Naturpark erneuert Beschilderung am Großen Pfahl
Am Großen Pfahl stehen seit kurzem an den Hauptzugängen in das Naturschutzgebiet neue Informationstafeln. Sie informieren Besucher über die Besonderheiten dieses Naturdenkmals und weisen auf den respektvollen Umgang mit der Natur hin.
Mitten durch die Gemeinde Viechtach verläuft eines der bedeutendsten Geotope in Bayern. Mit einer Gesamtlänge von 150 Kilometern ist der Pfahl eine geologische Besonderheit über Gemeindegrenzen hinweg. In Viechtach allerdings zeigt sich der oberirdische Teil des Pfahls in imposanter Größe, was auch im Namen „Großer Pfahl“ festgehalten wurde. Nicht nur das Gestein auch unter den dort vorkommenden Pflanzen und Tiere sind einige Raritäten. So findet man hier auf dem Quarzriff Krüppelkiefern, denen man anhand ihrer geringen Größe ihr hohes Alter nicht ansieht. Eine weitere floristische Besonderheit sind die Pfahlheiden. Diese von Kleinsträuchern dominierte Landschaft bietet einen Lebensraum für allerlei wärmebedürftige Tierarten, wie Eidechsen oder Schlingnattern, aber auch Fledermäuse oder Vögel finden hier Versteck- oder Nistmöglichkeiten.
Der Große Pfahl übt durch seine wild anmutende Schönheit und den dortigen naturnahen Wanderwegen eine starke Anziehungskraft auf Erholungssuchende aus. Auf der kleinen Pfahlrunde lässt sich der südliche Teil des Geotops mit mittleren Anstiegen auch mit dem Kinderwagen begehen. Die große Pfahlrunde wird im nördlichen Teil etwas unwegsamer und wilder. Ein Highlight neben den Quarzriffen ist der ehemalige Steinbruch, der den nördlichen vom südlichen Quarzriff trennt. Auch dieser bietet verschiedenen seltenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Neben Gelbbauchunken in den Tümpeln, verschiedenen Eidechsenarten oder Insektenarten, die bevorzugt auf besonnten Lockerböden vorkommen, können auch große Greifvögel oder Eulen, wie der Uhu, hier ein Zuhause finden.
Aufgrund dieser Besonderheiten für Natur und Erholungssuchende wurde das Gebiet um den Großen Pfahl bereits 1939 unter Naturschutz gestellt. Das Ziel ist es seitdem diesen seltenen Lebensraum und die darin lebenden Tiere und Pflanzen, sowie die Schönheit dieses Naherholungsortes zu erhalten. Dafür setzen sich der Naturpark Bayerischer Wald in Zusammenarbeit mit der Stadt Viechtach seit mehreren Jahren intensiv ein. Besonders Heinrich Schmidt, dem aus Viechtach stammenden Ehrenvorsitzenden und Leiter der Umweltstationen des Naturparks Bayerischer Wald, liegt der Große Pfahl am Herzen.
Im Frühjahr diesen Jahres wurden an den Hauptzugängen in das Naturschutzgebiet drei neue Infotafeln aufgestellt. Sie informieren über die Besonderheiten am Großen Pfahl und geben einen Überblick darüber, was jeder Besucher dafür tun kann, um die Natur und den Erholungswert für uns Menschen zu erhalten. Im Besonderen zwei kleine Trampelpfadschilder weisen auf das Wegegebot im NSG hin.
Gefördert wurden die Tafeln von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung Niederbayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Die Gestaltung der Tafeln, sowie die Organisation der Förderung und der Aufstellung hat der Naturpark Bayerischer Wald übernommen. Ein besonderer Dank gilt dem Bauhof Viechtach, der das Aufstellen übernommen hat.