Pressemeldungen
Unterricht im Bach
Gotteszell. Den Lebensraum Wasser erkunden – das war das Ziel der vierten Klasse der Grundschule Gotteszell mit ihrer Lehrerin Gerti Thurnbauer. Ausgestattet mit Gummistiefeln, Kescher, Pinseln, Becherlupen und einem Untersuchungsblatt ging es zum nahen Bach Teisnach hinter dem Feuerwehrhaus. Nach umfangreicher Vorbereitung des Themas im Unterricht hatte Rektorin Gerti Thurnbauer die Naturparkpraktikanten Anja Lauer und Paul Ratz vom Naturpark Bayerischer Wald zu diesem Projekttag eingeladen. Diese beleuchteten das Thema „Wasser“ unter verschiedenen Aspekten und gaben dann eine theoretische Einführung zur Bachuntersuchung. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren die Kinder mit Feuereifer bei der Sache, fischten im kalten Wasser, stellten Messungen an und notierten alles sorgfältig, zum Beispiel Breite, Tiefe, Bodenbeschaffenheit, Geruch, Fließgeschwindigkeit, Temperatur und Gewässergüte. Sie stellten fest, dass anhand der angetroffenen Tiere das Gewässer in Ordnung ist, Köcherfliegerlarven nahmen sie in der Becherlupe in Augenschein. Nässe und Zeit vergaßen sie dabei. Stolz auf ihre Ergebnisse und sensibilisiert für dieses wichtige Umweltthema vertieften die Buben und Mädchen den Stoff in der Schule weiter.vbb/Foto: Thurnbauer
Fledermausnacht am Arbersee
Exkursion mit vielen Infos am Samstag
Gr. Arber. Wie jagen Fledermäuse? Wo haben sie ihre Quartiere? Welche Arten kommen bei uns vor? Der Naturpark Bayerischer Wald und die Kreisgruppe Regen des Landesbundes für Vogelschutz laden Interessierte ein, am Samstag, 8. Juli, bei einer abendlichen Exkursion mehr über die Schatten der Nacht zu erfahren.
Fledermausexpertin Susanne Morgenroth informiert über die spezielle Orientierung, die Lebensweise und Biologie der Tiere. Der Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, vermittelt Wissenswertes über das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee und Seewand“, das einige Fledermausarten beheimatet.
Bei der nächtlichen Wanderung kann man mittels Technik sogar den Ultraschallrufen lauschen. Anhand der unterschiedlichen Frequenzen, die je nach Jagdstrategie ausgerufen werden, lassen sich die verschiedenen Fledermausarten heraushören und erkennen. Im Bayerischen Wald sind 21 Arten vertreten. Viele der heimischen Fledermausarten sind in ihrem Bestand stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.
Die Fledermausnacht am Großen Arbersee beginnt am Samstag um 21 Uhr und dauert zirka zwei Stunden. Treffpunkt ist am Arberseehaus (Taschenlampe mitbringen). Bei schlechtem Wetter fällt die Veranstaltung aus.bbz
Zur Geschichte der Künischen Freibauern
Johannes Molitor in den NaturparkWelten
Bayer. Eisenstein. Im Rahmen des Projekts „Kulturregion Bayern-Böhmen 2017“ hält Johannes Molitor am Donnerstag, 6. Juli, um 19.30 Uhr im Naturpark-Wirtshaus im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein einen Vortrag über die Geschichte der Künischen Freibauern.
„Niemand’s Herr und Niemand’s Knecht, das ist Künisch Bauernrecht“, so lautete die Losung für die Künischen Freibauern, die zur Grenzsicherung siedeln konnten und mit entsprechenden Privilegien ausgestattet wurden. Interessante Details dazu und Informationen, was aus der Zusicherung der „Steuerfreiheit auf ewige Zeiten“ geworden ist, wird Molitor mitbringen.
Die Anreise mit der im Stundentakt verkehrenden Waldbahn wird empfohlen. Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.löf
Den Großen Arbersee kennen lernen
Ab morgen regelmäßig Führungen mit Gebietsbetreuer Johannes Matt
Großer Arber. Wann und wie ist der Große Arbersee entstanden? Welche seltenen Pflanzenarten wachsen auf den „Schwimmenden Inseln“? Was macht das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee mit Seewand“ so besonders?
Auf all diese Fragen und mehr gibt der Gebietsbetreuer für die Arberregion, Johannes Matt, bei regelmäßig stattfindenden Führungen am Großen Arbersee Antworten. Am morgigen Donnerstag geht es los. Der Große Arbersee bietet den Besuchern immer wieder von Neuem interessante Ein- und Ausblicke. Entlang des Weges gibt es nicht nur viele botanische Besonderheiten, sondern auch verschiedenste Tierspuren zu entdecken.
Die kostenlose Führung wird ab morgen bis zum 5. Oktober jeweils donnerstags angeboten. Treffpunkt ist immer um 10.45 Uhr vor dem neu entstehenden Arberseehaus am Großen Arbersee. Die geführte Wanderung dauert etwa eineinhalb Stunden und ist für Familien geeignet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.bbz
Fundierte Ausbildung für Wanderführer
Vom 20. bis 29. Oktober in den NaturparkWelten im Grenzbahnhof
Bayer. Eisenstein. Wandern bringt Körper, Geist und Seele auf Gute-Laune-Kurs. Wer Wanderführer auf Touren durch die bayerische Landschaft begleiten möchte, findet in den Ausbildungen der Heimat und Wanderakademie Bayern ein passendes Angebot.
Die nächste kompakte Ausbildung zum Wanderführer und zertifizierten Natur- und Landschaftsführer (ZNL) findet vom 20. bis 29. Oktober in Bayerisch Eisenstein, in den NaturparkWelten im Grenzbahnhof, statt.
In der Wanderführer-Ausbildung werden die Basiskompetenzen wie Orientierung im Gelände mit Karte, Kompass oder GPS und die Organisation und Planung einer Wanderung in Theorie und Praxis draußen vermittelt. Darüber hinaus bietet die Zusatzqualifikation ZNL besondere Kenntnisse im Bereich der Kulturlandschaft, des Naturschutzes und der Geologie. Außerdem werden Kommunikation und Rhetorik geschult und ein erlebnispädagogisches Repertoire aufgebaut.
Bei der Ausbildung zum „Wanderführer und ZNL“ kooperiert die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) mit der Heimat und Wanderakademie Bayern. Die Ausbildung zum ZNL ist dabei integriert in die Ausbildung zum Deutschen Wanderführer. Die Zertifizierung des ZNL erfolgt nach der Prüfungsordnung des Arbeitskreises der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten (BANU).
Den in ganz Europa gültige Walk Leader-Ausweis erhalten zertifizierte Wanderführer, die Mitglied in einem Gebietsverein des Wanderverbandes Bayern oder Fördermitglied im WV Bayern sind. Voraussetzungen sind eine gültige Erste-Hilfe-Bescheinigung (nicht älter als drei Jahre) und ausreichend Kondition für eine Tagestour.
Die Ausbildung kostet für Mitglieder 550 Euro, für Nichtmitglieder 700 Euro. Als Leistungen enthalten sind Programm, Versicherung und Seminarunterlagen. Anmeldeschluss ist der 15. September. Weitere Informationen unter: Wanderverband Bayern, Landesgeschäftsstelle & Heimat- und Wanderakademie Weinbergstr. 14, 96120 Bischberg, www.wanderverband-bayern.de, info@wanderverband-bayern.de.bbz
Eisenstein und seine Bahngeschichte
Vortrag in den NaturparkWelten und Ortsrundgang mit Historiker Bernhard Hager
Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayer. Wald und der Über d’ Grenz-Verein laden kommende Woche zu zwei gemeinsamen Veranstaltungen im und am Grenzbahnhof Eisenstein ein.
Dieser Bahnhof ist etwas Besonderes: Dort, wo der Naturpark Bayerischer Wald im Jahr 2000 das Bayerisch-Böhmische Informationszentrum für Natur- und Nationalparke eröffnete und sich heute die Eingangshalle zu den Museen und Ausstellungen der NaturparkWelten befindet, teilte bis 1990 eine Wand die ehemalige Bahnhofshalle in zwei Welten – in Ost und West. Während des Kalten Krieges hatte man hier den Eisernen Vorhang direkt vor Augen.
Die Politiker, die sich im 19. Jahrhundert ganz bewusst für den Bau des Bahnhofes an genau dieser Stelle entschieden hatten, wollten jedoch genau das Gegenteil – etwas Verbindendes schaffen zwischen dem Königreich Bayern und dem Kaisertum Österreich, einen Meilenstein an der kürzesten Bahnverbindung zwischen München und Prag. Die Geschichte des Grenzbahnhofs und die der Bahnlinie zwischen Plattling und Klatovy/Klattau spiegeln also auch ein Stück europäischer Geschichte wider.
In einem Vortrag beleuchtet der Frankfurter Historiker und Spezialist für Eisenbahngeschichte, Bernhard Hager, am Dienstag, 27. Juni, um 19.30 Uhr im Naturpark-Wirtshaus in den NaturparkWelten die Geschichte des Grenzbahnhofs.
Bereits einen Tag vorher laden die beiden Veranstalter zu einem Ortsrundgang durch das historische Eisenstein ein. Bernhard Hager führt die Teilnehmer durch den Ort und stellt besonders geschichtsträchtige Standorte und Gebäude vor. Treffpunkt ist am Montag, 26. Juni, um 17 Uhr auf der Gleisseite unter dem Bahnhofsvordach auf Gleis 1. Auf die Ankunft des Zuges um 17.13 Uhr wird noch gewartet. Die Anreise mit der Waldbahn wird empfohlen.bbz
Natur und Literatur in der Abendsonne
„Wörter am Wegesrand“: Literarische Abendwanderung von lichtung verlag und Umweltstation
Viechtach. Die literarische Abendwanderung ist eine beliebte Veranstaltung. Das zeigte wieder der Termin am Dienstagabend: Zahlreiche Besucher haben an der von der Umweltstation Viechtach des Naturparks Bayerischer Wald und lichtung verlag gemeinsam jährlich veranstalten, zweistündigen Wanderung beteiligt.
Treffpunkt war der Bahnhaltepunkt Schnitzmühle; einige Besucher nutzten die Gelegenheit, mit der Bahn anzureisen. Matthias Rohrbacher von der Umweltstation begrüßte die Teilnehmer und wies auf den neuen Naturpark-Wanderflyer hin, der Auskunft über neun attraktive Wanderrouten entlang der Bahnlinie Viechtach-Gotteszell und des Flusses Regen gibt. Die Bahnlinie im Regental unmittelbar am Fluss gilt als eine der landschaftlich schönsten Bayerns. Wilde Wasserwelten und Schluchtwälder wechseln sich mit sanfteren Hügeln und Auen ab. Das Flusstal des Schwarzen Regens ist auch ein Lebensraum für seltene Tiere wie Flussuferläufer und Wasseramsel.
Unter dem Motto „Wörter am Wegesrand“ führten Eva Bauernfeind und Kristina Pöschl zuerst an den Regen, dann durch das wild-romantische Liebestal. An vier Stationen wurde Halt gemacht, um Texte aus Büchern zu hören, die im lichtung verlag erschienen sind, vor allem aus Neuerscheinungen.
Am Bahnhaltepunkt lasen Eva Bauernfeind und Kristina Pöschl Texte zum Thema „Mobilität“. Sie luden mit Barbara Krohn und Maria Magdalena Rabl dazu ein, andere Perspektiven einzunehmen. Eine Stelle aus Ulrike Anna Bleiers kürzlich erschienenem Roman „Schwimmerbecken“ beschreibt einen Aufbruch aus der Heimat.
Die zweite Station führte an die Inselspitze des Campingplatzes des Adventure Camps Schnitzmühle. Vor herrlicher Kulisse hörten die Abendwanderer einen Text aus Ulrich Effenhausers Erzählsammlung „Papierfische“, der einen Zeltplatz am Fluss zum Schauplatz hat. Ein Gedicht von Arthur Schnabl beschrieb bildgewaltig einen Fluss im Abendlicht.
Weiter ging die Wanderung entlang der Aitnach durch das Liebestal und am anderen Ufer wieder bachabwärts zurück. Im Wald verweilten die Teilnehmer, um eine Stelle aus Marianne Achs neuem Roman „Von gestern eine Spur“ über Urlaubserinnerungen zu hören. Erinnerungen an die Kindheit in der Natur beschreiben die Autorinnen Marianne Ach und Margret Hölle.
Fast zurück am Ausgangspunkt hielt die Gruppe noch einmal an einem Feldweg, um Texte zum Thema „Natur und Spiritualität“ zu hören. Hubert Ettl beschreibt in seinem Buch „zweifelnd glauben“, wie in Natur und Kunst die Seele erfahrbar wird. Die literarische Ergänzung waren Gedichte aus Wolf Peter Schnetz‘ Lao-Tse-Übertragung und ein Gedicht von Harald Grill.
Einige Teilnehmer ließen nach der inspirierenden Literaturwanderung den Abend im Biergarten ausklingen – und fragten bereits nach der nächsten Abendwanderung, die es wohl im nächsten Jahr geben wird. pö
Fünf Luchse leben zwischen Kötzting und Zwiesel
Naturpark-Exkursion startete von der Schönebene aus in den Luchs-Lebensraum
Bodenmais. Vor kurzem hat der Naturpark Bayerischer Wald mit dem Referenten Markus Schwaiger vom Luchs-Projekt Bayern und Johannes Matt, Arbergebietsbetreuer, erstmals eine Exkursion zum Thema „Luchse in der Arberregion“ rund um den Silberberg angeboten. Die gut besuchte Führung startete vom Parkplatz Schönebene, wo den Teilnehmern anhand zweier Luchsexponate die größte Raubkatze Europas vorgestellt wurde.
Während der etwa vierstündigen Exkursion konnten die Teilnehmer mehr zur Lebensweise und zum Lebensraum des Luchses erfahren und hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Fragen an den Luchsexperten zu richten. Beispielsweise wurden Fragen nach der Anzahl der Luchse im Arbergebiet und der Erfassung der Tiere beantwortet. Laut Schwaiger leben aktuell fünf erwachsene Luchse im Bereich zwischen Bad Kötzting und Zwiesel.
Schwaiger ist seit knapp zehn Jahren für das Luchsprojekt Bayern tätig. So erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes über das „heimliche“ Tier, das immer noch mit einem Akzeptanzproblem zu kämpfen hat und daher besonders geschützt werden muss. „Der Luchs ist kein Indikator für unberührte Wildnis – er kommt auch sehr gut in der Kulturlandschaft zu recht –, sondern das Vorkommen des Luchses ist ein Zeichen von Akzeptanz in der Gesellschaft“, brachte Schwaiger es auf den Punkt. Höhepunkte der Führung waren die Begutachtung einer Markierstelle des Luchses und die Auswertung von Fotoaufnahmen aus einer Fotofalle.
Am Ende der Führung waren sich alle Teilnehmer einig, dass der Luchs ein Teil unserer Natur- und Kulturlandschaft ist, aber nur durch eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung im Bayerischen Wald auf Dauer überleben kann. Auf den Seiten des Luchsprojekts Bayern unter www.luchs-bayern.de sind weiterführende Informationen zum Luchs in der Arberregion zu finden. bb
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