Hengersberg blüht auf
1. Mahdgutübertragung im Projekt Blühender Naturpark
Seit einigen Jahren arbeiten der Markt Hengersberg und der Naturpark Bayerischer Wald e. V. in Sachen Landschaftspflege intensiv zusammen. Im Jahr 2022 fand die 1. Mahdgutübertragung im Rahmen des mehrjährigen Projekts „Blühender Naturpark“ im Projektgebiet in Unterfrohnstetten statt.
Anfang Oktober begutachteten 1. Bürgermeister Christian Mayer, Liegenschaftsvertreter Dullinger, Marktgemeinderat Dr. Einhellig, Landwirt H. Streicher, Matthias Rohrbacher vom Landschaftspflege-Team des Naturparks und Frau Rinke Koordinatorin des Projektes „Blühenden Naturpark“ das bisherige Ergebnis.
Andrea Rinke zeigte anhand Fotos, wie sich die Fläche entwickelte und erklärte: „Wir haben es in 2 Jahren geschafft überall wuchernden Brombeeren und mannshohes Springkraut auf der 5.000 m² großen Wiese zurückzudrängen.“ – „Hierzu waren im Jahr 2021 ein erste Pflegemaßnahmen, das heißt die Entnahme von Gehölzen und einzelner Bäume und dann das Mähen nötigt – damit mehr Licht auf die brachgefallene Nasswiese fällt“ ergänzt Matthias Rohrbacher.
Um die Bandbreite der verschwundenen Tier- und Pflanzenarten wieder auf die Wiese anzusiedeln, führte man dieses Jahr eine Mahdgutübertragung über das Projekt Blühender Naturpark durch. Diese wird mit einer Förderung von 90 % durch die Höhere Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert. „Die weiteren 10 % übernimmt der Landkreis Deggendorf und sorgt so für ein „Rundum-Sorglos-Paket“ für die Eigentümer, die beim Blühenden Naturpark teilnehmen“ veranschaulicht Andrea Rinke.
Mit einer Mahdgutübertragung werden Pflanzenteile und Samen von verschwundenen Pflanzenarten auf brach gefallenen und artenarmen Wiesen eingebracht. Nach einer mehrjährigen natürlichen Wiesenentwicklung verspricht man sich, dass sich die typische Pflanzengesellschaft für diesen Standort etabliert, ein wertvoller Lebensraum entsteht und sich verschwundene Insekten, Schmetterlinge und andere Tiere ansiedeln. Regelmäßige Pflege- also die Mahd der Wiese - ist dabei unentbehrlich.
Die meist zeitaufwendigen Arbeiten in der Landschaftspflege werden in der Regel mit Hilfe regionaler Landwirte und unter Einsatz von Landschaftspflegern durchgeführt. Die beiden Landwirte, die Herren O. und H. Streicher engagierten sich tatkräftig, in dem sie die Empfängerfläche durch mähen und Bodenbearbeitung vorbereiteten. Dann wurde eine artenreiche Wiese gemäht und der Grünschnitt in Unterfrohnstetten ausbracht.
Bürgermeister Christian Mayer und Dr. Einhellig, sprachen sich erfreut über die Zusammenarbeit mit den regionalen Landwirten aus: „nur mit den Leuten vor Ort und deren Einsatzbereitschaft sind solche praktischen Maßnahmen durchführbar“. Der Naturpark betonte zudem die gute Zusammenarbeit mit den örtlich sehr engagierten Landwirten, ohne deren Mitwirken wäre die rasche Umsetzung nicht möglich gewesen.
Die ersten Maßnahmen zeigen schon ihre Früchte, besser gesagt ihre Blüten. Nun werden zusammen weitere Projekte in Kooperation mit dem Naturpark Bayerischer Wald e. V. und dem Markt Hengersberg geplant, um den Naturschutz in der Region auszubauen.
Foto: Besichtigung der Feuchtwiese nach Mahdgutübertragung; Personen von links: Marktgemeinderat Dr. Einhellig, Andrea Rinke, Naturpark, von der Marktgemeinde Hengersberg, Bürgermeister Christian Mayer und Herr Dullinger, sowie Landschaftspfleger Helmut Streicher und Matthias Rohrbacher, Naturpark (Foto: Johannes Drexler, Naturpark Bay. Wald)