Schule im Museum

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Nachtfalter- und Lichtverschmutzung-Ausstellungen führen Schulklassen zur Umweltstation Waldkirchen

Gefragt nach ihrem Vorwissen über Nachtfalter mussten die Schüler der 8. Jahrgangsstufe des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums im Foyer des Haus der Natur, Kultur, Kunst und Jugend zu Beginn ihres Besuchs noch passen. Dort hieß der Leiter der Naturpark-Umweltstation Waldkirchen Johannes Matt sie zu einer geführten Besichtigung der Nachtfalter- und Lichtverschmutzungsausstellung willkommen. Nach einem kurzen einführenden Film waren die Schüler aufgerufen, in Kleingruppenarbeit die Inhalte der Nachtfalter-Ausstellung zu erarbeiten und ihren Mitschülern anschließend kurz zu präsentieren.

So beschäftigte sich Gruppe 1 mit der Metamorphose der Nachtfalter und lernte, dass das wichtigste Unterscheidungskriterium zwischen Tag- und Nachtfalter die Ausformung der Fühler ist. Während beim Tagfalter die Fühler am Ende zu einer Keule verdickt sind, gibt es bei den Nachtfaltern alle möglichen Fühlerformen, wie fadenförmig, gesägt oder gefiedert. Dass sich das Gehörorgan bei Faltern im Brust oder Hinterleib befindet, löste bei den Schülern Bewunderung aus. Mit der bunten und großen Vielfalt der Nachtfalter setzte sich die zweite Gruppe auseinander. Dabei erfuhren sie auch, dass die Falter selbstrei-nigende Schuppen haben und den Schmetterlingen ihren wissenschaftlichen Namen Lepidoptera - „Schuppenflügler“ geben. Mit den Fragen „Was machen Nachtfalter nachts? Wie lange schlafen Nachtfal-ter?“ beschäftigte sich Gruppe 3. Hier lernten die Schüler, dass die Nachtfalter aufgrund ihrer Bestäu-bungsleistung und als Nahrungsgrundlage eine wichtige Rolle in unseren heimischen Ökosystemen erfül-len. Hingegen hat zum Beispiel das „Kleine Nachtpfauenauge“ keine Kau- und Verdauungsorgane, denn sie leben nach ihrem Schlüpfen nur wenige Tage und allein von den Reserven, die sie sich als Raupen angefressen haben. Eine wirklich erstaunliche Leistung der Natur. Die einfallsreichen Strategien der Selbstbehauptung beeindruckten ebenfalls die Schüler der weiteren Gruppe. Die als Mimese genannte Form der Tarnung führt dazu, dass ein kleiner Ast nur schwer von einem gleich getarnten Nachtfalter unterschieden werden kann. Die fünfte Gruppe beschäftigte sich mit den Zusammenhängen des Insek-tenschwunds und erarbeiteten Maßnahmen, mit denen ein jeder Nachtfalter schützen und beispielsweise im Garten fördern kann. Dazu zählen die Gestaltung eines kleinteiligen und auch mal „unordentlichen“ Gartens, in dem Nachtfalter geeignete Refugien wie vertrocknete Blütenstände und Gräser zum Verste-cken und tagsüber zum Ruhen finden. Futterpflanzen wie die Brennesel sollten stehen und Fallobst liegen gelassen werden. Abschließend spannte Johannes Matt vom Naturpark den Bogen von den Nachtfaltern zur Problematik der Lichtverschmutzung.
Gleichfalls besuchte die Q12 des JGG die Ausstellungen. Auch hier wurde das „weiße“ unbeschriebene Blatt über Nachtfalter mit vielen Eindrücken und Wissenswertem gefüllt. Nicht zuletzt interessierten sich die Schüler dafür, „was das Männchen des Scharlachroten Bärenspinners kurz vor der Paarung macht“. Resümierend zogen die Lehrkräfte Mariele Löw und Markus Nusser das Fazit, dass sich die außerschulische Unterrichtseinheit im Museum sehr gelohnt hat.

Gemeinsam bedankten sich HNKKJ und Naturpark Bayerischer Wald bei Armin Dett, der die interessanten Bildtafeln über die Nachtfalter zur Verfügung gestellt hatte. Gefördert wird die Bildungsarbeit der Naturpark-Umweltstation im Rahmen von „Umweltbildung.Bayern“ durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

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