Energiespartipps für den Alltag
Energieberater Wolfgang Kuchler berät für die Verbraucherzentrale Bayern
Im Naturparkhaus gab es einen ersten Vortrag zum Energiesparen im Rahmen einer fünfteiligen Vortragsreihe. Wolfgang Kuchler ist Energieberater und Baubiologe und für den Verbraucher-Service Bayern im KDFB e.V. tätig. Es gibt dazu eine bundesweite Hotline unter der Nummer 0800 809 802 400 und etwa 900 Beratungseinrichtungen.
Zur Einführung gab es eine kurze Übersicht über allgemein Verbräuche. Etwa 70 % der Energie wird für Raumwärme, ca. 14 % für Warmwasser und 16 % für Strom benötigt. Erklärt wurde auch, was bei den Emissionen einer Tonne Kohlendioxid entspricht. Das sind ca. 340 Liter Heizöl oder 500 m³ Erdgas, also ein Würfel mit 8 Meter Kantenlänge. Im Durchschnitt verbrauchen wir pro Kopf und Jahr in Deutschland 10,78 Tonnen.
Am besten ist es, so Kuchler, durch Wissen und konsequentes Handeln Energie nicht unnötig zu vergeuden. Ein Grad Raumtemperatur macht etwa 6 % Energieverbrauch aus. Wichtig ist, dass man beim Absenken der Temperatur auch die Luftfeuchte im Blick hat, weil es sonst zu Feuchteschäden oder Schimmel kommen kann. Man sollt viel öfter die verbrauchte Luft rauslüften. Unter 10-12 Grad wird es kritisch. Schneller als ein Hygrometer reagieren CO2-Messgeräte. Kuchler ermunterte die Besucher sich mit ihrer Heizungssteuerung zu befassen und sie nach Möglichkeit auf seine Bedürfnisse zu optimieren. Dies gilt auch für Warmwasser. Kürzer duschen oder Perlatoren in Duschköpfen verwenden, sowie die Vorlauftemperaturen im Blick zu haben, kann dabei helfen.
Beim Strom sollte man hinterfragen, ob es ein Zweitgerät im Haus braucht, beispielsweise beim Kühlschrank, oder wo man Stand By vermeiden kann, auch über schaltbare Steckerleisten. Darüber hinaus kann es vorteilhaft sein, Stromverbräuche von Geräten selbst zu messen und sich nicht auf Herstellerangaben verlassen. Wer Wasch- und Spülmaschine an solar erwärmtes Brauchwasser anschließen kann, soll dies tun, vielleicht auf einen Trockner ganz verzichten. Vorteilhaft ist es, für Aktivitäten Tageszeiten zu nutzen, zu denen viel regenerativer Strom im Netz ist.
Auch zum Thema Mobilität, bei dem etwa 20 % der CO2 – Emissionen entstehen, gab es die alt bekannten mahnenden Worte. Man sollte freiwillige Wege überdenken, muss ich überhaupt da hin, soweit möglich öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad nutzen, notfalls zu Fuß gehen, auch wenn das einmal etwas unbequemer ist. Wenn es geht, sollte man Fahrgemeinschaften nutzen und das Tempo auf 100 Km pro Stunde auf Autobahnen und 80 km pro Stunde auf Landstraßen reduzieren. Es spart Sprit, auch wenn man belächelt wird und das kaum jemand „cool“ findet. Im Übrigen gilt, Ladung reduzieren, Ausschalten von Klimaanlage, Sitzheizung, Standheizung, Fahrräder erst am Urlaubsort ausleihen, um den Luftwiderstand bei der Reise zu reduzieren.
Bildungsreferent Hartwig Löfflmann bedankte sich zum Schluss beim Referenten und lud zu den nachfolgenden Veranstaltungen ein, die nächste wird für Dienstag 7. März angekündigt.