Das große Krabbeln - Der Ameise auf der Spur
Projekttag Ameise des Naturparks Bayerischer Wald
Drachselsried/Fernöd.
Klein und unscheinbar sind sie unterwegs, oftmals nimmt der Mensch sie gar nicht wahr. Die kleinen Wesen um uns herum, auf einem Grashalm oder unter unseren Füßen. Eine Nebenwelt, der oft wenig Beachtung geschenkt wird. Auffällig wird es dann erst im Garten bei der Gartenarbeit, wenn versehentlich ein Nest angestochen wird und es zu wuseln beginnt. Die Rede ist von der Ameise. Für einige Menschen scheint es ein Umstand im Garten zu sein, jedoch sind unsere heimischen Arten sehr wertvoll für das Ökosystem. Genau diesem Wert gingen nun die Kinder des Montessori Kinderhauses in Drachselsried auf den Grund. Die Kinder staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass an dem Ort an dem die roten Waldameisen leben, weniger Zecken auftauchen, da diese von den Ameisen gefressen werden. Ranger und Ameisenheger Emanuel Hackl besprach mit den Kindern, was die Ameisen denn sonst noch so fressen und von wem sie gefressen werden. Für Specht und viele andere Tiere sind die kleinen Krabbler eine wichtige Nahrungsquelle. Gemeinsam ging es im Anschluss mit den Kindern zu einem Ameisennest in der Nähe der Waldgruppe.
Rangerin Samantha Biebl klärte mit den Kindern die Verhaltensweise am Nest. Die Kinder hatten Glück. Die Ameisen waren zwar aktiv, aber erst am Aufwärmen und deshalb gut zu beobachten. Mithilfe von Bildkarten konnte den Kindern erklärt werden, dass jede Ameisenarbeiterin eine spezielle Aufgabe im Nest übernimmt. Und auch der allseits bekannte Verteidigungsmechanismus, die Ameisensäure konnte visualisiert werden. Hierzu wurde ein Indikatorpapier angefeuchtet und an die Ameisen gehalten. Schnell zeigte sich ein Farbumschlag von Gelb zu Rot, was eindeutig die Säure indizierte.
Emanuel Hackl zeigte danach den richtigen, ruhigen Umgang mit den Insekten. In Becherlupen wurden einige Exemplare näher betrachtet und im Anschluss unbeschadet wieder freigelassen. Bei den Kindern kam keine Scheu und Angst vor den Ameisen auf, alle Kinder behandelten die Ameisen und mit Bravour und freuten sich über die Informationen.
Den Ausklang fanden die Projekttage im gemeinsamen Bau eines Ameisennestes bei dem sich die Kinder selbst organisieren und absprechen konnten, wer welche Aufgaben übernimmt.