Aktuelle Meldungen
Streuobstwanderung in Panholling Naturpark – Exkursion im Streuobsterlebniszentrum
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte im Rahmen seines Jahresbildungsprogrammes 2003 zu einer Streuobst – Wanderung in das Streuobsterlebniszentrum bei Panholling, Gemeinde Hunding, eingeladen. Die Bereiche wurden über Naturparkförderung und die Europäische Union gefördert. Die Fachberaterin für Gartenkultur und Landespflege Petra Holzapfel, vom Landratsamt Deggendorf, welche die Inhalte im Wesentlichen Ausgearbeitet hatte, trat als Referentin auf.
Der Obstbau im Lallinger Winkel war im Zusammenhang mit der Rodung durch die Klöster entstanden. Während des Mittelalters wurden Obstsorten in Klöstern kultiviert und danach wieder in die Landschaft ausgebracht.
Der Vorwaldkamm des Bayerischen Waldes konnte die rauhen Nord-Ost-Winde abhalten, während der Talkessel nach Süden offen war. Warme aufsteigende Winde und ein Wolkenstau an der Bergkette, der für günstige Niederschläge sorgte, bilden günstige Voraussetzungen für den Obstbau.
Im Winter liegt noch etwas mehr Schnee als in den Tieflagen, was einen Wurzelschutz der Obstbäume vor Spätfrösten bewirkt. Durch die vorteilhafte Lage kann das Obst gut ausreifen, es entstehen bessere Früchte bei einer frühen Obsternte.
Der Streuobstbau sicherte eine wichtige Einnahmequelle, das Obst wurde teilweise mit Schiffen in Großstädte versandt. In den 50er Jahren gab es sogar einmal Pfirsichanbau.
Im Jahr 1896 wurde der erste Obst- und Gartenbauverein im Landkreis Deggendorf hier gegründet. Im Jahr 1951 zählte man etwa 7.350 Obstbäume im Lallinger Winkel. Leider gab es danach Rodungsprämien für Streuobst und die Bewirtschaftungsweisen mit der aufkommenden Mechanisierung machten das Streuobst unbeliebt. Die Preise waren zudem nach dem Krieg zwar relativ hoch, aber dann stets nach unten gegangen. Die Bäume wurden oft gerodet, damit man besser mähen konnte, für den Eigenbedarf hatte es noch gereicht und das gewerbliche war zusehends im Abnehmen. So zählte man 1972 nur noch 5.480 Streuobstbäume.
Vielfach wurde aus Obstplantagen zu günstigen Preisen importiert. Die Äpfel mussten druckfest sein, maschinell erntbar, der Geschmack war scheinbar egal. Mit Spritzmitteln ließ sich in anderen Ländern, wo Vorschriften ohnehin sehr freizügig gehandhabt wurden, einiges für den Augenschein herrichten.
Erst nach und nach wurden die Vorteile des Streuobstes wieder klarer. Streuobstbäume sind überwiegend Hochstämme oder auch Halbstämme. Die Buschbäume und die Spindelsträucher für die Plantagenwirtschaft lassen zwar ein schnelles reagieren auf den Bedarf zu, werden aber in freier Landwirtschaft zu sehr vom Wild verbissen und sind nach ein bis zwei Jahrzehnten ausgelaugt. Die Streuobstbestände, der Begriff stammt daher dass die Obstbäume über die Wiesen gestreut sind, sind als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sehr wichtig. Eine große Artenvielfalt in einer Streuobstwiese bietet z.B. 8.000 Insekten pro Quadratmeter unter Streuobstbäumen Lebensraum. Es können viele Nistmöglichkeiten für bedrohte Vogelarten wie Steinkauz, Grünspecht und Gartenrotschwanz entstehen. Selbst das Fallobst dient noch verschiedenen Vogel– und Insektenarten als Nahrungsquelle. Streuobstbestände sind gegenüber Krankheiten weniger anfällig als Plantagen. Außerdem ist der Urlaubswert einer Region gesteigert, weil viele Gäste wegen der Obstbaumblüte anreisen. Nicht zu übersehen ist auch die Aufwertung der Landschaft für alle Einheimischen.
Viele Lebensräume entstehen z.B. auch im Obstbaumschnittgut, in Holzstapeln, in Lesesteinhaufen oder an Rändern der Streuobstwiesen.
Zum Schluss gab es noch einige Informationen über typische, alte Sorten aus dem Lallinger Winkel, wie z.B. Fromms Goldrenette oder den Deggendorfer Frauenapfel.
Danach bedankte sich Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. bei der Referentin Petra Holzapfel für die Ausführungen und lud zu den weiteren
Naturpark – Veranstaltungen im Rahmen des Jahresbildungsprogrammes ein.
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Jahreshauptversammlung des Naturpark Bayerischer Wald e.V. Erste Versammlung im eigenen Informations-Zentrum
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. wurde am 18.05 1967 in Zwiesel als gemeinnützige Organisation gegründet. Die alljährlich stattfindende Mitgliederversammlung wird am Donnerstag, 24.07.2003 um 14:00 Uhr im neuen Naturpark-Informationshaus in Zwiesel vor der B11-Abfahrt Zwiesel-Süd abgehalten.
Der Geschäftsbericht gibt einen Überblick über die Regularien und die Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr. In diesem Jahr jährt es sich auch zum zehnten Mal, dass eine eigene Personalstelle für Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit geschaffen wurde. Auch hierzu gibt es entsprechende Informationen.
Es wird auch die aktuell Haushaltslage des Vereins näher beleuchtet, der von 89 Gemeinden und den vier Landkreisen, Regen, Freyung-Grafenau, Deggendorf und Straubing-Bogen getragen wird. Der Mitgliederstand an Privatmitgliedern ist mit etwa 250 Personen relativ stabil.
Nachdem die Jahreshauptversammlung des Naturpark-Vereins heuer zum ersten Mal im eigenen Informationszentrum stattfindet, besteht im Anschluss an die Jahreshauptversammlung die Möglichkeit, den Film über den Bauablauf des Gebäudes anzuschauen und das ganze mit einer Führung und Besichtigung zu verbinden.
Nach wie vor bemüht man sich beim Naturpark eine „Naturparkstiftung“ zu gründen. Diese soll die mittelfristige Finanzierung des Vereins verbessern und sicherstellen. Mit größeren Spenden oder Erbschaften könnte somit ein größerer Kapitalstock geschaffen werden, dessen Erträge und Zinsausschüttung zur Unterstützung der gemeinnützigen Naturparkprojekte zur Verfügung stehen. Der Naturpark bemüht sich, die über Jahrhunderte bäuerlich geprägte Kulturlandschaft des Bayerischen Waldes zu erhalten. Gerade für besser Verdienende kann aber das Stiftungsmodell steuerlich sehr interessant sein. Beispiele aus anderen Naturparken belegen diesen Nutzen für beide Seiten.
Die Einladung zur Jahreshauptversammlung gilt neben den Vereinsmitgliedern aber auch einer breiten Öffentlichkeit.
Eine herzliche Einladung ergeht auch an alle Presse- und Medienvertreter.
Streuobstwiesenwanderung in Panholling Unterwegs mit Petra Holzapfel
Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2003 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. eine Streuobstwiesenwanderung in Panholling in der Gemeinde Hunding, im Landkreis Deggendorf an.
Treffpunkt ist am Freitag, 18.07.2003 um 15:00 Uhr am Parkplatz am Ortseingang von Panholling, von Richtung Lalling her.
Die Fachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, Petra Holzapfel, wird die Exkursion leiten. Es geht schwerpunktmäßig um das neu angelegte Streuobsterlebniszentrum, über den Obstbau im Lallinger Winkel mit Informationen über Historie und Sorten.
Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt und dauert etwa zwei Stunden. Wetterfeste Kleidung und gutes Schuhwerk sind erforderlich. Anmeldung ist nicht notwendig. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
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Der Arber, Zeuge der Eiszeit Geologische Wanderung mit Fritz Pfaffl
Über 50 Interessierte konnten Elke Ohland vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. und Caroline Stautner vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald e.V. gemeinsam mit dem Naturkundlichen Kreis Bayer. Wald zur geologischen Sonderveranstaltung am Großen Arber begrüßen. Unter dem Titel "Der Arber, Zeuge der Eiszeit" vermittelte der Referent Fritz Pfaffl einen interessanten Blick zurück in längst vergangene Zeiten.
Zu Beginn stellte Fritz Pfaffl klar, dass die Eiszeitforschung keine genauen Aussagen ermöglicht, man also auf Mutmaßungen angewiesen ist. Die Eiszeitforschung sei, wie nach dem Ende eines Theaterstückes auf die Bühne zu kommen und aus den zurückgelassenen Requisiten das Stück nachvollziehen zu wollen. "Es kann so sein, muss aber nicht".
Dass es auf dem Arber zu Gletscherbildungen gekommen ist, ist aber unbestritten. Vermutlich war die letzte Eiszeit ( Ende vor ca. 10.000 Jahren), die Würm - Eiszeit, verantwortlich für das heutige Aussehen des Arbers. Gerade ebene Gipfelrücken wie das Arberplateau waren Nährgebiete für Gletscher. Dort sorgten schneereiche Westwinde im Windschatten der hohen Berggipfel für außerordentliche Schneehöhen. Ab einer Höhe von ca. 1300 m konnte der gefallene Schnee (z.T. mehrere 100 m mächtig) zu Firnschnee und dann zu Firneis gepresst werden. Eine Neigung von etwa 20° brachte das Eis in Form eines Gletschers zum Fließen.
Durch die Kraft der Gletscher wurden auch die Becken der drei Arberseen in den harten Gneis geschliffen. Der Kleine Arbersee, der Große Arbersee und der See am "Bänkel". Dieser letzte Arbersee ist mittlerweile nur noch als ebene, baumfreie Fläche zu erkennen und wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Auch Pflanzen- und Tierarten, die am Arber vorkommen deuten auf die eisige Vergangenheit hin. Beispiele dafür sind die dreispaltige "Gamsbart" - Binse, der Rollfarn oder das Felsstraußgras, die unter den heutigen Klimabedingungen nur mehr auf "frostigen" Kälteinseln, wie der Arber eine ist, konkurrenzfähig sind.
Dass sich auch seltene Vogelarten wie der Bergpieper am Arber wohlfühlen konnte die Gruppe selbst feststellen. Diese Vogelart, die im Bayerischen Wald nur am Arber brütet, hat sich mit ihrer Brutzeit an die kurze Vegetationszeit angepasst. Auch zahlreiche Flechten (134 Flechtensippen) und Moose (151 Moosarten) sind das raue Arber - Klima gewöhnt.
Nach der zweistündigen Wanderung nutzten viele Teilnehmer noch die Gelegenheit, sich von den bei der Wanderung „eiszeitlich“ anmutenden Temperaturen im Arbergasthaus zu „erholen“.
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Deutschlandweite Raritäten vorgestellt Botanik-Exkursion in Haunstein
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hat zusammen mit dem LBV, dem BN und dem Katholischen Kreisbildungswerk Freyung-Grafenau zu einer gemeinsamen Exkursion nach Haunstein im Gemeindegebiet von Schöfweg geladen. Der Referent Karel Kleyn führte die Gruppe auf die LBV-eigenen Flächen und auf andere extensiv genutzte Wiesen im östlichen Bereich des Brotjackelriegelgebietes.
Seinen Angaben zufolge ist dieses Areal, mit einer derart hohen Dichte an extensiv genutzten Bergwiesen, mittlerweile Deutschlandweit eine Einmaligkeit. Die bisherigen Gesetze und Naturschutzprogramme sehen den Schutz von Mager- und Trockenstandorten sowie von klassischen Feuchtwiesen vor. Die früher als produktiv eingestuften Heuwiesen, die man heute mehr als „mäßig intensiv gedüngt“ einstufen würde, fallen aber durch alle Raster bei den Vorschriften. Ihr Schutz unterbleibt derzeit.
Für diese blumenreichen Wiesen wird in den kommenden Jahren ein vernünftiges Konzept erforderlich sein. Das Problem wird sein, wie man die Düngeintensität kontrollieren kann. Die Pflanzenzusammensetzung dieser früher typischen Heuwiesen wurde anhand einer Fläche etwas näher untersucht. Arten wie der Frauenmantel, die Sterngrasniere, die rundblättrige Glockenblume, Arnika und Katzenpfötchen sowie einige typische Seggen - Arten kommen dort vor.
Es ist aber nicht nur die Botanik interessant, sehr viele Schmetterlingsarten kommen zum Beispiel auf dem Kleinen Wiesenknopf vor oder an den verschiedenen Distelarten.
Früher war das Blühen dieser Wiesen, bedingt durch den Arbeitsfortschritt beim Heuen, kein Problem. Man konnte keine allzu großen Flächen bearbeiten, so dass immer irgendwo etwas Gras stehen blieb, die Blumen und Kräuter absamen konnten und auch für Brutvögel genügend Platz blieb.
Ein zentral organisierter, früher Siloschnitt heutzutage „räumt“ oft ganze Gemeindegebiet bereits im Mai innerhalb von ein bis zwei Tagen ab. Selbst Landwirte die nicht mitmachen wollen, haben aus wirtschaftlichen Gründen keine Chance.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass man heute seinen Viehbestand auf derartiges Heu aus Extensivwiesen ausrichten muss. Das erfordert eine gewisse Programmsicherheit bei den Förderprogrammen, weil man hier sehr langfristig denken muss.
Eine Schwierigkeit besteht auch bei abgeholzten Fichtenmonokulturen, weil dort zunächst nur eine Beweidung möglich ist. Für die Beweidung sehen die Naturschutz-Förderprogramme aber derzeit eine wesentlich schlechtere finanzielle Unterstützung vor, als für Mähwiesen. Ungerecht ist, dass zum Erhalt der Almen in Oberbayern jährlich einige Millionen Euro staatlicher Fördergelder ausgegeben werden, während für den Bayerischen Wald nichts vergleichbares existiert.
Gerade die extensiven Heuwiesen bieten aber auch für den Tourismus ein interessantes und abwechslungsreiches Angebot das ganze Jahr hindurch. Wenn einige Arten verblüht haben, kommen wieder andere wie zum Beispiel der Teufelsabbiß oder das Heidekraut. Außerdem ist zahlreichen Tierarten wie dem Neuntöter oder in Gewässernähe dem Fischotter und auch dem Schwarzstorch geholfen.
Ein zweiter Exkursionspunkt widmete sich den früher sehr weit verbreiteten Wässerwiesen. Diese sind heute verschwunden, obwohl früher Schätzungsweise ein Drittel der Freiflächen mit dieser Art der Wiesenbewässerung bewirtschaftet wurden. Das Einleiten von Quellwasser oder auch das Ausleiten von kleinen Wiesenbächen und die sich daran anschließende Überflutung von Wiesenflächen bewirkte ein frühes ausapern des Schnees und brachte Nährstoffe auf die Fläche. Die Dünger waren früher sehr rar, mit dem Wasser konnte die Fruchtbarkeit der Wiesen deutlich gesteigert werden.
Meist wurde dann nach dem ersten Schnitt das Ausbrennen durch eine oft folgende Trockenheit mit der Wiesenbewässerung abgemildert. Etwa zwei bis drei Tage vor dem Mähen wurde mit der Wiesenbewässerung aufgehört, damit es nicht zu feucht zum Bearbeiten war.
An diesen Feuchtflächen hingen auch viele Nebennutzungen wie z.B. die Kräuternutzung, das holen von Brunnenkresse im Frühjahr oder aber auch die Nutzung der Froschschenkel, was heute aus Tierschutzgründen verboten ist.
In den 50er und 60er Jahren des letzen Jahrhunderts wurden dann viele Wässerwiesen aufgegeben. Dies hatte mehrere Gründe. Es trat eine Umstrukturierung der Landwirtschaft ein, weil nicht mehr drei Generationen am Hof wirtschafteten. Mit den aufkommenden Traktoren konnten etliche Flächen gar nicht befahren werden, für Sensenmahd und heraustragen fehlten die Arbeitskräfte. Der allmähliche Einsatz von handelsüblichen Düngern tat sein übriges dazu. Viele Standorte hagerten aber nach dem Auflassen der Wässerwiesen aus und wurden danach als Grenzertragsböden aufgeforstet. Sehr viele Flächen wurden auch melioriert und aufgedüngt.
Experten zufolge hat sich seit den 50er Jahren des letzen Jahrhunderts fast alles komplett geändert. Die Meinung, dass sich bei uns noch nicht so viel getan hat, stimmt nicht.
Ein Teil der heutigen Hochwasserproblematik an den Flüssen geht aber sicherlich darauf zurück, dass das Wasser nicht mehr breit auf der Fläche verteilt wird und viele Gräben und Bäche zugeschüttet und verrohrt wurden. Die ganze Landschaft an den Flussoberläufen dient teilweise wie ein Trichter dem schnellen Wasserabfluss nach Regen- oder Gewitterereignissen.
Die katastrophalen Zustände versucht man dann an den Flussunterläufen mit einem Aufschütten der Dämme und allen möglichen Hochwasserverbauungsmaßnahmen für teures Geld in den Griff zu bekommen. Hier müsste ein Umdenken wieder helfen, die Ursachen zu beseitigen und nicht an den „Symptomen zu kurieren“.
Dabei muss künftig ein ressortübergreifender Dialog zwischen Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Naturschutz Platz greifen, zum Nutzen für alle.
Nach dieser interessanten und abwechslungsreichen Exkursion bedankte sich Bildungsreferent Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. unter der Dorflinde von Haunstein beim Referenten und bei allen Teilnehmern sowie den Feriengästen.
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Unterwegs mit dem Naturpark Erlebniswanderung jeden Mittwoch am „Großen Pfahl“ in Viechtach
Der Pfahl ist eines der beeindruckendsten Naturdenkmäler im Bayerischen Wald. Wie ein Riss im Gebirgsgrund zieht er sich über nahezu 150 km vom Naabtal in der Oberpfalz bis Nahe Linz in Oberösterreich. Entlang dieser Linie wurde vor ca. 275 Millionen Jahren das Gebirgsmassiv des Bayerischen Waldes von einem einschneidenden Ereignis geprägt. Aus dem Erdinnern drangen heiße Quarzlösungen in diese Schwächezone der Erdkruste ein und bildeten den Pfahlquarz. Abtragung und Verwitterung haben diese sehr harte Gestein im Laufe der Jahrmillionen freigelegt. Als landschaftliches Wahrzeichen zeigt sich der Pfahl in den weißen Felsenriffen aus Pfahlquarz, wie sie in den Naturschutzgebieten „Großer Pfahl“ oder „Pfahl bei Weißenstein“ zu sehen sind.
In der Sagenwelt wird der Pfahl als der Kamm eines Drachen beschrieben, der im Erdinneren ruht.
Einige seltene Tiere und Pflanzen besiedeln diesen „Extremstandort“. Der „Ameisenlöwe“ wartet in seinem Fangtrichter am Felsenfuß auf seine Beute. Fledermäuse haben in den Felsritzen ihre Tagesquartiere. Zauneidechsen und Schlingnattern sonnen sich auf den Felsvorsprüngen.
Um diese einzigartige Naturschöpfung dem Besucher näher zu bringen, bietet der Naturpark Bayerischer Wald e.V. regelmäßig naturkundliche Wanderungen in der Pfahlregion an.
Von Juni bis September können Interessierte jeden Mittwoch an einem Rundgang durch das Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ teilnehmen. „Von Drachenkamm, Ameisenlöwe und Pfahlkiefer“ – so lautet der Titel dieser naturkundlichen Wanderung für Jung und Alt. Treffpunkt ist jeweils um 15.00 Uhr am Parkplatz „Großer Pfahl“ an der B85 – Brücke bei Viechtach. Der Rundgang dauert ca. 1,5 Stunden und ist kostenfrei. Anmeldungen bitte unter der Telefonnummer 09942-90 48 64 bis zum Vortag an.
Botanik – Exkursion in Haunstein Blumenreiche Wiesenlandschaften am Brotjackelriegel
Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2003 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz, dem Bund Naturschutz und dem Katholischen Kreisbildungswerk eine Botanik - Exkursion in der Gemeinde Schöfweg im Landkreis Freyung-Grafenau an.
Treffpunkt ist am Sonntag, 15.06.2003 um 14:00 Uhr an der Linde in der Ortsmitte von Haunstein. Von dort weg geht es zu Fuß weiter. Karel Kleyn wird die Exkursion leiten.
Auf den Wiesen findet man eine reiche Blumenflora und verschiedene Orchideen. Es kommen Zahlreiche Schmetterlings- und Insektenarten vor. Geplant sind noch größere Wiedervernässungen und das Offenlegen einer Fläche durch Rodung von etwa zwei Hektar Aufforstungen.
Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt und dauert etwa zwei Stunden. Wetterfeste Kleidung und gutes, wasserfestes Schuhwerk sind erforderlich. Anmeldung ist nicht notwendig. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
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Naturpark-Infostelle für den Landkreis Deggendorf Würzingerhaus Außernzell wirbt für Kulturlandschaftserhalt
Am Dienstag, 25.03.2003 wird Regierungspräsident Dr. Walter Zitzelsberger im Würzingerhaus in Außernzell eine neue Naturpark-Infostelle für den Landkreis Deggendorf eröffnen. Eine Zielsetzung der Bildungsarbeit im Naturpark Bayerischer Wald e.V. war, dass für jeden der vier Mitgliedslandkreise eine Anlaufstelle für Gäste und Einheimische geschaffen wird.
Das Würzingerhaus in Außernzell, gegründet vom Kloster Niederalteich aus, wurde bereits um das Jahr 1000 erwähnt und hatte sich als Wirtschaftshof und Gastwirtschaft mit Metzgerei über Generationen hinweg einen Namen gemacht. Die Gemeinde hatte dann, das nach dem Zweiten Weltkrieg verkommene Anwesen im Ortskern erworben und restauriert. Mit Bürgerhaus, Dorfladen, Gaststätte, Gemeindebücherei und Gemeindeverwaltung war ein neuer Dorfmittelpunkt entstanden.
Im Dachgeschoss des Würzingerhauses wird nun eine Naturpark-Infostelle eröffnet. Die Ausstellung zum Kulturlandschaftserhalt, die mit dem Bau des neuen Naturpark-Informationshauses nun frei geworden war, wird präsentiert. Sie wurde erweitert, um das Thema Forchenhügel und um die Aufgabenschwerpunkte bei Außernzell.
Der Forchenhügel bei Außernzell stellt eine naturräumliche Besonderheit dar. Rund um Außernzell gibt es aufgrund der geologischen Ausgangsvoraussetzungen relativ arme Kiefern-Wälder mit einer besonderen Tier- und Pflanzenausstattung. Die Artenzusammensetzung ist anders als im übrigen Bayerischen Wald üblich.
Das Aufgabenspektrum von Naturparken kennt heute vier große Aufgabenbereiche:
1. Erholung und Besucherlenkung
2. Naturschutz und Landschaftspflege
3. Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit
4. Unterstützung der regionalen Entwicklung
Mit der Naturpark-Infostelle können wesentliche Teile dieses Aufgabenspektrums abgedeckt werden. Neben der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zum Schutz dieser einmaligen Landschaft kann auch die Regionalentwicklung in Außernzell unterstützt werden. Außerdem stellt die Infostelle eine touristische Attraktion für den „Sonnenwaldbereich“ rund um den Brotjacklriegel dar.
Durch die Kombination mit der Gaststätte sind auch regelmäßige Abendöffnungszeiten gewährleistet. Die Naturpark-Infostelle Würzingerhaus ist die einzige Infostelle im Naturparkgebiet, die von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr, also zehn Stunden am Tag geöffnet sein wird. Danach bleibt immer noch die Möglichkeit zur Einkehr in der historischen Gastwirtschaft.
Der Eröffnungsabend am 25. März ist nur für geladene Gäste reserviert, ab dem 26. März ist dann für die Allgemeinbevölkerung geöffnet, der Eintritt ist frei.
Der Ausstellungsraum im historischen Gebäude kann künftig auch für Veranstaltungen, Vorträge, kulturelle Veranstaltungen usw. genutzt werden, da er mit einer speziellen Heizung auch in der kalten Jahreszeit auf „Kirchentemperatur“ gebracht werden kann.