Aktuelle Meldungen

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Umweltbildung überwindet Grenzen Naturpark Bayerischer Wald und Naturpark Kaiserwald bei Karlsbad in der Tschechischen Republik reichen sich die Hand

Bereits seit vielen Jahren ist der Naturpark neben dem Nationalpark der wichtigste Anbieter von Umweltbildungsveranstaltungen im Bayerischen Wald: Neben den über 50 kostenlosen Jahresprogramm-Veranstaltungen bieten die Gebietsbetreuer des Naturparks Stefan Poost, Dr. Isabelle Auer und Matthias Rohrbacher seit vielen Jahren Schulklassen die Möglichkeit, in „Projekttagen“ zu den Themen Wiese, Hecke, Wald, Wasser und Boden die Natur in der unmittelbaren Umgebung kennen, verstehen und schätzen zu lernen. Auf Wanderungen an der Ilz, im Arbergebiet oder am Pfahl können Interessierte aller Altersgruppen unter fachkundiger und pädagogischer Anleitung naturkundliche Highlights des Bayerischen Waldes erkunden. Seit dem Jahr 2007 steht dieses Exkursionsprogramm auch Schülern zur Verfügung, die ihre Klassenfahrt in den Schullandheimen Habischried oder St. Englmar verbringen. Bisher letzter Meilenstein war die Gründung der Umweltstation Viechtach. Im Nachbarland Tschechien will man in Zukunft auch stärker auf die Umweltbildung setzen und bei Karlsbad ein Umweltbildungszentrum errichten. Voraussetzung für die Förderung solcher Einrichtungen über die Europäische Union ist ein ideeller Partner aus Deutschland. Nachdem verschiedene tschechische Institutionen den Naturpark für die Sanierung des Grenzbahnhofes in Bayerisch Eisenstein als Partner unterstützten, war es für den Vorsitzenden Heinrich Schmidt selbstverständlich hier auch als ideeller Partner zur Verfügung zu stehen. Den Kontakt zu den tschechischen Partnern stellte Edmund Stern aus Zwiesel her. Da die geplante deutsch-tschechischen Zusammenarbeit den Zielen des Naturparks entspricht, besiegelten Heinrich Schmidt und Vladislav Houda im Naturparkhaus Zwiesel dieses neue deutsch-tschechische Umweltbildungsabkommen. „Wir setzen gemeinsame Umweltbildungs-ziele um und können so die Europäischen Fördermittel entsprechend ausschöpfen“, betonte der Naturparkvorsitzende Heinrich Schmidt.

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Die Nacht der Fledermäuse Naturpark – Expertin Susanne Morgenroth führte durch den Abend

Noch vor ein paar Jahren war sie ein ungebetener Gast in Kirchen, Scheunen und Dachstühlen: die Fledermaus. Kürzlich lockte sie aber 77 Neugierige bei herbstlichen Temperaturen und finsterer Nacht auf den Silberberg. Zur europäischen Fledermausnacht luden der LBV und der Naturpark Bayerischer Wald alle Interessierten zur Nachtwanderung auf den Silberberg ein. Unten an der Talstation begrüßte Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer alle großen und kleinen Teilnehmer der Fledermauswanderung, um gemeinsam mit ihnen zum Barbarastollen zu gehen, wo Susanne Morgenroth, die Fledermausexpertin des Naturparks und aktives LBV-Mitglied, schon auf die Gruppe wartete. Um vor allem den Kindern den Aufstieg etwas angenehmer zu machen und sie auf den nahenden Fledermausvortrag einzustimmen, wurden zwei Spiele gespielt, die den kleinen „Forschern“ aufzeigten, wie es ist, sich nachts, bei vollkommener Dunkelheit zu bewegen und dabei auch noch auf der Jagd nach Insekten zu sein. Dabei fiel auf, dass schon die Kleinsten Bescheid wussten, wie das mit der Echoortung funktioniert – ein Zeichen dafür, wie sehr die Fledermaus ins Bewusstsein der Menschen zurückgekehrt ist und wie positiv sich die Meinung über das einzige flugfähige Säugetier verändert hat. Zu Beginn des einführenden Bildvortrages im Barbarastollen erzählte Bergwerksbesitzer Martin Schreiner aus früheren Zeiten, dass die Bergarbeiter Fledermauskolonien umsetzten um Sprengarbeiten vorzunehmen. Diesen alten Schutzgedanken greift er heute wieder auf und ermöglicht den Fledermäusen auf knapp 35 km unterirdischen Stollen die Überwinterung. Nur ein Kilometer des Stollens ist für Besucher zugänglich, den Rest des Bergwerks können die nachtaktiven Tiere ungestört Nutzen. Gerade im Winter ist es wichtig, dass die Quartiere möglichst störungsfrei sind, damit die schlafende Fledermaus, deren Körperfunktion drastisch heruntergefahren wurde nicht aufgeschreckt wird. Denn Störungen in der Zeit des Winterschlafes bedeuten oft den Tod für die Fledermaus. Dass Fledermäuse die meisten Menschen faszinieren, verdeutlichte Diplom-Biologin Susanne Morgenroth mit Hilfe einer Darstellung, die sich mit dem Meinungsbild über Fledermäuse im Bayerischen Wald beschäftigte. Neben ein paar Grafiken und vielen anschaulichen Bildern erklärte Susanne Morgenroth vieles über die Lebensweise und den Körperaufbau der Fledermaus und erwähnte die verwandten Flughunde, die nur in den Tropen vorkommen. Besonders viel zu erfahren gab es über die Arten, die den Silberberg zum Überwintern nutzen und das sind immerhin 17 von 21 in ganz Bayern vorkommenden Fledermausarten. Ganz besonderes Augenmerk galt dabei der nur fünf Zentimeter großen Mopsfledermaus, die zu den gefährdeten Arten in Deutschland zählt und am Silberberg noch in großen Populationen vorkommt. Um die Tiere in der Natur zu erleben, machten sich die 77 Besucher bewaffnet mit Taschenlampen auf zur Gottesgabe, ein oberirdischer Höhleneingang, in dem früher nach Silber gegraben wurde. Ein langer Lichterwurm schlängelte sich entlang des Weges durch die sternklare Nacht und kletterte hinauf zu den beeindruckenden Felsen. Dort versuchten Dr. Isabelle Auer und Susanne Morgenroth, die Laute der Fledermäuse, die für uns Menschen nicht wahrnehmbar sind, über „Bat-Detektoren“, quasi die Dolmetscher der Fledermäuse, hörbar zu machen. Dieser wandelt die Rufe in Schallwellen niedrigerer Frequenz um, die in unseren Hörbereich fallen. Tatsächlich konnten einige „Klicklaute“ wahrgenommen werden und mit Hilfe der Taschenlampen wurden sogar einige Fledermaus gesichtet. Auf Grund des heftigen Temperatursturzes waren jedoch nur wenige der Flugakrobaten unterwegs, um nach Insekten zu jagen. Häufig verschlafen Fledermäuse schlechte Witterungen, vor allem dann, wenn die Nächte davor mild und insektenreich waren. Auch wenn viele der Insektenjäger die Nacht verschlafen haben, war es für die 77 Fledermausfreunde eine ereignisreiche Nacht mit vielen interessanten Informationen in geheimnisvoller Atmosphäre.

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Der NATUeRliche Arber: Herbst am Arbergipfel

Für viele Arberkenner ist der sich langsam rötlich-braun färbende Arbergipfel Anfang September besonders schön. Daher bieten die beiden Naturparke Bayerischer Wald und Oberer Bayerischer Wald am Mittwoch, 7. September einen naturkundlichen Rundgang um das Gipfelplateau an. Auf dem 1,5-stündigen Rundgang mit Anette Lafaire, Gebietsbetreuerin beim Naturpark Oberer Bayerischer Wald, werden jedoch auch Geschichte und Geschichten rund um den „König des Bayerischen Waldes“ nicht zu kurz kommen. Treffpunkt ist um 11:00 Uhr an der Arberkapelle am Arbergipfel (beim sogenannten Großen Seeriegel). Bitte denken Sie an stabiles Schuhwerk und wetterfeste Kleidung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Führung findet bei jedem Wetter statt.

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Kleine Helfer mit blauen Händen

Obwohl den Arbergipfel jährlich etwa eine Million Wanderer, Ausflügler und Skifahrer besuchen, ist er – Dank der Besucherlenkung - reich an seltenen Pflanzen. Einige von ihnen, wie z.B. Moose und Flechten werden leider nur von Biologen und anderen hauptamtlichen Naturschützern als schützenswerte Besonderheit erkannt und daher von vielen wörtlich unwissend „mit den Füßen getreten“. Der Ungarische Enzian, der eigentlich in den Ostalpen und den Karpaten zu finden ist, sticht jedoch wegen seiner manchmal fremdartig anmutenden Form jedem Arberbesucher ins Auge. Daher gilt er als „Charakterpflanze“ des „Königs des Bayerischen Waldes“. Obwohl sich der Ungarische Enzian, genau wie der Gelbe Enzian, zu Zeit am Arber ausbreitet, ist sein Bestand keineswegs gesichert: Heidelbeersträucher, die ihn „bedrängen“, können ihn in seinem Wachstum behindern. Daher müssen die Sträucher hin und wieder vorsichtig zurückgeschnitten werden. Da hierzu die Wege verlassen werden müssen, ist es selbstverständlich, dass jede dieser Aktionen nur stattfinden kann, wenn die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt eine Sondergenehmigung erteilt hat und sie von naturschutzfachlicher Seite her kompetent betreut wird. Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald und Arber-Ranger Willi Weinberger luden daher kürzlich alle arberbegeisterten Kinder und deren Eltern zu einer Landschaftspflegeaktion auf dem Arbergipfel ein. Bereits beim Aufstieg vom Brennes zum Gipfel zeigte die Gebietsbetreuerin den Kindern und ihren Eltern in mehreren Naturerlebnisspielen, wie spannend der Wald sein kann, wenn man einmal den einen oder den anderen Sinn „ausschaltet“: Geht man bewusst mit geschlossenen Augen durch den Wald, wird man für Geräusche sensibler, man empfindet die Natur intensiver. Dass eine Bergtour in der Gruppe mit anderen Kindern auch für die kleinsten Arberfans leicht zu schaffen ist, zeigte sich vor allem am jüngsten Teilnehmer und „Arberhelfer“, dem siebenjährigen Lukas aus dem Ruhrgebiet: Auch nach dieser ersten Bergwanderung in seinem Leben machte er sich nach den einführenden Worten der Arbergebietsbetreuerin sowie der Biologen Martin Scheurer und Wolfgang Diewald, die seit über 20 Jahren im Auftrag der Regierung von Niederbayern den Bestand an geschützten Pflanzen im Arbergebiet beobachten, wie seine 18 Mitwanderer begeistert an Arbeit: Vorsichtig wurden Heidelbeersträucher rund um die Ungarischen Enziane abgeschnitten. Quasi als „Dankeschön“ des „Königs des Bayerischen Waldes“ konnten sich Jung und Alt die Arbeit hin und wieder mit Heidelbeeren versüßen. Als Dankschön von Seiten der hauptamtlichen Naturschützer konnten die Biologen Martin Scheurer und Wolfgang Diewald den Teilnehmern abschließend ein anderes unscheinbares botanisches Highlight des Arbergipfels, den Alpen-Flachbärlapp zeigen. Neben den Erinnerungen an einen erlebnisreichen Tag erhielten die Teilnehmer als Andenken an ihre Hilfsaktion abschließend von Dr. Isabelle Auer die diesjährige Arber-Verdienstmedaille verliehen.

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Europäische Fledermausnacht – „Kleine Schatten der Nacht“

Europaweit steht der letzte Samstag im August bei allen Naturbegeisterten ganz im Zeichen der „Europäischen Fledermausnacht“: Auch die LBV-Kreisgruppe Regen und der Naturpark Bayerischer Wald bieten daher am Samstag, 27. August wie jedes Jahr eine ihrer bei Klein Alt und Jung besonders beliebten Fledermaus-Exkursion zur Gottesgabe am Silberberg an. Treffpunkt der dreistündigen Veranstaltung ist um 20:00 Uhr am Kassenhäuschen der Talstation am Silberberg in Bodenmais. Nach einer kurzen Wanderung zum Barbarastollen, auf der Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayer. Wald besonders die jüngeren Teilnehmer spielerisch auf das Thema „Fledermaus“ einstimmt, berichtet die Fledermausexpertin und Dipl.-Biologin Susanne Morgenroth in einem Bildervortrag über das faszinierende Leben der „Kleinen Schatten der Nacht“. Danach können die Teilnehmer ihr neu gelerntes Wissen bei der anschließenden Fledermausbeobachtung mit Bat-Detektoren im Freien anwenden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bitte nehmen sie eine Taschenlampe mit und denken Sie außerdem an wetterfeste warme Kleidung und stabiles Schuhwerk. Diese Führung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Naturparks Bayerischer Wald des LBV Regen.

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Spielend auf den Großen Arber

Gemeinsam mit anderen Kindern die Natur spielend kennenzulernen und nebenbei spielerisch den „König des Bayerischen Waldes“ erklimmen, macht einfach Spaß. Daher bietet Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald am Donnerstag, 1. September für alle großen und kleinen „Gipfelstürmer“ eine Naturerlebniswanderung vom Brennes zum Arbergipfel an. Treffpunkt der 3-stündigen Führung (reine Gehzeit 1,5 Stunden) ist um 10 Uhr am Brennesparkplatz. Bitte denken Sie an eine Brotzeit, ausreichend zu trinken und festes Schuhwerk. Für diese Familienwanderung ist eine Anmeldung erforderlich bis Mittwoch, 31. August; 16 Uhr unter Tel.: 09922 – 802480.

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Wir tun was fürs Mittagsplatzl!

Im Rahmen seines Arber-Jahresprogramms lud der Naturpark Bayerischer Wald kürzlich zu seinem ersten Abenteuertag auf dem Mittagsplatzl ein. Gleich zu Beginn erklärte Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer, dass Schachten wie das Mittagsplatzl auch zum Schutz des Auerhuhns hin und wieder entbuscht werden müssten. Aufgabe der Teilnehmer würde es daher später sein, kleinere Fichten am Mittagsplatzl zu entfernen. Besonders die Kinder wies Auer darauf hin, dass speziell an diesem Tag sich Auerhühner in der Nähe des Wanderweges aufhalten könnten. Daher sollten die Teilnehmer ruhig sein und beim Gehen auch die Umgebung beobachten. Tatsächlich entdeckte ein Kind bereits nach wenigen hundert Metern eine Auerhenne. Vorsichtig näherten sich die Teilnehmer, um es zu betrachten. Erst aus der Nähe erkannten sie allerdings, dass es sich nur um ein Auerhuhn-Präparat des Naturparks handelte. Etwa auf halben Weg zum Mittagsplatzl wurde das Spiel „Baumfreund“ gespielt: Zweiergruppen wurden gebildet, wobei jeweils einem die Augen verbunden wurden. Die anderen Gruppenmitglieder führten diese dann an ausgewählte Bäume, die von den Nicht-Sehenden ertastet werden sollten. Nachdem sie auf danach den Weg zurück geführt wurden, wurde die Augenbinde abgenommen und die gefühlten Bäume sollten gesucht werden. Die meisten der Teilnehmer konnten ihre Bäume schnell finden, vor allem die Kinder hatten dabei viel Spaß. Als das Spiel vorbei war, ging es nun auf direktem Wege zum Mittagsplatzl. Nach einer kurzen Rast machte sich die Gruppe an die Arbeit: Zunächst wurden nur wenige junge Fichten gefunden. Nach weiteren Suchen wurden dann doch viele Bäume entdeckt, die entfernt werden mussten. Mit sichtlich viel Spaß rissen die Teilnehmer sehr kleine, aber auch schon etwas größere Fichten heraus. Immer mehr Bäume wurden gefunden und „gezupft“. Die entfernten Bäume wurden auf einem Haufen zusammen gelegt. Nachdem die Teilnehmer ihre Mission erfüllt hatten, bekamen sie von Dr. Isabelle Auer die „Arber-Verdienstmedaille“ verliehen. Auf dem Rückweg wurde noch das Spiel „Fledermaus und Motte“ gespielt, um zu erläutern, wie die Fledermäuse mittels Echoortung Insekten jagen. Ein Vater meinte am Schluss dieses Arberabenteuertags: „Leider kann ich meine Tochter normalerweise nicht zum Wandern bewegen. Heute hat es ihr aber – in der Gruppe mit anderen Kindern - sichtlich so viel Spaß gemacht, wie selten zuvor.“

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Von Wollsäcken, Auerhühnern und Borkenkäfern

Bereits seit mehreren Jahren sind sie fester Bestandteil des Naturpark-Jahresprogramms: Die Kooperationsveranstaltungen mit dem Naturkundlichen Kreis Bayerischer Wald. Ziel dieser Exkursionen sind geologische Höhepunkte, wie z.B. die Karseen des Böhmerwaldes. Im Rahmen der diesjährigen Gemeinschaftsveranstaltung luden der Geologe Fritz Pfaffl vom Naturkundlichen Kreis, Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald und der zuständige Förster Harald Schäfer kürzlich zu einer naturkundlichen Führung am Dreisessel ein. Dass der 1312 m hohe Berg in der Nähe des Dreiländerecks für Naturliebhaber und Naturwissenschaftler aller Disziplinen etwas Besonderes darstellt, zeigte sich daran, dass sich trotz strömenden Regens 24 Teilnehmer am Dreisesselparkplatz einfanden. Auf halber Höhe zum Gipfel ging Dr. Isabelle Auer zuerst auf die Gemeinsamkeiten des Dreisessels mit den anderen Bergen des bayerisch-böhmischen Grenzmassivs ein. Ist der Luchs, was Wanderer betrifft, relativ störungsunempfindlich, so ist das Auerhuhn am Dreisessel – ebenso wie z.B. im Arbergebiet – besonders von querfeldeingehenden Skitouren- und Schneeschuhgehern bedroht. Wird es im Winter aufgeschreckt, so verliert es im Tiefschnee mit einem Schlag zu viel Energie. Das Wappentier des Bayerischen Waldes kann auch in Zukunft nur überleben, wenn sich Natursportler an die festgelegten naturverträglichen Schneeschuhrouten hält. Ein besonders auffallendes Bild bietet sich dem Wanderer am Grenzsteig. Dreisessel-Förster Harald Schäfer: „Während im deutschen Naturschutzgebiet das Borkenkäferholz nach dem Orkan Kyrill aufgearbeitet wurde, wurde in der angrenzenden Kernzone des Nationalparks Sumava der Borkenkäfer nicht bekämpft. Der Nationalpark Bayerischer Wald schützt den angrenzenden Wirtschaftswald durch eine mindestens 500 Meter breite Pufferzone. Hier am Dreisessel grenzt ein Gebiet, in dem Natur sich selbst überlassen wird, aber direkt an einen Wirtschaftswald.“ Ist die belebte Natur also in einem ständigen – mit bloßem Auge gut erkennbaren – Wandel begriffen, so vollziehen sich geologische Prozesse z.T. über Millionen von Jahren, z.T. aber auch in einem kurzen Augenblick. Die „Wollsäcke“ oder „Matratzen“ am Dreisessel entstanden dadurch, dass vor 240 Millionen Jahren eine heiße Gesteinsmasse an die obere Erdkruste gelangte und dort erkaltete. Bereits in dieser Zeit bildeten sich im Granit Risse, an denen weitere Verwitterungsprozesse ansetzen konnten. Auch heute wirken verschiedene Verwitterungsarten auf die Gestalt des Berges ein: Neben der Frostsprengung, bei der in Spalten und Klüfte gefrorenes Wasser das Gestein sprengt, verändern auch Wind und Regen, aber auch die Wurzelsprengkraft der auf den Felsen wachsenden Pflanzen die Felsen. Auch die scheinbar unbelebte Natur ist belebt. Fritz Pfaffl: „Man muss sich bewusst werden, dass es in der Natur zwei Kreisläufe gibt. Den Kreislauf des Lebens, also der belebten Natur, aber auch den Kreislauf der Gesteine, von der Entstehung bis zur Verwitterung. Letztere liefert wieder Ausgangsmaterial für Neues. Der Kreislauf der unbelebten Natur ist geschlossen.“

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