Fledermäuse im Naturpark gehen in Winterschlaf - Naturparkwelten bleiben geöffnet
Heutzutage ist es üblich nach 100 Tagen Amtszeit oder Betriebszeit Rückschau zu halten und zu bilanzieren. Beim Naturpark Bayerischer Wald e. V. hatten am 10. Juli 2014 der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber und sein tschechischer Kollege Richard Brabec die neuen NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein eröffnet. Vier verschiedene Museen und Ausstellungen wurden unter einem Dach neu geschaffen. Im Untergeschoss befindet sich das Europäische Fledermauszentrum, im Erdgeschoss eine Ausstellung zum König Arber, im ersten Stock das erste Skimuseum für den Bayerischen Wald und im zweiten Stock eine Ausstellung mit dem Motto „Höchste Eisenbahn“. Im Dachgeschoss befindet sich eine Modelleisenbahnanlage im Bau. Im Europäischen Fledermauszentrum befindet sich auch eine Freiflugvoliere und Pflegestation. Fledermäuse als Insektenfresser halten einen echten Winterschlaf. In der Freiflugvoliere wird es nun ab November ruhig. Die Ausstellungen und Museen in den Naturparkwelten bleiben im November und Dezember aber trotzdem geöffnet. Täglich, außer Montag ist zu den üblichen Zeiten von 9:30 – 16:30 Uhr der Zugang zum gesamten Gebäude möglich, es werden auf Wunsch auch Führungen angeboten. Wer mit der Arberaktivcard oder der Bayerwaldpluscard anreist genießt freien Eintritt. Einige amüsante Anekdoten kann der Geschäftsführer Hartwig Löfflmann aus den ersten 100 Tagen berichten. Es gab Besucher, die den Eingang nicht gefunden haben, der auf dem tschechischen Hoheitsgebiet liegt. Mancher ist umgekehrt, weil ihm die 7 € Eintritt, ermäßigt 5 €, zu hoch gewesen sind. Vereinzelt wird deswegen schon unter dem Drehkreuz durch gekrabbelt. Wer aber kritisch Preise vergleicht, vielleicht mit Museen in größeren Städten oder auch mit kleinen Museen, die nur 1€ Eintritt nehmen, wird zu dem Schluss kommen, dass das Preis-Leistungsverhältnis absolut stimmig ist. Alleine der Deutsche Teil des Grenzbahnhofes umfasst 10.000 m³ umbauter Raum bei einer Nutzfläche von 2.500 m². Es befinden sich vier hochwertige Museen mit digitalen Medien in dem historischen Gebäude, alle Ausstellungen sind dreisprachig in deutsch, tschechisch und in eigenem Führer auf englisch angelegt. Wer will, kann sich mehrere Stunden in der Einrichtung aufhalten und über eine zweite Vertiefungsebene mittels Handy – oder auszuleihender Tabletts viele weitere Informationen wie Filme oder Interviews abrufen.
Hinterher fällen die Besucher ein durchweg positives Urteil: „super“, „tolle Einrichtung“, „ideal für Gruppen und Schulklassen“, „eine gute Alternative bei schlechtem Wetter“, so lautet meist das Fazit. Etliche Berichterstattungen und Beiträge für Filme wurden bereits gedreht.
In der Naturpark Geschäftsstelle arbeitet man derzeit mit Hochdruck an der Abrechnung des Projektes bei 14 verschiedenen Förderstellen. Über 200 Leitzordner füllen die Regale, alleine zum Projekt NaturparkWelten. Derzeit wird noch an der Außenbeschilderung gearbeitet und an der Ausstattung des Museumscafes. Dies soll zu Weihnachten 2014 eröffnet werden. 137 Jahre nach Ankunft der ersten Züge im November 1877 erstrahlt der Grenzbahnhof Eisenstein nun in neuem Glanz. Ermöglicht haben dies u.a. die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Fördermöglichkeiten über dass Konjunkturpaket II des Bundes, das Europäische Förderprogramm INTERREG IV, die Bayerische Landesstiftung, das Denkmalsonderprogramm des Bundesbeauftragen für Kultur und Medien, die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, die Denkmalbehörden und etliche andere Geldgeber und Sponsoren.