Sensen, dengeln und wetzen – nachhaltig mähen mit der Sense
Naturpark - Sensenkurs Außernzell war wieder ausgebucht
Vergangenen Samstag wurde es kurz einmal laut in der Gemeinde Außernzell. Gegen Mittag übten sich die Teilnehmenden des diesjährigen Sensenkurses nämlich im Dengeln. Bei dem ganztägigen Kurs mit Georg Zellner in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Bayerischer Wald und der Gemeinde Außernzell lebte die alte Wirtschaftsweise des Sensens, Dengelns und Wetzens wieder auf.
Zunächst begrüßten Georg Zellner, eine Vertreterin des Naturparks Bayerische Wald und Bürgermeister Klampfl die Teilnehmenden im gemütlichen Stadel der Gemeinde. Dort erklärte Georg Zellner bei Kaffee und Kuchen den theoretischen Hintergrund der Sensenmahd. Viele Fragen wurden geklärt. Wie ist eine Sense aufgebaut? Was für Sensen gibt es und wann kommen sie zum Einsatz? Was ist Dengeln und wie funktioniert das? Worauf ist dabei zu achten und welche unterschiedlichen Dengelarten gibt es? Neben den grundlegenden Fragen erklärte er zudem, welchen ökologischen Wert die Sensenmahd im Vergleich zu den heute üblichen Mähweisen besitzt. Wichtig waren auch die Hinweise, worauf beim Kauf einer Sense geachtet werden muss, um lange Freude an ihr zu haben.
Nach der Theorie folgte die Praxis. Zuerst war das Dengeln an der Reihe. Unter der Anleitung des Kursleiters Georg Zellner konnten alle Teilnehmenden verschiedene Dengelstöcke ausprobieren. Zuerst mit einem zugeschnittenen Stück Blech und dann mit einer Übungssensen. Schnell wurde klar: mit etwas Übung ist das Dengeln gar nicht so schwer!
Nach einer gemeinsamen Brotzeit folgte nun das Mähen. Dankenswerterweise stellte hierfür Bürgermeister Klampfl eine der Gemeindeflächen zur Verfügung. Um den Teilnehmenden die richtige Einstellung und Ausrichtung aller Einzelteile der Sense zu vermitteln, durften alle ihre eigene Sense zusammenbauen und auf die individuelle Körpergröße einstellen. Nach kurzen Trockenübungen wurden die Sensen unter Anleitung gewetzt. Mit den nun messerscharfen Sensen ging es ans Mähen, immer mit Abstand nebeneinander her. Die Begeisterung aller Teilnehmenden war groß, als diese merkten, wie leicht die Sensenmahd mit einer hochwertigen und individuell eingestellten Sense von der Hand geht. Neben der klassischen Sensenmahd einer ebenen Wiese, zeigte Zellner auch noch Spezialtechniken wie zum Beispiel das Mähen entlang von Hindernissen wie Steinen oder Bäumen oder das Mähen von Böschungen.
Es konnten auch eigene Sensen mitgebracht werden, um sie durch den Sensenlehrer Zellner begutachten zu lassen. Besonders bei alten Sensenblättern, die teilweise über Jahre unbenutzt in Scheunen stehen, ist laut Zellner der Anteil qualitativ hochwertiger Modelle relativ hoch. Diese lassen sich in der Regel wieder zurecht dengeln. Am Ende erhielten alle Teilnehmenden noch ein Faltblatt mit den wichtigsten Informationen, um in Zukunft das erlernte Wissen bei Gelegenheit wiederaufzufrischen.