Gipfel-Tour mit Muthmann
Abgeordneter wandert mit Interessierten vom Arber zum Falkenstein
Gr. Arber/Gr. Falkenstein. Die unterschiedlichsten Facetten des Bayerischen Waldes konnten die Teilnehmer der Zweitageswanderung „Gipfel-Gespräche“ von MdL Alexander Muthmann vom Arber zum Falkenstein kennen lernen.
Die breiten Forststraßen vom Arbersee zur Seebachschleife, auf denen im Winter die Loipen gespurt sind. Der einladende Schwellsteig nach Zwieslerwaldhaus inmitten eines Buchenwaldes. Und die verwurzelten Pfade im Urwaldgebiet Mittelsteighütte bis hinauf zum Falkenstein. „Jeder Teil der Wanderung hatte für sich etwas ganz Besonderes“, waren sich die rund 20 Teilnehmer einig. Vor allem auch, weil sich das Wetter häufig änderte.
Während es am ersten Tag am Arber- und Falkenstein-Gipfel schneite und im Schwellhäusl leicht regnete, offenbarte am zweiten Tag der Wanderung der Goldene Oktober sein Gesicht: Bei Sonnenschein ging es vom Falkenstein über verschiedene Schachten hinunter nach Spiegelhütte. Auch zahlreiche Informationen rund um die Natur im Bayerischen Wald erhielten die Teilnehmer. Auf dem ersten Teil der Strecke wurden sie von Nationalpark-Ranger Mario Schmid, der die Leitung der Gruppe übernommen hatte, und von Arbergebietsbetreuer Johannes Matt vom Naturpark begleitet.
Rund um den Arber habe man 18 Pflanzenarten gefunden, die bayernweit gefährdet seien, erfuhren die Wanderer von ihm. „Auch eine Vielzahl bedrohter Tierarten sind im Arbergebiet heimisch“, so Matt. Neben Luchs und Auerhuhn finde man hier Vogelarten, die normalerweise für das Hochgebirge typisch sind, wie den Bergpieper.
Während im Bereich des Naturparks der Wald auf die Teilnehmer als „aufgeräumt und geordnet“ wirkte, konnten sie dann im Nationalparkgebiet rund um den Falkenstein sehen, was die Philosophie „Natur Natur sein lassen“ bedeutet. Erläuterungen dazu gab neben Mario Schmid auch Nationalparkchef Dr. Franz Leibl, der die Gruppe von Zwieslerwaldhaus bis zum Falkenstein begleitete.
Gesprächsthemen mit ihm waren unter anderem die Beweidung des Ruckowitzschachtens, die Borkenkäferbekämpfung, die Ausweisung von Naturzonen sowie die Holztrift. Nach der Übernachtung im Falkenstein-Schutzhaus wanderte die Gruppe am zweiten Tag über die Schachten nach Spiegelhütte.
Wie Mario Schmid erklärte, sollen diese Bergwiesen, die bis in die Fünfzigerjahre hinein als Weidefläche für das Vieh genutzt wurden, als Zeugen einer vergangenen Kulturepoche auch in Zukunft als waldfreie Flächen im Nationalpark erhalten bleiben.bbz