Vögel in Bayern
Nachbericht zum Vortrag im Naturpark Infozentrum Zwiesel mit gleichzeitiger Einladung zur Vogelexkursion
Bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Naturpark, LBV und Bund Naturschutz im Naturparkhaus in Zwiesel berichteten Dr. Egid Werner aus Regen und Hansjörg Gaim aus Lindberg über Zählprogramme, mit denen man herausfinden will, wie es der bayerischen Vogelwelt geht. Diese „Monitoring-Verfahren“ zeigen, welche Vogelarten zu- oder abnehmen. Sie liefern Grundlagen für den Naturschutz. Seit 20 Jahren läuft das „Monitoring häufiger Brutvögel“. Jedes Jahr werden auf festgelegten 1-km2-Probeflächen alle Brutvögel gezählt. Aus den Ergebnissen kann man auf die Gesamtzahl in Bayern hochrechnen, ohne überall alle Vögel zählen zu müssen. Die Referenten stellten die Erfassungsmethoden mit Papierkarten oder digitalen Geräten vor. Sie berichteten über einige Verlierer und Gewinner der letzten 20 Jahre. So nimmt beispielsweise die Zahl der Kiebitze stark ab, weil sie immer weniger Insektennahrung finden. Gleiches gilt für die Gartengrasmücke, die im Überwinterungsgebiet südlich der Sahara unter Nahrungsmangel leidet. Der Hausrotschwanz profitiert als „Felsenbrüter“ von immer mehr Siedlungen, zudem von milden Wintern. Mehr Wärme und Futterhäuschen begünstigen auch Kohlmeise, Rotkehlchen, Stieglitz und Grünspecht. Seltene Brutvögel, die nur in kleinen Gebieten vorkommen oder in Kolonien brüten, werden in eigenen Programmen des Landesamtes für Umwelt untersucht. Bei Graureihern zählt man die Nester in den Kolonien, Spechte erfasst man in ihrem Lebensraum, indem man ihnen ihre Rufe vom Lautsprecher vorspielt und auf Antwort wartet. Den Ruf des Wachtelkönigs kann man um Mitternacht herum von weitem hören.
Die Referenten möchten Naturfreunde animieren, verstärkt auf Vögel zu achten. Auf Vogelstimmenspaziergängen wollen sie die häufigen Vögel der Kulturlandschaft vorstellen. Der erste Spaziergang findet am 28. März um 18.00 Uhr bei Bärnzell statt, Treffpunkt ist am Naturparkhaus Zwiesel, Info-Zentrum 3. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Bitte Fernglas mitbringen.