Extensivbeweidung mit Rotem Höhenvieh von Bergmagerweiden

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Veranstaltung des Landschaftspflegeforums

Im Rahmen der zweiten Veranstaltung des Landschaftspflegeforums führte der Projektmanager des BUND, Tobias Windmaißer, eine Gruppe von Interessierten zu naturschutzfachlich hochwertigen Weideflächen in der Gemeinde Mauth. Ziel der Exkursion war es, am Beispiel der dortigen langjährigen Extensivbeweidung mit Rotem Höhenvieh aufzuzeigen, wie magere, schwierig zu bewirtschaftende Wiesen- und Weideflächen gemanagt und dabei sowohl betriebswirtschaftliche Ziele als auch Naturschutzanforderung berücksichtigt werden können.

Ein bunter Strauß an Themen, von der Besichtigung botanischer Raritäten, über die Notwendigkeit der zeitweisen Auszäunung von Teilbereichen bis hin zu sinnvollen Abkalbezeitpunkten, machte die Veranstaltung zu einer kurzweiligen Angelegenheit. Kleinseggenriede mit Orchideen, Moosbeere und Habichtskraut zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Doch neben solch niedrigwüchsigen Bereichen fanden sich auch hochgrasige Stellen, krautreiche Säume und Staudenfluren. „Ein Strukturmosaik welches sich nur bei Beweidung einstellt und durch Mahd kaum imitiert werden kann“, betonte Windmaißer. Zudem würden sich auf der Fläche trockene, felsige, feuchte und nasse Partien kleinräumig abwechseln, was bei Beweidung im Gegensatz zur Mahd kein wirkliches Problem bei der Bewirtschaftung darstellt. Die Profiteure eines solchen Vegetationsmosaiks konnten bei jedem Schritt bewundert werden. Heuschrecken tummeln sich zu Hunderten in diesen Flächen und auch Schmetterlinge waren trotz mäßigen Wetters häufig zu sehen.

Seit 2023 Naturschutz-Weiden viel besser honoriert
Erfreulicherweise wird eine solch extensive, biodiversitätsfördernde Beweidung mittlerweile wesentlich besser finanziell honoriert, als dies noch bis 2023 der Fall war, wie Windmaißer berichtete. Das bestätigte auch ein teilnehmender Landwirt. Durch die Kombination aus Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) und den neuen Ökoregelungen ist eine solche Form der Grünlandbewirtschaftung und nun kein reines Hobby mehr. Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer, wie gut die feuchten Weidebereiche mit der Beweidung zurechtkommen und dass wiederum das Höhenvieh keine Klauenprobleme von solch nassen Stellen bekommt.

Nächste Veranstaltung zu Beweidung von Mooren
Mit Mooren gibt es sogar noch anspruchsvoller und sensibler zu bewirtschaftende Lebensräume. Die nächste Veranstaltung des Landschaftspflegeforums am 18.07.2024 schaut sich deshalb eine solche Moorbeweidung an. In der Nähe des Graineter Ortsteils Vorderfreundorf weiden seit vergangenem Jahr Galloway-Rinder als Teil eines Naturschutz-Projekts. Auch bei diesem Termin können sich Tierhalter und weitere Interessierte um naturschutzfachliche Ziele, tierhalterische Aspekte und Fördermöglichkeiten auf solchen Flächen informieren.

Tierhalter und Flächenbesitzer gesucht
Extensivweiden können das Schweizer Taschenmesser im Arten- und Biotopschutz sein, wirtschaftlich betrieben werden und die Kulturlandschaft bereichern, wenn sie unter bestimmten Bedingungen durchgeführt werden. Der Naturpark Bayerischer Wald hat das Ziel ausgegeben, viele weitere extensive Weideprojekte zu initiieren beziehungsweise zu begleiten.  Dabei sucht der Naturpark Eigentümer von zum Beispiel schwer zu bewirtschaftenden Offenlandflächen, die Interesse an solchen Projekten haben. Auch werden Tierhalter, insbesondere von extensiven Weidetierrassen, gesucht, die in eine solche Form der Landschaftspflege einsteigen möchten.

Das Landschaftspflegeforum
Das Landschaftspflegeforum ist eine Kooperationsveranstaltung des Naturpark Bayerischer Wald e. V., des BUND-Projekt Quervernetzung Grünes Band und der ILE Ilzer Land und wird mittlerweile im dritten Jahr veranstaltet. Es dient dem Wissensaustausch und der Vernetzung von in der Landschaftspflege aktiven Personen. Das diesjährige Forum hat das Thema „extensive Beweidung“ als Schwerpunkt. Der Naturpark sucht dabei auch weitere Tierhalter mit Interesse an Naturschutz-Beweidungsprojekten.

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