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Den Bodenmaiser Schätzen auf der Spur

Bodenmais ist reich an Naturschätzen. Manche – wie beispielsweise der „Urwald“ im Naturschutzgebiet und Naturwaldreservat „Rißloch“ - lassen sich jedoch nur erkennen, wenn man sich etwas Zeit für sie lässt, wenn man eintaucht in die Natur und ihre Zusammenhänge. Andere sind eher historischer Natur. Besonders anschaulich erschließen sie sich durch einen Zeitzeugen oder jemanden, der das Wissen von seinen Eltern und Großeltern „ererbt“ hat.

Kürzlich luden daher Joachim Haller, Erster Bürgermeister von Bodenmais, und Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald alle Einheimischen und Gäste dazu ein, auf einer Wanderung vom Rißloch zum Silberberg die Vielfalt der Bodenmaiser Naturschätzen kennenzulernen.

Bereits auf dem Weg vom Rathaus zum Rißloch zeigte Bürgermeister Haller den rund 20 Teilnehmern der Wanderung zwei Hinweise auf Bodenmaiser Naturschätze: Im Rißlochweg findet man – für den Außenstehenden leicht übersehbar – die „Talstation“ des Rißloch-Wasserkraftwerks, dessen anfangs des 20. Jahrhunderts errichteten „Kraftwerksbauten“ an der unteren Kaskade des Rißlochs heute unwissende Wanderer häufig für eine kleine Schutzhütte halten. Gestapelte Buchenbretter im hinteren Bereich des Rißlochwegs erinnern an andere Bodenmaiser „Erwerbszweige“: beispielsweise an die Herstellung von Stiften für Fernschreiber u.a. aus Buchenholz. Dass diese wirtschaftliche Nutzung des Waldes auch der Natur rund um Bodenmais nützen kann, verdeutlichte Dr. Isabelle Auer am Beispiel der Borkenkäferverbreitung: Anders als in manchen Teilen des Bayerischen Waldes dominiert in Teilen der Hochzellhänge heute nicht der Fichten-, sondern der Buchenwald. Da der Waldboden besonders im Frühjahr lichtdurchfluteter ist, ist die Artenvielfalt hier größer, als in einer reinen Fichtenmonokultur. Auch für Wanderer erscheint dieser Wald interessanter und abwechslungsreicher. Am vielfältigsten ist der Wald jedoch, wenn man ihn weitestgehend sich selbst überlässt, wie im Naturwaldreservat Rißloch: Hier werden Bäume nur gefällt, wenn sie drohen, auf den Wanderweg zu fallen und so Menschen gefährden. Ansonsten lässt man selbst vom Borkenkäfer befallene Bäume – Totholz – stehen. Sie bilden in der warmen Jahreszeit die „Übertagungsmöglichkeiten“ für einen anderen „Bodenmaiser Schatz“: die Fledermäuse.

Der Silberberg – Ziel der fünfstündigen Wanderung – ist in den Augen des Naturschutzes ein weiterer „Bodenmaiser Schatz“, da sein 35 Kilometer langes Stollensystem zu den bedeutendsten Fledermauswinterquartieren Deutschlands zählt. Dass er diese naturschutzfachliche Bedeutung erlangen konnte, war quasi ein „Nebenprodukt“ der wirtschaftenden Bodenmaiser. Geschichtlich gesehen, ist er wichtigstes Glied in der Entstehung- und Entwicklungsgeschichte von Bodenmais.

Und so wurde nach der Wanderung deutlich: Naturschutz und Wirtschaft sind keineswegs Gegensätze. Wenn der wirtschaftende Mensch – beispielsweise die Touristiker – eng mit dem Naturschutz zusammenarbeiten, profitieren beide Seiten davon: In unserer hektischen Welt wird eine intakte Natur immer wichtiger. „Natur- und Artenschutz“, so die Gebietsbetreuerin, „dient also damit vor allem auch dem Menschen. Nur dort, wo die Natur noch heil ist, fühlen sich auch die Menschen wohl.“    

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Mittagsrast am Mittagsplatzl: Von Schachten, Auerhühnern und Heidelbeeren

Das Mittagsplatzl gilt unter Arberkennern als einer der schönsten Flecken rund um den „König des Bayerischen Waldes“: Da Wanderer von hier aus einen spektakulären Blick über den am Fuße der über 400 Meter hohen Arberseewand gelegenen Großen Arbersee bis ins Eisensteiner Tal genießen können, erscheint ihnen der besonders in der Hochsaison täglich von weit über tausend Ausflüglern besuchte See so, als wäre er Teil einer Modelleisenbahnlandschaft. Das Mittagsplatzl gilt wegen seiner Einsamkeit jedoch unter Naturliebhabern noch immer als Geheimtipp, Natur- und Artenschützer schätzen es vor allem als wichtigen Teil des Auerwildlebensraumes am Arber.

Kürzlich luden daher Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald und Gerlinde Wurm von der Touristinfo Drachselsried alle Interessierten – vor allem Familien mit Kindern – dazu ein, auf einer Naturerlebniswanderung vom Bretterschachten zum Mittagsplatzl spielerisch in den Lebensraum des bedrohten Wappenvogels des Naturparks Bayerischer Wald einzutauchen. Dass für dieses intensive Eintauchen, das „Sich-Einlassen“ auf die Natur, immer eine „Erweiterung des Blickwinkels“ Grundvoraussetzung ist, konnte jeder Wanderer mit Hilfe eines auf die Nase gelegten Taschenspiegels entdecken, der Groß und Klein selbst während des Gehens „neue Perspektiven“ eröffnete.

„Trotz eines geschulten Blicks“, so die Gebietsbetreuerin, „ist eine „echte Sichtung“ jedoch eher weniger wahrscheinlich“. Daher erklärte die Gebietsbetreuerin mit Hilfe eines Auerhahnpräparats, dass man bereits anhand der Schnabelform gut die Nahrungsgewohnheiten des Auerhuhn erkennen kann: Der gebogene Schnabel ist ein ideales Werkzeug zum Zupfen von Heidelbeeren und – im Winter - von Baumnadeln. Da diese Nadeln jedoch sehr wenig Energie liefern, kann jedes Aufgeschreckt-Werden im Winter beim Auerhuhn zum Tod führen. „Wichtig ist daher, dass sich alle Wintersportler – Skitouren- und Schneeschuhgeher – an die „naturverträglichen Routen“ halten, die die Touristinfo Bodenmais im letzten Winter in Zusammenarbeit mit dem behördlichen Naturschutz, dem Naturpark und dem Staatsforst erstellt hat: Einige der Routen befinden sich außerhalb des Auerhuhnlebensraumes und sind daher besonders naturverträglich. Andere Wege werden so häufig begangen, dass das Auerhuhn hier relativ an den Menschen gewöhnt ist. Doch auch hier müssen Natursportler in jedem Fall im Winter sowie während der Balz, Brut und Jungenaufzucht die markierten öffentlichen Wege und Loipen benutzen, um dem – neben dem Luchs - wichtigsten Werbeträger des Bayerischen Waldes nicht zu schaden.“

Gestärkt von vielen weiteren spannenden Hintergrundinformationen über die Arbeit des hauptamtlichen Naturschutzes im Arbergebiet, erreichten die rund 60 Teilnehmer das Mittagsplatzl, einen heute noch gelegentlich beweideten Schachten oberhalb des Großen Arbersees, wo vor allem die jüngeren Teilnehmer die Zeit nutzten, um sich die Wanderung mit Heidelbeeren zu versüßen und die älteren viel über das Naturschutzgebiet und Naturwaldreservat „Großer Arbersee mit Seewand“ erfuhren.

Und so konnten alle nach der wohl verdienten „Mittagsrast am Mittagsplatzl“ auf dem Rückweg zum Parkplatz Bretterschachten viele neue Eindrücke und Einblicke in die spannende Arbernatur verarbeiten. – Einblicke, die zeigen, wie schützenswert die Arberwelt und seine natürlichen Bewohner – beispielsweise Auerhuhn, Luchs, Fledermäuse – sind und wie sehr jeder einzelne von uns – nicht nur der Naturschutz und der Tourismus – von ihnen profitiert.

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Unterwegs in der „Kornkammer des Bayerischen Waldes“

Bereits seit vielen Jahren laden der Naturpark Bayerischer Wald und der Naturkundliche Kreis Mitte August besonders alle naturwissenschaftlich Interessierten zu gemeinsamen Exkursionen ein. Traditionell stehen dabei immer die in den Eiszeiten geformten Landschaftsbestandteile im Mittelpunkt, beispielsweise die bayerisch-böhmischen Karseen oder – wie im letzten Jahr - das Toteisfeld bei Bodenmais. Dass die sogenannten „Eiszeitrelikte“ nicht nur für Naturwissenschaftler, Erholungssuchende oder Touristiker von Bedeutung sein können, zeigte das diesjährige Exkursionsziel, die eiszeitlichen Löss-Ablagerungen bei Kumreut, die zu den fruchtbarsten Böden des Bayerischen Waldes gehören.

Bereits zu Beginn der Führung, zu der Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald und Fritz Pfaffl vom Naturkundlichen Kreis rund 20 Teilnehmer begrüßen konnten, verdeutlichte Pfaffl im Großwiesener Talkessel unterhalb von Kumreut, wie diese – wegen ihrer Fruchtbarkeit auch als „Kornkammer des Bayerischen Waldes“ bezeichneten - Lössböden entstanden sind: In den Zwischen-Eiszeiten wurden von den Hochlagen besonders feiner Löss abgeweht und zum Teil an den windstillen Seiten des Großwiesener Tals wieder abgelagert. Durch den Niederschlag wurde der Löss-Staub an diesen Talhängen zu Lösslehm verdichtet. Ein Teil des besonders feinen „Erdstaubs“ wurde jedoch durch den Wind über die Talränder hinaus zum Ödhof, dem zweiten Ziel dieser Exkursion, verfrachtet und bildete dort bis zu einem Meter mächtige Lössböden.

Als Abschluss und gleichzeitigen Höhepunkt der Exkursion führte Pfaffl die Teilnehmer zum wohl besten Boden des ganzen Bayerischen Wald. Fritz Pfaffl: „Da der Löss hier - in einem heute mit Mais bepflanzten Feld zwischen Prombach und Auggenthal – mit einem Oberboden aus besonders fruchtbarer Schwarzerde angereicht ist, ist dieses Feld nicht nur bodenkundlich etwas besonders, sondern auch wirtschaftlich gesehen.“

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Ein Berg blüht auf – Kleine Helfer für den Großen Arber

Nicht nur die stillen Seiten des Großen Arbers, sondern selbst das Gipfelplateau hat – trotz den besonders in den letzten 15 Jahren stark zugenommene Verbauungen – Dank der Naturschützer noch viele Schätze „am Wegesrand“ zu bieten. Einige sind eher unscheinbar, wie z.B. der Alpen-Sauerampfer, den viele Wanderer für einen gewöhnlichen Sauerampfer halten. Ein Mitte Juli bis Ende August blühender „Naturschatz“ fällt jedoch jedem Besucher auf: Der Ungarische Enzian. In den letzten Jahren konnte er sich – Dank Landschaftspflegemaßnahmen - deutlich ausbreiten. Ziel dieser Landschaftspflegemaßnahmen ist es, durch die gezielte Mahd der Heidelbeersträucher im Gipfelbereich zu gewährleisten, dass der Ungarische Enzian besser aussamen und leichter wachsen kann, da er nicht durch Sträucher „bedrängt“ wird. Bereits jetzt, nach relativ wenigen Jahren, zeigt sich, dass diese Mühen der Naturschützer – neben einer Handvoll hauptamtlicher Naturschützer waren es bisher hauptsächlich Familien und Schulklassen – von Erfolg gekrönt sind: Die Ungarischen Enzian-Felder im Gipfelbereich gelten in den Hochsommer-Wochen als eines der schönsten Naturerlebnisse des Bayerischen Waldes.

Kürzlich luden Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer, Commerzbank-Umweltpraktikantin Sara von Eitzen vom Naturpark Bayerischer Wald und Anette Lafaire, Gebietsbetreuerin vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald wieder alle großen und kleinen Arberfans dazu ein, dem „König des Bayerischen Waldes“ in einer spielerischen Landschaftspflegeaktion zu helfen. Um den Kindern – darunter auch Vier- und Fünfjährigen – den Aufstieg vom Brennesparkplatz zum Gipfel zu erleichtern, erzählten die beiden Gebietsbetreuerinnen der Gruppe nicht nur allerhand Spannendes über die Arberwelt, sondern ließen sie in Naturerlebnisspielen sogar voll und ganz in sie eintauchen.

Nach einer kurzen Gipfelrast und einer ausführlichen Einführung durch Dr. Isabelle Auer darüber, was bei der Landschaftspflegeaktion zu beachten sei, erhielten die Teilnehmer die offizielle Erlaubnis der Unteren Naturschutzbehörde Regen, ausnahmsweise und nur für diese Aktion im Rahmen des Naturpark-Jahresprogramms die Wege zu verlassen, um rund um die Standorte des Ungarischen Enzians die Heidelbeeren abzuschneiden. Nach etwa einer Stunde intensiver Arbeit, die jedoch allen sichtlich Spaß machte und in der die kleinen Helfer auch viele anerkennende Worte der vorbeigehenden Gipfelbesucher bekamen, konnten die Gebietsbetreuerinnen den zwölf Teilnehmern als Dankeschön und Erinnerung die Arberverdienstmedaille verleihen, mit der der Naturpark Bayerischer Wald all diejenigen ehrt, die sich für den Schutz des Arbergebiets einsetzen.

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Tierisch gute Landschaftspflege

 Gründlanderhaltung durch Traktoren mit Mähwerk oder durch Ziegen? Die landschaftspflegerischen Qualitäten von Tieren macht sich der geprüfte Natur- und Landschaftspfleger und Bio-Landwirt Ludwig Scherm zunutze: Auf einigen Flächen, die mit landwirtschaftlichen Maschinen nicht oder nur schwer zu bewirtschaften sind, setzt er Ziegen und Esel dazu ein, das Grünland offenzuhalten. Die Ziegen beißen Gehölze zurück und die Esel knabbern das Gras kurz. Seit kurzem geht der Landwirt sogar noch einen Schritt weiter und untersucht pionierhaft auf Probeflächen, inwieweit sich auch seine Bio-Schweine zur Landschaftspflege eignen.

Einer bunt gemischten Gruppe aus Erwachsenen und Kindern zeigte Ludwig Scherm kürzlich seine Weidetiere und die dazugehörigen Weideflächen. Während die Erwachsenen über die Rentabilität eines solchen Beweidungsprojektes diskutierten, waren die Kinder vor allem von den Ziegen und Eseln fasziniert. Es war den Teilnehmenden nämlich exklusiv erlaubt, über die Umzäunungen zu klettern und hautnah Kontakt zu den Weidetieren aufzubauen. Auch die kleine Wanderung von Weide zu Weide war spannend gestaltet: Sie führte recht abenteuerlich über einige Gräben und Wasserlöcher, vorbei an malerisch überschwemmtem Grünland. Für die Überschwemmung dieses Grünlands war der Biber verantwortlich. Und im Grunde war er auch die Ursache für die Suche nach alternativen Landschaftspflegekonzepten um Höllmannsried in der Gemeinde Kirchberg im Wald. Durch die Überschwemmungen, die sein Damm- und Burgenbau verursachten, wurde eine rentable landwirtschaftliche Nutzung der betroffenen Flächen nahezu unmöglich. Im Zuge der Entwicklung eines Landschaftspflegekonzeptes wurde festgestellt, dass auf einigen Flächen eine maschinelle Bearbeitung nur schwerlich durchzuführen ist. Für hanglagiges, unwegsames Gelände, das schwer zugänglich, häufig überschwemmt oder stark bebuscht war, wurden also Alternativen benötigt. Die Lösung hieß: Beweidung. Daher kaufte die Untere Naturschutzbehörde, wo es möglich war, die Flächen auf und sorgte dafür, dass sie extensiv bewirschaftet wurden, aber dennoch den Charakter offener Grünflächen behielten. Ludwig Scherm erklärte sich bereit, seine Tiere auf den Flächen grasen zu lassen. Und so erhielten die Teilnehmer durch Ludwig Scherm viele interessante Informationen zu alternativen Landschaftspflegekonzepten. Bei bestem Sommerwetter kamen alle auf ihre Kosten und konnten viele lebendige und praktische Eindrücke von der Landschaftspflege mitnehmen.

 

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Zu Gast im Auerwildschutzgebiet

Das Auerhuhn – der bedrohte Wappenvogel des Naturparks Bayerischer Wald – fasziniert nicht nur Vogelkundler und Naturwissenschaftler, sondern viele Naturbegeisterte – sowohl Einheimische, als auch Gäste. Kürzlich folgten daher 40 Wanderer der Einladung des Naturparks Bayerischer Wald und der Touristinfo Drachselsried, auf einer Wanderung von der Schareben zur Heugstatt gemeinsam mit Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer die Lebensweise und vor allem den Lebensraum des größten heimischen Waldvogels kennenzulernen. Dank eines Wiederansiedlungsprojektes der „Schutzgemeinschaft Auerhuhn“ lebt heute in den alten, lichten Nadelholzwälder, wie man sie in den Kammlagen des Arbergebiets, des Nationalparks und des Künischen Gebirges findet, eine Population, die gerade groß genug ist, um die Art zu erhalten. Daher ist es wichtig, dass Forst und Naturschutz besonders hier eng zusammenarbeiten: Beispielsweise entschloss man sich – trotz der Borkenkäfergefahr – die im Januar 2007 durch den Orkan Kyrill entstandene Windwürfe erst nach dem Flügge-Werden der Auerhahnjungen Mitte Juli aufzuarbeiten, um ein Zusammenbrechen des Bestandes zu verhindern. „Auch die Besucherlenkung und vor allem die Öffentlichkeitsarbeitsarbeit“, so die Gebietsbetreuerin, „spielt – neben der Forschung - im Auerhuhnschutz eine besonders wichtige Rolle. Nur, wenn die Natursportler wissen, warum sie sich an bestimmte Regeln halten müssen, wird Naturschutz nicht als Gängelei, sondern als gemeinsame Aufgabe aller Naturliebhaber empfunden.“

Daher erklärte die Gebietsbetreuerin – selbst eine begeisterte Schneeschuhgeherin - den Exkursionsteilnehmern nicht nur, weswegen zwischen dem 01. November und 30. Juni im Auerwildschutzgebiet ein striktes Wegegebot herrscht oder weswegen hier Hunde angeleint werden müssen, sondern auch, weswegen es besonders wichtig war, dass der Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Forst, den betroffenen Gemeinden und dem DAV in den letzten Jahren naturverträgliche Schneeschuh- und Skitourenrouten konzipierten.

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47. Naturpark-Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen in Auerbach

Naturpark Bayer. Wald stellt mit Grenzbahnhof größtes Projekt aller Zeiten vor

Zur 47. Jahreshauptversammlung des Naturpark Bayerischer Wald e.V. konnte der 1. Vorsitzende Heinrich Schmidt im Gasthaus zur Säge in Auerbach im Landkreis Deggendorf Mitglieder, Gemeindevertreter und Ehrengäste begrüßen. In seinem Rückblick stellte er die Aufgaben, mit Blick auf die vielen neuen Bürgermeister nach der Kommunalwahl, etwas ausführlicher vor. Ein besonderer Dank ging an die ausscheidenden Vorstands- und Ausschussmitglieder. Ein herausragendes Ereignis war die Eröffnung der NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayer. Eisenstein durch Umweltminister Dr. Marcel Huber am 10.07.2014. Bisher wurden 7 Millionen Euro in Bausanierung und Museumsbau gesteckt, der Kostenrahmen konnte nahezu eingehalten werden. Insgesamt 14 Förderstellen und Geldgeber darunter die Europäische Union mit dem Programm INTERREG IV, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das Bayerische Umweltministerium mit der Abwicklung des Konjunkturpaketes II und der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien trugen zum Gelingen bei.

Nach den Grußworten von Bürgermeister Straßer und Landratsstellvertreter Erl liefert Geschäftsführer Hartwig Löfflmann den Geschäftsbericht. Er stellte Haushaltsnachweisung und Haushaltsplan vor. Beides wurde einstimmig gebilligt. Erl bezeichnete den Grenzbahnhof als wahres Juwel und dankte nochmals für den Einsatz zum Erhalt dieses einmaligen Baudenkmals.Es entstand das Europäische Fledermauszentrum, eine Ausstellung zum König Arber, ein für den Bayerischen Wald einmaliges Skimuseum und unter dem Motto „Höchste Eisenbahn“ gibt es vielfältige Informationen über den Grenzbahnhof und den Bahnbau durch das Grenzgebirge auf der kürzesten Verbindung von München nach Prag. Eine durch ehrenamtliche Helfer im Bau befindliche Modelleisenbahnanlage rundet das Ganze ab. Hier werden noch Helfer gesucht. Wer den Naturparkverein unterstützen will, kann für 11.- € im Jahr auch Mitglied im Verein werden.Unter der Wahlleitung von Landratsstellvertreter Peter Erl wurde für die nächsten drei Jahre einstimmig ein neuer Vorstand gewählt. Es sind dies Heinrich Schmidt als 1. Vorsitzender, Heinrich Lobmeier als 2. Vorsitzender und neu Ferdinand Brandl der Bürgermeister der Gemeinde Hunding als 3. Vorsitzender.Schmidt bat in seinem Schlusswort die verantwortlichen Politiker um Unterstützung bei der Schaffung einer besseren Ausstattung für Naturparke in Bayern. Nur so kann man Projekte realisieren und ländliche Strukturen stärken.

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Von der „Kraft der Natur“ und dem „Kreislauf des Lebens“

Ursprüngliche Natur fasziniert heute mehr denn je. Sie bietet einen Kontrast zum oft hektischen Alltag und lehrt uns das Staunen, selbst, wenn es sich nicht um fremde, ferne Landschaftsräume, sondern um die Natur „vor der Haustür“ handelt. Viele Orte im Bayerischen Wald erkennen immer mehr auch das touristische Potential, dass eine besonders ursprüngliche Natur bieten kann. Ein Stück „echten Urwalds“, also ein Gebiet, in dem in vielen Bereichen nie Forstwirtschaft betrieben wurde, ist das Naturschutzgebiet und Naturwaldreservat „Rißloch“ mit seinen höchsten Wasserfällen des Bayerischen Waldes. Kürzlich folgten 16 Wanderer, darunter sowohl einheimische Arberkenner als auch Gäste, der Einladung des Naturparks Bayerischer Wald, gemeinsam mit Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer die Rißlochschlucht auf den Spuren des „Kreislauf des Lebens“ und der „Kraft der Natur“ zu durchwandern.

Welche Kraft das „Lebenselixier“ Wasser hat, wurde den Teilnehmern – trotz der zu Zeit eher geringen Wasserführung des Rißbachs - bereits zu Beginn des Rundgangs bewusst: Glatt geschliffene Felsen im Bachbett, aber auch die Steilheit und Tiefe der Schlucht zeigen besonders eindrucksvoll, dass zwar eine Schwachstelle in der Erdkruste dafür entscheidend war, dass die Schlucht ausgerechnet an dieser Stelle entstehen konnte, dass es jedoch das Wasser und nicht andere Naturkräfte waren, die dieses Gebiet entscheidend prägten.

Da in der feuchten Schlucht Verwitterungsprozesse besonders schnell ablaufen, lässt sich in diesem Naturwaldreservat der „Kreislauf des Lebens“ eindrucksvoll beobachten, wie die Gebietsbetreuerin an einigen „Baumbeispielen“ verdeutlichte: Noch vor wenigen Jahren war ein etwa zwei Meter hohe Totholzstamm bei Rißlochführungen ein besonders beliebter Ort, um etwas über die naturschutzfachliche Bedeutung von totholzreichen Mischwäldern zu erzählen. Innere Fäulnis führte dazu, dass der Stamm vor einiger Zeit umkippte und nun immer schneller zu Holzmehl verrottet, das wiederum Grundlage für neues Leben ist. Besonders beeindruckte die Teilnehmer jedoch ein über einem Felsen schräg aufliegender Totholzstamm, auf dem sich bereits Fichtenkeimlinge angesiedelt haben. Da diese Keimlinge bei ausreichender Größe mit ihren Wurzeln festen Boden erreichen wollen, ihr „Keimbett“ durch die Schrägauflage des Stammes auf dem Felsen jedoch quasi in der „Luft hängt“, bleibt abzuwarten, wie die Natur in ein paar Jahren dieses Problem lösen wird. Die Natur ist also und bleibt spannend, besonders, wenn man sie – wie im „Naturwaldreservat Rißloch“ sich weitestgehend selbst überlässt.

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