Aktuelle Meldungen
10 Jahre Luchsprojekt im Bayerischen Wald
Naturpark Bayerischer Wald e.V. zieht Bilanz
Der Luchs ist zurück in den Bayerisch-Böhmischen Waldgebieten. Zwischen Passau und Bayreuth leben 20-30 erwachsene Tiere. Schon seit Ende der achtziger Jahre sind vereinzelt Luchse von Tschechien nach Bayern eingewandert. Inzwischen gibt es flächendeckend Hinweise darauf, dass der Luchs im Fichtelgebirge, im Oberpfälzer und Bayerischen Wald neuen Lebensraum gefunden hat. Dies ist ein Ergebnis des Luchsprojekts des Naturparks Bayerischer Wald e.V.. Seit 10 Jahren werden hier systematisch Daten zur Verbreitung dieser Tierart im ostbayerischen Raum erhoben.
Doch die Rückkehr des Luchses sehen nicht alle mit Wohlwollen. Nutztierhalter fürchten um ihre Schafe und manche Jäger begreifen den Luchs als Konkurrenten um das Rehwild. Denn Rehe sind die Hauptbeute der etwa schäferhundgroßen Katzenart. „Dass da Konflikte nicht ausbleiben, ist klar.“ meint Manfred Wölfl, der das Projekt seit Beginn an leitet. Deshalb nahm er die Sorgen und Nöte der Betroffenen ernst und stieß 1997 die Einrichtung eines so genannten Luchsfonds an.
Landesjagdverband, Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz stellten zusammen mit dem Naturpark eine Summe von ca. 6.000 Euro zur Verfügung. Daraus werden Schäden an Nutztieren, die nachweislich vom Luchs verursacht wurden, ausgeglichen. Ein Konfliktmanagement, das funktioniert. Etwa ein Viertel der gemeldeten Todesfälle bei Nutztieren sind tatsächlich auf den Luchs zurückzuführen. Für alle anderen Fälle sind Hund, Fuchs oder Krankheiten verantwortlich.
Nachzuweisen, wer jeweils der Verursacher ist, ist nicht ganz einfach. Deshalb hat Manfred Wölfl gemeinsam mit dem Jagdverband so genannte Luchsberater ausgebildet. Sie begutachten Risse an Nutz- oder Wildtieren und leiten bei Luchsverdacht weitere Schritte ein. Für vom Luchs gerissene Tiere (Reh, Hirsch, Muffelwild) zahlt der Bayerische Jagdverband eine Meldeprämie von 51 bzw. 102 Euro. „Wir verfolgen damit zwei Ziele“, sagt Eric Imm von der Wildland Stiftung, „ Wir möchten damit fördern, dass uns möglichst viele Risse gemeldet werden. So können wir uns ein besseres Bild von der Verbreitung des Luchses machen. Außerdem entschädigt die Meldeprämie den Jäger für das entgangene Wildbret, nicht aber für die entgangene Jagdgelegenheit. Schließlich ist das Reh für unsere Jäger ebenso wie für den Luchs die wichtigste Wildart.“
Neben dem Sammeln von Luchshinweisen durch ansässige Jäger und Artenschützer war auch die radiotelemetrische Forschung des Luchsprojekts ganz wesentlich daran beteiligt, Daten zu Lebensweise und Nahrungswahl zu gewinnen. Am 29. Dezember 2000 wurde zum ersten Mal in Deutschland einem Luchs ein Senderhalsband umgelegt. Bei Drachselsried im Zellertal ging die Luchsin Andra den Mitarbeitern des Luchsprojekts in die Falle. Seitdem wurden drei weitere Luchse gefangen und besendert: Beran, Chica und Don. Sie zeigten, welch enormen Raumbedarf ein einzelner Luchs hat. Im Schnitt sind das 100 Quadratkilometer, aber es können auch einmal 300 km2 sein, vor allem wenn man ein Luchsmännchen ist und Kontakt zu möglichst vielen Weibchen sucht. „Die Telemetrie ist kein Selbstzweck, sie unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort und viele Jäger staunen über so große Territorien“, erklärt Manfred Wölfl. „Viele können sich schwer vorstellen, dass ein Luchs in einer Nacht 20-30 km zurücklegen kann, und dass der Luchs, der heute hier und morgen dort ist, wirklich ein und derselbe Luchs ist.“ Im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald werden derzeit die Beziehungen von Luchs, Reh und Rotwild genauer untersucht, um der Diskussion weitere fachliche Grundlagen zu geben. Die oft geäußerte Befürchtung, dass Luchse in Massen auftreten, kann durch die radiotelemetrischen Ergebnisse entkräftet werden.
Dennoch gibt es nach wie vor Vorbehalte, die ernst genommen werden müssen. Das langfristige Überleben der Luchspopulation ist längst nicht gesichert“, weiß Sybille Wölfl, Mitarbeiterin des Luchsprojekts. „Es reichen wenige Ausfälle pro Jahr bei den erwachsenen Tieren, und die Population stirbt erneut aus, wie vor 150 Jahren.“
Ein wesentlicher Schwerpunkt der zukünftigen Arbeiten im Luchsprojekt des Naturparks Bayerischer Wald e.V. liegt deshalb darin, die Akzeptanz für diese Tierart zu fördern, die Interessensgruppen zu einem Miteinander zu bewegen, um einen Ausgleich aller Interessen – auch denen des Luchses – zu erreichen. Lesen Sie mehr zum Luchsprojekt unter Luchsprojekt.de
Doch die Rückkehr des Luchses sehen nicht alle mit Wohlwollen. Nutztierhalter fürchten um ihre Schafe und manche Jäger begreifen den Luchs als Konkurrenten um das Rehwild. Denn Rehe sind die Hauptbeute der etwa schäferhundgroßen Katzenart. „Dass da Konflikte nicht ausbleiben, ist klar.“ meint Manfred Wölfl, der das Projekt seit Beginn an leitet. Deshalb nahm er die Sorgen und Nöte der Betroffenen ernst und stieß 1997 die Einrichtung eines so genannten Luchsfonds an.
Landesjagdverband, Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz stellten zusammen mit dem Naturpark eine Summe von ca. 6.000 Euro zur Verfügung. Daraus werden Schäden an Nutztieren, die nachweislich vom Luchs verursacht wurden, ausgeglichen. Ein Konfliktmanagement, das funktioniert. Etwa ein Viertel der gemeldeten Todesfälle bei Nutztieren sind tatsächlich auf den Luchs zurückzuführen. Für alle anderen Fälle sind Hund, Fuchs oder Krankheiten verantwortlich.
Nachzuweisen, wer jeweils der Verursacher ist, ist nicht ganz einfach. Deshalb hat Manfred Wölfl gemeinsam mit dem Jagdverband so genannte Luchsberater ausgebildet. Sie begutachten Risse an Nutz- oder Wildtieren und leiten bei Luchsverdacht weitere Schritte ein. Für vom Luchs gerissene Tiere (Reh, Hirsch, Muffelwild) zahlt der Bayerische Jagdverband eine Meldeprämie von 51 bzw. 102 Euro. „Wir verfolgen damit zwei Ziele“, sagt Eric Imm von der Wildland Stiftung, „ Wir möchten damit fördern, dass uns möglichst viele Risse gemeldet werden. So können wir uns ein besseres Bild von der Verbreitung des Luchses machen. Außerdem entschädigt die Meldeprämie den Jäger für das entgangene Wildbret, nicht aber für die entgangene Jagdgelegenheit. Schließlich ist das Reh für unsere Jäger ebenso wie für den Luchs die wichtigste Wildart.“
Neben dem Sammeln von Luchshinweisen durch ansässige Jäger und Artenschützer war auch die radiotelemetrische Forschung des Luchsprojekts ganz wesentlich daran beteiligt, Daten zu Lebensweise und Nahrungswahl zu gewinnen. Am 29. Dezember 2000 wurde zum ersten Mal in Deutschland einem Luchs ein Senderhalsband umgelegt. Bei Drachselsried im Zellertal ging die Luchsin Andra den Mitarbeitern des Luchsprojekts in die Falle. Seitdem wurden drei weitere Luchse gefangen und besendert: Beran, Chica und Don. Sie zeigten, welch enormen Raumbedarf ein einzelner Luchs hat. Im Schnitt sind das 100 Quadratkilometer, aber es können auch einmal 300 km2 sein, vor allem wenn man ein Luchsmännchen ist und Kontakt zu möglichst vielen Weibchen sucht. „Die Telemetrie ist kein Selbstzweck, sie unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit vor Ort und viele Jäger staunen über so große Territorien“, erklärt Manfred Wölfl. „Viele können sich schwer vorstellen, dass ein Luchs in einer Nacht 20-30 km zurücklegen kann, und dass der Luchs, der heute hier und morgen dort ist, wirklich ein und derselbe Luchs ist.“ Im Gebiet des Nationalparks Bayerischer Wald werden derzeit die Beziehungen von Luchs, Reh und Rotwild genauer untersucht, um der Diskussion weitere fachliche Grundlagen zu geben. Die oft geäußerte Befürchtung, dass Luchse in Massen auftreten, kann durch die radiotelemetrischen Ergebnisse entkräftet werden.
Dennoch gibt es nach wie vor Vorbehalte, die ernst genommen werden müssen. Das langfristige Überleben der Luchspopulation ist längst nicht gesichert“, weiß Sybille Wölfl, Mitarbeiterin des Luchsprojekts. „Es reichen wenige Ausfälle pro Jahr bei den erwachsenen Tieren, und die Population stirbt erneut aus, wie vor 150 Jahren.“
Ein wesentlicher Schwerpunkt der zukünftigen Arbeiten im Luchsprojekt des Naturparks Bayerischer Wald e.V. liegt deshalb darin, die Akzeptanz für diese Tierart zu fördern, die Interessensgruppen zu einem Miteinander zu bewegen, um einen Ausgleich aller Interessen – auch denen des Luchses – zu erreichen. Lesen Sie mehr zum Luchsprojekt unter Luchsprojekt.de
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Naturpark Bayerischer Wald e.V. zieht Bilanz
Europa-Abgeordneter Manfred Weber zu Gast im Grenzbahnhof Eisenstein
Schlüsselprojekt Grenzbahnhof braucht Unterstützung
Es herrscht Aufbruchstimmung in Bayerisch Eisenstein. Bürgermeister Thomas Müller hatte den Europa-Abgeordneten Manfred Weber zu Besuch in seiner Gemeinde. Diese Gelegenheit nutzte man, um dem Europaparlamentarier in einem etwa eineinhalbstündigem Rundgang den Grenzbahnhof vorzustellen. Erster Bürgermeister und dritter Naturpark-Vorsitzender Thomas Müller begrüßte kurz in der Historischen Halle des Grenzbahnhofes. Anschließend informierten der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt und Hartwig Löfflmann über das bestehende Infozentrum Grenzbahnhof des Naturpark Bayerischer Wald e.V.. Ein Rundgang durch den nicht renovierten deutschen Bahnhofsteil unterstrich die Sanierungsbedürftigkeit des Gebäudes. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte dazu einen Konzeptentwurf ausgearbeitet und an Manfred Weber, MdEP, und Helmut Brunner, MdL, überreicht.
Nun besteht das Kunststück aller Verantwortlichen darin, möglichst viele Förderstellen mit in das Boot zu holen. In einem ersten Bauabschnitt sollen Agentur für Arbeit und VHS Regen, für die Herbert Unnasch an dem Termin teilnahm, im Rahmen eines Langzeitarbeitslosenprojektes für die Entrümpelung und Entkernung des Gebäudes sorgen. Der Grenzbahnhof soll auch in Sachen Bauökologie und Energiesparen in einem historischen Gebäude zu einem Modellprojekt werden.
Nun besteht das Kunststück aller Verantwortlichen darin, möglichst viele Förderstellen mit in das Boot zu holen. In einem ersten Bauabschnitt sollen Agentur für Arbeit und VHS Regen, für die Herbert Unnasch an dem Termin teilnahm, im Rahmen eines Langzeitarbeitslosenprojektes für die Entrümpelung und Entkernung des Gebäudes sorgen. Der Grenzbahnhof soll auch in Sachen Bauökologie und Energiesparen in einem historischen Gebäude zu einem Modellprojekt werden.
Dieselherstellung aus landwirtschaftlichen Produkten
Dr. Christian Koch von Fa. ALPHAKAT im Naturpark-Informationshaus
Der Erfinder der katalytischen drucklosen Verölung, Dr. Christian Koch von der Fa. ALPHAKAT aus Buttenheim, referierte im Naturpark-Informationshaus. Bildungsreferent Hartwig Löfflmann konnte zusammen mit dem Arbeitskreis Energie dazu gut 30 interessierte Teilnehmer begrüßen, die den Prozess der Dieselherstellung aus landwirtschaftlichen Produkten und Reststoffen näher erläutert haben wollten.
Dr. Koch schilderte zunächst die Bedingungen auf der Erde, die vor Jahrmillionen zur Bildung von Erdöl und anderen ähnlichen Substanzen geführt hatten. Koch selbst kommt aus der Wirtschaft, und ist seit über 35 Jahren in der Forschung tätig, zuletzt im intensiven Kontakt mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Dr. Koch bemühte sich, die komplizierten chemischen Vorgänge und die aufwändige Technik mit einfacher Sprache zu erläutern. Dabei geht es darum, den Prozess der Erdölentstehung innerhalb etwa 3 Minuten nachzuvollziehen. Seine Ausgangsmaterialien sind beispielsweise alle Arten von Pflanzen und Pflanzenresten, Holz, Schweröle, Teere, Hausmüll und Kläranlagenabfälle sowie Kunststoffe bis hin zum Elektronikschrott. Auf der Erde hat es etwa 300 Millionen Jahre gedauert, bis Diesel entstanden ist. Mit seiner „Katalytischen Verölung“ kann Koch bei Temperaturen unter 400° C, jedenfalls in einem Bereich, in dem keine Dioxine entstehen, in einem Zeitraum von etwa 3 Minuten diesen Prozess ablaufen lassen. Der entstehende Diesel hat eine wesentlich höhere Qualität als der herkömmliche Diesel. Damit fallen auch weniger Abgase an. Diesel hat die höchste Energiedichte und ist in dieser Beziehung jedem anderen Brennstoff überlegen. Für die Anlagenprozesse selbst werden etwa 10 % des erzeugten Diesels wieder verbraucht und etwa 90% dabei gewonnen. Aus etwa 3,4 kg Holz lässt sich 1 Liter Diesel herstellen. Die höchsten Erträge kommen aus anderen Pflanzenarten wie z.B. Miscantus. Voraussetzung ist, dass die Pflanzenmaterialien geschreddert werden, damit sie eine große Angriffsoberfläche für die Katalysatoren bieten.
Leider droht die Entwicklung an Deutschland vorbei zu laufen. Es gibt bisher eine Anlage in Mexiko, die Kanadier sind gerade dabei eine Anlage aufzubauen und Anfragen gibt es aus Spanien, Italien und Indien. In Deutschland scheint die Genehmigungsbürokratie das Ganze zu verhindern.
Dabei könnte dezentral in der Region eine „Ölquelle“ erschlossen werden, die kurze Transportwege garantiert. Nach Angaben von Dr. Koch interessiert sich derzeit Tirschenreuth für eine derartige Anlage, finanziert von Schweizer Investoren. Die Abnahme des Kraftstoffes garantiert Dr. Koch, weil sehr viele Speditionen bereits Interesse gezeigt haben.
Trotz des kompakten Vortrags von nur etwa 1 Stunde ergab sich eine lange Diskussion und intensive Fragerunde. Es wurden die Themen bis hin zur Grundstücksgröße für eine derartige Anlage und eventuellen Investoren angesprochen. Klar war jedem der Teilnehmer, dass wir mit unsrem Energiegebaren so nicht weitermachen können. Kanada hatte 1999 die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 20 % bis zum Jahr 2005 beschlossen. Die Tatsache ist, dass der Kohlendioxid-Ausstoß dagegen um 20 % angestiegen ist.
Mit dem Hinweis auf ein neues Bildungsprogramm für das kommende Jahr ab Januar 2007 verabschiedete Bildungsreferent Hartwig Löfflmann die wissbegierigen Teilnehmer, die teilweise von weit her zu dieser Veranstaltung angereist waren. Nähere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.alphakat.de.
Dr. Koch schilderte zunächst die Bedingungen auf der Erde, die vor Jahrmillionen zur Bildung von Erdöl und anderen ähnlichen Substanzen geführt hatten. Koch selbst kommt aus der Wirtschaft, und ist seit über 35 Jahren in der Forschung tätig, zuletzt im intensiven Kontakt mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden. Dr. Koch bemühte sich, die komplizierten chemischen Vorgänge und die aufwändige Technik mit einfacher Sprache zu erläutern. Dabei geht es darum, den Prozess der Erdölentstehung innerhalb etwa 3 Minuten nachzuvollziehen. Seine Ausgangsmaterialien sind beispielsweise alle Arten von Pflanzen und Pflanzenresten, Holz, Schweröle, Teere, Hausmüll und Kläranlagenabfälle sowie Kunststoffe bis hin zum Elektronikschrott. Auf der Erde hat es etwa 300 Millionen Jahre gedauert, bis Diesel entstanden ist. Mit seiner „Katalytischen Verölung“ kann Koch bei Temperaturen unter 400° C, jedenfalls in einem Bereich, in dem keine Dioxine entstehen, in einem Zeitraum von etwa 3 Minuten diesen Prozess ablaufen lassen. Der entstehende Diesel hat eine wesentlich höhere Qualität als der herkömmliche Diesel. Damit fallen auch weniger Abgase an. Diesel hat die höchste Energiedichte und ist in dieser Beziehung jedem anderen Brennstoff überlegen. Für die Anlagenprozesse selbst werden etwa 10 % des erzeugten Diesels wieder verbraucht und etwa 90% dabei gewonnen. Aus etwa 3,4 kg Holz lässt sich 1 Liter Diesel herstellen. Die höchsten Erträge kommen aus anderen Pflanzenarten wie z.B. Miscantus. Voraussetzung ist, dass die Pflanzenmaterialien geschreddert werden, damit sie eine große Angriffsoberfläche für die Katalysatoren bieten.
Leider droht die Entwicklung an Deutschland vorbei zu laufen. Es gibt bisher eine Anlage in Mexiko, die Kanadier sind gerade dabei eine Anlage aufzubauen und Anfragen gibt es aus Spanien, Italien und Indien. In Deutschland scheint die Genehmigungsbürokratie das Ganze zu verhindern.
Dabei könnte dezentral in der Region eine „Ölquelle“ erschlossen werden, die kurze Transportwege garantiert. Nach Angaben von Dr. Koch interessiert sich derzeit Tirschenreuth für eine derartige Anlage, finanziert von Schweizer Investoren. Die Abnahme des Kraftstoffes garantiert Dr. Koch, weil sehr viele Speditionen bereits Interesse gezeigt haben.
Trotz des kompakten Vortrags von nur etwa 1 Stunde ergab sich eine lange Diskussion und intensive Fragerunde. Es wurden die Themen bis hin zur Grundstücksgröße für eine derartige Anlage und eventuellen Investoren angesprochen. Klar war jedem der Teilnehmer, dass wir mit unsrem Energiegebaren so nicht weitermachen können. Kanada hatte 1999 die Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 20 % bis zum Jahr 2005 beschlossen. Die Tatsache ist, dass der Kohlendioxid-Ausstoß dagegen um 20 % angestiegen ist.
Mit dem Hinweis auf ein neues Bildungsprogramm für das kommende Jahr ab Januar 2007 verabschiedete Bildungsreferent Hartwig Löfflmann die wissbegierigen Teilnehmer, die teilweise von weit her zu dieser Veranstaltung angereist waren. Nähere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.alphakat.de.
Naturpark informiert über das Todtenauer Moor
Einziges großes Moorgebiet im Vorderen Bayerischen Wald
Im Rahmen des Naturparkbildungsprogramms informierte der Naturpark Bayerischer Wald e.V. über das Todtenauer Moor bei Dösingerried in der Gemeinde Kirchberg. Referentin war die Landschaftsarchitektin Elisabeth Schröder aus Regen. Sie hatte bereits ihre Diplomarbeit darüber geschrieben. Im Rahmen eines bebilderten Vortrages ging sie auf die Definition der Moore, das Naturschutzgebiet und den dazugehörigen Pflege- und Entwicklungsplan ein.
Im Jahre 1983 wurde das 148 ha Große Moorgebiet als zweitgrößtes Naturschutzgebiet im Landkreis Regen ausgewiesen. Bei den Mooren unterscheidet man Niedermoore, Zwischenmoore und Hochmoore. Während Niedermoore vom Grundwasser gespeist werden, werden Hochmoore nur noch vom Niederschlagswasser versorgt. In Hochmooren wächst der Torf nur wenige Millimeter pro Jahr. Das Milieu ist sehr sauer, es herrscht Nährstoffmangel und nur eine speziell daran angepasste Flora und Fauna kann dort überleben. Moore entstanden nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Auch viele Eiszeitreliktarten sind dort erhalten geblieben. Torfmoose, das Wollgras als typisches Eiszeitrelikt aber auch Sumpfblutauge und Schnabelsäcke sind Beispiele aus der Botanik. Aber auch bei Schmetterlingen und Libellen gibt es interessante Vertreter.
Im Naturschutzgebiet unterscheidet man fünf große Moorkomplexe, die Todtenau, die Reischau, die Dornerau, die Muckenau und die Höllenau.
Die Ziele bestehen darin diesen national bedeutsamen Moorkomplex mit seinen typischen Lebensräumen und seinen charakteristischen Wasserhaushalt zu erhalten. Weil der Waldanteil seit 1948 stark zugenommen hat, will man dies zukünftig wieder zurückschführen. Dazu wurde versucht, möglichst viele Flächen in die öffentliche Hand zu bekommen. Sobald nicht standortsgemäße Fichtenaufforstungen beseitigt sind, müssen extensive Nutzung und Pflege die Flächen erhalten helfen. Im Rahmen der Diskussion wurde dann auch auf das derzeit laufende Projekt des Landkreises Regen unter Federführung von FD a. D. Horst Klarhauser hingewiesen. Mit Unterstützung des Amtes für ländliche Entwicklung und des Landkreises Regen sollen Lebensräume optimiert werden und als Fernziel eine Lebensmöglichkeit für Birkhühner, die im Jahr 1978 dort ausgestorben sind, geschaffen werden.
Im Jahre 1983 wurde das 148 ha Große Moorgebiet als zweitgrößtes Naturschutzgebiet im Landkreis Regen ausgewiesen. Bei den Mooren unterscheidet man Niedermoore, Zwischenmoore und Hochmoore. Während Niedermoore vom Grundwasser gespeist werden, werden Hochmoore nur noch vom Niederschlagswasser versorgt. In Hochmooren wächst der Torf nur wenige Millimeter pro Jahr. Das Milieu ist sehr sauer, es herrscht Nährstoffmangel und nur eine speziell daran angepasste Flora und Fauna kann dort überleben. Moore entstanden nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Auch viele Eiszeitreliktarten sind dort erhalten geblieben. Torfmoose, das Wollgras als typisches Eiszeitrelikt aber auch Sumpfblutauge und Schnabelsäcke sind Beispiele aus der Botanik. Aber auch bei Schmetterlingen und Libellen gibt es interessante Vertreter.
Im Naturschutzgebiet unterscheidet man fünf große Moorkomplexe, die Todtenau, die Reischau, die Dornerau, die Muckenau und die Höllenau.
Die Ziele bestehen darin diesen national bedeutsamen Moorkomplex mit seinen typischen Lebensräumen und seinen charakteristischen Wasserhaushalt zu erhalten. Weil der Waldanteil seit 1948 stark zugenommen hat, will man dies zukünftig wieder zurückschführen. Dazu wurde versucht, möglichst viele Flächen in die öffentliche Hand zu bekommen. Sobald nicht standortsgemäße Fichtenaufforstungen beseitigt sind, müssen extensive Nutzung und Pflege die Flächen erhalten helfen. Im Rahmen der Diskussion wurde dann auch auf das derzeit laufende Projekt des Landkreises Regen unter Federführung von FD a. D. Horst Klarhauser hingewiesen. Mit Unterstützung des Amtes für ländliche Entwicklung und des Landkreises Regen sollen Lebensräume optimiert werden und als Fernziel eine Lebensmöglichkeit für Birkhühner, die im Jahr 1978 dort ausgestorben sind, geschaffen werden.
Naturpark Bayerischer Wald e.V. stellt naturkundliche Besonderheiten des Großen Arbers vor
Dr. Franz Leibl und Elke Ohland Autoren der neuen Arberbroschüre
Unter dem Titel Der Große Arber – Der „König des Bayerischen Waldes“ ist vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. ein 30 seitiges Werk erschienen, das die Besonderheiten der Arberregion in ausführlicher Weise beschreibt und mit vielen Farbfotos dokumentiert. Die Broschüre enthält eine separate Wanderkarte mit neun Routenbeschreibungen für die Hauptwanderrungen im Arbergebiet. Autoren waren Dr. Franz Leibl von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Niederbayern und Elke Ohland, die ehemalige Gebietsbetreuerin des Naturpark Bayerischer Wald e.V. für die Arberregion. Präsentiert wurde die Broschüre am Großen Arbersee. Erhältlich ist sie ab sofort in allen Infozentren des Naturparks.
Die Broschüre stellt vor allem die naturräumlichen Besonderheiten der Arberregion in den Mittelpunkt, von der Entstehungsgeschichte angefangen bis zur heutigen Tier- und Pflanzenwelt. Besondere Lebensräume, wie die Arberseen oder die Gipfelregion, werden dabei separat beschrieben. Anhand von Abbildungen werden beispielsweise die besonderen Pflanzen dieser Region aufgeführt, wie die Dreiblatt-Binse, die Zwittrige Krähenbeere oder das Felsen-Straußgras.
Auch durchleuchtet das Werk den Einfluss des Menschen auf diesen Berg näher. Wie verhält es sich z.B. mit der Nutzungsgeschichte der Wälder, den Sommer- und Wintertourismus. Welche Auswirkungen ergaben und ergeben sich durch diese vielseitigen menschlichen Einflüsse auf die einzigartige Natur des höchsten Berges im Bayerischen Wald.
Hier erfährt der Leser, dass der Arber nicht immer so ein beliebtes Ausflugsziel war, wie es heute mit etwa 1 Million Besucher pro Jahr der Fall ist. Dazu ein kurzer Auszug aus der Broschüre: „Nachdem der Arber lange Zeit bei den Einheimischen als unheimlicher und verrufener Ort galt, wurde er von ihnen, sofern sie nicht unbedingt dort zu arbeiten hatten, weitgehend gemieden. Viele unerklärliche Dinge und unheimliche Erlebnisse fanden ihren Niederschlag in den vielen Sagen, die sich um Gipfel und Seen ranken. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten „Sommerfrischler“ zum Bergwandern in den Bayerischen Wald....“.
Durch dieses wachsende Interesse der Bevölkerung am Großen Arber, wurden bereits frühzeitig Maßnahmen zum Schutz der Region ergriffen. So wurden 1939 zwei Naturschutzgebiete ausgewiesen. Zum Einen das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee und die Arberseewand“, das mit seiner 400 m steil aufragenden Felswand eines der letzten Urwaldrelikte mit einem bis über 500jährigen Baumbestand aufweist. Es ist Zufluchtsort für viele seltene Vogelarten, wie den Wanderfalken, den Weißrückenspecht oder den Dreizehenspecht. Zum Anderen das „Riesloch“ mit einem besonders reizvollen Naturschauspiel, den größten Wasserfällen des Bayerischen Waldes. Im Jahr 1959 wurde der „Kleine Arbersee“ als drittes und größtes Naturschutzgebiet der Arberregion mit aufgenommen. Dieses wurde 1998 von 307,5 ha auf 403 ha vergrößert wurde.
Noch viele weitere Hintergrundinformationen zu all diesen Themen hält die neue Broschüre bereit. Sie soll auch zur Besucherlenkung und zu einem naturverträglichen Umgang mit der wertvollen Naturausstattung am Arber beitragen.
Die Broschüre stellt vor allem die naturräumlichen Besonderheiten der Arberregion in den Mittelpunkt, von der Entstehungsgeschichte angefangen bis zur heutigen Tier- und Pflanzenwelt. Besondere Lebensräume, wie die Arberseen oder die Gipfelregion, werden dabei separat beschrieben. Anhand von Abbildungen werden beispielsweise die besonderen Pflanzen dieser Region aufgeführt, wie die Dreiblatt-Binse, die Zwittrige Krähenbeere oder das Felsen-Straußgras.
Auch durchleuchtet das Werk den Einfluss des Menschen auf diesen Berg näher. Wie verhält es sich z.B. mit der Nutzungsgeschichte der Wälder, den Sommer- und Wintertourismus. Welche Auswirkungen ergaben und ergeben sich durch diese vielseitigen menschlichen Einflüsse auf die einzigartige Natur des höchsten Berges im Bayerischen Wald.
Hier erfährt der Leser, dass der Arber nicht immer so ein beliebtes Ausflugsziel war, wie es heute mit etwa 1 Million Besucher pro Jahr der Fall ist. Dazu ein kurzer Auszug aus der Broschüre: „Nachdem der Arber lange Zeit bei den Einheimischen als unheimlicher und verrufener Ort galt, wurde er von ihnen, sofern sie nicht unbedingt dort zu arbeiten hatten, weitgehend gemieden. Viele unerklärliche Dinge und unheimliche Erlebnisse fanden ihren Niederschlag in den vielen Sagen, die sich um Gipfel und Seen ranken. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts kamen die ersten „Sommerfrischler“ zum Bergwandern in den Bayerischen Wald....“.
Durch dieses wachsende Interesse der Bevölkerung am Großen Arber, wurden bereits frühzeitig Maßnahmen zum Schutz der Region ergriffen. So wurden 1939 zwei Naturschutzgebiete ausgewiesen. Zum Einen das Naturschutzgebiet „Großer Arbersee und die Arberseewand“, das mit seiner 400 m steil aufragenden Felswand eines der letzten Urwaldrelikte mit einem bis über 500jährigen Baumbestand aufweist. Es ist Zufluchtsort für viele seltene Vogelarten, wie den Wanderfalken, den Weißrückenspecht oder den Dreizehenspecht. Zum Anderen das „Riesloch“ mit einem besonders reizvollen Naturschauspiel, den größten Wasserfällen des Bayerischen Waldes. Im Jahr 1959 wurde der „Kleine Arbersee“ als drittes und größtes Naturschutzgebiet der Arberregion mit aufgenommen. Dieses wurde 1998 von 307,5 ha auf 403 ha vergrößert wurde.
Noch viele weitere Hintergrundinformationen zu all diesen Themen hält die neue Broschüre bereit. Sie soll auch zur Besucherlenkung und zu einem naturverträglichen Umgang mit der wertvollen Naturausstattung am Arber beitragen.
Tag der Natur- und Landschaftsführer 2006 am Großen Arber
Naturpark-Gebietsbetreuer informierten
Am vorletzten Oktober – Sonntag fanden sich die Natur- und Landschaftsführer am Großen Arber ein, um naturkundliche Besonderheiten und die Natur- und Pflanzenwelt des „Höchsten“ näher unter die Lupe zu nehmen. Dank des schönen sonnigen Herbstwetters versammelte sich eine große Gruppe der Naturliebhaber, darunter auch tschechische Natur- und Landschaftsführer, an der Abergondelstation. Begrüßt wurden Sie vom Bildungsreferenten des Naturpark Bayerischer Wald e.V., Hartwig Löfflmann. Im Anschluss machte sich die Gruppe zusammen mit den beiden Gebietsbetreuern Arnold Multerer (Naturpark Bayerischer Wald e.V.) und Caroline Stautner (Naturpark Oberer Bayerischer Wald e.V.) auf den Weg zum Arbergipfel.
Der Gipfelbereich zeichnet sich durch eine langanhaltende Schneebedeckung von ca. 250 Tagen im Jahr, strenge Winter und kurze Vegetationsperioden aus. Deshalb finden sich hier einige Überlebenskünstler wie zahlreiche Eiszeitreliktpflanzen, die am Großen Arber ein Rückzugsgebiet haben. Arnold Multerer zeigte den Teilnehmern in diesem Zusammenhang einige besondere Pflanzen, die typische für den Arbergipfel sind, wie zum Beispiel die Dreispaltige Binse, den Ungarischen Enzian oder das Borstgras. Auch erfuhr die Exkursionsgruppe von ihm, dass sich eines der wenigen und sogar das deutschlandweit größte Verbreitungsgebiete des Krausen Rollfarns am Arbergipfel befindet. Dieser Farn ähnelt einer Petersilie und wächst versteckt in den Ritzen dreier Felsriegel am Gipfelplateau.
Interessiert zeigten sich die Teilnehmer nicht nur an naturkundlichen Informationen, sondern auch an geschichtlichen Ereignissen, wie dem Bau und dem Betrieb der Nato-Radarstation. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung wurde und wird die Radarstation am Arber lediglich zur deutschen Luftraumüberwachung in einem Radius von etwa 450 km genutzt, wussten die Gebietsbetreuer zu berichten. Im Gegensatz dazu diente die Radarstation am Hohen Bogen als „Horchposten“ zum benachbarten Land.
Da sich der Nebel während des Rundweges lüftete, konnten die Teilnehmer einen Blick auf den Kleinen Arbersee mit den „Schwimmenden Inseln“ werfen. An Hand von älteren Aufnahmen verglich die Exkursionsgruppe die Lage der Inseln, die sich je nach Wind und Wetter ändert. Caroline Stautner berichtete, dass durch den heftigen Wind der vergangenen drei Wochen, eine der Inseln fast täglich ihre Position änderte.
Das Gipfelkreuz war gleichzeitig Rastpunkt der Wanderung. Im Anschluss führte Arnold Multerer die Gruppe weiter Richtung Urwald der Arberseewand. Bei diesem Abstieg waren die vier großräumigen Vegetationszonen, welche die Gruppe durchschritt, sehr deutlich erkennbar. Als erstes der baumfreie Gipfelbereich mit Heiden und Borstgrasvegetation, anschließend die Latschenregion und der daran angrenzende natürliche Hochlagenfichtenwald, der auf etwa 1200 m über dem Meeresspiegel in die Bergmischwaldzone übergeht. Diesen Übergang konnte die Gruppe vor allem vom Großen Arbersee mit Blick auf die Seewand gut nachvollziehen. Der Bergmischwald mit seinem bereits herbstlich bunt gefärbten Laubbäumen, allem voran der Buche, setzt sich hier sehr gut vom dunklen Hochlagenfichtenwald ab, der an der Sichtkante der Seewand beginnt.
Im Naturschutzgebiet der Seewand zeigte Arnold Multerer die Besonderheiten des Urwaldcharakters an einigen Exemplaren. So bildet sich z.B. der natürlichen Jungfichtenaufwuchs auf abgestorbenen, am Boden liegenden Bäumen. Der Ranger verwies hier auf die Standortvorteile des Jungwuchses, die eine erhöhte Lage einnehmen. Dadurch haben sie eine wesentlich längere Zeit im Jahre zur Verfügung, um aufwachsen zu können, als die am Boden keimenden Jungbäume.
In diesem Zusammenhang konnte er der Gruppe erklären, warum viele Bäume Stelzwurzeln ausbilden: „Nachdem die Jungfichten auf dem liegenden Totholz gekeimt haben, und nach vielen Jahren bzw. Jahrzehnten stark an Höhe zugewachsen sind, verrottet der alte Baumstamm. Bis dahin hat der Jungfichtenaufwuchs bereits ein so massives Wurzelwerk um das Altholz gebildet, dass durch das verrottende Altholz regelrecht eine Höhle zwischen den Wurzeln übrig bleibt. Somit sehen diese Bäume aus, als würden sie auf Stelzen stehen.“
Abschließend drehten die Natur- und Landschaftsführer noch eine Runde um den Großen Arbersee und erfuhren von Multerer näheres über die Entstehungsgeschichte dieses Eiszeitsees. Nachdem noch einige standorttypische Vögel und Pflanzen besprochen wurden, kehrte die gesamte Truppe in der angrenzenden Seegaststätte ein. Hier bekamen die Teilnehmer vom Naturpark noch etliche Broschüren an die Hand, um ihr Wissen über das Arbermassiv und den gesamten Naturpark Bayerischen Wald vertiefen zu können.
Der Gipfelbereich zeichnet sich durch eine langanhaltende Schneebedeckung von ca. 250 Tagen im Jahr, strenge Winter und kurze Vegetationsperioden aus. Deshalb finden sich hier einige Überlebenskünstler wie zahlreiche Eiszeitreliktpflanzen, die am Großen Arber ein Rückzugsgebiet haben. Arnold Multerer zeigte den Teilnehmern in diesem Zusammenhang einige besondere Pflanzen, die typische für den Arbergipfel sind, wie zum Beispiel die Dreispaltige Binse, den Ungarischen Enzian oder das Borstgras. Auch erfuhr die Exkursionsgruppe von ihm, dass sich eines der wenigen und sogar das deutschlandweit größte Verbreitungsgebiete des Krausen Rollfarns am Arbergipfel befindet. Dieser Farn ähnelt einer Petersilie und wächst versteckt in den Ritzen dreier Felsriegel am Gipfelplateau.
Interessiert zeigten sich die Teilnehmer nicht nur an naturkundlichen Informationen, sondern auch an geschichtlichen Ereignissen, wie dem Bau und dem Betrieb der Nato-Radarstation. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung wurde und wird die Radarstation am Arber lediglich zur deutschen Luftraumüberwachung in einem Radius von etwa 450 km genutzt, wussten die Gebietsbetreuer zu berichten. Im Gegensatz dazu diente die Radarstation am Hohen Bogen als „Horchposten“ zum benachbarten Land.
Da sich der Nebel während des Rundweges lüftete, konnten die Teilnehmer einen Blick auf den Kleinen Arbersee mit den „Schwimmenden Inseln“ werfen. An Hand von älteren Aufnahmen verglich die Exkursionsgruppe die Lage der Inseln, die sich je nach Wind und Wetter ändert. Caroline Stautner berichtete, dass durch den heftigen Wind der vergangenen drei Wochen, eine der Inseln fast täglich ihre Position änderte.
Das Gipfelkreuz war gleichzeitig Rastpunkt der Wanderung. Im Anschluss führte Arnold Multerer die Gruppe weiter Richtung Urwald der Arberseewand. Bei diesem Abstieg waren die vier großräumigen Vegetationszonen, welche die Gruppe durchschritt, sehr deutlich erkennbar. Als erstes der baumfreie Gipfelbereich mit Heiden und Borstgrasvegetation, anschließend die Latschenregion und der daran angrenzende natürliche Hochlagenfichtenwald, der auf etwa 1200 m über dem Meeresspiegel in die Bergmischwaldzone übergeht. Diesen Übergang konnte die Gruppe vor allem vom Großen Arbersee mit Blick auf die Seewand gut nachvollziehen. Der Bergmischwald mit seinem bereits herbstlich bunt gefärbten Laubbäumen, allem voran der Buche, setzt sich hier sehr gut vom dunklen Hochlagenfichtenwald ab, der an der Sichtkante der Seewand beginnt.
Im Naturschutzgebiet der Seewand zeigte Arnold Multerer die Besonderheiten des Urwaldcharakters an einigen Exemplaren. So bildet sich z.B. der natürlichen Jungfichtenaufwuchs auf abgestorbenen, am Boden liegenden Bäumen. Der Ranger verwies hier auf die Standortvorteile des Jungwuchses, die eine erhöhte Lage einnehmen. Dadurch haben sie eine wesentlich längere Zeit im Jahre zur Verfügung, um aufwachsen zu können, als die am Boden keimenden Jungbäume.
In diesem Zusammenhang konnte er der Gruppe erklären, warum viele Bäume Stelzwurzeln ausbilden: „Nachdem die Jungfichten auf dem liegenden Totholz gekeimt haben, und nach vielen Jahren bzw. Jahrzehnten stark an Höhe zugewachsen sind, verrottet der alte Baumstamm. Bis dahin hat der Jungfichtenaufwuchs bereits ein so massives Wurzelwerk um das Altholz gebildet, dass durch das verrottende Altholz regelrecht eine Höhle zwischen den Wurzeln übrig bleibt. Somit sehen diese Bäume aus, als würden sie auf Stelzen stehen.“
Abschließend drehten die Natur- und Landschaftsführer noch eine Runde um den Großen Arbersee und erfuhren von Multerer näheres über die Entstehungsgeschichte dieses Eiszeitsees. Nachdem noch einige standorttypische Vögel und Pflanzen besprochen wurden, kehrte die gesamte Truppe in der angrenzenden Seegaststätte ein. Hier bekamen die Teilnehmer vom Naturpark noch etliche Broschüren an die Hand, um ihr Wissen über das Arbermassiv und den gesamten Naturpark Bayerischen Wald vertiefen zu können.
Naturpark eröffnet Bilder-Ausstellung im Grenzbahnhof
Martha Jung aus Regen präsentiert Aquarelle
Im Grenzbahnhof Bayer. Eisenstein präsentierte der Naturpark Bayerischer Wald e.V.
zusammen mit Martha Jung aus Regen am vergangenen Freitag eine neue Bilder-Ausstellung. Die gebürtige Regenerin Martha Jung, bekannt für gegenständliche Malerei, zeigt bis zum Frühjahr 2007 im Veranstaltungsraum des Grenzbahnhofs Bayer. Eisenstein 32 Exponate.
Martha Jung studierte in Würzburg und Wien Jura, Volks- und Betriebswirtschaft. Sie war an den Realschulen in Viechtach und Regen tätig, und zuletzt von 1974 bis 1985 Direktorin der Staatl. Realschule Regen.
Ihr Hobby war die Malerei. Schwerpunkt dabei lag auf den Aquarellen.
Im Grenzbahnhof kann man Landschaften des Bayerischen Waldes, Blumen, aber auch historische Gebäude wiederfinden.
Bildungsreferent Hartwig Löfflmann dankte allen Helfern und besonders der Künstlerin Martha Jung, Vladimir Mares überreichte für die Nationalparkverwaltung Sumava einen Blumenstrauß. Nach einer kleinen Bewirtung und einem Rundgang durch die Ausstellung endete die Feierstunde im Grenzbahnhof.
Martha Jung studierte in Würzburg und Wien Jura, Volks- und Betriebswirtschaft. Sie war an den Realschulen in Viechtach und Regen tätig, und zuletzt von 1974 bis 1985 Direktorin der Staatl. Realschule Regen.
Ihr Hobby war die Malerei. Schwerpunkt dabei lag auf den Aquarellen.
Im Grenzbahnhof kann man Landschaften des Bayerischen Waldes, Blumen, aber auch historische Gebäude wiederfinden.
Bildungsreferent Hartwig Löfflmann dankte allen Helfern und besonders der Künstlerin Martha Jung, Vladimir Mares überreichte für die Nationalparkverwaltung Sumava einen Blumenstrauß. Nach einer kleinen Bewirtung und einem Rundgang durch die Ausstellung endete die Feierstunde im Grenzbahnhof.
„Vom (K)Altbau zum Sonnenhaus“
Den Wert von Gebäuden durch zukunftsweisende Sanierung erhalten
Der AGENDA - Arbeitskreis Energie und Verkehr und der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatten zu einem gemeinsamen Vortrag in das Naturpark-Informationshaus eingeladen. Hartwig Löfflmann betonte in seiner Begrüßung die Wichtigkeit der Energieeinsparung vor allem in der Altbausubstanz. Mit dem Referenten Georg Dasch aus Straubing, gleichzeitig Vorsitzender des Sonnenhaus-Institutes, konnte ein engagierter Verfechter von Solarhäusern gewonnen werden.
Dasch ging zunächst auf die Situation bei den fossilen Brennstoffen Gas und Öl ein. Alle Länder der Erde zusammen hatten im Jahr 2000 etwa die Hälfte des weltweit vorhandenen Erdöls ausgebeutet. Die Preise werden ständig weiter steigen. Erdöl, so Dasch, wird es noch in Hunderten von Jahren geben, die Menge wird sehr gering werden und damit der Preis sehr hoch. Dass die Kernenergie keine Alternative zur Gebäudeheizung ist, belegt Dasch mit entsprechenden Zahlen. Derzeit macht der Kernenergie-Anteil weltweit gerade einmal drei Prozent aus. Das Uran geht aber noch vor dem Erdöl zu Ende, sagen selbst die Atomexperten. Beim Erdgas ist der Treibhauseffekt sogar um den Faktor 38 höher als bei CO2, also ist auch dies keine vernünftige Alternative, obwohl derzeit sehr für diese „angeblich umweltfreundliche“ Energieform geworben wird.
Die beste Möglichkeit das Klima zu schützen und künftig sein privates, hart erarbeitetes Geld zu sparen, ist deswegen die Gebäudesanierung. Dies eröffnet gleichzeitig neue Arbeitsplätze für das Handwerk und in der Baubranche. Die Förderprogramme des Bundes und der Banken gehen hier in die richtige Richtung. Nähere Informationen dazu gibt es bei den Hausbanken.
Falls feuchtes Mauerwerk vorhanden ist, muss man zunächst die Feuchtigkeit im Mauerwerk von unten her in den Griff bekommen. Dann müssen Fassadendämmung und Dachdämmung in einem vernünftigen Maße angebracht werden, zusammen mit neuen, dichten Fenstern. Thermographieaufnahmen, welche die Wärmeverluste mit Kameras aufspüren oder „Blower - Door“ - Tests, die Winddichtigkeit von Gebäuden zeigen, können als Hilfsmittel dienen. Schwachstellen sind immer alte Rollokästen und auskragende Betonplatten zum Beispiel bei Balkonen oder Garagen. Diese leiten die Kälte in die Gebäude. Die Solarnutzung nach Möglichkeit mit großen Kollektorflächen und großen Pufferspeichern gehört untrennbar zu einer zeitgemäßen Sanierung. Der restliche, noch verbleibende Energiebedarf lässt sich dann mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz in Form von Hackschnitzeln, Pellets oder Stückholz decken. Für private Häuser muss nicht unbedingt eine Lüftungsanlage vorhanden sein. Sie mag aber da und dort in Einzelfällen ihre Berechtigung haben.
Das „Zu-Tode-Dämmen“ von Häusern mit dem befürchteten Schimmel ist nicht in erster Linie ein bauliches Problem, sondern meist durch Nutzerverhalten bestimmt. In gut gedämmten Gebäuden gibt es normalerweise keinen Schimmel, wenn richtig gelüftet wird. Auch hierzu gab es einige Tipps. Wer die warme Luft von der Küche oder die feuchtigkeitsbeladene Luft vom Bad durch offen stehende Türen ins Schlafzimmer oder in weniger geheizte Zimmer ziehen lässt, provoziert sein Schimmelproblem selbst.
Dasch ging anhand einer Reihe von sanierten Beispielobjekten auf die Möglichkeiten bei Altbausanierungen ein.
Dasch ging zunächst auf die Situation bei den fossilen Brennstoffen Gas und Öl ein. Alle Länder der Erde zusammen hatten im Jahr 2000 etwa die Hälfte des weltweit vorhandenen Erdöls ausgebeutet. Die Preise werden ständig weiter steigen. Erdöl, so Dasch, wird es noch in Hunderten von Jahren geben, die Menge wird sehr gering werden und damit der Preis sehr hoch. Dass die Kernenergie keine Alternative zur Gebäudeheizung ist, belegt Dasch mit entsprechenden Zahlen. Derzeit macht der Kernenergie-Anteil weltweit gerade einmal drei Prozent aus. Das Uran geht aber noch vor dem Erdöl zu Ende, sagen selbst die Atomexperten. Beim Erdgas ist der Treibhauseffekt sogar um den Faktor 38 höher als bei CO2, also ist auch dies keine vernünftige Alternative, obwohl derzeit sehr für diese „angeblich umweltfreundliche“ Energieform geworben wird.
Die beste Möglichkeit das Klima zu schützen und künftig sein privates, hart erarbeitetes Geld zu sparen, ist deswegen die Gebäudesanierung. Dies eröffnet gleichzeitig neue Arbeitsplätze für das Handwerk und in der Baubranche. Die Förderprogramme des Bundes und der Banken gehen hier in die richtige Richtung. Nähere Informationen dazu gibt es bei den Hausbanken.
Falls feuchtes Mauerwerk vorhanden ist, muss man zunächst die Feuchtigkeit im Mauerwerk von unten her in den Griff bekommen. Dann müssen Fassadendämmung und Dachdämmung in einem vernünftigen Maße angebracht werden, zusammen mit neuen, dichten Fenstern. Thermographieaufnahmen, welche die Wärmeverluste mit Kameras aufspüren oder „Blower - Door“ - Tests, die Winddichtigkeit von Gebäuden zeigen, können als Hilfsmittel dienen. Schwachstellen sind immer alte Rollokästen und auskragende Betonplatten zum Beispiel bei Balkonen oder Garagen. Diese leiten die Kälte in die Gebäude. Die Solarnutzung nach Möglichkeit mit großen Kollektorflächen und großen Pufferspeichern gehört untrennbar zu einer zeitgemäßen Sanierung. Der restliche, noch verbleibende Energiebedarf lässt sich dann mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz in Form von Hackschnitzeln, Pellets oder Stückholz decken. Für private Häuser muss nicht unbedingt eine Lüftungsanlage vorhanden sein. Sie mag aber da und dort in Einzelfällen ihre Berechtigung haben.
Das „Zu-Tode-Dämmen“ von Häusern mit dem befürchteten Schimmel ist nicht in erster Linie ein bauliches Problem, sondern meist durch Nutzerverhalten bestimmt. In gut gedämmten Gebäuden gibt es normalerweise keinen Schimmel, wenn richtig gelüftet wird. Auch hierzu gab es einige Tipps. Wer die warme Luft von der Küche oder die feuchtigkeitsbeladene Luft vom Bad durch offen stehende Türen ins Schlafzimmer oder in weniger geheizte Zimmer ziehen lässt, provoziert sein Schimmelproblem selbst.
Dasch ging anhand einer Reihe von sanierten Beispielobjekten auf die Möglichkeiten bei Altbausanierungen ein.