Pressemeldungen

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Die kulturellen Zusammenhänge im Böhmerwald Zweisprachige Naturpark-Veranstaltung im Grenzbahnhof

Zur zweisprachigen Naturpark-Veranstaltung im Grenzbahnhof Eisenstein konnte Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayer. Wald w. V. als Referenten Dr. Vladimir Horpeniak vom Museum in Kaspersky Hory begrüßen. Dieser ist ein ausgezeichneter Kenner der kulturellen Zusammenhänge im Böhmerwald und im Bayerischen Wald. Über Jahrhunderte hindurch, so Dr. Horpeniak, war das Grenzland immer ein Ort lebendiger Begegnungen. Die Zeit, in der der „Eiserne Vorhang“ das Gebiet trennte, war nur ein sehr kurzer Zeitabschnitt in der langen Geschichte. Der Referent beleuchtete die Beziehungen beiderseits des Grenzgebirges anhand der Handelswege, anhand des Glases, der Wallfahrten und der Pilger sowie der Kunst. Wichtig war, dass nicht nur materielle Güter sondern auch kulturelle und geistige Werte ausgetauscht wurden. Bereits im neunten Jahrhundert entstand durch den Salzmangel in Böhmen - Salz war ein unentbehrlicher Nahrungsbestandteil, auch für Konservierungen - Handelsbeziehungen und nachfolgend die goldenen Steige, die von Passau nach Prachatiz, Winterberg und Bergreichenstein führten. Diese Handelswege waren meist enge Fußwege, oft nur für Lasttiere geeignet. Erst unter Karl IV. wurden breitere Straßen gebaut. Vorher wurden die Waren mit Kraxen, Schubkarren und Handwagen transprotiert. Aus Böhmen wurden Schmalz, Käse, Fische, Bier, Getreide, Leinen, Wolle, Wachs, Bettfedern usw. transportiert. Städte wie Bergreichenstein hatten engere Kontakte mit Bayerischen Städten als mit solchen in ihrer Nähe. Der 30 jährige Krieg schädigte alle Handelsstädte schwer. Das Grenzgebirge war das bedeutendste Glasgebiet in Europa. Aus tschechischen Büchern geht hervor, so Dr. Horpeniak, dass die ersten Glasmacher aus dem Bayerischen gekommen sind. Aus deutschen Büchern kann man entnehmen, dass die ersten Glasmacher aus dem Böhmischen gekommen sind. Daraus ist abzulesen, dass Glas in der Region aufgrund der natürlichen Gegebenheiten lange verwurzelt war. Hochwertigste böhmische Gläser wurden zum Beispiel nach Passau transportiert und umgekehrt ging bayerisches Glas bis nach St. Petersburg. Tief eingeschnürte Hohlwege im Gelände und handgezeichnete Karten, erste bereits aus dem Jahr 1736, belegen dies. Viele dieser grenzüberschreitenden Wege dienten auch Mönchen und Missionaren, sie verbanden geistige Zentren beispielsweise das Kloster Prevnov zu dem der heilige Gunther von Niederalteich aus öfter unterwegs war. Gunther war die Symbolfigur im Böhmischen wie im Bayerischen. Dr. Horpeniak ging auf verschiedene Wallfahrtsorte beiderseits der Grenze ein und skizzierte mit dem Roman von Karel Klostermann „Im Böhmerwaldparadies“ das Fest der tschechisch - bayerischen Begegnung in Maria Schnee. Die Kunst hatte ebenso enge Verflechtungen. Im Böhmischen kannte man sehr genau den Einfluss der „Donau- Schule“ und beispielsweise war auch die Hinterglasmalerei von Raimundsreut auf Aussergefield übergesprungen. Auch die Bildhauerkunst prägte die Spätgotik in Südböhmen. An zahlreichen Beispielen belegte Dr. Vladimir Horpeniak die enge Verflechtung zwischen dem Bayerischen und dem Böhmischen. Mit einer Vielzahl von alten Stichen und Zeichnungen auf Dias wurden dann die Aussagen untermalt. Der Referent hatte das Dolmetschen gleich selbst übernommen und referierte in tschechischer und auch perfekt in deutscher Sprache. Zum Schluss bedankte sich Hartwig Löfflmann beim Referenten und bei den zahlreichen Teilnehmern und bat um weitere Unterstützung und Interesse im kommenden Jahresbildungsprogramm 2004.

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Tier- und Pflanzenwelt am Forchenhügel Vortrag in der Naturpark – Infostelle Würzingerhaus

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2003 findet in der Naturpark – Infostelle Würzingerhaus in Außernzell ein Diavortrag statt. Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 24.10.2003 um 19.30 Uhr im Dachgeschoß des Würzingerhauses. Referent ist der Landschaftsplaner Ernst Obermeier vom Büro FNL in München. Ernst Obermeier, der in Außernzell wohnt, ist ein ausgezeichneter Kenner der Situation am Forchenhügel mit den nährstoffarmen, für den Bayerischen Wald einzigartigen Kiefernwälder.

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Auf zu neuen Ufern! „Praktikum für die Umwelt 2004“ im Naturpark Bayerischer Wald – jetzt bewerben!

Im Rahmen des Projekts „Praktikum für die Umwelt“ der Commerzbank bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. auch im Jahr 2004 wieder zwei Praktikantenstellen von jeweils 3 Monaten Dauer an. Im Zeitraum Mai bis Ende Juli ist der/die Praktikant/in v.a. mit der Gestaltung und Durchführung von Projekttagen für Schulklassen beschäftigt. Von August bis Oktober steht dann v.a. konzeptionelles Arbeiten im Vordergrund (Führungskonzepte, Lehrpfadbegleithefte etc.). Seit 1990 konnten mehr als 850 Praktikantinnen und Praktikanten während ihres Praktikums in einem Großschutzgebiet in der Bundesrepublik nicht nur wertvolle Erfahrung sammeln, sondern auch eigene Projekte und Ideen in der Umweltbildung umsetzen. Das gemeinsame Projekt von Commerzbank und Europarc Deutschland, dem Dachverband der Großschutzgebiete in Deutschland, wurde 2001 mit dem Internationalen Sponsoring Award ausgezeichnet. Seit nunmehr vierzehn Jahren unterstreicht die Commerzbank mit diesem Praktikum ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung und demonstriert gesellschaftliche Verantwortung. „Dieses Projekt ist sicherlich eines der erfreulichsten Kooperationsmodelle zwischen Ökonomie und Ökologie“, sagt Dr. Eberhard Henne, der 1. Vorsitzende von Europarc Deutschland, über das „Praktikum für die Umwelt“. Wie vielfältig die Erfahrungen und Eindrücke der Praktikantinnen und Praktikanten waren, zeigen die zahlreichen Abschlußberichte. Besonders bemerkenswert ist sicherlich, dass das Projekt auch über Deutschland hinaus bekannt ist. So absolvierte Oliver Stauffer aus Bedford, New York dieses Jahr ein dreimonatiges Praktikum im Naturpark Bayerischer Wald. In einem fremden Land mit anderen Praktikantinnen und Praktikanten eine Aufgabe gemeinsam zu bewältigen und Mitmenschen, insbesondere Kinder, für die Natur zu begeistern, zählte für ihn dabei zu seinen wichtigsten Erfahrungen. Auch in diesem Jahr bieten die Commerzbank und Europarc Deutschland rund 40 Studentinnen und Studenten aller Fachrichtungen die Möglichkeit in 22 Großschutzgebieten die Natur zu erleben und mit ihr zu arbeiten. Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen finden Interessenten auf der Internet-Homepage www.praktikum-fuer-die-umwelt.de . Bewerbungsschluss ist der 07. Januar 2004 beim Naturpark Bayerischer Wald e.V., Infozentrum 3 in 94227 Zwiesel, Telefon 09922 / 80 24 82.

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Naturpark – Vortrag im Grenzbahnhof Eisenstein „Die kulturellen Zusammenhänge im Böhmerwald“

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogrammes 2003 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. einen weiteren zweisprachigen Vortrag im Grenzbahnhof Eisenstein an. Der Vortrag steht unter dem Titel „Die kulturellen Zusammenhänge im Böhmerwald“. Referent ist Dr. Vladimir Horpeniak vom Museum in Kasperske Hory. Treffpunkt ist am Freitag, 17.10.2003 um 19:30 Uhr im Infozentrum Grenzbahnhof in Eisenstein. Die Anreise zur Veranstaltung ist aus Richtung Plattling bequem mit der Waldbahn möglich (Ankunft: 19:23 Uhr). Auch die Rückfahrt mit der letzten Waldbahn um 21:34 Uhr ist gut möglich. Für Leute, die mit dem PKW anreisen müssen, bietet der Naturpark Bayerischer Wald e.V., falls notwendig, ab 19:00 einen Service über die untere Stauumfahrung bei der Kläranlage. Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

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Gelblicht - Vortrag im Naturparkhaus Experten informieren über „Lichtverschmutzung“

Zusammen mit dem Agenda 21 - Arbeitskreis und den Arbeitskreisen Umwelt und Energie der Stadt Zwiesel hatte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Gelblicht“ geladen. Die Referenten Hansjörg Gaim, Biologielehrer am Gymnasium Zwiesel, und Jörg Waldmüller von der Firma Sylvania aus Erlangen berichteten zum biologischen Hintergrund und zu den technischen Möglichkeiten bei Leuchtmitteln und beim Lampendesign, um die hohen Verluste bei Nachtfaltern und Nachtinsekten an ungeeigneten Beleuchtungen zu reduzieren. Nächtliche Satellitenbilder zeigen, dass zum Beispiel die Umrisse von Europa anhand der Beleuchtungen nachts gut erkannt werden können. Noch eindrucksvoller sind Weltkarten oder zum Beispiel die Entwicklung der Stadt Los Angeles in den letzten 100 Jahren. Vielfach tragen neben den Straßenbeleuchtungen auch Werbeschilder zur „Lichtverschmutzung“ bei. Das weiße Licht von Quecksilberlampen gibt im UV-Bereich sehr viel Licht ab und lockt damit nächtlich fliegende Insekten in Milliarden-Zahlen an. Dies verursacht negative Einflüsse auf die Tierwelt. Der Mensch sieht eher im gelben und roten Spektralbereich des Lichts. Nachtinsekten sind sehr empfindlich für UV-Licht und nutzen es zu ihrer Orientierung. Außerdem haben sie sehr empfindliche Augen. Für die Nachtfalter ist das weiße Licht ein Problem, weil sie an heißen Lampen verbrennen oder durch die trockene Luft im Inneren von Lampengehäusen umkommen. Außerdem werden sie von der Nahrungsaufnahme abgelenkt, weil sie stets im Bannkreis des Lichts sinnlos dort umherflattern. Außerdem finden sie durch die Ablenkung weniger Geschlechtspartner und weniger Platz für die Eiablage. Zahlreiche Versuche verschiedener Professoren und Wissenschaftler sowie Firmen belegen dies. Sicherlich haben auch andere Faktoren wie die Jahreszeit oder auch der Mondstand einen Einfluss. Die Populationsentwicklung und der Selektionsfaktor tragen ihr übriges dazu bei, das System entsprechend komplex zu gestalten. Aus allen Untersuchungen geht aber hervor, dass Natriumdampflampen im Gegensatz zu Quecksilberdampflampen mehr gelbes Licht abgeben, das für den Menschen angenehmer ist und zudem die Sicherheit auf den Straßen teilweise erhöht. Durch die „Lichtverschmutzung“ in großen Städten und Ballungsräumen kommen Milliarden von Nachtinsekten um. Ein Berechnungsbeispiel in der Stadt Kiel mit 20.000 Laternen ergibt, dass bei 150 Insekten pro Laterne je Nacht allein in dieser Stadt etwa drei Millionen Nachtinsekten umkommen. Es sind aber nicht nur Straßenlaternen. Ein Fabrikscheinwerfer kann 100.000 Insekten pro Nacht fordern. Schädlich sind aber auch nächtliche Flutlichtbeleuchtung von Fußballplätzen. Neue Leuchtmittel können hier weiterhelfen. Sie helfen darüber hinaus in großem Umfang Geld sparen. Insektenfreundliche Leuchtmittel sind preiswerter. Sie sind zwar zunächst teurer in der Anschaffung haben aber wesentlich längere Lebensdauer. Während normale Glühlampen 1.000 Stunden aushalten, Straßenlaternen alleine schon ca. 4.000 Stunden pro Jahr in Betrieb sind, schaffen neue Leuchtmittelgenerationen mit zwei Brennern teilweise 55.000 oder 60.000 Betriebsstunden. Bei geringerem Stromaufwand liefern sie besseres Licht und außerdem reduziert sich der Wartungsaufwand für die Laternen enorm, zum Beispiel das Reinigen und das Entfernen von toten Insekten. Teilweise amortisiert sich eine Umrechnung bereits im ersten Jahr. Die neuen Leuchtmittel haben das wenige Licht teilweise viel besser gebündelt, strahlen es nicht nach oben ab sondern, gezielt. Wichtig ist es zu wissen, dass man Quecksilberdampflampen nicht im Hausmüll entsorgen, sondern bei den Sammelstellen abgeben muss. Leuchtmittel mit zwei Brennern haben außerdem den Vorteil, dass bei Stromausfall und Wiedereinschalten sofort wieder 20 % Beleuchtung in der ersten Sekunde gegeben sind, während Quecksilberdampflampen oft bis zu einer Minute brauchen bis sie annähernd Leuchtkraft entwickeln. Mit einer Umrüstung von Straßenlaternen aber auch von Stadionsbeleuchtung oder beim Anstrahlen historischer Gebäude oder von Werksgeländen kann also sehr viel Geld gespart werden und außerdem der Natur geholfen werden. Außerdem lassen sich die bestehenden Kapazitäten von Kraftwerken durch die Einsparungen besser ausnutzen, was allen Beteiligten hilft. Wenn zum Beispiel die Flutlichtanlage eines Fußballstadions im bayerischen Wald statt bisher 12 KW je Stunde nur noch 3,2 KW benötigt und außerdem bessere Ausleuchtung genießt, dann sind dies handfeste Vorteile. Zum Schluss bedankte sich Bildungsreferent Hartwig Löfflmann nach kurzer Diskussion bei den beiden Referenten Hansjörg Gaim und Jörg Waldmüller. Bei technischen Fragen kann man sich an Jörg Waldmüller unter der Telefonnummer 09131 / 79 34 05 wenden.

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Felsriegel und Schluchtwälder im Naturpark Naturkundliche Wanderung in die Wildbachklamm „Buchberger Leite“

Am Freitag, den 3.Oktober findet eine naturkundliche Wanderung in die Wildbachklamm „Buchberger Leite“ statt. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr unter der Brücke der B12 am Saußbach-Stausee in Freyung. Die Naturpark-Bildungsveranstaltung dauert je nach Witterung ca. 3 Stunden. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. lädt Sie herzlich zu dieser gemeinsamen Wanderung ein. Wissenswertes zu Trift und Wasserkraft, die geheimnisvollen Felsriegel des Pfahls oder Interessantes zur Tier- und Pflanzenwelt – diese Themen kann man dabei kennen lernen. Die Bildungsveranstaltung wird vom Pfahlbeauftragtem des Naturparks, Matthias Rohrbacher, geführt. Der „Buchberger Leite“ wurde erst vor wenigen Wochen das Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“ verliehen. Die Wildbachklamm ist damit in die „Bestenliste“ der 100 schönsten erdgeschichtlichen Besonderheiten Bayerns aufgenommen. Ein Naturpark-Themenwanderweg zwischen Freyung und Ringelai lädt zum Erleben und Erkunden dieser einzigartigen Schluchtlandschaft ein. Infotafeln und –pflöcke sowie eine Begleitbroschüre weisen den Besucher auf Wissenswertes und Interessantes hin.

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„Die helle Not“ – Vortrag im Naturpark - Informationshaus Kann Gelblicht nachtaktive Falter vor dem Aussterben retten?

Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2003 findet im neuen Naturpark- Informationshaus an der B11 - Abfahrt Zwiesel - Süd (Infozentrum 3) Ein Vortrag über Gelblicht statt. Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 30.09.2003 um 19.30 Uhr im Veranstaltungsraum des neuen Nullenergiehauses. Die Referenten sind Herr Hansjörg Gaim über den biologischen Hintergrund und Herr Jörg Waldmüller über die technischen Möglichkeiten bei Leuchtmitteln und beim Lampendesign. Das Problem besteht darin, dass viele Straßenbeleuchtungen Nachtfalter magisch anziehen, die Tier dann aber Massenweise zu Tode kommen. Ganze Populationen sind dadurch gefährdet. Veranstalter sind der AGENDA – Arbeitskreis Zwiesel und der Arbeitskreis Umwelt und Energie zusammen mit dem Naturpark Bayerischer Wald e.V..

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Bei Mäusen und Zwergen Naturparkexkursion in Bogen war ein voller Erfolg

Fledermäuse sind neben den Flughunden die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Sie heißen zwar Mäuse, haben aber mit ihnen sonst nichts weiter zu tun. Da die Arme und Finger zur Fortbewegung mit Flughäuten versehen sind, können sie sich hauptsächlich nur mit den Füßen kopfüber hängend ausruhen. Nachts jagen sie Insekten. Ihre Ultraschallrufe und das reflektierende Echo helfen dabei. Natürlicher Feind ist neben der Hauskatze die stark gefährdete Schleiereule. Der ganze Landkreis Straubing - Bogen bietet den Tieren gute Lebensbedingungen. Von 20 in ganz Bayern vorkommenden Fledermaus-Arten leben hier noch 17. Bei diesen Vorkommen handelt es sich aber nur um Restbestände. Besonders der Einsatz von Pestiziden und die vielen anderen Änderungen in der Landwirtschaft der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts waren Ursache für den Rückgang auf 10 % des ehemaligen Bestandes. Alle Arten sind auch heute noch in ihrem Bestand gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Es wird noch lange dauern, bis von einer Erholung der Vorkommen gesprochen werden kann. Fledermausweibchen bekommen nämlich in der Regel nur ein Junges pro Jahr. Auch die letzte Informationsveranstaltung des Naturpark Bayerischer Wald e.V. im Landkreis Straubing - Bogen beschäftigte sich mit dem Thema „Fledermäuse“. Als sie um 19.30 Uhr an der katholischen Kirche in Bogen begann, fing es schon an zu dämmern. Weit über 30 Teilnehmer zählte Claus-B. Weber von der Geschäftsstelle in Zwiesel, darunter sehr viele junge Leute und Kinder. Es war kühl und noch eine Stunde vorher hatte es geregnet. Alles in allem recht ungünstige Voraussetzungen für die Beobachtung von Fledermäusen. Denn bei derartigem Wetter fliegen kaum Insekten. Deshalb hatte die Referentin und Fledermausexpertin Susanne Morgenroth auch vier verschiedene Tiere, die von ihr zuhause gesund gepflegt werden, als Anschauungsobjekte mitgebracht: einen Großen Abendsegler, eine Zweifarbfledermaus, eine Nordfledermaus und eine Zwergfledermaus. Allen Besuchern wurde dann Wissenswertes über Fledermäuse vermittelt. Besonders die bis an den Polarkreis vorkommende Nordfledermaus ist im Bayerischen Wald recht häufig. Hingegen viel seltener ist die Breitflügelfledermaus, von der eine große Kolonie unter dem Dach der gegenüberliegenden Bäckerei lebt. Eine Rarität, die erhalten werden muss! In der Zwischenzeit war es ganz dunkel geworden. Nun begann endlich die angekündigte Nachtwanderung. Die Kinder, natürlich hell begeistert, stürmten gleich los. Mit Taschenlampe und Fledermausdetektor wurde zuerst der Bogenbach angesteuert. - Leider Fehlanzeige. Ein Fledermausdetektor ist ein Gerät, mit dem die Rufe der Tiere für den Menschen erst hörbar gemacht werden. Ein leises Knattern im Detektor ist das Anzeichen für die Anwesenheit von Fledermäusen. In Wirklichkeit ist es vergleichbar mit dem Geräusch eines Presslufthammers, der aber vom Menschen nicht gehört werden kann, da die Frequenz der Fledermausrufe weit unter der menschlichen Hörschwelle liegt. Am nahen Donaualtarm wimmelte es nur so von jagenden Fledermäusen. Gut, dass die beiden Fledermausdetektoren der Exkursionsleiter in Betrieb waren und die Orientierungsrufe vieler Zwergfledermäuse gehört werden konnten. Denn zu sehen waren die Jäger in dem schummerigen Licht der Taschenlampen nur ganz ganz schlecht. Auch Wasserfledermäuse und Große Abendsegler gab es dazwischen. Die kleinen Fledermäuse fliegen dabei knapp über der Wasseroberfläche, die großen, wie der Abendsegler, etwa 5 m hoch. Das nächste Ziel lag an einem Waldweg am Fuß des Bogenbergs. Bei trocknerem und wärmerem Wetter gibt es hier ein lohnenswertes Jagdrevier für Fledermäuse. Gerade vertikale Strukturen bilden ausgezeichnete Leitlinien an denen sich die Tiere orientieren können. Wegen der ungünstigen Witterung war aber leider nichts zu entdecken. Gegen 21.30 Uhr erreichten alle wieder den Ausgangspunkt der Rundwanderung und erhielten noch die Fledermausbroschüre des Naturpark Bayerischer Wald e.V. „Kleine Schatten in der Nacht“, die auch beim Landratsamt ausliegt. Damit endete die Veranstaltung. Im Landkreis kümmert sich ein ehrenamtlicher Fledermaus-Betreuer-Ring um die Tiere. (Wir berichteten darüber am 10.06.02.) In jedem Jahr treffen sich die Verantwortlichen zu Fortbildungsveranstaltungen. Dabei werden Erfahrungen ausgetauscht, Bestimmungsübungen durchgeführt und neuste Erkenntnisse gesammelt. Interessierte können daran gerne teilnehmen und ihr Fledermauswissen vertiefen. Auskünfte erteilt der Naturpark Bayerischer Wald e.V. in Zwiesel (Tel. 09922/802480) oder das Landratsamt in Straubing (Tel: 09421/973290)

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