Aktuelle Meldungen
Arnold Multerer als neuer Arber-Betreuer beim Naturpark Bayerischer Wald e.V.
Beim Naturpark Bayerischer Wald e.V. gibt es ein neues Gesicht zu sehen. Arnold Multerer aus Arnschwang ist als neuer Gebietsbetreuer für den Naturpark tätig. Der studierte Diplomingenieur ist seit Mai diesen Jahres speziell für die Arberregion zuständig. Sein Studium der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung absolvierte er an der Technischen Universität München - Weihenstephan.
Im Anschluss an sein Studium war er zuerst für das Verbraucherschutzministerium im Rahmen der Bundesgartenschau in München tätig. Dort leitete Multerer den Deutschen Pavillon, der sich mit dem großen Thema der Nachhaltigkeit beschäftigte. Auf über einem Hektar Anbaufläche wurden über 300 verschiedene Pflanzen und deren Verwendungsmöglichkeiten dargestellt. Speziell der Garten der Nachwachsenden Rohstoffe war nicht nur ein Besuchermagnet, sondern war für den Pavillonleiter der Interessanteste und am Besten gestaltetste Beitrag auf der BUGA in München. Hier konnte der Besucher etwas über Verwendung und Zukunftsperspektiven verschiedener Biokraftstoffe in Erfahrung bringen. Eine knappe Million Besucher konnte Multerer in seiner vergangenen Tätigkeit als Pavillonleiter im sog. Biovisionspavillon auf der Gartenbauausstellung in München willkommen heißen.
Umso mehr war der neue Gebietsbetreuer von seinem neuen Arbeitsplatz im Informationshaus Zwiesel begeistert: „Ich finde es klasse, dass genau die Themen, welche ich 6 Monate lang der breiten Öffentlichkeit auf der BUGA präsentierte in den ökologischen Hightechbau umgesetzt wurden. Zum einem die effiziente Nutzung der Sonnenenergie zur Wärmegewinnung, zum anderen die gesundheitsbewusste und energiesparende Wärmedämmung aus Nachwachsenden Rohstoffen.“ Somit findet Arnold Multerer für sich das optimale Arbeitsumfeld vor. Auf Grund seines Aufgabenbereiches ist er jedoch oft im Außendienst tätig, wo er Führungen, Exkursionen und Projekttage abhält. Wie auch bei den meisten anderen eingesetzten Gebietsbetreuern in Bayern ist die Öffentlichkeitsarbeit Schwerpunkt seiner Tätigkeit.
Erfahrung in diesen Bereichen der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit sammelte Multerer als Verantwortlicher nicht nur auf der BUGA in München, wo er für die Koordination des Grünen Campus in seinem Pavillon und die Pressearbeit zuständig war. Sondern auch bei der größten Verbrauchermesse Deutschlands, der Internationalen Grünen Woche in Berlin 2006. Dort war er für die Planung und Durchführung vom Bühnenprogramm des Landwirtschaftsministeriums verantwortlich. In diesem Zusammenhang erstellte er auch das Kinder- und Jugendprogramm über die Inhalte der Messehalle und unterrichtete die teilnehmenden Klassen in Land- und Waldwirtschaft, gesunder Ernährung, biologischer Schädlingsbekämpfung und vieles mehr.
Deshalb ist für Multerer auch in seinem neuen Job besonders wichtig, dass „die Leute mehr über ihre natürliche Umgebung und deren Besonderheiten erfahren“. Hierfür sind die naturräumlichen Gegebenheiten der Arberregion wie geschaffen. Der Große Arber selbst ist mit 1.456 Metern Höhe nicht nur der „König“ unter den Berggipfeln, sondern erreicht auch als einziger Berg im Bayerischen Wald die natürliche Waldgrenze. Latschengebüsche und subalpine Borstgrasrasen kennzeichnen das Gipfelplateau. Viele Eiszeitreliktarten, die anderswo bereits verschwunden sind, haben hier ihr Rückzugsgebiet gefunden. Mit dem Felsenstraußgras, dem Rollfarn oder auch der Alpenbraunelle bei den Vögeln, sollen nur wenige Arten genannt sein.
Doch nicht nur diese Gedanken werden mit dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes verbunden, sondern auch viele andere: „... Eine Radaranlage fürs Militär...“, „...Weltcup am Arber ...“, „... auf den Arber brauchst net gehen, der is eh scho hin ...“, „... in der Seewand gibt es noch einen Urwald ...“, „... im Spätherbst und im Winter hat man bei gutem Wetter eine schöne Fernsicht zu den Alpen ...“. Das Bergmassiv muss somit den vielfältigsten Interessen und Ansprüchen Rechnung tragen. Mehr als eine Dreiviertel Million Besucher finden sich alljährlich hier ein, sei es um den „König“ zu bewandern oder sich im Rausch des Tempos auf den Skipisten hinabzustürzen.
Um aber der damit stark beeinträchtigen Flora und Fauna weitgehend Rechnung tragen zu können, ist die Optimierung der Besucherlenkung ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich für den Naturparkler. Eine enge Zusammenarbeit mit Grundstückseigentümer und speziellen Zielgruppen ist hierfür die Vorraussetzung.
Arnold Multerer wird künftig auch die wissenschaftlichen Arbeiten mit unterstützen, um aussagekräftige Daten über die Entwicklung der besonderen schutzwürdigen Bereiche zu erhalten. Beispielsweise sind seit 1994 bereits Dauerbeobachtungsflächen für den seltenen Ungarischen Enzian am Gipfelbereich eingerichtet worden.
Für diejenigen, welche mehr über das Arbergebiet in Erfahrung bringen wollen, gibt es ein Arberfaltblatt in Deutscher und Tschechischer Sprache oder die Internetseite www.naturpark-bayer-wald.de
Im Anschluss an sein Studium war er zuerst für das Verbraucherschutzministerium im Rahmen der Bundesgartenschau in München tätig. Dort leitete Multerer den Deutschen Pavillon, der sich mit dem großen Thema der Nachhaltigkeit beschäftigte. Auf über einem Hektar Anbaufläche wurden über 300 verschiedene Pflanzen und deren Verwendungsmöglichkeiten dargestellt. Speziell der Garten der Nachwachsenden Rohstoffe war nicht nur ein Besuchermagnet, sondern war für den Pavillonleiter der Interessanteste und am Besten gestaltetste Beitrag auf der BUGA in München. Hier konnte der Besucher etwas über Verwendung und Zukunftsperspektiven verschiedener Biokraftstoffe in Erfahrung bringen. Eine knappe Million Besucher konnte Multerer in seiner vergangenen Tätigkeit als Pavillonleiter im sog. Biovisionspavillon auf der Gartenbauausstellung in München willkommen heißen.
Umso mehr war der neue Gebietsbetreuer von seinem neuen Arbeitsplatz im Informationshaus Zwiesel begeistert: „Ich finde es klasse, dass genau die Themen, welche ich 6 Monate lang der breiten Öffentlichkeit auf der BUGA präsentierte in den ökologischen Hightechbau umgesetzt wurden. Zum einem die effiziente Nutzung der Sonnenenergie zur Wärmegewinnung, zum anderen die gesundheitsbewusste und energiesparende Wärmedämmung aus Nachwachsenden Rohstoffen.“ Somit findet Arnold Multerer für sich das optimale Arbeitsumfeld vor. Auf Grund seines Aufgabenbereiches ist er jedoch oft im Außendienst tätig, wo er Führungen, Exkursionen und Projekttage abhält. Wie auch bei den meisten anderen eingesetzten Gebietsbetreuern in Bayern ist die Öffentlichkeitsarbeit Schwerpunkt seiner Tätigkeit.
Erfahrung in diesen Bereichen der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit sammelte Multerer als Verantwortlicher nicht nur auf der BUGA in München, wo er für die Koordination des Grünen Campus in seinem Pavillon und die Pressearbeit zuständig war. Sondern auch bei der größten Verbrauchermesse Deutschlands, der Internationalen Grünen Woche in Berlin 2006. Dort war er für die Planung und Durchführung vom Bühnenprogramm des Landwirtschaftsministeriums verantwortlich. In diesem Zusammenhang erstellte er auch das Kinder- und Jugendprogramm über die Inhalte der Messehalle und unterrichtete die teilnehmenden Klassen in Land- und Waldwirtschaft, gesunder Ernährung, biologischer Schädlingsbekämpfung und vieles mehr.
Deshalb ist für Multerer auch in seinem neuen Job besonders wichtig, dass „die Leute mehr über ihre natürliche Umgebung und deren Besonderheiten erfahren“. Hierfür sind die naturräumlichen Gegebenheiten der Arberregion wie geschaffen. Der Große Arber selbst ist mit 1.456 Metern Höhe nicht nur der „König“ unter den Berggipfeln, sondern erreicht auch als einziger Berg im Bayerischen Wald die natürliche Waldgrenze. Latschengebüsche und subalpine Borstgrasrasen kennzeichnen das Gipfelplateau. Viele Eiszeitreliktarten, die anderswo bereits verschwunden sind, haben hier ihr Rückzugsgebiet gefunden. Mit dem Felsenstraußgras, dem Rollfarn oder auch der Alpenbraunelle bei den Vögeln, sollen nur wenige Arten genannt sein.
Doch nicht nur diese Gedanken werden mit dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes verbunden, sondern auch viele andere: „... Eine Radaranlage fürs Militär...“, „...Weltcup am Arber ...“, „... auf den Arber brauchst net gehen, der is eh scho hin ...“, „... in der Seewand gibt es noch einen Urwald ...“, „... im Spätherbst und im Winter hat man bei gutem Wetter eine schöne Fernsicht zu den Alpen ...“. Das Bergmassiv muss somit den vielfältigsten Interessen und Ansprüchen Rechnung tragen. Mehr als eine Dreiviertel Million Besucher finden sich alljährlich hier ein, sei es um den „König“ zu bewandern oder sich im Rausch des Tempos auf den Skipisten hinabzustürzen.
Um aber der damit stark beeinträchtigen Flora und Fauna weitgehend Rechnung tragen zu können, ist die Optimierung der Besucherlenkung ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich für den Naturparkler. Eine enge Zusammenarbeit mit Grundstückseigentümer und speziellen Zielgruppen ist hierfür die Vorraussetzung.
Arnold Multerer wird künftig auch die wissenschaftlichen Arbeiten mit unterstützen, um aussagekräftige Daten über die Entwicklung der besonderen schutzwürdigen Bereiche zu erhalten. Beispielsweise sind seit 1994 bereits Dauerbeobachtungsflächen für den seltenen Ungarischen Enzian am Gipfelbereich eingerichtet worden.
Für diejenigen, welche mehr über das Arbergebiet in Erfahrung bringen wollen, gibt es ein Arberfaltblatt in Deutscher und Tschechischer Sprache oder die Internetseite www.naturpark-bayer-wald.de
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Botanische Wanderung im Ilztal
Karel Kleyn und Stefan Poost betreuten Naturpark-Veranstaltung
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. veranstaltete zusammen mit dem Biologen Karel Kleyn und dem Gebietsbetreuer Stefan Poost eine geführte Botanikwanderung an der Ilz. Eine kleine Gruppe naturinteressierter Wanderer hatte sich trotz des herrlichen ersten Badewetters eingefunden.
Neben Waldziest und Waldgeißbart konnte auch die Tollkirsche bewundert, sowie deren toxische Eigenschaften besprochen werden. Die falsche Brunnenkresse, besser bekannt als „Brunnsalat“ und die knotige Braunwurz sind neben dem verblühten Waldmeister nur einige der zahlreichen Arten. Die ersten gelben Blüten des schlitzblättrigen Sonnenhutes, der hier leider nicht heimisch ist und andere heimische Arten verdrängt, waren ebenfalls schon zu sehen. Verschiedene Libellen und Schmetterlinge nutzten das heiße Wetter zum fliegen. Laut Kleyn brauchen die unterschiedlichen Arten eine bestimmte Außentemperatur zum starten. An diesem Tag herrschten also ideale Flugbedingungen.
Die Umwandlung der dichten Fichtenreinbestände im unmittelbaren Überschwemmungsbereich in natürliche Auwälder oder Nasswiesen war ein weiteres Thema der Exkursion. An einer Beispielfläche zeigte der Gebietsbetreuer Stefan Poost, wie aus einem ehemaligen, dichten Fichtenreinbestand, der Schadanfällig gegenüber Windwurf, Schneebruch und Borkenkäfer ist, wieder die Voraussetzung für eine Nasswiese geschaffen wurde. „Ein Netz von offenen Flächen und standortgerechte Auwälder wären die effektivste Maßnahme für Hochwasserrückhalt bereits an den Flussoberläufen. Dies würde vor allem den am Unterlauf liegenden Gemeinden und Städten zur Reduzierung der Hochwasserspitzen helfen. Auch dem Biber und anderen Tier- und Pflanzenarten käme diese Entwicklung sehr entgegen.
Neben Waldziest und Waldgeißbart konnte auch die Tollkirsche bewundert, sowie deren toxische Eigenschaften besprochen werden. Die falsche Brunnenkresse, besser bekannt als „Brunnsalat“ und die knotige Braunwurz sind neben dem verblühten Waldmeister nur einige der zahlreichen Arten. Die ersten gelben Blüten des schlitzblättrigen Sonnenhutes, der hier leider nicht heimisch ist und andere heimische Arten verdrängt, waren ebenfalls schon zu sehen. Verschiedene Libellen und Schmetterlinge nutzten das heiße Wetter zum fliegen. Laut Kleyn brauchen die unterschiedlichen Arten eine bestimmte Außentemperatur zum starten. An diesem Tag herrschten also ideale Flugbedingungen.
Die Umwandlung der dichten Fichtenreinbestände im unmittelbaren Überschwemmungsbereich in natürliche Auwälder oder Nasswiesen war ein weiteres Thema der Exkursion. An einer Beispielfläche zeigte der Gebietsbetreuer Stefan Poost, wie aus einem ehemaligen, dichten Fichtenreinbestand, der Schadanfällig gegenüber Windwurf, Schneebruch und Borkenkäfer ist, wieder die Voraussetzung für eine Nasswiese geschaffen wurde. „Ein Netz von offenen Flächen und standortgerechte Auwälder wären die effektivste Maßnahme für Hochwasserrückhalt bereits an den Flussoberläufen. Dies würde vor allem den am Unterlauf liegenden Gemeinden und Städten zur Reduzierung der Hochwasserspitzen helfen. Auch dem Biber und anderen Tier- und Pflanzenarten käme diese Entwicklung sehr entgegen.
Nymphen im Bayerwald?
Neue Fledermausart in Deutschland entdeckt
Während warmer Abendstunden sieht man sie nun wieder eifrig nach Insekten jagen: Die Fledermäuse sind nach dem langen strengen Winter aus ihren Winterquartieren gekommen. Die Weibchen finden sich jetzt zu den so genannten Wochenstuben zusammen, wo sie ihr Junges großziehen, die Männchen sind in dieser Zeit Einzelgänger oder schließen sich zu reinen „Männerclubs“ zusammen.
Fledermäuse sind vollkommen harmlos und ausgesprochen nützlich. Eine Wochenstube kann, je nach Art bis zu mehrere hundert Weibchen beherbergen und viele Kilogramm Insekten vertilgen. Die Fledermausbestände sind seit den 60er Jahren wegen der Veränderungen in der Umwelt, vor allem wegen der Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft drastisch zurückgegangen. Alle Fledermäuse stehen deshalb unter Naturschutz. Mit seinem erfolgreichen Fledermausschutzprogramm kümmert sich der Naturpark Bayerischer Wald e.V. seit Jahren um die seltenen Tiere. Dabei wurde auch festgestellt, dass im Bayerischen Wald noch Arten vorkommen, die deutschlandweit schon fast ausgestorben sind.
Fledermäuse sorgen immer wieder für Überraschungen. Aufgrund der Klimaerwärmung wandern sogar mediterrane Arten, wie die in Italien vorkommende Weißrandfledermaus bis nach Bayern. Auch bringen genetische Analysen immer wieder einmal neue Fledermausarten zum Vorschein, die rein optisch kaum von den bekannten Arten zu unterscheiden sind. Vor drei Jahren war es ein daumengroßer Winzling, die Mückenfledermaus, den die Forscher entdeckt hatten. Eine erst 2006 neu entdeckte Art, die die Fledermauskundler in Aufregung versetzt, ist auch alles andere als ein Schwergewicht. Nicht mehr als fünf Gramm bringt die neu entdeckte Nymphenfledermaus auf die Waage. Die kleine Nymphe hat ihren Lebensraum in alten naturbelassenen Wäldern. Ob sie im Bayerischen Wald vorkommt, ist allerdings noch unklar. Der Naturpark bittet deshalb alle Landkreisbewohner um die Mithilfe beim Auffinden von Fledermausvorkommen.
Fledermäuse sind vollkommen harmlos und ausgesprochen nützlich. Eine Wochenstube kann, je nach Art bis zu mehrere hundert Weibchen beherbergen und viele Kilogramm Insekten vertilgen. Die Fledermausbestände sind seit den 60er Jahren wegen der Veränderungen in der Umwelt, vor allem wegen der Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft drastisch zurückgegangen. Alle Fledermäuse stehen deshalb unter Naturschutz. Mit seinem erfolgreichen Fledermausschutzprogramm kümmert sich der Naturpark Bayerischer Wald e.V. seit Jahren um die seltenen Tiere. Dabei wurde auch festgestellt, dass im Bayerischen Wald noch Arten vorkommen, die deutschlandweit schon fast ausgestorben sind.
Fledermäuse sorgen immer wieder für Überraschungen. Aufgrund der Klimaerwärmung wandern sogar mediterrane Arten, wie die in Italien vorkommende Weißrandfledermaus bis nach Bayern. Auch bringen genetische Analysen immer wieder einmal neue Fledermausarten zum Vorschein, die rein optisch kaum von den bekannten Arten zu unterscheiden sind. Vor drei Jahren war es ein daumengroßer Winzling, die Mückenfledermaus, den die Forscher entdeckt hatten. Eine erst 2006 neu entdeckte Art, die die Fledermauskundler in Aufregung versetzt, ist auch alles andere als ein Schwergewicht. Nicht mehr als fünf Gramm bringt die neu entdeckte Nymphenfledermaus auf die Waage. Die kleine Nymphe hat ihren Lebensraum in alten naturbelassenen Wäldern. Ob sie im Bayerischen Wald vorkommt, ist allerdings noch unklar. Der Naturpark bittet deshalb alle Landkreisbewohner um die Mithilfe beim Auffinden von Fledermausvorkommen.
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Neue Fledermausart in Deutschland entdeckt
Gschichtn´vom Arber
Sagenwanderung auf den Großen Arber
Die beiden Naturparke Oberer Bayerischer Wald und Bayerischer Wald boten am letzten Samstagabend gemeinsam eine etwas andere Wanderung auf den Gipfel des Arbers an.
Sagen und Geschichten (wahre und weniger wahre) standen im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Knapp 40 Teilnehmer ließen sich mit in die Vergangenheit nehmen.
Begonnen wurde im 16. Jahrhundert als der bayerische Geschichtsschreiber Apian erstmals einen Berg erwähnte, der „Herba- Berg“ – wegen seiner vielen seltenen Gewächse- oder „Ethwa“ genannt wird. Nach mehreren Streitigkeiten zwischen Böhmen und Bayern vor allem um die fischreichen Seen am Arber wurde dann bei der Grenzfestlegung 1764 der Arber der bayerischen Seite zugeschlagen.
Nach dieser Einführung zur Geschichte des Grenzgebietes und zum Namen des Arbers, machte sich die Gruppe auf den Weg hinauf zur Arbereben.. Bei den Totenbrettern wartete schon der nächste Arberliebhaber und Geschichtsschreiber aus der Vergangenheit. „Der Professor der Baukunst Bernhard Grueber“, hatte schon 1851 einen Bericht über den Arber „von den Eingebornen Arwa genannt“, verfasst. Er erzählt von seinen Erlebnissen und gab folgenden Rat an die Hundebesitzer:“ Denjenigen , welche den Arber besteigen , möchte anzurathen sein, keinen Hund mitzunehmen, denn das Waldvieh ist diesem Thiere gram und geht erboßt auf es los, wodurch auch der Herr in Gefahr kommen kann.“ Nächste Station war der Zugang zum Schmugglerweg. Dort mussten auch die Teilnehmer der Sagenwanderung ihren Teil zum Abend beitragen. Jeweils 19 Teilnehmer bekamen eine Zeile des Gedichtes „Der Arber“von Rudolf Stuiber zugeteilt und gaben dann abwechseln das Gedicht zum besten. Der Schmugglerweg war dann auch willkommene Gelegenheit, das Thema Schmuggler und Schmugglergschichten aufzugreifen. Ein leibhaftiger „Schwiazer“ auf der Flucht vor den „Grenzern“ begegnete der Gruppe dann auf dem Schmugglerweg, hoch über dem Kleinen Arbersee. Da ihn die Wanderer vor seinen Verfolgern versteckten, teilte er seinen Blutwurz und ein „Spezial- Arberkracherl“mit ihnen und erzählte ihnen die wahre Geschichte vom „Fischer am Arbersee“. Die anschließende Märchenwiese war Schauplatz für das herzerweichende Märchen von der „Nixe im Arbersee“, das einen tragischen Ausgang nahm. In der Bodenmaiser Mulde wurde dann das Thema „Druden“ aufgegriffen. Frauen, die um Mitternacht Menschen ausuchen und sich Ihnen auf die Brust setzen und sie „drucken“. Auf dem Weg zum Gipfel begegnete den Teilnehmern die Alte vom Arber, die Männern von Liebeskummer befreit. Zum Abschluss stimmten die Wanderer am Gipfel des Arbers noch das Arberlied „ Wenn hoch i drob´n am Arber steh“ an und beendeten damit stimmungsvoll bei sternenklarem Himmel die Sagenwanderung.
Nach dieser Einführung zur Geschichte des Grenzgebietes und zum Namen des Arbers, machte sich die Gruppe auf den Weg hinauf zur Arbereben.. Bei den Totenbrettern wartete schon der nächste Arberliebhaber und Geschichtsschreiber aus der Vergangenheit. „Der Professor der Baukunst Bernhard Grueber“, hatte schon 1851 einen Bericht über den Arber „von den Eingebornen Arwa genannt“, verfasst. Er erzählt von seinen Erlebnissen und gab folgenden Rat an die Hundebesitzer:“ Denjenigen , welche den Arber besteigen , möchte anzurathen sein, keinen Hund mitzunehmen, denn das Waldvieh ist diesem Thiere gram und geht erboßt auf es los, wodurch auch der Herr in Gefahr kommen kann.“ Nächste Station war der Zugang zum Schmugglerweg. Dort mussten auch die Teilnehmer der Sagenwanderung ihren Teil zum Abend beitragen. Jeweils 19 Teilnehmer bekamen eine Zeile des Gedichtes „Der Arber“von Rudolf Stuiber zugeteilt und gaben dann abwechseln das Gedicht zum besten. Der Schmugglerweg war dann auch willkommene Gelegenheit, das Thema Schmuggler und Schmugglergschichten aufzugreifen. Ein leibhaftiger „Schwiazer“ auf der Flucht vor den „Grenzern“ begegnete der Gruppe dann auf dem Schmugglerweg, hoch über dem Kleinen Arbersee. Da ihn die Wanderer vor seinen Verfolgern versteckten, teilte er seinen Blutwurz und ein „Spezial- Arberkracherl“mit ihnen und erzählte ihnen die wahre Geschichte vom „Fischer am Arbersee“. Die anschließende Märchenwiese war Schauplatz für das herzerweichende Märchen von der „Nixe im Arbersee“, das einen tragischen Ausgang nahm. In der Bodenmaiser Mulde wurde dann das Thema „Druden“ aufgegriffen. Frauen, die um Mitternacht Menschen ausuchen und sich Ihnen auf die Brust setzen und sie „drucken“. Auf dem Weg zum Gipfel begegnete den Teilnehmern die Alte vom Arber, die Männern von Liebeskummer befreit. Zum Abschluss stimmten die Wanderer am Gipfel des Arbers noch das Arberlied „ Wenn hoch i drob´n am Arber steh“ an und beendeten damit stimmungsvoll bei sternenklarem Himmel die Sagenwanderung.
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Sagenwanderung auf den Großen Arber
Naturpark-Exkursion Rund um den Großen Arbersee
Große vogel- und naturkundliche Arberwanderung
Am vergangenen Sonntag (11.06.06) fand eine vogel- und naturkundliche Exkursion rund um den Großen Arbersee und in die Arberseewand statt. In Zusammenarbeit der beiden Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald und des LBVs wurde Fritz Reiter, ein Experte für die heimische Fauna, als Referent eingeladen. Zusammen mit ihm und dem Gebietsbetreuer der Arberregion, Arnold Multerer, wurde die 40köpfige Teilnehmergruppe in die Welt der Arbervegetation und -fauna entführt.
Am Großen Arbersee konnten die Teilnehmer bereits die ersten Seebewohner, wie den Zwergtaucher und die Reiherente unter Beobachtung nehmen. Außerdem erfuhren sie die Entstehungsgeschichte des Arbersees, der in der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren seinen Ursprung fand. Eine weitere Besonderheit der beiden Arberseen sind die schwimmenden Inseln, die Ende des 19. Jahrhunderts durch Menschenhand entstanden. Infolge der Anstauung des Seewassers zur besseren Nutzung für die Holztrift, lösten sich Moorfilze vom Randbereich des Sees und blieben bis heute als „schwimmende Inseln“ erhalten. Beim Einstieg in die Arberseewand wurde den Teilnehmern die Wichtigkeit von ausreichend Totholz in den Wäldern bewusst. Nur in totholzreichen Waldbeständen können z.B. verschiedene Spechtarten ihre Nahrungsgrundlage sichern und einen optimalen Höhlenplatz für die Aufzucht der Jungvögel vorfinden. Der urwaldähnliche Baumbestand in der Arberseewand ist hierfür optimal geeignet. So kann mit etwas Glück der Weißrückenspecht, der Dreizehenspecht oder der Buntspecht angetroffen werde. Wem das Glück versagt bleibt diese Spechte bei ihrem Tagesgeschäft anzutreffen, der wird aber trotzdem genügend Specht-Fraßspuren an abgestorbenen Bäumen zu sehen bekommen.
Beeindruckend ist aber nicht nur die Vogelwelt in der bis zu 400 Meter steil aufragenden Felswand, sondern auch die weitgehend natürliche Vegetation. Baumriesen mit einem Alter von über 500 Jahren sind hierbei keine Seltenheit. Ebenso die farnbewachsenen Hänge und die moosbedeckten Felswände übten ihren Reiz auf die Exkursionsgruppe aus.
Zum Erstaunen vieler Teilnehmer wurden auch noch zwei Schneebretter in der Felswand überquert, die aufgrund der Höhenlage und des kleinklimatischen Klimas der Arberseewand auch noch den Monat Juni überdauern werden.
Während der Wanderung erläuterte Reiter immer wieder die zu hörenden Vogelstimmen, wie der Tannenmeise, des Buchfinken, des Wintergoldhähnchens, des Rotkehlchens oder der Gebirgsstelze.
Am Großen Arbersee konnten die Teilnehmer bereits die ersten Seebewohner, wie den Zwergtaucher und die Reiherente unter Beobachtung nehmen. Außerdem erfuhren sie die Entstehungsgeschichte des Arbersees, der in der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren seinen Ursprung fand. Eine weitere Besonderheit der beiden Arberseen sind die schwimmenden Inseln, die Ende des 19. Jahrhunderts durch Menschenhand entstanden. Infolge der Anstauung des Seewassers zur besseren Nutzung für die Holztrift, lösten sich Moorfilze vom Randbereich des Sees und blieben bis heute als „schwimmende Inseln“ erhalten. Beim Einstieg in die Arberseewand wurde den Teilnehmern die Wichtigkeit von ausreichend Totholz in den Wäldern bewusst. Nur in totholzreichen Waldbeständen können z.B. verschiedene Spechtarten ihre Nahrungsgrundlage sichern und einen optimalen Höhlenplatz für die Aufzucht der Jungvögel vorfinden. Der urwaldähnliche Baumbestand in der Arberseewand ist hierfür optimal geeignet. So kann mit etwas Glück der Weißrückenspecht, der Dreizehenspecht oder der Buntspecht angetroffen werde. Wem das Glück versagt bleibt diese Spechte bei ihrem Tagesgeschäft anzutreffen, der wird aber trotzdem genügend Specht-Fraßspuren an abgestorbenen Bäumen zu sehen bekommen.
Beeindruckend ist aber nicht nur die Vogelwelt in der bis zu 400 Meter steil aufragenden Felswand, sondern auch die weitgehend natürliche Vegetation. Baumriesen mit einem Alter von über 500 Jahren sind hierbei keine Seltenheit. Ebenso die farnbewachsenen Hänge und die moosbedeckten Felswände übten ihren Reiz auf die Exkursionsgruppe aus.
Zum Erstaunen vieler Teilnehmer wurden auch noch zwei Schneebretter in der Felswand überquert, die aufgrund der Höhenlage und des kleinklimatischen Klimas der Arberseewand auch noch den Monat Juni überdauern werden.
Während der Wanderung erläuterte Reiter immer wieder die zu hörenden Vogelstimmen, wie der Tannenmeise, des Buchfinken, des Wintergoldhähnchens, des Rotkehlchens oder der Gebirgsstelze.
Eröffnung Schauimkerstand am Großen Pfahl
Das Quarzriff „Großer Pfahl“ bei Viechtach ist um eine Attraktion reicher geworden. Im neu eröffneten Schauimkerstand am Pfahl-Steig kann man Bienen und Imkern bei ihrer Arbeit zu sehen. Die Stadt Viechtach und der Naturpark Bayerischer Wald e.V. haben gemeinsam diesen Informationsstand für Wild- und Honigbienen und Imkerei gebaut. Dabei wurden auch Wege, Sitzplätze und Trockenmauern neu angelegt. Die Kosten von insgesamt ca. 15.200,- € werden von der Stadt Viechtach sowie aus Naturpark-Födermitteln der EU jeweils zur Hälfte getragen. Die neu gebaute Einrichtung dient der Naturinformation und Umweltbildung. Sie liegt landschaftlich reizvoll inmitten einer weiträumigen Streuobstwiese am Pfahl-Steig zwischen Quarzriff und dem geplanten Industriedenkmal Sporerquetsch.
Der Imkerverein Viechtach betreut den Schaubienenstand und bietet regelmäßig Führungen für Einheimische und Urlauber an. Dabei können sich auch Gruppen und Schulklassen über das Leben eines Bienenvolkes, deren Rolle in der Natur und ihre Bedeutung für den Menschen informieren. Die sprichwörtlich fleißigen Bienen sammeln nicht nur Honig, sondern bestäuben dabei auch die Blüten und sind daher von entscheidender Bedeutung z.B. für den Obstanbau. Bienen leben in einem klar organisierten Insektenstaat, der von einer Bienenkönigin geleitet wird.
50 Jahre Naturparke in Deutschland
Vor genau 50 Jahren, am 06. Juni 1956, wurde die Naturparke-Idee in Deutschland geboren. Der Hamburger Großkaufmann und Mäzen Dr. Alfred Toepfer stellte an diesem Tag in der Universität Bonn sein Programm für 25 Naturparke vor. Heute nehmen 95 Naturparke ein Viertel der Fläche der Bundesrepublik ein. Die Naturparkregionen verbinden den Schutz und die Nutzung von Natur und Landschaft und bieten den Menschen ideale Erholungsmöglichkeiten in der Natur vor der Haustür. Zu ihren Zielen gehört auch die Förderung von nachhaltigem Tourismus und umweltschonender Landnutzung.
Aus Anlass dieses Jubiläums haben der Verband Deutscher Naturparke (VDN) und EUROPARC Deutschland das Jahr 2006 zum „Jahr der Naturparke“ erklärt. Es steht unter dem Motto „Natürlich Naturparke“. Die gemeinsame Kampagne der 95 Naturparke in Deutschland steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Gefördert wird das Jahr der Naturparke durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
„Das Naturparke-Programm vor 50 Jahren war der entscheidende Schritt für die Entwicklung der Naturparke in Deutschland“, erklärt Dr. Herbert Günther, Präsident des VDN.
Bis Ende 1964 waren in Deutschland 25 Naturparke entstanden. Vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war die Zahl der Naturparke mit 64 viele Jahre konstant. Die Wiedervereinigung brachte neue Impulse für die Naturparkbewegung. Die Naturparke in den neuen Bundesländern hatten im Vergleich zu der Mehrzahl der bereits bestehenden westdeutschen Naturparke ein breiteres Aufgabenspektrum, zu dem neben Naturschutzaufgaben auch die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum gehörte.
Zum Jubiläumsjahr hat der VDN in Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland 2006 die „Qualitätsoffensive Naturparke“ gestartet, in der vor kurzem die ersten 13 Naturparke als Qualitäts-Naturparke ausgezeichnet worden sind. Ende 2005 ist eine weitere entscheidende Weichenstellung erfolgt: Seitdem präsentieren sich die 95 Naturparke gemeinsam mit den 14 Nationalparken und 14 Biosphärenreservaten unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften.
Aus Anlass dieses Jubiläums haben der Verband Deutscher Naturparke (VDN) und EUROPARC Deutschland das Jahr 2006 zum „Jahr der Naturparke“ erklärt. Es steht unter dem Motto „Natürlich Naturparke“. Die gemeinsame Kampagne der 95 Naturparke in Deutschland steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler. Gefördert wird das Jahr der Naturparke durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
„Das Naturparke-Programm vor 50 Jahren war der entscheidende Schritt für die Entwicklung der Naturparke in Deutschland“, erklärt Dr. Herbert Günther, Präsident des VDN.
Bis Ende 1964 waren in Deutschland 25 Naturparke entstanden. Vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war die Zahl der Naturparke mit 64 viele Jahre konstant. Die Wiedervereinigung brachte neue Impulse für die Naturparkbewegung. Die Naturparke in den neuen Bundesländern hatten im Vergleich zu der Mehrzahl der bereits bestehenden westdeutschen Naturparke ein breiteres Aufgabenspektrum, zu dem neben Naturschutzaufgaben auch die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum gehörte.
Zum Jubiläumsjahr hat der VDN in Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland 2006 die „Qualitätsoffensive Naturparke“ gestartet, in der vor kurzem die ersten 13 Naturparke als Qualitäts-Naturparke ausgezeichnet worden sind. Ende 2005 ist eine weitere entscheidende Weichenstellung erfolgt: Seitdem präsentieren sich die 95 Naturparke gemeinsam mit den 14 Nationalparken und 14 Biosphärenreservaten unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften.
50 Jahre Naturparke in Deutschland – ein Rückblick
Der entscheidende Wegbereiter der deutschen Naturparke war der Hamburger Großkaufmann Dr. Alfred Toepfer. Er übernahm im Januar 1954 den Vorsitz des Verein Naturschutzpark (VNP). Auf der Jahresversammlung des VNP am 6. Juni 1956 in der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn hat er in seinem Vortrag „Naturschutzparke - eine Forderung unserer Zeit“ ein Programm von mindestens fünfundzwanzig Naturparken als Vorschlag des Vereins vorgestellt.
Weiträumige nach den Bestimmungen des Reichsnaturschutzgesetzes als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete ausgewiesene lärmgeschützte Bereiche sollten geschaffen werden. Das bedeutsame Moment der Toepferschen Konzeption war die absolute Gleichrangigkeit von Natur- und Landschaftsschutz mit der sozialen Erholungsfunktion einer Landschaft. In der harmonisierten Verbindung beider Notwendigkeiten sah er Aufgabe und Ziel der Naturparke.
1957 veröffentlichte der VNP einen Beitrag mit dem Titel „Vorgeschlagene Naturparke in der Bundesrepublik Deutschland“. Im Vorwort wurde das soziale Moment der Erholung und Entspannung in natürlicher Umgebung vorangestellt. Dabei ging man von der zunehmenden Bevölkerungsverdichtung, der naturfernen Lebensart, der intensiven oder einseitigen Arbeitsweise, der erwarteten Arbeitszeitverkürzung und größeren Beweglichkeit der Menschen aus. Gleichzeitig wurde aber auch uneingeschränkt das dringende Gebot nach Natur- und Landschaftsschutz erhoben und diesen Schutz den Ländern unter Hinweis auf deren Zuständigkeit in Erinnerung gerufen.
Hier wurde nun zum ersten Mal durchgehend in der Arbeit einer Bundesanstalt der Begriff „Naturpark“ an Stelle der bisherigen Bezeichnung Naturschutzpark verwendet.
Entscheidend für die weitere Entwicklung der Naturparke waren die Durchsetzung von Bundeszuschüssen und die Herausgabe von Richtlinien, nach denen das Geld als Initialzündung über die Länder an die Träger der Naturparke gegeben wurde.
Besonders bedeutsam war der Auftrag an das Institut für Raumforschung in Bad Godesberg, ein „Gutachten über geeignete Landschaften für die Einrichtung von Naturparken vom Standpunkt der Raumordnung“ abzugeben.
Nach der Bonner Tagung vom Sommer 1956 konnte Alfred Toepfer sehr viel Zustimmung verzeichnen. In mehreren vorgesehenen Landschaften nahmen Regierungspräsidenten, Landräte, Oberkreisdirektoren und Bürgermeister die Bildung von vorbereitenden Ausschüssen in die Hand und begannen mit den rechtlichen Vorarbeiten für Landschaftsschutzverordnungen sowie der Konzipierung von Organisationsmodellen für die zukünftigen Träger.
In jedem Fall musste die Zustimmung der zuständigen Landesregierung herbeigeführt werden. Insbesondere die Länder galt es zu überzeugen, dass auch sie die entstehenden Naturparke auf Dauer finanziell unterstützen müssen.
Die von Dr. Toepfer gegebenen finanziellen Hilfen zur Förderung der Naturparke, wie etwa die Kostenübernahme für Einrichtungspläne und die missionarische Arbeit des späteren ersten Leiters des Referates Neuparke beim VNP, Oberlandforstmeister a. D. Egon Selchow, zeitigten bald beachtliche Erfolge.
Dem Naturpark Hoher Vogelsberg, 1957 zuerst noch als „Naturschutzpark“ ausgewiesen, folgten 1958 die Südeifel, hier zugleich mit dem Ziel des ersten europäischen, nämlich des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks und der Pfälzerwald. Im nächsten halben Jahrzehnt bis Ende 1964 waren in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Baden-Württemberg, 25 neue Naturparke entstanden. Damit waren Zeichen gesetzt, die das zunehmende Interesse der Presse und des Rundfunks, sowie die lebhafte Zustimmung der Besucher fanden. Zu dieser Entwicklung hatte der Umstand entscheidend beigetragen, dass sich neben dem Bund die Länder und vor allem Kreise und Gemeinden bereit fanden, eigene Gelder einzusetzen, um sie der jeweiligen Naturpark-Trägerorganisation für deren Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. In dieser Zeit deckte der Bundeszuschuss etwa ein Drittel der Kosten; Länder, Kreise und Gemeinden brachten bereits zwei Drittel auf.
Am 10. Oktober 1963 fand in Irrel in der Südeifel die Gründung des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) statt. Dr. Alfred Toepfer wurde zum ersten Verbandspräsidenten gewählt. Auf Grund des stetigen Absinkens der in unterschiedlicher Höhe gezahlten Bundeszuschüsse für die Naturparke waren die lokalen Stellen immer stärker gezwungen, sich finanziell zu engagieren. Nach Verabschiedung des Bundesnaturschutzgesetzes 1976 entfielen die Bundeszuschüsse ganz, da der Bund jetzt nur noch die Rahmengesetzgebungskompetenz für Naturschutz, Landschaftspflege und Wasserhaushalt hatte.
Mit dem 1976 in Kraft getretenen Bundesnaturschutzgesetz verfügten die Naturparke erstmalig über eine gesetzliche Grundlage, die Schutzgegenstand und Schutzzweck verbindlich vorgab. Danach waren Naturparke einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die großräumig sind, überwiegend aus Landschafts- oder Naturschutzgebieten bestehen und sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen.
Vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war die Zahl der Naturparke mit 64 viele Jahre konstant. Die Wiedervereinigung stellte auch den Verband Deutscher Naturparke vor neue Herausforderungen und brachte neue Impulse für die Naturparkbewegung.
Kurz zuvor war es einer Gruppe um Prof. Dr. Michael Succow mit dem Nationalparkprogramm der ehemaligen DDR gelungen, ein System von Großschutzgebieten (Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke) zu entwickeln. 14 Gebiete wurden in der Folge in den Einigungsvertrag BRD-DDR übernommen. Hierzu zählten die Naturparke Schaalsee (heute Biosphärenreservat), Drömling und Märkische Schweiz. Weitere Naturparke wurden einstweilen sichergestellt, und die neu gebildeten Länder wurden beauftragt, weiterführende Schritte zu unternehmen. Es folgten zahlreiche Neugründungen von Naturparken.
Gleich nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 traten Persönlichkeiten und Organisationen aus den neuen Bundesländern an den VDN mit der Bitte heran, ihnen Hilfestellung beim Aufbau und der Ausweisung dieser neuen Naturparke zu geben. Sie nahmen bereits 1990 an der Frühjahrstagung des VDN in Bad Hönningen teil.
Die Naturparke in den neuen Bundesländern hatten im Vergleich zu der Mehrzahl der bereits bestehenden westdeutschen Naturparke ein breiteres Aufgabenspektrum. Ziele wie wirtschaftliche Entwicklung, Regionalvermarktung und Umweltbildung wurden nach der Vereinigung verstärkt in die Rechtsgrundlagen der Naturparke aufgenommen. Während bei den westdeutschen Naturparken die Trägerschaften überwiegend bei Vereinen oder kommunalen Zweckverbänden liegt, sind zahlreiche Naturparke der neuen Bundesländer als Landesbehörden organisiert.
Naturparke haben in den neuen Bundesländern von Beginn an die Chance geboten, einen ökologisch nachhaltigen Tourismus und eine umweltgerechte landwirtschaftliche Nutzung zu unterstützen und so die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern.
Die Forderung nach einer gleichwertigen Integration ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele innerhalb einer nachhaltigen Gesamtentwicklung gewann mit der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro an Bedeutung. Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung fand auch Eingang in die Diskussion der Entwicklungsziele sowie in die praktische Arbeit vieler Naturparke. 1995 und darauf folgend 2001 wurden die „Aufgaben und Ziele der deutschen Naturparke“, die 1984 erstmalig durch den VDN entwickelt worden waren, grundlegend überarbeitet. Hiermit fand eine wesentliche Erweiterung des Naturpark-Handlungsspektrums über die Bereiche Naturschutz, Erholung und Tourismus hinaus statt. Der VDN erklärte die Entwicklung der Naturparke zu lebendigen Vorbildlandschaften zum Leitbild seiner Arbeit. Das Ziel, Schutz und Nutzung der Kulturlandschaften gleichermaßen anzustreben, gewann unter dem Motto „Schutz durch Nutzung“ an Bedeutung. Die regionale Vermarktung land- und forstwirtschaftlicher Produkte sowie eine kooperative Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen wurden zu exemplarischen Aufgabenfeldern regionaler Entwicklung in Naturparken. Dabei wurden auch europaweite und nationale Entwicklungen berücksichtigt, die dazu führten, zusätzlich die besondere Eignung der Naturparke für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu betonen.
Die Bedeutung der Naturparke als Instrument zur Umsetzung einer integrierten Entwicklung des ländlichen Raums in Europa wurde 1997 auch durch den Ausschuss der Regionen auf europäischer Ebene betont (Committee of the Regions 1997).
Dem Wandel der Aufgaben und Ziele deutscher Naturparke wurde 2002 auch in der vom Bundestag beschlossenen Neuregelung des Bundesnaturschutzgesetzes Rechnung getragen.
Danach eignen sich Naturparke wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung und in ihnen wird ein nachhaltiger Tourismus angestrebt. Sie dienen der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt. Zu diesem Zweck wird eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt. Darüber hinaus sind Naturparke besonders dazu geeignet, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern. Damit sind wesentliche Leitlinien für die Fortentwicklung der Naturparke geschaffen worden.
Der positiven quantitativen Entwicklung von Naturparken in Deutschland auf mittlerweile 95 Naturparke hat der VDN in Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland 2005 eine qualitative Entwicklung zur Seite gestellt, indem die Qualitätsoffensive Naturparke in enger Absprache mit den Naturparken entwickelt wurde. Die Qualitätsoffensive Naturparke ist ein Instrument zur Selbsteinschätzung und zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität der Arbeit und Angebote in den Naturparken, um so auch die Position der Naturparke in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.
Mit der Dachmarke Nationale Naturlandschaften ist im Jahre 2005 eine weitere entscheidenden Weichenstellung für die Großschutzgebiete in Deutschland gestellt worden. Seitdem werben die Naturparke gemeinsam mit den Nationalparken und Biosphärenreservaten unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften für die Großschutzgebiete in Deutschland. Die Dachmarke bietet die herausragende Chance, dass die Großschutzgebiete in der Öffentlichkeit deutlich stärker wahrgenommen werden als bisher und einen höheren Stellenwert in der öffentlichen Meinung erhalten. Damit verbunden ist die Chance, durch neue Partnerschaften und neue Finanzierungsmöglichkeiten künftig besser in der Lage zu sein, die genannten Aufgaben leisten und Entwicklungen initiieren zu können.
Die heute 95 Naturparke nehmen ein Viertel der Fläche der Bundesrepublik Deutschland ein. Sie haben aufgrund ihrer zentralen Aufgabe, den Schutz und die Nutzung der Kulturlandschaften zu verbinden, im Laufe ihrer Geschichte stark an Bedeutung gewonnen. Auch für die Zukunft werden sie eine entscheidende Rolle beim Schutz der Natur, der landschaftsbezogenen Erholung, der Bewahrung der deutschen Kulturlandschaften, der Umweltbildung sowie der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums in Deutschland spielen.
Weiträumige nach den Bestimmungen des Reichsnaturschutzgesetzes als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete ausgewiesene lärmgeschützte Bereiche sollten geschaffen werden. Das bedeutsame Moment der Toepferschen Konzeption war die absolute Gleichrangigkeit von Natur- und Landschaftsschutz mit der sozialen Erholungsfunktion einer Landschaft. In der harmonisierten Verbindung beider Notwendigkeiten sah er Aufgabe und Ziel der Naturparke.
1957 veröffentlichte der VNP einen Beitrag mit dem Titel „Vorgeschlagene Naturparke in der Bundesrepublik Deutschland“. Im Vorwort wurde das soziale Moment der Erholung und Entspannung in natürlicher Umgebung vorangestellt. Dabei ging man von der zunehmenden Bevölkerungsverdichtung, der naturfernen Lebensart, der intensiven oder einseitigen Arbeitsweise, der erwarteten Arbeitszeitverkürzung und größeren Beweglichkeit der Menschen aus. Gleichzeitig wurde aber auch uneingeschränkt das dringende Gebot nach Natur- und Landschaftsschutz erhoben und diesen Schutz den Ländern unter Hinweis auf deren Zuständigkeit in Erinnerung gerufen.
Hier wurde nun zum ersten Mal durchgehend in der Arbeit einer Bundesanstalt der Begriff „Naturpark“ an Stelle der bisherigen Bezeichnung Naturschutzpark verwendet.
Entscheidend für die weitere Entwicklung der Naturparke waren die Durchsetzung von Bundeszuschüssen und die Herausgabe von Richtlinien, nach denen das Geld als Initialzündung über die Länder an die Träger der Naturparke gegeben wurde.
Besonders bedeutsam war der Auftrag an das Institut für Raumforschung in Bad Godesberg, ein „Gutachten über geeignete Landschaften für die Einrichtung von Naturparken vom Standpunkt der Raumordnung“ abzugeben.
Nach der Bonner Tagung vom Sommer 1956 konnte Alfred Toepfer sehr viel Zustimmung verzeichnen. In mehreren vorgesehenen Landschaften nahmen Regierungspräsidenten, Landräte, Oberkreisdirektoren und Bürgermeister die Bildung von vorbereitenden Ausschüssen in die Hand und begannen mit den rechtlichen Vorarbeiten für Landschaftsschutzverordnungen sowie der Konzipierung von Organisationsmodellen für die zukünftigen Träger.
In jedem Fall musste die Zustimmung der zuständigen Landesregierung herbeigeführt werden. Insbesondere die Länder galt es zu überzeugen, dass auch sie die entstehenden Naturparke auf Dauer finanziell unterstützen müssen.
Die von Dr. Toepfer gegebenen finanziellen Hilfen zur Förderung der Naturparke, wie etwa die Kostenübernahme für Einrichtungspläne und die missionarische Arbeit des späteren ersten Leiters des Referates Neuparke beim VNP, Oberlandforstmeister a. D. Egon Selchow, zeitigten bald beachtliche Erfolge.
Dem Naturpark Hoher Vogelsberg, 1957 zuerst noch als „Naturschutzpark“ ausgewiesen, folgten 1958 die Südeifel, hier zugleich mit dem Ziel des ersten europäischen, nämlich des Deutsch-Luxemburgischen Naturparks und der Pfälzerwald. Im nächsten halben Jahrzehnt bis Ende 1964 waren in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Baden-Württemberg, 25 neue Naturparke entstanden. Damit waren Zeichen gesetzt, die das zunehmende Interesse der Presse und des Rundfunks, sowie die lebhafte Zustimmung der Besucher fanden. Zu dieser Entwicklung hatte der Umstand entscheidend beigetragen, dass sich neben dem Bund die Länder und vor allem Kreise und Gemeinden bereit fanden, eigene Gelder einzusetzen, um sie der jeweiligen Naturpark-Trägerorganisation für deren Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. In dieser Zeit deckte der Bundeszuschuss etwa ein Drittel der Kosten; Länder, Kreise und Gemeinden brachten bereits zwei Drittel auf.
Am 10. Oktober 1963 fand in Irrel in der Südeifel die Gründung des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN) statt. Dr. Alfred Toepfer wurde zum ersten Verbandspräsidenten gewählt. Auf Grund des stetigen Absinkens der in unterschiedlicher Höhe gezahlten Bundeszuschüsse für die Naturparke waren die lokalen Stellen immer stärker gezwungen, sich finanziell zu engagieren. Nach Verabschiedung des Bundesnaturschutzgesetzes 1976 entfielen die Bundeszuschüsse ganz, da der Bund jetzt nur noch die Rahmengesetzgebungskompetenz für Naturschutz, Landschaftspflege und Wasserhaushalt hatte.
Mit dem 1976 in Kraft getretenen Bundesnaturschutzgesetz verfügten die Naturparke erstmalig über eine gesetzliche Grundlage, die Schutzgegenstand und Schutzzweck verbindlich vorgab. Danach waren Naturparke einheitlich zu entwickelnde und zu pflegende Gebiete, die großräumig sind, überwiegend aus Landschafts- oder Naturschutzgebieten bestehen und sich wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen für die Erholung besonders eignen.
Vor der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 war die Zahl der Naturparke mit 64 viele Jahre konstant. Die Wiedervereinigung stellte auch den Verband Deutscher Naturparke vor neue Herausforderungen und brachte neue Impulse für die Naturparkbewegung.
Kurz zuvor war es einer Gruppe um Prof. Dr. Michael Succow mit dem Nationalparkprogramm der ehemaligen DDR gelungen, ein System von Großschutzgebieten (Nationalparke, Biosphärenreservate, Naturparke) zu entwickeln. 14 Gebiete wurden in der Folge in den Einigungsvertrag BRD-DDR übernommen. Hierzu zählten die Naturparke Schaalsee (heute Biosphärenreservat), Drömling und Märkische Schweiz. Weitere Naturparke wurden einstweilen sichergestellt, und die neu gebildeten Länder wurden beauftragt, weiterführende Schritte zu unternehmen. Es folgten zahlreiche Neugründungen von Naturparken.
Gleich nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 traten Persönlichkeiten und Organisationen aus den neuen Bundesländern an den VDN mit der Bitte heran, ihnen Hilfestellung beim Aufbau und der Ausweisung dieser neuen Naturparke zu geben. Sie nahmen bereits 1990 an der Frühjahrstagung des VDN in Bad Hönningen teil.
Die Naturparke in den neuen Bundesländern hatten im Vergleich zu der Mehrzahl der bereits bestehenden westdeutschen Naturparke ein breiteres Aufgabenspektrum. Ziele wie wirtschaftliche Entwicklung, Regionalvermarktung und Umweltbildung wurden nach der Vereinigung verstärkt in die Rechtsgrundlagen der Naturparke aufgenommen. Während bei den westdeutschen Naturparken die Trägerschaften überwiegend bei Vereinen oder kommunalen Zweckverbänden liegt, sind zahlreiche Naturparke der neuen Bundesländer als Landesbehörden organisiert.
Naturparke haben in den neuen Bundesländern von Beginn an die Chance geboten, einen ökologisch nachhaltigen Tourismus und eine umweltgerechte landwirtschaftliche Nutzung zu unterstützen und so die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern.
Die Forderung nach einer gleichwertigen Integration ökologischer, ökonomischer und sozialer Ziele innerhalb einer nachhaltigen Gesamtentwicklung gewann mit der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro an Bedeutung. Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung fand auch Eingang in die Diskussion der Entwicklungsziele sowie in die praktische Arbeit vieler Naturparke. 1995 und darauf folgend 2001 wurden die „Aufgaben und Ziele der deutschen Naturparke“, die 1984 erstmalig durch den VDN entwickelt worden waren, grundlegend überarbeitet. Hiermit fand eine wesentliche Erweiterung des Naturpark-Handlungsspektrums über die Bereiche Naturschutz, Erholung und Tourismus hinaus statt. Der VDN erklärte die Entwicklung der Naturparke zu lebendigen Vorbildlandschaften zum Leitbild seiner Arbeit. Das Ziel, Schutz und Nutzung der Kulturlandschaften gleichermaßen anzustreben, gewann unter dem Motto „Schutz durch Nutzung“ an Bedeutung. Die regionale Vermarktung land- und forstwirtschaftlicher Produkte sowie eine kooperative Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen wurden zu exemplarischen Aufgabenfeldern regionaler Entwicklung in Naturparken. Dabei wurden auch europaweite und nationale Entwicklungen berücksichtigt, die dazu führten, zusätzlich die besondere Eignung der Naturparke für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu betonen.
Die Bedeutung der Naturparke als Instrument zur Umsetzung einer integrierten Entwicklung des ländlichen Raums in Europa wurde 1997 auch durch den Ausschuss der Regionen auf europäischer Ebene betont (Committee of the Regions 1997).
Dem Wandel der Aufgaben und Ziele deutscher Naturparke wurde 2002 auch in der vom Bundestag beschlossenen Neuregelung des Bundesnaturschutzgesetzes Rechnung getragen.
Danach eignen sich Naturparke wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung und in ihnen wird ein nachhaltiger Tourismus angestrebt. Sie dienen der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung einer durch vielfältige Nutzung geprägten Landschaft und ihrer Arten- und Biotopvielfalt. Zu diesem Zweck wird eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt. Darüber hinaus sind Naturparke besonders dazu geeignet, eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern. Damit sind wesentliche Leitlinien für die Fortentwicklung der Naturparke geschaffen worden.
Der positiven quantitativen Entwicklung von Naturparken in Deutschland auf mittlerweile 95 Naturparke hat der VDN in Zusammenarbeit mit EUROPARC Deutschland 2005 eine qualitative Entwicklung zur Seite gestellt, indem die Qualitätsoffensive Naturparke in enger Absprache mit den Naturparken entwickelt wurde. Die Qualitätsoffensive Naturparke ist ein Instrument zur Selbsteinschätzung und zur kontinuierlichen Verbesserung der Qualität der Arbeit und Angebote in den Naturparken, um so auch die Position der Naturparke in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.
Mit der Dachmarke Nationale Naturlandschaften ist im Jahre 2005 eine weitere entscheidenden Weichenstellung für die Großschutzgebiete in Deutschland gestellt worden. Seitdem werben die Naturparke gemeinsam mit den Nationalparken und Biosphärenreservaten unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften für die Großschutzgebiete in Deutschland. Die Dachmarke bietet die herausragende Chance, dass die Großschutzgebiete in der Öffentlichkeit deutlich stärker wahrgenommen werden als bisher und einen höheren Stellenwert in der öffentlichen Meinung erhalten. Damit verbunden ist die Chance, durch neue Partnerschaften und neue Finanzierungsmöglichkeiten künftig besser in der Lage zu sein, die genannten Aufgaben leisten und Entwicklungen initiieren zu können.
Die heute 95 Naturparke nehmen ein Viertel der Fläche der Bundesrepublik Deutschland ein. Sie haben aufgrund ihrer zentralen Aufgabe, den Schutz und die Nutzung der Kulturlandschaften zu verbinden, im Laufe ihrer Geschichte stark an Bedeutung gewonnen. Auch für die Zukunft werden sie eine entscheidende Rolle beim Schutz der Natur, der landschaftsbezogenen Erholung, der Bewahrung der deutschen Kulturlandschaften, der Umweltbildung sowie der nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums in Deutschland spielen.
Weiterlesen … 50 Jahre Naturparke in Deutschland – ein Rückblick