des Bayerwaldes, die es zu bewahren gilt. Vor über 10.000 Jahren schürften die Gletschermassen, die den Arber bedeckten, das Seebecken aus. Nach Abschmelzen des Eises kam die mächtige Steilwand zum Vorschein, die nahezu unbezwingbar scheint. Diese bis zu 63° steilen Bereiche konnten so gut wie nicht erschlossen werden und blieben deshalb vom menschlichen Einfluß weitgehend verschont. So zählt die Arberseewand zu den ältesten Naturschutzgebieten mit Urwaldresten in unserer Heimat.
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http://www.bayerisch-eisenstein.de
Großer Falkenstein
Ich bin ein Stein,
Ich habe Leben und Tod gesehen,
Ich habe Glück erfahren,
Sorge und Schmerz.
Ich kann sprechen wenn du zu mir sprichst,
ich höre zu wenn du sprichst,
Ich kann dir helfen wenn du Hilfe brauchst.
Aber verletze mich nicht,
denn ich kann fühlen wie du.
Ich habe Kraft zu heilen,
doch du musst sie in mir suchen.
Vielleicht denkst du ich sei nur ein Stein,
der in der Stille liegt auf feuchtem Grund.
Aber ich bin mehr,
Ich bin ein Teil des Lebens.
Ich lebe,
Ich diene denen die mich achten
- Gebet der Hopi Indianer -
Internet:
http://www.zwiesel.de
Großer Pfahl bei Viechtach
Lage:
Westlich der Stadt Viechtach
An kaum an einer anderen Stelle des Pfahl sind Erdgeschichte, wirtschaftliche Nutzung und Ökologie so miteinander verflochten wie hier. Weithin sichtbar ragt der Rücken des Pfahldrachen in den Himmel empor. Doch viererorts sind Wunden, die der jahrhundertelange Gesteinsabbau mit sich brachte, noch zu sehen. Neben einem alten Steinbruch, den sich die Natur im Laufe der Zeit nun wiedererobert, gibt es auch technische Denkmäler zu bestaunen; etwa eine alte Verladestation, wo die schweren Quarzbrocken per Seilbahn zu einem tiefergelegenen Hammerwerk transportiert wurden.
Atemberaubende Natureindrücke neben Wunderwerken der Technik; der Pfahl hat viele Gesichter.
Der Pfahlinfostelle Viechtach bietet naturkundlich-geologische Führungen am Großen Pfahl an, Informationen unter Tel: 09942-904864
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http://www.viechtach.de
Hochfall
Lage:
Nordwestlich von Bodenmais an Wanderweg Richtung Oberried
Je steiler ein Gelände, desto weniger Wasser ist notwendig, um Steine an einer Bachsohle mitzuführen. Reiben diese am Gesteinsuntergrund, so tieft sich ein Fließgewässer immer stärker in den Untergrund ein. Der Moosbach hat hier einen stark eingekerbten Hangeinschnitt geschaffen. Teilweise ist dieser sogar schluchtartig ausgebildet: Er drängt sich zwischen Felsblöcken teils enormer Größe hindurch, überfließt Steinplatten, bildet Wasserfälle und versprüht Gischtnebel. Der wohl optisch reizvollste Anteil des Baches bildet der Hochfall, ein mehrere Meter hoher Wasserabsturz, der an einer Steilstufe des Arbermassivs in die Tiefe stürzt. Typische Begleitvegetation sind hochwüchsige Farne, Stauden und Moose.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.bischofsmais.de
Hoher Stein bei Draxlschlag -ein Keltenstein im Bayerischen Wald?
Lage:
Im Ortsteil Draxlschlag von St. Oswald, direkt am Geschichtlichen Wanderweg gelegen.
Kelten, Kelten? Was war das denn noch einmal für ein Völkchen? Ach ja genau, Asterix und Obelix vom Stamme der Gallier waren doch Kelten. Und Fußballfans kennen vielleicht auch den schottischen Verein Celtic Glasgow . Das war es dann schon. Muß ewig lange her sein, das mit den Kelten. Oder vielleicht doch nicht? Es sind nämlich gerade mal knappe 3000 Jährchen vergangen, als die Kelten vom Hohen Stein bei Draxlschlag Ausschau hielten nach Jagdbeute oder Feinden. Damals lag der Felsblock schon Millionen Jahre an dieser Stelle. Enorm wie die Zeit vergeht. Wie die Kelten damals gelebt haben, kann man im übrigen im Archäologischen Erlebnispark Gabreta bei Ringelai ganz in der Nähe von Draxlschlag besichtigen.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.riedlhuette.de
Höllbachgspreng
Lage:
An der Ostseite des Großen Falkenstein, Wanderungen von Lindberg oder Zwieseler Waldhaus
Der Stein fällt, wie er fällt. Fiele er anders, wenn er es wüßte?
- Nikolaus Cibinsky -
Steile haushohe Steinwände prägen das Bild des Höllbaches. Teils über Kaskaden fließend, teils über Vorsprünge stürzend, zerstäubt das Wasser an den Felsblöcken, die sich ihm in den Weg legen. Zwischen den versprengt liegenden Felsen wachsen Urwaldriesen in den Himmel empor. Oft verfangen sich Wolken in der Schlucht und lassen die Szenerie in einem unwirklichen Licht erscheinen. Nur wer dies mit eigenen Augen sieht, kann sich vorstellen warum unsere Vorfahren hier den Eingang zur Hölle vermuteten.
Internet:
http://www.zwiesel.de
Der Kaitersberg - Von Räuberhöhlen, Zigeunerbrunnen und Rauchröhren
Lage:
Wanderung ab Kötzing oder ab Eck - hier: Busstation -
Eine Wanderung entlang des Kaitersberges gehört wohl zu den attraktivsten Landschaftseindrücken, die der Bayerische Wald zu bieten hat. Der gesamte Bergrücken besteht aus Gneis, einem Gestein, das durch hohen Druck und hohe Temperaturen im Erdinneren aus Sanden und Tonen gebildet wurde. Diese wurden vor einer Milliarde Jahren in einem Urmeer abgelagert. Der Gneis bildet am Kaitersberg zahlreiche Felsenburgen, so etwa die Rauchröhren, zwei haushohe Felsen zwischen denen oftmals Nebelschwaden hindurchwabern, die für die Namensgebung verantwortlich sind. Am anderen Ende des Höhenzuges findet sich unterhalb des Kreuzfelsens die Räuber-Heigl-Höhle. Hier haben abstürzende Felsmassen einen Hohlraum gebildet, wo der Sage nach eine Robin-Hood-Gestalt sich längere Zeit vor Polizei und Justiz versteckt gehalten haben soll. An anderer Stelle liegt eine Quelle mit dem klangvollen Namen Zigeunerbrunnen. An Mystik mangelt es wahrhaftig nicht am Kaitersberg.
Internet:
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http://www.koetzting.de
Keramikmuseum Obernzell - Wo jede Hausfrau verzweifeln würde
Pechschwarzes Geschirr, das wäre eine Herausforderung für jede Spülmaschine. Nur würde diese die Ausstellungsstücke im Keramikmuseum auch nicht in ein blütenweißes Rein verwandeln können. Es handelt sich hier um sogenanntes Schwarzgeschirr. Hier wurde dem Ton Graphit zugesetzt, der aus dem nahegelegenen Bergwerk in Kropfmühl gewonnen wurde. Dadurch wird das Geschirr für Wasser undurchlässig, es entstanden Karaffen, Wasserbehälter und andere Gefäße für den täglichen Gebrauch. Neben der Graphitverarbeitung zeigt das Keramikmuseum auch andere Irdenware, wie Nymphenburger Porzellan, da aufgrund der Rohstoffvorkommen im Bayerischen Wald hier eine Filiale der berühmten Porzellanmanufaktur entstehen sollte.
Das Museumspädagogische Zentrum München bietet in Obernzell Spezialführungen zum Thema Schwarzgeschirr und Graphit an:
Anmeldung bei Gudrun Heller: Tel 08573-1483
Internet:
Museum/Bergwerk
http://www.obernzell.de
Kleiner Arbersee -
oder die Geschichte von den schwimmenden Mooren, die nach ihrer Familie suchen.
Lage:
Wanderungen von Bodenmais, Lohberg oder Brennes möglich
Eigentlich ist der Kleine Arbersee von seiner Ausdehnung her genau so groß wie sein angeblich größerer Bruder. Allerdings wird die Seefläche stark verkleinert durch schwimmende Moorkörper, die je nach Windrichtung mal am einen, mal am anderen Seeufer zu finden sind, als wüssten sie nicht, wo sie hingehören. Einst gab es hier ein großes Hochmoor, welches sich am Rande des Sees gebildet hatte. Einige Stücke des Hochmoores waren bereits weit in den See hineingewachsen, so dass sie nicht mehr den Seeboden berührten. Als Holzfäller eines Tages den See aufstauten, um Wasser zu haben mit dem sie Baumstämme in das Tal flößen konnten, lösten sich einzelne Moorkörper vom Land ab und begannen zu schwimmen. Als Inseln treiben sie auch heute noch im See und warten, bis sie eines Tages vielleicht wieder an jene Stelle gelangen, wo sie einst losgeschwommen sind.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.lohberg.de
Kristallmuseum Viechtach
Das Viechtacher Kristallmuseum zeigt über 600 Mineralien, daneben die Heilsteine der heiligen Hildegard von Bingen sowie Glas aus vier Jahrtausenden. Weiteres Thema der Ausstellung ist die Mythologie um den Pfahl.
Internet:
Museum/Bergwerk
http://www.viechtach.de
Lusen - Genau zwischen Himmel und Hölle
Lage:
Ausgeschildert im gesamten Nationalparkgebiet
"Vor langer Zeit hat der Teufel den Weg in sein Reich, der bekanntlich durch viel Schmutz und Sumpf führt, ganz neumodisch und bequem hat machen wollen, damit ihn die Menschheit umso leichter finden sollte. Darum wollte er ihn mit großen Blöcken aus Granit pflastern, die im Bayerischen Wald sehr häufig zu finden sind. Er hat seinen Höllenwagen beladen und ist mit ihm über Berg und Tal gezogen. Als er mit seiner Ladung genau dort stand, wo heute der Lusen steht, hat in der Ferne eine Kirche zum Gebet geläutet. Kaum vernahm der Teufel den ersten Glockenschlag, sauste er in die Hölle zurück, ohne sich um seine Fuhre weiter zu kümmern. Der Höllenwagen jedoch brach zusammen, die Steine bilden heute die felsige Krone des Lusen. ( Quelle: P. Praxl: Waldlersagen zwischen Lusen und Rachel, Grafenau"
So berichtet die Sage über die Entstehung des Lusengipfels. Heute wissen wir, dass der Lusen auf ganz natürliche Weise entstanden ist. Granitgestein bildet typische Blockmeere aus. Sie entstehen vor allem dort, wo besonders feinkörniger Granit vorkommt, der nur langsam verwittert. Bis heute ist noch nicht ausreichend Boden entstanden, um die tiefen Klüfte zwischen den Steinen auszufüllen.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.neuschoenau.de
Mineralienmuseum Lam
Das Mineralienmuseum Lam beinhaltet eine Sammlung von über 10.000 Minerale, Gesteinen und Fossilien aus allen Ländern der Erde. Den Hauptteil der Sammlung bilden Fundstücke aus dem ostbayerischen Raum, etwa aus der Fürstenzeche in Lam oder dem Silberberg in Bodenmais.
Mineralienmuseum Lam
Frau Maria Gabrys
Osserstr/Ecke Daxenhöhe 1
93465 Lam
Tel: 09943-557
Internet:
http://www.lam.de
Pauliberg bei Zwiesel - Blick in die Klimageschichte vergangener Jahrmillionen
Lage:
Etwa 1 km östlich Zwiesel, unmittelbar nördlich der Straße nach Frauenau
Vor mehreren Millionen Jahren herrschte im Gebiet des heutigen Bayerischen Waldes ein Klima, dass wir heutzutage nur vom Äquator kennen: Tagtäglich tropischer Regen, schwülwarme Luft bei hoher Luftfeuchtigkeit. Diesem Klima hielt auch der ansonsten so harte Granit nicht stand, er wurde durch die Niederschläge bis in große Tiefen zu Sand zerfressen. An der Sandgrube am Pauliberg bei Zwiesel ist eine solch Verwitterungsschicht auf mehr als 30 Metern aufgeschlossen.
Internet:
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Historischer Quarzbruch Hühnerkobel - Schatzkammer für Mineralien- und Fledermausfreunde
Lage:
Direkt gelegen am Wanderweg zwischen Bodenmais und Rabenstein
Den Namen Hühnerkobel sucht man in amtlichen Karten vergebens. In Unkenntnis der bayerischen Sprache machten norddeutsche Landvermesser aus dem ursprünglichen Hennakobel - Henna ist ein bayerisches Huhn - den Hennenkobel. Der dortige Quarzbruch war der größte und bedeutendste des Bayerischen Waldes. Bis hin zur Nymphenburger Porzellanmanufaktur in München wurde Quarz aus Bodenmais geliefert. Daneben birgt Mutter Erde an dieser Stelle noch zahlreiche weitere Schätze. Seltene Gesteine kamen durch den Gesteinsabbau zu Tage, darunter ein bisher nicht gekanntes Mineral, welches dem Fundort zu Ehren benannt wurde: Hühnerkobelit, chemisch (Ca, Na)2(Fe, Mn)3(PO4)3. Der alte stark einsturzgefährdete Stollen ist Überwinterungsquartier für Fledermäuse und steht deshalb unter Naturschutz.
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Pfahl an der Burgruine Weißenstein
Lage:
Nordwestlich der Stadt Regen gelegen
"Hier auf dem Pfahle
saß ich oft und gern:
O, Wanderer , schau dich um
Und gelobe Gott dem Herrn!"
S. von Vegesack
Die Burgruine Weißenstein liegt auf einer besonders markant aufragenden Stelle des Bayerischen Pfahl.Im ehemaligen Getreidekasten dieser Zwingburg lebte bis zu seinem Tod 1974 der baltische Dichter Siegfried von Vegesack, der in seinem Roman "Das fressende Haus" dem Pfahl ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Mit dem Fressenden Haus ist das damalige Wohnhaus gemeint. Vegesack nannte es so, wegen seiner hohen Instandhaltungskosten, die ein Loch in den Geldbeutel des Dichters gefressen haben. Von der Burgruine aus können die Quarzfelsen besonders gut überblickt werden. Ein Pfahlinformationsweg gibt naturkundliche und kulturelle Hinweise über diese Naturerscheinung.
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Pfahl-Infostelle Viechtach
Im Alten Rathaus der Stadt Viechtach ist die Dauerausstellung Drachenkamm und Krüppelkiefer untergebracht. Hier erfährt der Besucher alles rund um diese einzigartige geologische Kostbarkeit. Begonnen wird mit der erdgeschichtlichen Entstehung des Pfahls, es folgen Informationen über den Pfahl als Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt, bis hin zum Nutzen des Quarzgesteines durch den Menschen.
Pfahl-Infostelle Viechtach, Mathias Rohrbacher, Altes Rathaus, Stadtplatz 1, 94234 Viechtach
Tel: 09942-904864
Internet:
http://www.viechtach.de
Mylonitsteinbruch Riedmühle - Beim Nachbarn des Pfahl
Lage:
Einige hundert Meter unterhalb des Naturschutzgebietes Großer Pfahl
Reiben Sie einmal Ihre Hände fest gegeneinander! Was passiert? Die Hände werden heiß, die Haut wird abgerieben.
Genau dies ist auch vor Jahrmillionen hier geschehen, als sich zwei Gebirgsschollen aneinander vorbei bewegten. Dabei wurden die angrenzenden Gesteinspartien wie zwischen zwei riesigen Mühlsteinen in feinste Mineralkörner zerrieben und später wieder zusammengepresst. Aus den ursprünglich anstehenden Granit- und Gneisgesteinen entstanden damit entlang dieser Reibungslinie neuartige, relativ mürbe Gesteinstypen: Der Pfahlschiefer, wissenschaftlich Mylonit genannt. Entlang dieser geologischen Störung konnten anschliessend kochend heiße Lösungen aus dem Erdinneren aufsteigen, aus denen das Pfahlgestein kristallisierte. In Riedmühle, einem heutigen Stadtteil von Viechtach, wurde der Pfahlschiefer abgebaut. Eine sehr eindrucksvolle Aufschlusswand ist dadurch entstanden.
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Quarzstollen Guglöd - ein Industriedenkmal
Lage:
Direkt an Wanderweg oberhalb Guglöd gelegen
Der Bayerische Wald ist bekannt für seine Glasindustrie. Glas wird überwiegend aus Quarz hergestellt, das in Ostbayern in zahlreichen kleinen Gruben gewonnen wurde. Im Quarzstollen in Guglöd wurde zwischen 1837 und 1873 Rohstoffe für die Glashütte im nahen Riedlhütte abgebaut. Der verfallene Stollen wurde 1994 durch Eigenleistung der Dorfgemeinschaft Guglöd, des Heimatvereines d‘ Ohetaler Riedlhütte, sowie mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde St. Oswald-Riedlhütte und der Direktion für ländliche Entwicklung restauriert.
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http://www.riedlhuette.de
Am Rachelsee - Der Eiszeit auf der Spur
Lage:
Ab Spiegelau fahren die Nationalpark-Igelbusse bis zum Parkplatz Diensthütte, von dort ca. 90minütige Wanderung
Nein, eine Lupe braucht man nicht, um die Fährte zu verfolgen, die der Gletscher vor mehreren zehntausend Jahren am Rachel hinterlassen hat. Dafür sind die Spuren viel zu groß. Der Rachelsee selbst gehört dazu. Dort wo heute das Seebecken ist, lag einst der Gletscher wie in einen Sessel versunken. Geübte Augen entdecken im Vorfeld des Rachelsees noch weitere Dinge, die auf das Vorhandensein der Eiszeit hindeuten. Die Stationen des Eiszeitlehrpfades können dabei helfen, diese zu finden.
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Rieslochfall
Lage:
Von Bodenmais führt ein Wanderweg in Richtung Arbersee über den Rieslochfall
Entstanden durch die Kraft der Gletscher und des Schmelzwassers haben sich rings um den Arber charakteristische Steilhänge ausgebildet. Über solch eine Steilstufe fließen der Ries- und der Schwellbach, die das Arbermassiv in Richtung Bodenmais entwässern. Das Wasser hat sich hierbei eine klammartige Felsenrinne gegraben. Teilweise kaskadenartig stürzen die Bäche über die Felsen und bilden Wasserfälle aus. Der Höchste dieser Wasserfälle ist auch gleichzeitig der Größte im Bayerische Wald: Der Rieslochwasserfall. Ein weiträumiger Abschnitt dieses Gebietes wurde bereits im Jahr 1939 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
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Saußbachklamm
Lage:
Südwestlich von Waldkirchen
Vom Felsen rollt er ins Gewässer,
der Stein, den dieses Wasser brach,
er rollt und rollt nun immer weiter,
weil ihn kein andrer halten mag.
Das Wasser reißt ihn mit sich mit,
bricht ihn an manchem andren Stein
und seine Kanten brechen fort,
bis einst er wird gerundet sein.
Ja irgendwo in diesem Bach,
gibts einen Stein, der zu ihm paßt,
wenn er ihn dann gefunden hat,
macht er für immer bei ihm Rast.
Elke D, Bonn
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.waldkirchen.de
Schalenstein bei Prackenbach
Lage:
Südwestlich der Ortschaft Prackenbach direkt am Parkplatz zur Bärenkapelle - Kesselbodenkapelle - führt ein schmaler Waldweg in Richtung Nordosten.
Am nordöstlichen Ausläufer eines für die Region so typischen Blockmeeres befindet sich eine schüsselartige Vertiefung die durch natürliche Vorgänge nicht zu erklären ist. Möglicherweise handelt es sich dabei um einen Weihestein aus bisher unbekannter Zeit.
Internet:
http://www.prackenbach.de/
Aufgeschürft und kahlgeschoren: Der Gipfel des Silberberg
Lage:
Nordwestlich von Bodenmais
Bereits von weitem sind die markanten Konturen des Silberberges zu erkennen. Sein Aussehen hat dem berg auch den Zweitnamen Bischofshaube eingebracht. Tiefe Gruben und deutliche Bearbeitungsspuren zeugen im Gipfelbereich von der geschundenen Vergangenheit des Berges. Hier steht eisenhaltiges Gestein in grösseren Mengen an. Dies führte dazu, dass schon im 14. Jahrhundert dieser Eiserne Hut im Obertagebau nahezu vollständig abgetragen wurde. Auch das Hauptinteresse des Abbaus im Berginneren galt Eisenerzen, die hier in Verbindung mit Schwefel vorkommen. Silber wurde nur kurze Zeit in den Anfangsjahren des Bergbaus im 14. Jahrhundert abgebaut. Um Baumaterial für die Grubenarbeiten zu gewinnen, wurde der Gipfel zudem großflächig abgeholzt. Heute haben sich an diesem Extremstandort wertvolle Biotope entwickelt.
Internet:
http://www.bodenmais.de
Grübenfeld bei Klautzenbach - Abfallhaufen mittelalterlicher Goldsucher
Lage:
Direkt unterhalb der Brücke Richtung Industriegebiet Zwiesel-Klauzenbach
Wie an anderen Stellen im Bayerischen Wald, haben die Menschen am Schwarzen Regen Gold gewaschen. Große Mengen an nichtgoldhaltigem Gestein wurden dabei zu großen Hügeln aufgeworfen, die von kleinen Gräben, den Grüben, durchzogen waren. An einigen Stellen sind diese Hinterlassenschaften der mittelalterlichen Bergbauaktivität im Gelände noch gut zu erkennen, so wie hier bei Klauzenbach. Dieses Grübenfeld wurde vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als Bodendenkmal ausgewiesen.
Internet:
http://www.zwiesel.de
Steinernes Meer am Plöckenstein - Felsen als Teil der Weltliteratur
Lage:
Ab dem Dreisessel ausgewiesener Wanderweg Richtung Dreiländereck
"Wir wollen heute noch das Sehrohr aufstellen, und sehen, ob wir den Felsenstock entdecken können, der der Blockenstein heißt - oder wäre es nicht gar noch schöner, ehe der Winter kommt, geradewegs selber einen Spaziergang in jene anmuthigen Wildnisse zu machen?"
- aus Adalbert Stifter: Der Hochwald -
Der Böhmerwalddichter Adalbert Stifter wurde in der Nähe des heutigen Dreiländereck, in Oberplan geboren und hat der Landschaft, in der er beheimatet war, ein unvergängliches literarisches Denkmal gesetzt. Viele Örtlichkeiten erinnern dort an diesen berühmten Heimatdichter, etwa der Adalbert-Stifter-Steig, der den Bayerischen Plöckenstein mit dem Dreisesselfelsen mit dem Plöckenstein/Plechý auf böhmischer Seite verbindet. Dieser Weg quert eines der Felsenmeere, die im Bayerischen Wald weit verbreitet sind.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.jandelsbrunn.de
Tal des Schwarzen Regens
Lage:
Zwischen Regen und Viechtach führen mehrere Wanderwege entlang des Regenufers. Besonders beeindruckend sind die steilen Talflanken bei einer Fahrt mit dem Kanu oder Kajak.
Im Grunde existieren im Bayerischen Wald vier Flüsse, die den Namen Regen tragen: Der Große und der Kleine Regen vereinigen sich in Zwiesel zum Großen Regen. Dieser Zusammenkunft verdankt die Stadt auch ihren Namen: Zwieseln bedeutet zusammenfließen. Der Schwarze Regen fließt schließlich bei Kötzting in den Weißen Regen und erst ab hier führt der Fluss seinen Namen ohne jeglichen Zusatz. Der hier beschriebene Flussabschnitt folgt in etwa der Richtung des Pfahl von Nordwest nach Südost. Daran ist ersichtlich, dass das Tal des Schwarzen Regen eine Linie bildet, welche durch das Zerbrechen der einzelnen Gebirgsstücke vorgegeben wurde. Hier konnte der Schwarze Regen sein Bett tief in die Landschaft eingraben und ein wildromantisch anmutendes Tal formen.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.boebrach.de
Teufelstisch
Lage:
Ab Bischofsmais führen mehrere Wanderwege zum Gipfelplateau - 2-3 Stunden Gehzeit -
Der Sage nach saß der Teufel einst hier an seinem Tische beim Mittagessen, als von St. Hermann in Bischofsmais her die Glocken ertönten. Voller Entsetzen und Wut ließ der Teufel seine Mahlzeit zurück und flüchtete. Das Essen, einen Schweinsbraten mit Knödeln, soll man angeblich heute noch versteinert finden.
Bei einer Wanderung am Teufelstisch hat man den Eindruck den Teufel noch fluchen zu hören, so bizarr und unheimlich wirken die Formen, welche die Natur an diesem Höhenrücken zustande gebracht hat. Im warmfeuchten Klima der Tertiärzeit vor über fünf Millionen Jahren verwitterte die Oberfläche des Grundgebirges tiefgründig. Tief im Verwitterungsschtt verborgen konnten allerdings einzelne feste gesteinsblöcke überdauern. Während der Eiszeiten wurde das vergruste Material abgetragen und Gesteinsblöcke als Härtlinge herauspräpariert. Es bildete sich so die für Granitgestein typischen Formen der sogenannten Wollsackverwitterung, die am Teufelstisch gut zu studieren sind.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.bischofsmais.de
Trinkwassertalsperre Frauenau
Lage:
Zwischen Zwiesel und Frauenau führt eine Stichstraße zu Wanderparkplätzen, die Talsperre ist jedoch auch zu Fuß von Frauenau gut zu erreichen. Ein Rundgang dauert zwischen 1,5 und 3 Stunden.
Der Niederschlagsreichtum des Bayerischen Waldes werden insbesondere diejenigen nicht vergessen, die ohne Regenschutz auf einer Wanderung vom herabtropfenden Nass überrascht worden sind. Im Bayerischen Wald fallen im Jahr zwischen 900 und 1300 mm Niederschlag. Das Wasser würde theoretisch zwischen 90 cm bis 1,2 Meter den Erdboden bedecken, wenn es nicht abfließen würde. Doch genau das tut es und zwar viel zu schnell, um in ausreichendem Maße den Trinkwasserbedarf der Bevölkerung decken zu können. Denn als Hauptgesteinsart kommt im Bayerischen Wald überwiegend Gneis vor, der nahezu wasserundurchlässig ist. Die Gesteinsschichten können also den Niederschlag nicht ausreichend speichern. Trotz großer Niederschläge ist der Bayerische Wald demnach ein Trinkwassermangelgebiet. Nur durch den Bau der Trinkwassertalsperre konnte der wachsende Trinkwasserbedarf in der Region gedeckt werden.
Die Betriebsleitung bietet regelmäßige Führungen durch die Stollensysteme an. Informationen sind bei der Touristinformation Frauenau zu erfragen.
Internet:
http://www.frauenau.de
Wackelstein bei Solla - Wo Elefantenkräfte frei werden
Lage:
Ab Loh in etwa 20 Minuten Gehzeit
Direkt am Wanderweg liegen unvermittelt einige Felsbrocken herum. Allein schon die überdimensionierten Rugbybällen gleichenden Felsen sind bereits sehr beeindruckend. Allerdings birgt einer dieser Blöcke eine zusätzliche Besonderheit: Trotz seines enormen Gewichtes kann ein Mensch, sofern er die richtige Stelle findet, ihn leicht zum Wackeln bringen.
Internet:
Geotopdatenbank(GLA)
http://www.saldenburg.de
Ziegel und Kalkmuseum Flintsbach
Das Ziegel- und Kalkmuseum in Flintsbach, Gemeinde Winzer, ist ein in Deutschland einzigartiges Technikmuseum mit Erlebnischarakter. Erfahren Sie die viele Jahrtausende alte Geschichte der Ziegel- und Kalkherstellung, auf 400 qm Ausstellungsfläche, eingebunden in ein weitläufiges Freigelände mit hochrangigen historischen Denkmälern. Mittelpunkt des neuen Industriemuseums ist das ehemalige Kalk- und Ziegelwerk, dessen Betrieb nach fast 1000jähriger Tradition 1968 eingestellt wurde. Bei einem Rundgang durch das 8000 qm große Freigelände gewinnt der Besucher anhand des im Original erhaltenen Ringofens und der früheren Maschinen und Gerätschaften einen Einblick in die traditionsreiche Technik der Ziegelherstellung und des Kalkbrennens.
Internet:
Ziegel- und Kalk Museum Flintsbach