Pressemeldungen

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Naturpark-Diavortrag im Grenzbahnhof Nationalparke in Kroatien

Im Bayerisch-Böhmischen Informationszentrum für Natur- und Nationalparke, kurz dem Grenzbahnhof Eisenstein hatte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. zu einer Veranstaltung über Nationalparke in Kroatien eingeladen. Das Informationszentrum in Bayerisch Eisenstein hat den Themenschwerpunkt Grosschutzgebiete und stellt die Natur- und Nationalparke entlang des Bayerisch-Böhmischen Grenzkammes im Rahmen seiner Dauerausstellung vor. Der Natur- und Landschaftsführer Georg Schröder informierte mit sehr vielen Details und sehr kurzweilig über die beiden Nationalparke Plitwitzer Seen und Krka in Kroatien. Der Nationalpark Plitwitzer Seen liegt etwa 670 km vom Bayerischen Wald entfernt. Alte Mühlen, restauriert in landschaftsbezogener Architektur zieren das Nationalparkvorfeld. Die Geologie des Gebietes ist gekennzeichnet von Massekalken der Kreidezeit. Regenwasser löst den Kalkstein, aber durch die Übersättigung fällt Kalk im Wasser wieder aus. Durch diese Rauhwacke - Bildung hat in den letzten 8500 Jahren nach der Eiszeit ein Gesteinswachstum begonnen. Diese Gewässerbarrieren wachsen langsam nach oben, es entstehen Seen und Wasserfälle. Die Wasserfälle sind bekannt durch die Karl May-Filme „Winnetou“ oder „Der Schatz im Silbersee“. Das Ansteigen der Wasserspiegel führt beispielsweise dazu, dass heute Einfahrten in Höhlen nicht mehr möglich sind, die noch vor einigen Jahren gang und gäbe waren. Verantwortlich für diese Rauhwackebildung sind teilweise Moose, in denen Kieselalgen leben. Diese Kieselalgen begünstigen die Kalkausfällung und damit die wachsenden Steine. Ein prominentes Beispiel für Gesteinswachstum gibt es auch in Niederbayern. Bei Usterling in der Nähe von Landau gibt es einen wachsenden Stein. Im Gebiet des Nationalparks Plitwitzer Seen kommen meist Tierarten vor, wie es sie bei uns auch gibt, bis hin zum Luchs. Das Artenspektrum ist dort allerdings bereichert durch Wolf und Bär. In den Gewässern herrscht ein großer Fischreichtum, der Fischotter ist ebenfalls heimisch, daneben gibt es noch Wasserschildkröten. Als Besonderheit gilt eine endemische Art, sozusagen ein lebendiges Fossil aus der Trias-Zeit, der Grottenolm. In früher Zeit wurde dieser bei Hochwässern oft auf die Wiesen geschwemmt und die Bauern meinten, es handelte sich um einen Drachen. Das Tier hat keine Farbpigmente, kann je nach Wassertemperatur bei über 16 °C mit Lungen atmen und lebende Junge zur Welt bringen, bei Wassertemperaturen unter 16°C mit Kiemen atmen und Eier legen. Gehölzteile die in die Bachbette und Flüsse fallen werden ebenfalls von dieser Kalkausfällung und Kalkanlagerung versteinert. Damit wachsen Barrieren in den Gewässern weiter. Der größte und bekannteste See ist der Kosiaksee. In den Bergmischwäldern spielt die Fichte nur eine untergeordnete Rolle, es dominieren Steineichen, Buchen und Spitzahorn mit einzelnen Weißtannen. Ein strenges Besucherlenkungskonzept mit nur zwei Zugängen, an denen man Eintritt zahlen muss, hilft diese Naturschönheiten zu sichern. Dort kann man noch stundenlang durch primäre Urwälder wandern, die ohne menschliche Eingriffe sind. Im Einzugsgebiet wird strikt darauf geachtet, dass keine Abwässer in die Flüsse gelangen, es gibt dort auch keine Landwirtschaft. Denn durch Gewässerverschmutzung wird die Ausfällung von Kalk beeinträchtigt. Der Bürgerkrieg in Bosnien hat gezeigt, dass dort bei Beeinträchtigungen der Kalk porös wird und alte „Kalk - Barrieren einstürzen“ und damit Seen und Wasserfälle verloren gehen. Der zweite Nationalpark Krka liegt etwa 900 km vom Bayerischen Wald entfernt. Dieser mit 73 km kürzester Fluss ist auf einer Länge von 46 km seit 1985 als Nationalpark geschützt. Von Skradin aus kann man mit Schiffsausflügen den Nationalpark erkunden. Die Wasserqualität dort ist beispielgebend für ganz Europa, es dient als Referenzgewässer mit der Güteklasse 0. Das heißt man kann aus dem Fluss schöpfen und trinken. Bereits im Jahr 1897 entstand durch Nikola Tesla, einen Kroaten, dass älteste Wechselstromkraftwerk der Welt, noch einen Monat vor dem an den Niagarafällen in USA eröffnet. In dem Flusstal gibt es eine üppige Pflanzenvegetation, anders auf den Hochflächen des Karstgesteins, dort ist die Vegetation vielfach von der Sonne verbrannt. Das Gebiet ist reich an kulturellen Schätzen. Bezeichnend ist auch, wie sich das ehemalige Bürgerkriegsgebiet innerhalb kurzer Zeit wieder voll in Richtung Tourismus entwickelt hat. Es gibt auch sehr positive Beispiele für ein friedliches Nebeneinander von Serben und Kroaten bereits im Mittelalter, beispielsweise durch die Schenkung eines Klosters. Mit Bildern von einer der schönsten Buchten, der Konstantinopel - Bucht, beendete Georg Schröder seinen Vortrag, Schröder lieferte sehr viele auch kulturhistorische Details, nachdem er sich selbst seit über 15 Jahren für dieses Gebiet interessierte und viel fotografierte.

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Zaunkönig Vogel des Jahres 2004 Diavortrag und Ausstellungseröffnung im Naturpark- Informationshaus

Im Rahmen des Naturpark- Jahresbildungsprogramms 2004 gab es zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz und dem Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine eine gemeinsame Veranstaltung zum Zaunkönig, dem Vogel des Jahres 2004 im Naturpark- Informationshaus. Als Referentin war Bettina Bühler aus Hilpoltstein zu Gast. Mittels einer Vogelstimmen- CD stimmte sie die Besucher mit dem Gesang des Zaunkönigs in die Veranstaltung ein. Charakteristisch für den Zaunkönig, der nur 9 - 10 Zentimeter groß ist, ist ein heller Überaugenstreif. Der Zaunkönig zählt mit zu den kleinsten Vögeln, nur das Goldhänchen ist noch kleiner. Männchen und Weibchen sind beim Zaunkönig gleich groß. Weltweit gibt es 60 verschiedene Arten. Unsere Art gibt es in fast allen Ländern Europas. Typisch ist der steil nach oben ragende Schwanz. Vor allem im Dickicht und üppigem Gebüsch hält sich der Zaunkönig gerne auf. Er braucht diese Deckungsmöglichkeiten wegen seiner Sicherheit. In den Auwäldern der Flussniederungen kommt er ebenso vor wie oberhalb der Baumgrenze, beispielsweise im Grünerlengebüsch der Alpen. Als Spitznamen hat man ihm auch den Namen „Zaunschlüpfer“ oder „Mäusekönig“ gegeben. Manchmal bewegt er sich am Boden so flink und rasch, dass man meint man hätte eine Maus laufen sehen. Er ist tag- und dämmerungsaktiv. Bisweilen nimmt er auch ein Bad in einer Pfütze im Gebüsch. Auch ausgedehntes Sonnenbaden ist keine Seltenheit. Als Hauptnahrungsmittel dienen Insekten, Käfer, Milben und Asseln, wobei alles Unverdauliche wieder ausgespieen wird. Wichtig sind Gärten mit heimischen Sträuchern und Stauden ohne kurz geschnittenen Rasen. In Europa gibt es noch 1,5 bis 2,2 Millionen Brutpaare, wobei die Bestände je nach der Strenge des Winters manchmal um bis zu 70 % einbrechen können. In Schlafgemeinschaften kommen oft bis zu 12 Vögel vor. Die Deutung der Wettervorhersage geht bisweilen weit auseinander, während die einen behaupten, dass er Regen anzeigt, wollen die anderen wissen dass er schönes Wetter bringt. Die Referentin Bettina Bühner warb auch für eine bundesweite Zählaktion. Wer hier mitmachen will, kann sich an den LBV wenden. Es soll Vorkommen und Häufigkeit ermittelt werden. Dazu sind von Mitte April bis Ende Mai stets gleiche Wegstrecken abzuschreiten und in Karten mit Maßstab 1:25.000 einzutragen. Im Naturpark- Informationshaus steht noch bis zum Ende der Osterferien die gemeinsame Ausstellung von LBV und Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine mit Informationen über naturnahe Gärten und den Zaunkönig als Vogel des Jahres 2004. Außerdem sind eine Reihe von Nisthilfen und Informationsmaterial über die Anfertigung dieser vorgestellt.

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Wozu brauchen wir Naturparke? Vortrag im Rahmen der 1000 Jahr- Feier in Außernzell

Naturpark Bayerischer Wald e.V. und Gemeinde Außernzell hatten im Rahmen des Jahresbildungsprogramms 2004 und des Programms zur 1000 Jahr- Feier der Gemeinde Außernzell zu einem Diavortrag in das Würzinger Haus eingeladen. Etwa 30 Zuhörer, darunter auch Gemeinderäte und Bürgermeister der Nachbargemeinden waren der Einladung gefolgt. Bürgermeister Färber zeigt sich in seiner Begrüßung darüber sichtlich erfreut. Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. stellte Naturpark- Idee, Naturparkgebiet und Naturparkaufgaben etwas näher vor. Die Naturpark- Infostelle für den Landkreis Deggendorf im Würzinger Haus in Außernzell existiert jetzt seit einem Jahr. Dies war auch Anlass dafür, das Naturparkthema zu vertiefen, unter anderem aber auch die hervorragende Zusammenarbeit von Naturpark und Gemeinde Außernzell, die im Rahmen der letzten Jahreshauptversammlung des Naturparks als vorbildlich dargestellt wurde. Bildungsreferent Hartwig Löfflmann stellte zunächst das Naturparkgebiet von der Donau bis zur höchsten Erhebung, dem Großen Arber vor. Die Bandbreite für den Naturpark Bayerischer Wald ist einmalig in Bayern aber auch in der Bundesrepublik. Der Naturpark Bayerischer Wald mit seinem als Landschaftsschutzgebiet geschützten Teilen liegt im Vorfeld zweier Nationalparke und in unmittelbarer Nachbarschaft zu anderen Großschutzgebieten. Die Arten- und Naturausstattung des Gebiets ist bundesweit noch vorbildlich. Zahlreiche vom Aussterben bedrohte und anderswo bereits ausgestorbene Arten haben hier noch ihre Rückzugsräume, wie beispielsweise Luchs, Fischotter, Fledermäuse und eine Reihe botanisch sehr interessanter Arten bis hin zur Eiszeit – Relikt - Vegetation im Arbermassiv. Das Bundesnaturschutzgesetz und das Bayerische Naturschutzgesetz weisen den Naturparken umfangreiche Aufgaben zu. Die Dachorganisationen für die Naturparke haben in den Leitbildern das Aufgabenspektrum in vier Aufgabenbereiche zusammengefasst. Es sind dies die Bereiche Erholung und Besucherlenkung, Naturschutz- und Landschaftspflege, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Unterstützung der Regionalentwicklung. Der Auftrag für die derzeitigen Generationen besteht darin, das natürliche Lebensumfeld zu schützen eine möglichst breite Öffentlichkeit dafür zu gewinnen und vor allem die Regionalentwicklung zu fördern. Das bedeutet den Bayerischen Wald als Lebensraum und als Heimat durch Erhöhung der regionalen Wertschöpfung lebenswert zu halten. Die größte Herausforderung für unsere Generationen derzeit wird sein, die noch vorhandene Reliktausstattung natürlicher Strukturen zu erhalten, eine naturverträgliche Landnutzung zeitgemäß zu organisieren und vor allem die größte Herausforderung unserer Zeit, die Energiefrage zu lösen. Gigantische Devisenabflüsse gehen derzeit in die „Ölregionen“, mit den bekannt negativen Auswirkungen auf Klima und globale Sicherheit, das ist Geld, das uns hier fehlt, so Hartwig Löfflmann. Schweizer Untersuchungen, bereits aus dem Jahr 1997, zeigen zum Beispiel, dass je nach Berechnungsmodell, alleine in Europa zwischen 800 000 und 2,5 Millionen Arbeitsplätze mit dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe geschaffen werden könnten. Der Einsatz von einer Million Kubikmeter Holz zum Ersatz für ca. 200 000 Tonnen Heizöl würde, gemäß diesem Schweizer Szenario, etwa 1.800 Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum neu schaffen, während in der Ölindustrie nur etwa 960 Arbeitsplätze wegfallen würden, ein Großteil davon im Ausland. Gerade die Gemeinde Außernzell arbeitet vorbildlich mit dem Naturpark in Sachen Umsetzung des Landschaftsplanes zur Erhaltung wertvoller Biotopstrukturen im Gemeindeumfeld und bei den Besonderheiten am Forchenhügel zusammen. Auch der Unterhalt von Wanderwegen beispielsweise läuft kontinuierlich. Wandern ist nachgewiesener Maßen eine der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen. Mit einer Einladung an alle künftigen Veranstaltungen im Rahmen der 1000 Jahr – Feier bedankte sich Bürgermeister Josef Färber beim Referenten und bei den Zuhörern.

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Bedrohte Reptilien im Bayerischen Wald Dia-Vortrag beim Naturpark

Rund dreißig Naturfreunde aus Nah und Fern fanden sich zum Naturpark-Diavortrag „Bedrohte Reptilien im Bayerischen Wald“ in der Viechtacher Pfahl-Infostelle ein. Das lateinische Wort „Reptil“ bedeutet so viel wie „Kriechtier“ und weist damit auf den heute meist bodennahen Lebensraum hin. Reptilien haben zu früheren Zeiten - z.B. als Dinosaurier im Erdmittelalter - das Tierleben auf der Erde beherrscht. Heute führen sie in unseren Breiten ein eher verstecktes und vielfach bedrohtes Leben. Am ehestens entdeckt man die wechselwarmen Miniatursaurier beim Sonnenbaden. Um aktiv zu werden und ihren Stoffwechsel anzuregen, müssen diese sonnenhungrigen Tiere Wärme „tanken“. Referent Peter Niebergall, Diplom Agrar-Ingenieur, zeigte beeindruckende Tierporträts von heimischen Echsen und Schlangen aus seinem umfangreichen Dia-Archiv. Er informierte dabei über die Lebensweise, den Lebensraum sowie Gefährdungsursachen. Die besonders geschützte und potentiell gefährdete Zauneidechse nutzt gerne locker bewachsene Böschungen und Hecken, sonnige Feldraine, Lesesteinhaufen oder Steinbrüche als Lebensraum. Hier findet sie bei Gefahr schnell Unterschlupf und jagt nach Insekten, Würmern und kleinen Nacktschnecken. Während der Paarungszeit im Mai und Juni tragen die Männchen ein leuchtend grünes Hochzeitskleid. Das Weibchen legt die Eier in einen sandigen, lockeren Boden. Die im August schlüpfenden Jungtiere sind von Anfang an vielen Gefahren ausgesetzt. Natürliche Fressfeinde, wie Elster, Igel oder Wiesel, aber auch freilaufende Hauskatzen stellen ihnen nach. Im täglichen Überlebenskampf büßen die Eidechsen häufig ihren langen Schwanz ein. Dieser wächst zwar bei den meisten Tieren wieder nach, aber erreicht nie mehr die ursprünglich Länge. Auch die Blindschleiche hat diese besondere Fähigkeit. Die Blindschleiche sieht vielleicht auf den ersten Blick wie eine Schlange aus, sie gehört aber ebenso zu den Echsen. Im Gegensatz zur Zauneidechse bewohnt sie auch gerne feuchtere Biotope. Sie lebt hier sehr versteckt, sonnt sich gerne in guter Deckung und wärmt sich unter Holz-, Stein- und Rindenstücken auf. Auch in naturnahen Gärten finden sich diese Kriechtiere und jagen hier nach kleinen Schnecken, Spinnen und Insekten. Bekommt man sie in seinem Garten zu Gesicht, sollte man selbstverständlich auch dieses harmlose Kriechtier dulden. Den Waldeidechsen dienen dagegen auch höher gelegene, bewaldete Gebiete als Lebensraum – man nennt sie deswegen auch Bergeidechsen. Sie leben hier in Heiden, Lichtungen, Waldrändern oder Mooren. Um genügend Wärme zu erhalten, klettert das kleine Reptil in der Morgen- und Abendsonne oft an Baumstämmen empor. Die Waldeidechse ist eine wichtige Beute von jungen Kreuzottern, mit der sie sich den Lebensraum teilt. Die besonders geschützte und stark gefährdete Kreuzotter hat auf dem Rücken ein schwarzes oder braunes Zickzackband. Neben den meist grau bis dunkelbraunen Exemplaren finden sich im Bayerischen Wald oft auch schwarze Schlangen. Diese einzige heimische Giftschlange ist sehr scheu und störungsempfindlich. Die Kreuzotter greift Menschen niemals von selbst an. Nur wenn sie sich direkt bedroht fühlt, kann sie zubeißen. Als erwachsenes Tier wird sie meist 50 bis 60 Zentimeter lang und ernährt sich hautsächlich von Mäusen, die sie mit ihren Gift tötet. Die Ringelnatter lebt meist in der Nähe von Gewässern. Die bis zu 1,2 m lange, oberseits grau bis braungrün gefärbte Natter ist deutlich an ihren gelben halbmondförmigen Flecken am Hinterkopf zu erkennen. Sie sonnt sich gerne zusammengeringelt. Bei Gefahr stellt sie sich tot, legt sich auf den Rücken und versucht mit aufgerissenen Maul und krellen Bauchfarben den Angreifer abzuschrecken. Zur Not sondert sie zusätzlich ein übelriechendes Sekret ab. Im Wasser schwimmt sie geschickt und taucht bei Gefahr ab. Ihre Beute, z.B. Lurche aber auch Eidechsen und vereinzelt kleine Fische, verschlingt die Ringelnatter lebend. Die besonders geschützte und gefährdete Schlingnatter hat auf dem Rücken einzelne dunkle Flecken, aber kein durchgehendes Zickzackband wie die Kreuzotter. Sie bevorzugt sonniges und trockenes Gelände wie Steinbrüche, Waldränder oder Trockenrasenstandorte. Die bis zu 70 cm lange Schlingnatter tötet größere Beute wie beispielsweise Eidechsen oder Mäuse durch Umschlingen. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebensbedingungen für unserer heimischen Reptilien zunehmend verschlechtert. Viele typische trockene Lebensräume, wie z.B. Heiden, Raine, Böschungen, werden nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, so dass sie zunehmend verbuschen und den wechselwarmen und daher sonnenbedürftigen Reptilien gleichsam das „Licht“ ausgeht. Viele feuchte Lebensräume wie Moore, Sumpfwiesen oder naturnahe Ufer wurde trockengelegt oder verändert, so dass sich hier die Lebensbedingungen für Kriechtiere – wie z.B. der Kreuzotter oder der Ringelnatter - gravierend verschlechterten. Störungen durch eine intensive, ungelenkte Erholungsnutzung oder die Zerschneidung der Lebensräume durch Strassen sind weitere wichtige Gefährdungsursachen. Die Restbestände sind häufig nicht mehr miteinander vernetzt, so dass kein Austausch mehr erfolgen kann. „Reptilienschutz bedeutet in erster Linie den Schutz ihrer Lebensräume.“ So schildert Referent Peter Niedergall diesen wichtigen Grundsatz des Artenschutzes. Naturpark-Mitarbeiter Matthias Rohrbacher bedankte sich zu Ende der Veranstaltung beim Referenten für seinen spannenden Dia-Vortrag. Er wies auf ein Informationsblatt zur Kreuzotter hin, dass erst kürzlich von der höheren Naturschutzbehörde herausgegeben wurde. Es kann beim Naturpark Bayerischer Wald e.V. unter der Telefonnummer 09942 - 904864 bezogen werden.

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Der „Natur auf der Spur“ – Luchsausstellung im Viechtacher „Alten Rathaus“ verlängert

In der Pfahl-Infostelle im „Alten Rathaus“ Viechtach kann man sich auch in der kalten Jahreszeit erlebnisreich mit der Natur beschäftigen. Ausstellungen wie „Der Pfahl im Bayerischen Wald“ und „Ich, der Luchs – geheimnisvolle Waldkatze“ informieren über Wissenswertes und Interessantes. Eine Naturpark – Infotheke mit vielen Broschüren und Faltblättern rundet das Bildungsangebot ab. Die Ausstellungen informieren nicht nur, sondern laden auch zum Beschäftigen und Erkunden ein. In der Luchsausstellung kann man „live“ das Skelett dieses faszinierenden Raubtiers betrachten, über ein dichtes Luchsfell streicheln oder den heisrigen Rufen der Waldkatze lauschen. Die Sonderausstellung „Ich, der Luchs – geheimnisvolle Waldkatze“ wird bis September 2004 verlängert. Die Dauerausstellung „Der Pfahl im Bayerischen Wald“ wird gerne von Schulklassen besucht, die sich umfassend mit diesem einzigartigen Naturdenkmal beschäftigen wollen. Neben der Tier- und Pflanzenwelt ist auch die Erd-, Kultur- und Abbaugeschichte bild- und gegenstandsreich dargestellt. Große und kleine Naturfreunde können an der Experimentierwand „Pfahlgeheimnisse“ oder den „Mikrokosmos des Pfahls“ erforschen. Gesteine und Mineralien warten bei der Suche nach dem „Stein der Weisen“ auf ihre Entdeckung. „Hier können sich die Schüler erlebnisreich informieren“, so Lehramtsreferendar Lutz Müller, bei einem Besuch mit der 11.Klasse des Viechtacher Gymnasiums. „Eine fächerübergreifende Projektarbeit in Biologie, Erdkunde und Wirtschaft bietet sich dabei an.“ Der Junglehrer hat eigens eine „Pfahl-Rallye“ entwickelt, bei der sich die Schüler „selbsttätig“ weiter bilden können. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. bietet auch in diesem Jahr wieder Projekttage zum Thema „Pfahl“ sowie Führungen durch die Luchsausstellung an. Schulklassen und Gruppen können sich unter der Telefonnummer 09942/90 48 64 bei der Pfahl-Infostelle anmelden.

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Naturpark stellt Bildungsprogramm 2004 vor Umweltbildung weiterhin ein Schwerpunkt

Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. stellt derzeit sein Jahresbildungsprogramm 2004 mit allen Veranstaltungen, Exkursionen und sonstigen Terminen sowie Informationen über die Informationszentren vor. Derzeit läuft der Versand der kleinen Broschüren an alle Naturparkmitgliedsgemeinden, Touristinformationen, Verkehrsämter und Banken, dort kann man sich die Faltblätter kostenlos abholen. Wer sich das Programm über die Naturpark – Geschäftsstelle zuschicken lässt muss das Rückporto beilegen. Die Verteilung erfolgt auch an Schulen, Pfarrämter und eine Reihe weiterer Bildungseinrichtungen, sowie Museen, Jugendherbergen und Mitglieder. Weitere Informationen sind auch im Internet unter www.naturpark-bayer-wald.de zu finden. Das Jahresprogramm gibt Informationen zu Veranstaltungen im neuen Nullenergiehaus im grenzüberschreitenden Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein sowie der Pfahlinfostelle in Viechtach und der neu eröffneten Naturparkinfostelle in Außernzell im Würzingerhaus. Darüber hinaus bündelt es die Aktivitäten der Schutzgebietsbetreuer in der Pfahlregion und im Arbergebiet. Von der naturkundlichen Exkursion bis hin zur kulturellen Veranstaltung auf den Spuren von Karel Klostermann im Böhmerwald spannt sich wieder ein breiter Bogen. Es finden auch Sonderveranstaltungen für die Natur- und Landschaftsführer und die Touristiker über die Besonderheiten der Buchberger Leite statt. Die Lehrkräfte als Multiplikatoren sind in das Naturparkinformationshaus eingeladen. Darüber hinaus gibt es einen speziellen Informationstag über Sonnenhäuser und Altbausanierung, weil das Thema im Zusammenhang mit ständig schwindenden Energieressourcen auf unserer Erde und den zunehmenden Klimaschäden immer wichtiger wird. Breiten Raum werden auch wieder die Projekttage für Schulklassen mit den Themen Wiese, Wasser, Wald , Hecke, Pfahl, usw. einnehmen. Auch Tierarten wie Luchs, Fledermäuse oder Fischotter werden hiermit eingebaut. In der Pfahlregion findet Ende September eine Woche der Erdgeschichte statt. In der Pfahlinfostelle in Viechtach gibt es die Sonderausstellung über den Luchs und im Naturpark-Informationshaus die Sonderausstellung über den Fischotter im Bayerischen Wald zu sehen. Im Grenzbahnhof läuft zunächst eine Sonderausstellung über die ältesten Fotographien aus dem Böhmerwald von Pavel Scheufler und ab Mitte 2004 eine Bilderausstellung der Regenmaler. Zusammen mit dem Nachbar-Naturpark Oberer Bayerischer Wald werden die Sonderveranstaltungen in der Arberregion stattfinden. Gemeinsam mit dem Nationalpark Bayerischer Wald und dem Bayerwaldforum widmet man sich im Grenzbahnhof mit Bernhard Setzwein der „Literatur in der Wildnis“. Im vergangenen Jahr haben sich die Natur- und Landschaftsführer des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen. Der Naturpark hat den Druck eines Natur- und Landschaftsführer-Faltblattes organisiert und finanziert, damit die Veranstaltungen und Angebote der Natur- und Landschaftsführer künftig besser bekannt werden. Damit entsteht ein zusätzliches Angebot für Gäste und Einheimische. Die erste Bildungsveranstaltung findet im Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein am Freitag, 23.01.2004 um 19:30 Uhr statt. Im Rahmen einer kleinen Ausstellungseröffnung werden die ältesten Fotographien über den Böhmerwald von Pavel Scheufler vorgestellt. Die neuen Waldbahn-Fahrzeiten passen wieder gut zu den Veranstaltungszeiten. Somit ist eine umweltfreundliche Anreise mit der Bahn im Stundentakt möglich.

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Naturpark stellt 10. Jahresbildungsprogramm vor Ausweitung der Projekttage für Schulklassen

Der Naturpark Bayerischer Wald e. V. stellt heuer zum 10. Mal sein Jahresbildungsprogramm mit allen Veranstaltungen, Exkursionen und sonstigen Terminen vor. 15.000 Stück des kleinen Heftchens werden derzeit wieder an alle Naturpark-Mitgliedsgemeinden, Touristinformationen, Verkehrsämter, Banken, Schulen, Pfarrämter und eine Reihe weiterer Bildungseinrichtungen, sowie Museen, Mietgliedsverbände, Vereine und Privatmitglieder verschickt. Nähere Informationen sind auch im Internet unter www.naturpark-bayer-wald.de zu finden. Das Gesamtprogramm umfasst alle Veranstaltungsbereiche. Neben dem neuen Nullenergiehaus und dem Infozentrum Grenzbahnhof gibt es Informationen zu den Veranstaltungen der Schutzgebietsbetreuer im Arbergebiet und in der Pfahlregion, sowie erstmals zur neuen Naturpark-Infostelle in Außernzell im Landkreis Deggendorf, dem sogenannten „Würzingerhaus“. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. wird zusammen mit der Gemeinde Außernzell und dem Landkreis Deggendorf am 04. April im Dachgeschoss des etwa 1.000 - jährigen Anwesens, das neu renoviert wurde, eine Infostelle des Naturparks der Öffentlichkeit präsentieren. Es gibt natürlich wieder ein breit gespanntes Vortrags- und Exkursionsprogramm mit beliebten botanischen oder ornithologischen Themen. Mit Spannung erwartet wird Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Josef Gruber von der Fernuniversität Hagen – ein gebürtiger Kelheimer - , der zum Thema „Raumenergie“ über eine mögliche neue Energiequelle für die Erde referieren wird. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht bis hin zur Sagenwelt und wird mit der Vorstellung des neuen Buches von Professor Dr. Reinhard Haller nicht zu kurz kommen. Natürlich gibt es auch wieder kulturelle Veranstaltungen wie z. B. die Sonderausstellung zum Künstlerwettbewerb „125 Jahre Waldbahn“ im Grenzbahnhof Eisenstein oder einen Vortrag des Tschechischen Museumsdirektors Dr. Vladimir Horpeniak aus Kaspersky Hory über die kulturellen Zusammenhänge im Böhmerwald. Der Programmteil zum Infozentrum Grenzbahnhof Eisenstein wurde wiederum ins Tschechische übersetzt. Mit einer Sonderausstellung des Wasserwirtschaftsamtes Passau und diversen Vorträgen widmet sich der Naturpark der Flusslandschaft Ilz, die für die Jahre 2002 / 2003 als Flusslandschaft des Jahres ausersehen wurde. Eine Ausweitung erfuhren die Projekttage für Schulklassen. Neben den bisherigen Themen wie Wiese, Wasser, Wald, usw. gibt es nun auch die Möglichkeit über Hecken mehr zu erfahren oder das neue Naturpark-Informationshaus als Nullheizenergiehaus zu erkunden oder zu bedrohten Tierarten wie Luchs, Fledermäusen oder Fischotter näheres zu erfahren. Für Schulklassen-Projekttage ist eine rechtzeitige Anmeldung der Klassen durch die Lehrkräfte beim Naturpark erforderlich. Der Quarz-Pfahl als weltweit geologisch einmaliges Phänomen liefert wieder jede Menge Stoff für eine „Woche der Erdgeschichte“ für Exkursionen in der Pfahlregion und auch zu Vorträgen und Informationsveranstaltungen in der Pfahlinfostelle Viechtach im alten Rathaus. Zusammen mit dem Nachbar-Naturpark Oberer Bayerischer Wald werden die Sonderveranstaltungen in der Arberregion nochmals ausgeweitet. Von der Familienwanderung bis hin zum meditativen Angebot reicht das Programm. Eine Fortbildung gibt es auch für die ausgebildeten Natur- und Landschaftsführer, die in der Region Bayerischer Wald – Böhmerwald tätig sind. Ein Ziel dieser Veranstaltung mit Dr. Josef Heringer von der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen ist die bessere Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit der bereits tätigen Natur- und Landschaftsführer. Als weiteres Ziel wird ein spezielles Faltblatt dazu und ein entsprechender Internetauftritt angestrebt. Vorbild hierfür sind andere Regionen, in denen es bereits Zusammenschlüsse von Natur- und Landschaftsführern gibt.

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Naturpark Junior Ranger am Arbergipfel

Zu einer Wanderung mit Übernachtung am Großen Arber trafen sich die Junior Ranger der Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald am vergangenen Wochenende. Hatten die Junior Ranger im Sommer die Arberseen und den Arber bei 30 Grad und mit Hunderten von Besuchern kennen gelernt, zeigte sich am Samstagnachmittag ein ganz anderes Bild. Bei nebeligem und kaltem Wetter traf man sich am Großen Arbersee, um von dort aus auf den Gipfel zu wandern. Ziel war die Berghütte des Turnvereins Zwiesel, die direkt unterm Gipfel des Arbers liegt. Obwohl die Teilnehmer bereits „arbererprobt“ waren, stellte sich der Aufstieg wegen des zum Teil verschneiten Weges als nicht ganz so einfach heraus. Zudem wurde so mancher Rucksack immer schwerer und manch einer wünschte sich wohl das eine oder andere Teil zu Hause gelassen zu haben. Der wunderbare Ausblick vom menschenleeren Gipfel des Arbers entschädigte allerdings für die Strapazen des Aufstiegs. Im letzten Abendrot waren sogar die Alpen zu sehen! Nach dem gemeinsamen Kochen stand dann, ausgerüstet mit Taschenlampen, Handschuhen und warmen Mützen bei sternenklarer Nacht eine Wanderung rund um den Arbergipfel auf dem Programm. Man beschloss den Abend mit einem Foto- Rückblick auf die Wochen im August und etlichen Spielen. Am anderen Tag , nach einer für die meisten eher kurzen Nacht, wurde die Hütte wieder auf Vordermann gebracht, ehe man sich bei herrlichstem Wetter auf den Weg hinunter zur Talstation machte. Dort wurden die „müden Krieger“ von ihren Eltern wieder in Empfang genommen.

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