Aktuelle Meldungen
Vortrag über Naturreisen in der Umweltstation Viechtach - Transsibirische Eisenbahn, Norwegen und Bayerischer Wald
„Transsibirische Eisenbahn, Norwegen und Bayerischer Wald – Sanfter Tourismus durch ökologisches Reisen“ lautet der Titel eines bebilderten Vortrages, der gemeinsam vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. und dem Bund Naturschutz Kreisgruppe Regen in der Umweltstation Viechtach angeboten wird. Der Vortrag findet am Freitag, den 9. April um 19:30 Uhr im Alten Rathaus am Viechtacher Stadtplatz statt. Mit vielen Bildern wird dabei über attraktive Naturreisen berichtet. Alle Interessierten sind herzlich zu der kostenlosen Veranstaltung eingeladen. Referent ist dritter Naturparkvorsitzender Thomas Müller, der beruflich als Bürgermeister der Tourismusgemeinde Bayerisch Eisenstein und Geschäftsführer der Bund Naturschutz Service GmbH tätig ist. Diese Institution bietet Reisen per Bahn, Bus und Schiff beispielsweise zu Natur- und Nationalparken an. Nach dem Motto „Das Fliegen überlassen wir den Bienen“ ist dabei eine klimafreundliche Anreise zum Urlaubsort wichtig. „Land und Leuten auf einer Augenhöhe zu begegnen, ist dem sanften Tourismus ein besonderes Anliegen“, berichtet Referent Thomas Müller bereits vorab über diese naturschonende Reiseidee.
Auf Spurensuche: Die historische Flussschifffahrt auf Salzach und Inn
„1000 Jahre Goldener Steig“ – Dieses Jubiläum nahm Naturparkmitarbeiterin Isabelle Auer kürzlich zum Anlass, im Rahmen des Jahresprogramms der Ilz-Infostelle Schloss Fürsteneck den 20 Zuhörern einige Ergebnisse ihrer Geografie-Magisterarbeit zur historischen Flussschifffahrt auf Salzach und Inn vorzustellen. Da diese Arbeit, obwohl sie bereits vor einigen Jahren verfasst wurde, die Leser bzw. Zuhörer anregen soll, selbst mit offenen Augen durch die Städte an diesem ehemals so bedeutenden Fernhandelsweges zu gehen, um nach Spuren der Flussschifffahrt zu suchen, ist sie gerade im Jubiläumsjahr aktueller denn je.
Deutlich wurde bereits zu Beginn des eineinhalbstündigen Vortrags, dass die Flussschifffahrt ein komplexes System war: Nicht nur die in der Schifffahrt Beschäftigten – Verwalter, Reiter und die Schifferer – waren so streng hierarchisch organisiert, dass z.B. die sogenannten Laufener Erbausfergen, das waren die Schiffsbesitzer, sogar den Stadtadel bildeten. Dagegen konnten die unehelich geborene Schiffererbuben, die sogenannten Strohbankert, nur bis zum rudernden Schifferer, nie aber etwa zum sogenannten Sessthaler, also zum Schiffskommandant, aufsteigen konnten. Auch jede Schiff hatte innerhalb des Schiffzugs eine bestimmte Funktion: Die einen waren z.B. reine Lastschiffe, andere waren für den Transport des Futters für die Zugpferde, wieder andere für die korrekte Führung des Zugseils zuständig.
Ebenso komplex wie die Organisation der Flussschifffahrt an Salzach und Inn war ihre Geschichte. Obwohl mit der Raffelstetter Zollordnung bereits zu Beginn des 10. Jahrhunderts die Zolltarife für die ganze Zolllandschaft Salzach-Inn festgelegt wurden, gab es im Laufe der Jahrhunderte ständig Konflikte zwischen den „Anliegerstaaten“, dem Erzbistum Salzburg, dem Herzogtum Bayern, dem Habsburgerreich und dem Fürstbistum Passau.
Welche Bedeutung die historische Flussschifffahrt, bei der nicht nur Salz, sondern auch Getreide, Personen, Stoffe, Wein und Steine transportiert wurden, für den Raum zwischen Hallein, Innsbruck und Passau hatte, wird auch heute noch an den Stadtgrundrissen und Häusern des Inn-Salzach-Gebiets deutlich. Hier betonte Isabelle Auer jedoch, dass die für viele Betrachter italienisch anmutende Inn-Salzachbauweise mit ihren typischen Grabendächern keineswegs aus Italien übernommen sei, sondern sich selbstständig aus alpenländischen Vorformen entwickelt habe.
Am Schluss ihres Vortrags zeigte die Referentin, welche Spuren der Flussschifffahrt man noch heute im Gelände entdecken kann: Reste der ehemaligen Lände, Hohlwege und Salzstadl. Obwohl Wandmalereien, die Szenen aus der Flussschifffahrt darstellen, nicht immer schon zu Seiten der Flussschifffahrt bestanden, sind sie doch ein Hinweis auf das Geschichts- und Traditionsbewusstsein der heutigen Bewohner der Inn-Salzach-Städte.
Isabelle Auer: „Geht man mit offenen Augen durch die Städte des Inn-Salzach-Gebiets, so wird man noch heute viele Spuren der Flussschifffahrt finden. Leider wird diese spannende Geschichte touristisch noch zu wenig ausgewertet, obwohl z.B. ein Kulturerlebnisradweg – ähnlich der Naturerlebnispfade des Naturparks Bayerischer Wald – mit relativ wenigen Mitteln ein neues Tourismusangebot für die Region darstellen könnte.“
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Vortrag im Grenzbahnhof zur Archäologie im Böhmerwald Marek Parkmann vom Museum Prachatiz beim Naturpark
Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hatte zu einem Vortrag mit Marek Parkmann in den Grenzbahnhof Eisenstein geladen. Der Archäologe vom Museum in Prachatiz ging auf die Besiedelungsgeschichte des Böhmerwaldes, speziell des Raumes um Prachatiz ein. Als Dolmetscher hatte er Josef Štemperk mitgebracht.
Der Schwerpunkt seiner Ausführungen umfasste den Raum Prachatiz bis Netoliz. Er ging auf die ältesten Besiedelungsspuren seit der Steinzeit ein. Viele Besiedelungsspuren findet man in tieferen Lagen und speziell an den Flüssen. Mit primitiven Werkzeugen konnten die Leute damals kein schwieriges Land bewirtschaften. Sie brauchten gutes, fruchtbares, und flaches Land. Für Archäologen sind immer Straßenbauten oder größere Eingriffe in die Landschaft sehr spannend. Ein Straßenbau in Zusammenhang mit dem Hochwasser 2002 das eine Brücke bei Strazny weggerissen hatte, führte dazu, dass man Siedlungen aus dem Mesolithikum entdeckte. Zahlreiche Beispiele zeigte der Referent auch aus der älteren, mittleren und jüngeren Bronzezeit. Immer wieder gab es dabei auch Querverbindungen zum Donauraum oder zum westlichen Bayern.
In seinem Umfangreichen Vortrag ging Marek Parkmann auch auf die Kelten, die Römer und die Slaven ein. Zum Schluss schilderte er die Entstehung von „Alt – Prachatiz“. In diesem Zusammenhang war auch interessant, dass zum Beispiel in Netoliz eine zweite romanische Kirche an der Burgstätte gestanden hat und bis 1780 verwendet wurde, dann jedoch niedergerissen wurde. Erst im Jahr 2008 hatte man dies entdeckt. Im Anschluss an den sehr ausführlich Vortrag schloss sich eine rege Fragerunde an. Zum Schluss bedankte sich Hartwig Löfflmann beim Referenten sowie beim Dolmetscher und lud zu den weiteren Naturparkveranstaltungen ein.
Vortrag: Aspekte eines historischen Fernhandelsweges - Die Flussschifffahrt zwischen Hallein und Passau
Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2010 bietet der Naturpark Bayer. Wald e.V. zum Jubiläum „1000 Jahre Goldener Steig“ einen bebilderten Vortrag über die historische Flussschifffahrt zwischen Hallein und Passau an.
Jahrhunderte lang profitierten Passau, seine Fürstbischöfe und seine Schiffermeister von Passaus Lage an der "Schnittstelle" bedeutender Handelswege - den Flüssen Inn und Donau sowie dem "Goldenen Steig". Wie funktionierte der Handel zwischen den Alpenländern und Böhmen? Wie beeinflusste er den Städtebau im Inn-Salzach-Gebiet? Welche Spuren kann man heute noch im Gelände finden? Wie kann man das historische Erbe touristisch - z.B. in einem Kulturerlebnisradweg "Inn-Salzach" -vermarkten?
Referentin des etwa 1,5-stündigen Vortrags ist die Geografin Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald e.V.
Treffpunkt ist am Freitag, 19.03.2010 um 19:30 Uhr in der Schlossgaststätte Fürsteneck.
Zur Veranstaltung sind alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Der Kormoran – Vogel des Jahres 2010 Bebilderter Vortrag in der Umweltstation Viechtach
In ihrem Vortrag „Der Kormoran“ berichtete Karin Hodl vom Landesbund für Vogelschutz über den Vogel des Jahres 2010. Rund zwanzig interessierte Zuhörer – darunter auch einige Fischer - hatten sich dazu in die Umweltstation Viechtach im Alten Rathaus eingefunden. Träger der Umweltstation ist der Naturpark Bayerischer Wald e.V.. In Bayern sind Kormorane meist nur im Winter zu sehen. In der restlichen Jahreszeit sind diese Zugvögel v.a. in küstennahen Gebieten zu finden.
In der Luft wirkt der Kormoran wie ein fliegendes schwarzes Kreuz. Körper und Flügel sind in etwa gleichlang sind. Der gesellige Vogel findet sich abends an gemeinsamen Schlafplätzen – meist ufernahen Bäumen – ein, wo er gut beobachtet werden kann. Der schwarz gefiederte, bis zu einem Meter große Kormoran gehört wie der Pelikan zu den Ruderfüßer - Vögeln, die eine Schwimmhaut an den Füßen haben. An Land eher plump wirkend, können die geschickten Fischjäger im Wasser bis zu dreißig Meter tief tauchen. Grundsätzlich werden alle Fische gejagt, die leicht gefangen werden können. Meist erbeuten sie die zahlreichen, wirtschaftlich eher weniger bedeutenden „Weißfische“ wie Rotaugen oder Brachsen. Edelfische wie Äschen oder Felchen stehen dagegen seltener auf dem Speiseplan. Gerne jagen Kormorane auch gemeinschaftlich nach kleinen Fischen. In Fischzuchtanlagen und Teichwirtschaften können sie dabei gravierende wirtschaftliche Schäden anrichten. Aus diesem Grund werden hier Abwehrmaßnahmen wie das weiträumige Überspannen der Teiche mit Seilen vorgenommen, so dass der Vogel hier nicht landen und starten kann. Eine Broschüre mit Information zum Kormoran kann über das Büro der Umweltstation Viechtach im Alten Rathaus bezogen werden.
„Die wichtigste Grundlage für einen gesicherten Fischbestand ist ein reich ausgestatteter, naturnaher Lebensraum“, berichtete die Referentin. Laichplätze, Wandermöglichkeiten und Nahrung sind in naturnahen Gewässern im ausreichenden Maße vorhanden. „In begradigten oder uferverbauten Gewässern fehlen dagegen oft Unterstände als Schutz gegen natürliche Feinde wie dem Kormoran.“ Karin Hodl plädierte für ein Lebensrecht von diesem fischfressenden Zugvogel, der ein Bestandteil der heimischen Tierwelt war und ist. Eine Vertreibung - beispielsweise durch Abschuss - führe meist nur zu einer raschen Wiederbesiedlung und sei keine langfristige Lösung. „Der Landesbund für Vogelschutz setzt sich für eine kooperative Lösung von Konflikten gemeinsam mit dem Fischereiwesen ein.“
In der anschließenden Diskussion schilderten einige Fischer ihre Erfahrungen mit dem Kormoran am Fluss Regen. In sehr strengen Wintern können danach Kormorane den Bestand an seltenen Edelfischen wie der Äsche deutlich reduzieren. Dies ist an den Fangzahlen im darauf folgenden Jahr erkennbar. In den Rückzugsräumen seltener Fischarten am Fluss Regen wurde deshalb in der Vergangenheit eine Vertreibung des Kormorans durch Abschuss einzelner Exemplare durchgeführt. Die Kormorane sind allerdings in den folgenden Jahren wiedergekommen. Auch im diesjährigen strengen Winter sind Kormorane am Fluss Regen gesichtet worden. Inwieweit sich das wieder gravierend auf den Fischbestand auswirkt, kann erst im folgenden Frühjahr und Sommer beurteilt werden.
Gebäudesanierung - Einsparung und Solarenergienutzung Georg Dasch im Naturpark - Informationshaus
Im Rahmen des Naturpark - Bildungsprogramms 2010 und des Veranstaltungsprogramms des Arbeitskreis Energie findet im Naturpark- Informationshaus an der B11 - Abfahrt Zwiesel - Süd (Info-Zentrum 3) ein bebilderter Vortragsabend zum Thema Energieeinsparung durch Gebäudesanierung und Solarenergienutzung statt.
Die Veranstaltung beginnt am Freitag, 12.03.2010 um 19.30 Uhr im Veranstaltungsraum des Sonnenhauses. Referent ist der 1. Vorsitzende des Sonnenhausinstitutes, Architekt Georg Dasch.
Es werden die Themen Wärmedämmung bei Gebäuden und Solarthermie im Gebäudebestand behandelt. Dazu gibt es Projektbeispiele für Altbausanierung. Im Rahmen des Vortrages werden auch verschiedene Möglichkeiten von ökologischer Heizenergieversorgung vorgestellt.
An alle Interessierten ergeht herzliche Einladung, der Eintritt ist frei.
Dr. Herdin präsentiert aktuellen Stand der Holzvergaser- Technik im Naturparkhaus Arbeitskreis Energie und Naturpark Bayerischer Wald e.V. luden zur Veranstaltung
Mehr als 70 Leute konnten Naturparkvorsitzender Heinrich Schmidt und Arbeitskreis-Energie-Leiter Dr. Paul Kestel im Naturparkhaus zur Veranstaltung „Stand der Holzvergaser-Technik“ begrüßen. Mit Dr. Günther Herdin aus Österreich hatte man einen kompetenten Referenten geladen, der die Aktivitäten der Firma Agnion in Pfaffenhofen an der Ilm vorstellte. Der Referent kennt etwa 200 Anlagen weltweit und hat 120 Anlagen von Australien über China bis Amerika selbst besucht. Sein Fazit lautet: 90% der Anlagen enden in Tragödien, meist wegen der schlechten Gasreinigung kommt es vorzeitig zu Motorschäden.
Dr. Günther Herdin stellte seinen „Headpipe-Reaktor“ etwas näher vor und stellte auch die Unterscheide zum alten Festbettvergaser heraus, wie er bereits in Vorkriegszeiten im Einsatz war. Die alten Festbettreaktoren haben vielfach das Problem der Gasreinigung. Dort wo ein aufwändiger Personaleinsatz kein Problem darstellt, wie beispielsweise in Indien, laufen zahlreiche Vergaser von diesem Typ und liefern Strom und Wärme. Meist sind jedoch in kurzen Abständen von oft nur einem Jahr die Motoren komplett zu überholen, was bei Verdiensten von 2 € pro Tag wie in Indien kaum ein Problem ist. Wenn der Motor repariert ist geht es beispielsweise wieder weiter mit Stromproduktion in Heizung in einem Internatsgymnasium. Diese alten Festbettvergaser kann man jedoch nicht mit elektronischen Steuerungen perfekt machen. Deswegen ist seiner Ansicht nach eine komplett andere Technik erforderlich. Auch in Japan arbeitet man an diesem Thema. Dabei werden vielfach höhere Drücke gefahren, teilweise bis 60 oder 80 Bar und nicht bei normalen Atmosphärendruck wie beim alten Festbettvergaser. Ganz wichtig ist, dass man bei der Gasreinigung das Kalium herausbekommt. Aufgrund von Motorölanalysen kann man sofort sagen, ob die Motoren vorzeitig Schade nehmen werden. Es gibt also eine relativ einfache Faustformel, mit hohen Temperaturen und hohen Drücken lässt sich optimales Gas herstellen. Dies sollte nach Möglichkeit einen hohen Wasserstoffanteil erhalten. Damit lassen sich gute Wirkungsgrade erreichen.
Dr. Herdin ging in diesem Zusammenhang auf einige Anlagen in der Schweiz und auch in Österreich ein. Diejenigen, die gut laufen, nutzen als Rohstoff meist etwa Faustgroße Holzstücke. Der Feuchtegehalt soll bei etwa 15-20 Prozent liegen. Wichtig ist, dass die Anlagen nicht nur elektrischen Strom erzeugen, sondern dass auch die Wärme vernünftig genutzt werden kann. Dann laufen die Anlagen wirtschaftlich. Eine größere Anlage nach dem Prinzip des „Headpipe-Reaktors“ wird demnächst in Dessau aufgebaut. Die Anlage in Pfaffenhofen an der Ilm steht ab Ende März 2010 wieder für Besichtigungen zur Verfügung. Dr. Herdin stellte großzügig auch seinen Folienvortrag zur Verfügung, er hat großes Interesse daran, dass die Technik voran kommt, hier soll es keine Geheimniskrämerei geben. In diesem Zusammenhang betonte der Referent auch, dass es in Österreich staatliche Förderung zur Entwicklung der Holzvergasertechnik gibt. In der Bundesrepublik Deutschland existiert nichts Vergleichbares. Etwa zwei Drittel aller Forschungsgelder gehen bundesweit in Deutschland in die Atomenergieforschung. Nach einer Intensiven Frage- und Antwortrunde bedankte sich Arbeitskreisleiter Dr. Paul Kestel für den hoch interessanten Vortrag.
Naturpark: Unterwegs mit dem Ilzbetreuer Im Ilztal auf Spurensuche im Schnee
Mehr als 25 Wanderer waren der Einladung des Naturparks Bayerischer Wald e.V. zur Spurensuche im Schnee im Iltzal gefolgt. Bei herrlichem Wetter wurde von der Schrottenbaummühle ilzabwärts zur Schönberger Triftsperre und zurück gewandert. Dabei konnten allerlei Spuren im Schnee entdeckt werden. Hundespuren entlang des Wanderweges waren natürlich nicht selten. Aber auch der Fuchs schleicht am Ufer der Ilz oder auch auf den noch vorhandenen Eisschollen am Wasser entlang. Der Typische Doppelsprung des Baummarders konnte auch deutlich im Schnee gesehen werden. Die Schleifspuren über den schneebedeckten, größeren Steinen in der Ilz lassen sicher auf das Vorkommen des Fischotters in der Ilz schließen. „Die verspielten Tiere lieben solche Wasserrutschen geradezu,“ so der Gebietsbetreuer Stefan Poost, „Mit ihren bis zu 50.000 Haaren pro Quadratzentimeter sind Sie hervorragend an das Leben im Wasser und auch an die winterlichen Temperaturen angepasst. Die Fischotter werden mit ihrem dichten Haarkleid nicht bis auf die Haut nass und auch der Biber hat mit seinem Fell eine ähnliche Strategie, den kalten und harten Winter im und am Wasser zu überleben.“ Rehspuren konnten am Ilztalwanderweg nicht entdeckt werden. „Wenn man aber in die Ilzleiten ein paar Meter abseits des Wanderweges hochsteigt, weiß man, das sich die Rehe gerne hangparallel zum Ilztal und weg von den Besuchern bewegen.“ Es wäre ein sehr großer Zufall gewesen, auch auf frische Luchsspuren im Ilztal zu treffen, aber auch das Vorkommen des scheuen Luchses im Ilztal ist seit langem bestätigt. Nicht nur tierische Spuren konnten den Wanderern gezeigt werden. Tannen und Fichtensamen bedeckten mancherorts den Schnee. Der berühmte Tannenzapfen, den es außer im grünen Zustand eigentlich gar nicht gibt, weil er auf der Tanne nach der Reife zerfällt und die einzelnen Zapfenschuppen und Samen auf dem Waldboden landen, wurde den Wanderern nähergebracht, aber auch die braunen Fruchtstände des Straussfarns ragten an einigen Uferstellen noch aus dem Schnee. Nach etwa 2,5 Stunden fanden sich die Wanderer wieder am Parkplatz an der Schrottenbaummühle ein, wo man sich noch zu einer gemütlichen Einkehr zusammensetzte.
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