Im Zauberreich der Zundernschwämme
Großes Interesse am wilden Rissloch
Bodenmais. Zu der nachmittäglichen Rundwanderung zu den höchsten Wasserfällen des Bayerischen Waldes fanden sich 39 interessierte Wanderer ein. Sowohl einheimische Arberkenner vor Ort als auch von der weiteren Umgebung waren der Einladung des Naturparks Bayerischer Wald gefolgt und haben unter der Führung des Gebietsbetreuers für die Arberregion Johannes Matt das Naturschutzgebiet Rissloch erkundet.
Ein geologischer Riss in der Erdkruste war dafür entscheidend, dass die Schlucht ausgerechnet an dieser Stelle entstand. Die Kraft des Wassers hat im Nachgang dieses Gebiet entscheidend geprägt und die Risslochschlucht mit einem Höhenunterschied von 160 Meter auf einer Länge von 1,6 Kilometern ausgeformt.
Neben der Entstehungsgeschichte der Risslochschlucht zeigte der Gebietsbetreuer den Lebensraum Totholz und dessen Bedeutung für den Wald auf. Beispielsweise finden sich an Laubbäumen in der Alters- und Zerfallsphase vermehrt Zunderschwämme, im Dialekt auch „Hodernsau“ genannt, die, wenn der Stamm umgefallen ist auch um 90 Grad verdreht wachsen können. Dies kommt zustande, indem dieser Holzpilz zunächst am stehenden und später am liegenden Totholz wächst und sich die Unterseite des Pilzhutes immer horizontal zum Boden ausrichtet, damit sich die Pilzsporen bestmöglich verbreiten.
Darüber hinaus stellte der Arbergebietsbetreuer bekannte als auch weniger bekannte Moos- und Farnarten vor, die in der kühl-feuchten Schlucht in besonderer Artenvielfalt vorkommen. Fasziniert von der ursprünglichen Natur, ausgestattet mit viel Wissenswertem und mit dem Rauschen des tiefen Rissbaches im Ohr endete für die Teilnehmer die Wanderung.bb