Pressemeldungen
Der Arber im Jahreslauf
Naturpark-Bildervortrag im Grenzbahnhof
Bayer. Eisenstein. Seit über drei Jahren ist Johannes Matt als Gebietsbetreuer für die Arberregion unterwegs. Genug Zeit, alle Winkel rund um den Großen Arber kennen und schätzen zu lernen. Am Sonntag, 28. Oktober, zeigt er bei einer farbenprächtigen Bilderreise seinen Blick auf die vielfältige Natur des „König des Bayerischen Waldes“, auf seine seltenen Tier- und Pflanzenarten und auf die beeindruckende Landschaft über die Jahreszeiten hinweg. Der Bildervortrag beginnt um 14 Uhr im Grenzbahnhof und dauert etwa 1,5 Stunden. Die Veranstaltung ist kostenlos und findet gemeinsam mit der Tourist-Info Eisenstein statt. Der Grenzbahnhof hat von 9.30 bis 16.30 Uhr geöffnet.bbz
Klettern für die Denkmalpflege
Bergwacht war an der Burgruine in Weißenstein im Einsatz
Weißenstein. Zur Herbstzeit steht für die Bergwacht Zwiesel eine besondere Aufgabe im Terminkalender: Im Rahmen des Naturschutzauftrages sind an der Burgruine Weißenstein Sträucher und Bäume zurückgeschnitten und abgestorbenes Buschwerk entfernt worden.
Wie in den vergangenen Jahren wurde die Aktion in senkrechter Burg- und Felsenwand vom Naturpark Bayerischer Wald an die Bergwacht Zwiesel delegiert. Sechs Bergwachtler, einschließlich Bereitschaftsleiter Andi Weiß und Naturschutzwart Florian Pritzl, nahmen sich heuer die Nordseite des Areals vor. Das trockene und nicht zu kalte Herbstwetter sorgte für gute Arbeitsbedingungen. Die anspruchsvolle Aufgabe in luftiger Höhe erforderte nicht nur die sichere Beherrschung der Seil- und Sicherungstechniken und den gleichzeitigen Umgang mit Baumschere und Motorsäge, sondern auch größtmögliche Sorgfalt am Einsatzobjekt selbst.
Die nachwachsenden Gehölze dürfen nicht entwurzelt werden, denn das Wurzelwerk hält den Felsen zusammen und verringert auch die Gefahr von Steinschlag rund um die Ruine.
Vier Stunden dauerte der Einsatz, ehe die Seile und Gerätschaften wieder abgezogen werden konnten. Am Fuße der Burgruine hatten sich stattliche Berge Grüngut aufgetürmt, die zu Hackschnitzeln weiterverarbeitet werden.
Neben ihrer Hauptaufgabe, der Rettung von Personen aus dem unwegsamen Gelände, kamen die Zwieseler Bergwachtler damit einmal mehr in diesem Jahr auch der ureigensten Bergwacht-Aufgabe, dem Naturschutz, nach. Die Entfernung von Lupinen am Arber im August sowie eine Naturschutzfortbildung am Großen Arbersee im September unterstreichen außerdem die wirkungsvolle Zusammenarbeit von Naturpark und Bergwacht.bb
Die Besonderheiten des Arbersees
Wanderung des Wald-Vereins mit Gebietsbetreuer Johannes Matt
Großer Arbersee/Lindberg. 25 Mitglieder und Freunde der Wald-Vereinssektion Lindberg haben sich bei herrlichem Herbstwetter am Arbersee getroffen. Zwar hielten sich einige hundert Besucher am Seeufer und am neuen Arberseehaus auf, doch entlang des Rundweges konnte die Ursprünglichkeit der Natur erlebt werden.
Nach einer Begrüßung durch Organisator Maximilian Straub führte Arber-Gebietsbetreuer Johannes Matt die Gruppe rund eineinhalb Stunden lang um den See. Er erklärte an verschiedenen Stellen die Besonderheiten des Großen Arbersees, so zum Beispiel die Entstehung durch Gletscher während der letzten Eiszeit. Durch den Aufstau des natürlichen Sees im letzten Jahrhundert zum Zwecke der Trifft verlor der Schwingrasen im hinteren Teil des Sees den Kontakt zum Untergrund. Die so entstandenen „Schwimmenden Inseln“ beheimaten viele botanische Besonderheiten, die im übrigen Bayern teils äußerst selten vorkommen. Die Teilnehmer bestaunten auch die bewohnte Biberburg am Ufer. Alle waren der Meinung, dass der neue Wegabschnitt sinnvoll ist, weil er eine bessere Besucherlenkung ermöglicht und auch besonders schöne Aussichten bietet.
Am Seehaus angekommen bedankte sich Johannes Matt für das Interesse. Max Straub dankte im Gegenzug im Namen der Teilnehmer für die interessante Führung und fragte gleich fürs nächste Jahr eine weitere Führung an. Anschließend ließ man im neuen Arberseehaus den Nachmittag gemütlich ausklingen. Jeder der Wald-Vereinler war von der Architektur der Räume und Qualität der Einrichtung sehr positiv überrascht und angetan.bbz
Staunen über die bayerisch-böhmische Bilderbuchwelt im Kleinformat
Regener Frauenbund besuchte Naturpark-Infozentrum im Grenzbahnhof
Regen. Der Zweigverein Regen des Kath. Frauenbundes hat sich dieser Tag am Bahnhof in Regen zu einer Zugfahrt nach Bayerisch Eisenstein getroffen. 14 Teilnehmer hatten sich eingefunden, zwölf Frauen und zwei Männer, die sich unter der Leitung von Elisabeth Stöger vom Vorsitzendenteam auf den Weg machten.
In Zwiesel hieß es zunächst umsteigen in einen Bus, der die Gruppe nach Bayerisch Eisenstein brachte, da der Zug zur Weiterfahrt dorthin defekt war. Im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein, der Eigentum des Naturparks und neu renoviert ist und sich seit 2017 „Bahnhof des Jahres“ nennen darf, wurde die Gruppe von Hartwig Löfflmann, gekleidet in eine blaue Bahnuniform, begrüßt. Löfflmann ist seit 25 Jahren beim Naturpark Bayerischer Wald als Geschäftsführer beschäftigt und zudem Bildungsbeauftragter.
Im einstigen Wartesaal 3. Klasse verwies er auf die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien, die mitten durch das Bahnhofsgebäude führt. Die Aufgaben des Naturparks sind Naturschutz und Landschaftspflege, Erholung und Besucherlenkung, Information der Bevölkerung und Unterstützung der Regionalentwicklung.
In einer eineinhalbstündigen, sehr kurzweiligen und informativen Führung ging es durch die verschiedenen Ausstellungen der Naturparkwelten, die der Grenzbahnhof beherbergt. Zunächst wurde die Sonderausstellung „Kalter Krieg“ besucht. Hier sind Schaubilder mit Grenzzäunen und Wachtürmen, ebenso wie Feldklapptelefone und vieles mehr zu sehen.
Eine Zeitleiste veranschaulicht die Geschichte des Bahnhofs. Der Rundgang durch die verschiedenen Ausstellungen mit interaktiven Wänden verschaffte der Gruppe einen Überblick über die unzähligen Informationen, die die Naturparkwelten zu bieten haben.
In der Ausstellung „König Arber“ im Erdgeschoss gab es viel zu erfahren über den höchsten Berg des Bayerischen Waldes, über die Pflanzen- und Tierwelt sowie das Klima. Danach ging es ins Untergeschoss, wo die interaktive Fledermausausstellung besucht wurde. Hier erfuhr die Gruppe unter Anderem, dass es über 1000 Arten Fledermäuse gibt und nur drei Arten davon Vampirfledermäuse sind, die in Mittel- und Südamerika beheimatet sind. Eine Fledermaus vertilgt bis zum Herbst fast 1,5 kg Insekten. Im 1. Obergeschoss, im Skimuseum, das einen Überblick über mehr als 150 Jahre Skisport bietet, gab es viel Interessantes zu sehen von der Skiausrüstung über Urkunden und Medaillen bis zu einem Skisimulator.
Im 2. Obergeschoss ist das Eisenbahnmuseum untergebracht. Hier erfuhr die Gruppe Vieles über den Eisenbahnbau in den Jahren 1872 bis 1877. Im Dachgeschoss konnten die Regener eine 260 Quadratmeter große Modelleisenbahn im Maßstab 1:87 bestaunen.
Zum Abschluss begab sich die Gruppe ins Bahnhofscafé, wo man den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ausklingen ließ.bb
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Solarstrom selbst nutzen
Vortragsveranstaltung im Naturparkhaus
Zwiesel. Im Rahmen des Naturpark-Bildungsprogramms 2018 findet am kommenden Donnerstag im Naturpark-Informationshaus an der B11, Abfahrt Zwiesel-Süd (Info-Zentrum 3) zusammen mit der Umweltstation Viechtach und dem Agenda-Arbeitskreis Energie des Landkreises Regen ein Vortrag aus der Reihe „Klimanetzwerk“ statt. Der Titel lautet „Photovoltaik – Kombination mit Batteriespeicher und Elektromobil“. Referent ist Josef Weindl von der Firma Soleg in Teisnach.
Seit gut 20 Jahren werden Photovoltaikanlagen gebaut, die Stromerzeugung erreicht, vor allem im süddeutschen Bereich, an schönen Sommertagen respektablen Umfang. Allerdings hinken die Bereiche Speicherung und Elektromobilität noch weit hinterher. Die Veranstaltung im Naturparkhaus soll die Möglichkeiten aufzeigen, Solarstrom für den Eigenbedarf in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität zu nutzen. Es wird erläutert, wie durch den Einsatz moderner Batteriespeicher der Energiebedarf großer Teile eines Haushalts und von Elektrofahrzeugen durch Eigenerzeugung gedeckt werden kann.
Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 25. Oktober, um 19.30 Uhr im Veranstaltungsraum des Sonnenhauses. Alle Interessierten sind willkommen, der Eintritt ist frei.bbz
Mit der Modelleisenbahn durch Böhmen
Eröffnung im Grenzbahnhof – Tausende Arbeitsstunden stecken in der Anlage
Bayer. Eisenstein. Im Dachgeschoss des historischen Grenzbahnhofs entsteht seit Mitte 2014 eine Modelleisenbahn-Anlage, die den Ausstellungsteil „Höchste Eisenbahn“ spielerisch abrunden soll. Nun konnte nach vier Jahren Bauzeit der böhmische Teil der Anlage eröffnet werden.
Das Modell zeigt Sehenswürdigkeiten zwischen dem Grenzbahnhof Eisenstein und der Stadt Klattau, so findet man zum Beispiel den Schwarzen Turm der Stadt Klattau mit der benachbarten Jesuitenkirche, aber auch den Moldau-Stausee oder eine böhmische Burg.
Heinrich Schmidt, Vorsitzender des Naturparks, konnte zu der kleinen Feierstunde neben Bürgermeister Charly Bauer auch etliche „Anlagenbauer“ begrüßen. Bis zu zehn ehrenamtliche Helfer bauen immer Sonntagnachmittag an der etwa 260 Quadratmeter großen Anlage mit dem Format Märklin HO. Schmidt dankte allen Helfern und Sponsoren. „Einige tausend ehrenamtliche Arbeitsstunden und ein Materialwert von mehr als 100 000 Euro stecken mittlerweile in der digital gesteuerte Anlage“, betonte er.
Erfreulich sei, dass sich neben den erfahrenen Modelleisenbahnern auch viele junge Nachwuchskräfte am Bau der Anlage beteiligen und mit großem Geschick interessante Details einarbeiten – vom Rockfestival bis zum Fußballspiel.
Die NaturparkWelten im Grenzbahnhof sind noch bis zum 4. November und dann wieder ab dem ersten Weihnachtsfeiertag täglich von 9.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Der Grenzbahnhof ist im Stundentakt mit der Waldbahn erreichbar.löf
Naturpark stellt vier Ranger ein
Jahrelange Bemühungen um finanzielle Förderungen zeigen Wirkung
Zwiesel. Der Naturpark Bayerischer Wald mit Sitz in Zwiesel ist einer der größten Naturparke in Deutschland. Das Gebiet umfasst vier Landkreise und 89 Mitgliedsgemeinden mit einer Gesamtfläche von 278 000 Hektar. Fast 75 Prozent der Fläche sind als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen. Nach jahrelangen Bemühungen werden die Naturparke in Bayern nun personell etwas besser aufgestellt.
Bereits letztes Jahr konnte durch eine Initiative Heinrich Schmidts, Vorsitzender des Naturparks Bayerischer Wald und stellvertretender Vorsitzender des Naturparkverbandes Bayern, eine Aufstockung der Geschäftsführungspauschale für das hauptamtliche Personal für alle Naturparke in Bayern erreicht werden. Eine Million Euro stellt das Umweltministerium dafür bereit. Auch der Bezirk Niederbayern fördert seit letztem Jahr die niederbayerischen Naturparke.
In seiner Regierungserklärung im Frühjahr hatte der neue Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, dass die Naturparke in Zukunft besser ausgestattet werden, um Potenziale für den ländlichen Raum besser nutzen zu können. Bei einem Besprechungstermin im Juni informierte Umweltminister Marcel Huber die Vorstandsmitglieder des bayerischen Naturparkverbandes entsprechend und kündigte eine rasche Umsetzung an.
Durch ein Schreiben des Ministeriums wurde diese Ankündigung nun präzisiert und Einzelheiten und Anforderungen mitgeteilt. Der Naturpark Bayerischer Wald kann demnach vier neue Rangerstellen mit einer Pauschalförderung zur Kostenabdeckung in Anspruch nehmen. Darüber hinaus kann jeder bayerische Naturpark ab dem nächsten Jahr ein neues Informationszentrum beantragen.
Nachdem der Landkreis Freyung-Grafenau mit seiner gesamten Fläche im Naturpark liegt und sich entlang der Grenze eines der größten zusammenhängenden Biotopverbundnetze mit einer reichen Artenvielfalt befindet, hat der Naturpark-Vorstand entschieden, das geplante Naturparkzentrum in der Gemeinde Haidmühle zu bauen.
Die vier Personalstellen für die Naturpark-Ranger werden nun ausgeschrieben und sollen nach einem Bewerbungsverfahren ab 1. Februar 2019 besetzt werden. Diese Ranger werden in allen Mitgliedsgemeinden eingesetzt. „Wir haben lange für eine Verbesserung gekämpft und freuen uns von Seiten unseres Naturparks über die Ausstattung mit Personalstellen. Wir werden damit vor allem im Rahmen der Besucherlenkung und Öffentlichkeitsarbeit einen umweltverträglichen Naturtourismus unterstützen“, so Heinrich Schmidt. löf
Mächtig beeindruckt von Grenze, Wildnis und Glas
Vize-Bundestagspräsidentin Claudia Roth (Grüne) auf Tour durch den Zwieseler Winkel
Bayer. Eisenstein. Beeindruckt von der Geschichte des historischen Grenzbahnhofs zeigte sich die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth. Auf Einladung des Grünen Kreisverbands und von Landtagskandidat Jens Schlüter besuchte sie den „Bahnhof des Jahres 2017“, der durch den Umstand, dass die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien mitten durch das Gebäude läuft, auch ein Symbol für offene und überwundene Grenzen ist.
Eisensteins Bürgermeister Charly Bauer freute sich, die Bundestagsvizepräsidentin in seiner Gemeinde begrüßen zu dürfen und beschrieb anschaulich die Entwicklung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, der jahrzehntelang einen Austausch zwischen Menschen aus den beiden Ländern nahezu unmöglich gemacht habe. Er betonte zudem, dass die heutige Selbstverständlichkeit von offenen Grenzen vor rund 30 Jahren erst erkämpft und erstritten werden musste.
Der Geschäftsführer des Naturparks Bayerischer Wald, Hartwig Löfflmann, führte anschließend in historischer Bahnuniform informativ und anschaulich durch die NaturparkWelten im Grenzbahnhof. Diese beherbergen fünf verschiedene, barrierefreie Ausstellungsebenen.
So besichtigte die Gruppe um Claudia Roth die Fledermausausstellung in den Gewölben im Untergeschoss und auch die rund 100 Quadratmeter große Modelleisenbahn, die in liebevoller Kleinarbeit aufgebaut wurde und den Besuchern die Faszination der Eisenbahnwelt vermittelt. Beeindruckt zeigten sich die Gäste auch vom Skimuseum, in dem Horst Wimmer anhand der vielen Exponate vom alten Holz-Ski bis zur originalen Olympiamedaille die Entwicklung des Wintersports im Bayerischen Wald eindrücklich beschrieb.
Anschließend ging die Frauenauer Ethnologin Prof. Dr. Katharina Eisch-Angus auf die sozialen Entwicklungen ein, die durch die Schließung und Öffnung der deutsch-tschechischen Grenze entstanden.
Weiter ging es für die Grünen-Politiker ins Wildniscamp am Falkenstein, wo Antje Laux und Klaus Möller vom Verein WaldZeit eine kenntnisreiche Führung über das Gelände und durch die verschiedenen Themenhäuser gaben. Im anschließenden Gespräch unterstrich man noch einmal die hohe Bedeutung, die der Nationalpark mit seinen Umweltbildungseinrichtungen für die Region habe.
Den Abschluss ihrer Reise durch den Zwieseler Winkel bildete für Claudia Roth standesgemäß ein Einkauf im Werksverkauf der Zwiesel Kristallglas AG, so dass die Bundestagsvizepräsidentin nicht nur mit vielen guten Eindrücken, sondern auch mit echtem Zwieseler Glas nach Hause fuhr.bbz
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