Aktuelle Meldungen

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„Pflanzen, die es außerhalb der Alpen nur am Arber gibt“

„Außerhalb der Alpen findet man diese Pflanzen nur am Arber“. – Dies war eine der Kernsätze, die die 20 Teilnehmer einer Naturparkführung unter der Leitung von Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer kürzlich bei einem zweistündigen Rundgang um das Arbergipfelplateau hörten. Warum der Arbergipfel heute – trotz seiner Verbauungen, Pisten und den weit über eine Million Besuchern pro Jahr – Dank der Bemühungen des Naturschutzes – zu den wichtigsten Naturschätzen Bayerns zählt, verdeutlichte die Gebietsbetreuerin bereits zu Beginn der Exkursion: Bis weit in die 90er Jahre war das Gipfelplateau beinahe kahlgetrampelt. Viele der einstigen Pflanzen, darunter einige geschützte, waren verschollen oder bedroht. Daher entschloss man sich zu einem festen Wegesystem. Balkenabsperrungen wurden errichtet, ab dem Jahr 2000 herrscht im gesamten Gipfelbereich das Wegegebot.

Seit dieser Zeit erholte sich der Bestand vieler besonders geschützter Pflanzen – viele von ihnen sogenannte „Eiszeitrelikte“, also Pflanzen, die seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren das Arbergebiet besiedeln. „Auffallend viele von ihnen“, so die Gebietsbetreuerin, „tragen den Zusatz „Alpen“ in ihrem Namen. – Ein Hinweis auf ihr eigentliches Verbreitungsgebiet.“

Was der Naturschutz tut, um diese Pflanzen zu schützen, konnten die Teilnehmer gleich live erleben: Da einige von ihnen – beispielsweise der Ungarische Enzian oder der Alpen-Flachbärlapp“ von Heidelbeeren bedrängt werden, müssen Teile des Gipfelbereichs und der sogenannten „Bodenmaiser Mulde“ regelmäßig gemäht werden. Neben den regelmäßig stattfinden – eher kleinflächigeren - „Landschaftspflegeaktionen“ im Rahmen des Naturparkjahresprogramms – kümmern sich allherbstlich die beiden Botaniker Martin Scheuerer und Wolfgang Diewald im Auftrag der Regierung von Niederbayern um den Erhalt der pflanzlichen Artenvielfalt am Arber. Da es am Exkursionstag wieder mal soweit war, konnten die Teilnehmer die Gelegenheit dazu nutzen, nicht nur das Team rund um die beiden Botaniker zu beobachten, sondern erfuhren von Martin Scheuerer, der bereits seit dem Jahr 1989 die Bestandsentwicklung besonders geschützter Pflanzen im Arbergebiet beobachtet und dokumentiert, dass zwar viele zuvor im Arbergebiet heimische Pflanzenarten heute als „verschollen“ gelten, ein paar einst verschollen geglaubte wieder nachgewiesen werden konnte. Dr. Isabelle Auer: „Durch seine Tierwelt und durch die Vielfalt seiner Pflanzenwelt – beispielsweise sind im Arbergebiet 307 Moosarten nachgewiesen, von denen 111 d.h. 36 % davon, heute auf der Roten Liste stehen – ist das Arbergebiet wieder und noch immer ein Naturparadies, das in seiner Reichhaltigkeit und Vielfalt selbst den benachbarten Nationalpark übertrifft. Eine naturwissenschaftliche Tatsache, die leider viele – selbst Naturwissenschaftler – nicht wissen.“

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Des Schusters Bio-Schweine im Kreislauf des Lebens

Es ist 10 Uhr Früh und einige Schweine-Familien nutzen die Frische des beginnenden Herbstes für einen Ausflug ins Grüne. Große und kleine Ferkel tollen herum, während sich die Älteren der Rotte fressen oder ein Nickerchen machen.
Noch sind nur diese „Großfamilien“ zu sehen, die häufig mit bis zu elf Kindern gesegnet sind und daher viel Platz benötigen. Doch kurze Zeit später führt Bauer Ludwig Scherm eine bunt gemischte Gruppe aller Altersklassen zum Schnupperkurs auf die Wiese. Es war ein geeigneter Tag für einen Rundgang mit dem Thema „ökologische Schweinehaltung“ auf seinem Biohof „Beim Schuster“ war. Die Hofführung fand im Rahmen des Naturparkjahresprogramms statt und wurde von Scherm als Landwirt sowie geprüftem Natur- und Landschaftspfleger spannend und fachkundig geleitet.
Seit dem Kauf des Hofes durch Vater Max Scherm im Jahr 1993, widmen sich beide neben eigener Schusterei und Ferienbetrieb der Zucht von Schwäbisch-Hällischen Landschweinen, die gut an ihrer charakteristischen schwarz-weiß Färbung zu erkennen sind. Zurzeit leben 86 Schweine mehrerer Generationen, sowohl männliche als auch weibliche, in ganzjähriger Freilandhaltung auf dem Biohof. Solange es für die einzelnen Tiere ausreichend Platz und Futter gibt, ist dieses natürliche Miteinander in der Rotte kein Problem. Die ausgelassen herumtobenden, drei Monate alten Ferkel, die neugierig näher kommende Sauen und der Zuchteber Rudi, der sich mit geschlossenen Augen zufrieden zum Streicheln niederlegt, wobei seine gefährlichen Eckzähne - seine Hauer - gut sichtbar werden, sprechen für sich. Schweine sind – ähnlich wie wir Menschen – entspannter, wenn sie viel Zeit draußen im Grünen verbringen dürfen. Aggressives Verhalten lässt bei ihnen auf mangelnde Bewegung schließen.

Bei seiner ökologischen Bewirtschaftung orientiert sich Scherm am natürlichen Kreislaufsystem: Er gewinnt einen Großteil des Viehfutters aus eigenem biologischen Anbau. Mittlerweile liegt der Anteil an Eigenproduktion sogar weit über dem für eine Bio-Zertifizierung nach EU Öko-Verordnung benötigten Maß. Auf synthetische Düngemittel und Pflanzenschutzmittel wird auf dem Hof komplett verzichtet. Schweine, Hühner, Gänse, Ziegen und Esel produzieren Mist, den Ludwig Scherm als ökologischen Dünger auf die Felder ausbringt. Regelmäßig bekommen die Schweine altes Brot vom nahen Bio-Bäcker oder Molke aus der Käserei, um das Futter sinnvoll zu ergänzen. Da die Tiere letzten Endes geschlachtet werden, um als Bio-Fleisch auf dem Teller der Endverbraucher zu landen, ist es Scherm wichtig, „alles sinnvoll zu verwerten“ und das Tier „wertzuschätzen“.

Für ihn ist diese Art des Wirtschaftens eine Herzensangelegenheit, denn auch die Bio-Bauern haben sich, wie die konventionellen Landwirte, an viele Auflagen zu halten, um das Fleisch verkaufen zu dürfen. In Anbetracht der geringeren Zahl an Schweinen ist der Aufwand beträchtlich.

Dass der Aufwand auf einem Bio-Schweinehof zwar erheblich, auf jeden Fall jedoch lohnend für Mensch, Tier und Umwelt und daher jede Unterstützung Wert ist, wurde den Besuchern sehr deutlich – nicht nur durch die Ausführungen Scherms, sondern vor allem beim Anblick der „glücklichen Schweine-Großfamilie“, die besonders die jüngeren Teilnehmer der Hofführung faszinierte.

Mit Gedanken an das Konzept der „Solidarischen Landwirtschaft“, das lokale Landwirte vor Verlusten schützt und gleichzeitig Verbrauchern Zweifel an gesunder Produktion der Lebensmittel im Supermarkt erspart, endete die informative Hofführung.

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Bayern Tour Natur – In der Halser Ilzschleifen

Direkt vor den Toren Passaus liegt das Naturschutzgebiet „Halser Ilzschleifen“. In einer Doppelschleife durchrinnt die Ilz die Gesteinsformationen des Halser Nebenpfahls. Gut erhalten stehen auch die historischen Zeugen der Holztrift noch im Wasser. Als Brücke über die Ilz dienen heute die Granitsäulen des ehemaligen Triftrechens, an deren Ende sich der künstlich in den Fels gehauene Trifttunnel unter dem Reschenstein anschließt. Das macht die Wanderung im Naturschutzgebiet abwechslungsreich und spannend. Neben der historischen Nutzung der Ilz als Transportweg für Holz werden auch Flora und Fauna in der „Halser Ilzschleifen“ erläutert. Veranstalter sind die Stadt Passau und der Naturpark Bayerischer Wald e.V. mit dem Gebietsbetreuer Stefan Poost. Die Wanderung findet am Sonntag, den 31.08.2014 statt. Treffpunkt ist um 14:00 Uhr am Parkplatz beim Hofbauerngut in Hals.

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Europäische Fledermausnacht in Naturparkwelten im Grenzbahnhof

Naturpark Bayerischer Wald e. V. und die LBV Kreisgruppe Regen hatten in den NaturparkWelten im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein zur „Europäischen Fledermausnacht“ eingeladen. Ca. 65 Teilnehmer darunter eine größere Zahl von Kindern waren der Einladung gefolgt.

Zunächst gab es eine Führung durch die Fledermausausstellung in den Kellergewölben und anschließend einen Vortrag der Fledermausexpertin Susanne Morgenroth, die für den Naturpark Bayerischer Wald seit 25 Jahren das Fledermausprojekt betreut und Monitoring und Forschungsarbeiten erledigt. Nach dem Einführungsvortrag konnten die Kinder die Fütterung eines Pfleglings, eines Großen Abendseglers live miterleben, sogar selbst Mehlwürmer mit Pinzette verfüttern. Anschließend konnte ein Pflegling, der wieder zu Kräften gekommen war, wieder in die freie Natur entlassen werden. Die Zweifarbfledermaus schwang sich sofort in die Lüfte um auf Insektenjagd zu gehen. Bei der anschließenden Abendexkursion in der Dämmerung waren die Teilnehmer mit Taschenlampen und Fledermausdetektoren ausgerüstet. Zunächst versuchte man an mehreren Wasserflächen, darunter dem Großen Regen, Fledermäuse zu beobachten. Auch die Allee in der Bahnhofstraße erwies sich als ideales Fledermausbiotop.

Die beiden Commerzbank-Praktikantinnen Sara von Eitzen und Lea Prüß betreuten im Rahmen ihres „Praktikums für die Umwelt“ das Kinderprogramm. Es gab Spiele rund um die Seil-Kletterfledermaus auf dem Bahnhofsfreigelände und eine größere Mal- und Bastelaktion. Anschließend wurden Fledermauskästen, die als Tagesversteck dienen können, zusammengenagelt. Jedes Kind durfte sich seinen Fledermauskasten mit nach Hause nehmen. Die Kinder waren aber auch begeisterte Forscher bei der Abendexkursion und versuchten die Anzahl der Arten, die man mittels Fledermausdetektor aufspüren konnte, zu notieren. Erst gegen 23 Uhr endete die Europäische Fledermausnacht, in Eisenstein. Die Fledermausnacht wird alljährlich im letzen Augustwochenende europaweit begangen, um dem Fledermausschutz mehr Bedeutung zu verleihen

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Den Bodenmaiser Schätzen auf der Spur

Bodenmais ist reich an Naturschätzen. Manche – wie beispielsweise der „Urwald“ im Naturschutzgebiet und Naturwaldreservat „Rißloch“ - lassen sich jedoch nur erkennen, wenn man sich etwas Zeit für sie lässt, wenn man eintaucht in die Natur und ihre Zusammenhänge. Andere sind eher historischer Natur. Besonders anschaulich erschließen sie sich durch einen Zeitzeugen oder jemanden, der das Wissen von seinen Eltern und Großeltern „ererbt“ hat.

Kürzlich luden daher Joachim Haller, Erster Bürgermeister von Bodenmais, und Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald alle Einheimischen und Gäste dazu ein, auf einer Wanderung vom Rißloch zum Silberberg die Vielfalt der Bodenmaiser Naturschätzen kennenzulernen.

Bereits auf dem Weg vom Rathaus zum Rißloch zeigte Bürgermeister Haller den rund 20 Teilnehmern der Wanderung zwei Hinweise auf Bodenmaiser Naturschätze: Im Rißlochweg findet man – für den Außenstehenden leicht übersehbar – die „Talstation“ des Rißloch-Wasserkraftwerks, dessen anfangs des 20. Jahrhunderts errichteten „Kraftwerksbauten“ an der unteren Kaskade des Rißlochs heute unwissende Wanderer häufig für eine kleine Schutzhütte halten. Gestapelte Buchenbretter im hinteren Bereich des Rißlochwegs erinnern an andere Bodenmaiser „Erwerbszweige“: beispielsweise an die Herstellung von Stiften für Fernschreiber u.a. aus Buchenholz. Dass diese wirtschaftliche Nutzung des Waldes auch der Natur rund um Bodenmais nützen kann, verdeutlichte Dr. Isabelle Auer am Beispiel der Borkenkäferverbreitung: Anders als in manchen Teilen des Bayerischen Waldes dominiert in Teilen der Hochzellhänge heute nicht der Fichten-, sondern der Buchenwald. Da der Waldboden besonders im Frühjahr lichtdurchfluteter ist, ist die Artenvielfalt hier größer, als in einer reinen Fichtenmonokultur. Auch für Wanderer erscheint dieser Wald interessanter und abwechslungsreicher. Am vielfältigsten ist der Wald jedoch, wenn man ihn weitestgehend sich selbst überlässt, wie im Naturwaldreservat Rißloch: Hier werden Bäume nur gefällt, wenn sie drohen, auf den Wanderweg zu fallen und so Menschen gefährden. Ansonsten lässt man selbst vom Borkenkäfer befallene Bäume – Totholz – stehen. Sie bilden in der warmen Jahreszeit die „Übertagungsmöglichkeiten“ für einen anderen „Bodenmaiser Schatz“: die Fledermäuse.

Der Silberberg – Ziel der fünfstündigen Wanderung – ist in den Augen des Naturschutzes ein weiterer „Bodenmaiser Schatz“, da sein 35 Kilometer langes Stollensystem zu den bedeutendsten Fledermauswinterquartieren Deutschlands zählt. Dass er diese naturschutzfachliche Bedeutung erlangen konnte, war quasi ein „Nebenprodukt“ der wirtschaftenden Bodenmaiser. Geschichtlich gesehen, ist er wichtigstes Glied in der Entstehung- und Entwicklungsgeschichte von Bodenmais.

Und so wurde nach der Wanderung deutlich: Naturschutz und Wirtschaft sind keineswegs Gegensätze. Wenn der wirtschaftende Mensch – beispielsweise die Touristiker – eng mit dem Naturschutz zusammenarbeiten, profitieren beide Seiten davon: In unserer hektischen Welt wird eine intakte Natur immer wichtiger. „Natur- und Artenschutz“, so die Gebietsbetreuerin, „dient also damit vor allem auch dem Menschen. Nur dort, wo die Natur noch heil ist, fühlen sich auch die Menschen wohl.“    

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Mittagsrast am Mittagsplatzl: Von Schachten, Auerhühnern und Heidelbeeren

Das Mittagsplatzl gilt unter Arberkennern als einer der schönsten Flecken rund um den „König des Bayerischen Waldes“: Da Wanderer von hier aus einen spektakulären Blick über den am Fuße der über 400 Meter hohen Arberseewand gelegenen Großen Arbersee bis ins Eisensteiner Tal genießen können, erscheint ihnen der besonders in der Hochsaison täglich von weit über tausend Ausflüglern besuchte See so, als wäre er Teil einer Modelleisenbahnlandschaft. Das Mittagsplatzl gilt wegen seiner Einsamkeit jedoch unter Naturliebhabern noch immer als Geheimtipp, Natur- und Artenschützer schätzen es vor allem als wichtigen Teil des Auerwildlebensraumes am Arber.

Kürzlich luden daher Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald und Gerlinde Wurm von der Touristinfo Drachselsried alle Interessierten – vor allem Familien mit Kindern – dazu ein, auf einer Naturerlebniswanderung vom Bretterschachten zum Mittagsplatzl spielerisch in den Lebensraum des bedrohten Wappenvogels des Naturparks Bayerischer Wald einzutauchen. Dass für dieses intensive Eintauchen, das „Sich-Einlassen“ auf die Natur, immer eine „Erweiterung des Blickwinkels“ Grundvoraussetzung ist, konnte jeder Wanderer mit Hilfe eines auf die Nase gelegten Taschenspiegels entdecken, der Groß und Klein selbst während des Gehens „neue Perspektiven“ eröffnete.

„Trotz eines geschulten Blicks“, so die Gebietsbetreuerin, „ist eine „echte Sichtung“ jedoch eher weniger wahrscheinlich“. Daher erklärte die Gebietsbetreuerin mit Hilfe eines Auerhahnpräparats, dass man bereits anhand der Schnabelform gut die Nahrungsgewohnheiten des Auerhuhn erkennen kann: Der gebogene Schnabel ist ein ideales Werkzeug zum Zupfen von Heidelbeeren und – im Winter - von Baumnadeln. Da diese Nadeln jedoch sehr wenig Energie liefern, kann jedes Aufgeschreckt-Werden im Winter beim Auerhuhn zum Tod führen. „Wichtig ist daher, dass sich alle Wintersportler – Skitouren- und Schneeschuhgeher – an die „naturverträglichen Routen“ halten, die die Touristinfo Bodenmais im letzten Winter in Zusammenarbeit mit dem behördlichen Naturschutz, dem Naturpark und dem Staatsforst erstellt hat: Einige der Routen befinden sich außerhalb des Auerhuhnlebensraumes und sind daher besonders naturverträglich. Andere Wege werden so häufig begangen, dass das Auerhuhn hier relativ an den Menschen gewöhnt ist. Doch auch hier müssen Natursportler in jedem Fall im Winter sowie während der Balz, Brut und Jungenaufzucht die markierten öffentlichen Wege und Loipen benutzen, um dem – neben dem Luchs - wichtigsten Werbeträger des Bayerischen Waldes nicht zu schaden.“

Gestärkt von vielen weiteren spannenden Hintergrundinformationen über die Arbeit des hauptamtlichen Naturschutzes im Arbergebiet, erreichten die rund 60 Teilnehmer das Mittagsplatzl, einen heute noch gelegentlich beweideten Schachten oberhalb des Großen Arbersees, wo vor allem die jüngeren Teilnehmer die Zeit nutzten, um sich die Wanderung mit Heidelbeeren zu versüßen und die älteren viel über das Naturschutzgebiet und Naturwaldreservat „Großer Arbersee mit Seewand“ erfuhren.

Und so konnten alle nach der wohl verdienten „Mittagsrast am Mittagsplatzl“ auf dem Rückweg zum Parkplatz Bretterschachten viele neue Eindrücke und Einblicke in die spannende Arbernatur verarbeiten. – Einblicke, die zeigen, wie schützenswert die Arberwelt und seine natürlichen Bewohner – beispielsweise Auerhuhn, Luchs, Fledermäuse – sind und wie sehr jeder einzelne von uns – nicht nur der Naturschutz und der Tourismus – von ihnen profitiert.

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Unterwegs in der „Kornkammer des Bayerischen Waldes“

Bereits seit vielen Jahren laden der Naturpark Bayerischer Wald und der Naturkundliche Kreis Mitte August besonders alle naturwissenschaftlich Interessierten zu gemeinsamen Exkursionen ein. Traditionell stehen dabei immer die in den Eiszeiten geformten Landschaftsbestandteile im Mittelpunkt, beispielsweise die bayerisch-böhmischen Karseen oder – wie im letzten Jahr - das Toteisfeld bei Bodenmais. Dass die sogenannten „Eiszeitrelikte“ nicht nur für Naturwissenschaftler, Erholungssuchende oder Touristiker von Bedeutung sein können, zeigte das diesjährige Exkursionsziel, die eiszeitlichen Löss-Ablagerungen bei Kumreut, die zu den fruchtbarsten Böden des Bayerischen Waldes gehören.

Bereits zu Beginn der Führung, zu der Dr. Isabelle Auer vom Naturpark Bayerischer Wald und Fritz Pfaffl vom Naturkundlichen Kreis rund 20 Teilnehmer begrüßen konnten, verdeutlichte Pfaffl im Großwiesener Talkessel unterhalb von Kumreut, wie diese – wegen ihrer Fruchtbarkeit auch als „Kornkammer des Bayerischen Waldes“ bezeichneten - Lössböden entstanden sind: In den Zwischen-Eiszeiten wurden von den Hochlagen besonders feiner Löss abgeweht und zum Teil an den windstillen Seiten des Großwiesener Tals wieder abgelagert. Durch den Niederschlag wurde der Löss-Staub an diesen Talhängen zu Lösslehm verdichtet. Ein Teil des besonders feinen „Erdstaubs“ wurde jedoch durch den Wind über die Talränder hinaus zum Ödhof, dem zweiten Ziel dieser Exkursion, verfrachtet und bildete dort bis zu einem Meter mächtige Lössböden.

Als Abschluss und gleichzeitigen Höhepunkt der Exkursion führte Pfaffl die Teilnehmer zum wohl besten Boden des ganzen Bayerischen Wald. Fritz Pfaffl: „Da der Löss hier - in einem heute mit Mais bepflanzten Feld zwischen Prombach und Auggenthal – mit einem Oberboden aus besonders fruchtbarer Schwarzerde angereicht ist, ist dieses Feld nicht nur bodenkundlich etwas besonders, sondern auch wirtschaftlich gesehen.“

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Ein Berg blüht auf – Kleine Helfer für den Großen Arber

Nicht nur die stillen Seiten des Großen Arbers, sondern selbst das Gipfelplateau hat – trotz den besonders in den letzten 15 Jahren stark zugenommene Verbauungen – Dank der Naturschützer noch viele Schätze „am Wegesrand“ zu bieten. Einige sind eher unscheinbar, wie z.B. der Alpen-Sauerampfer, den viele Wanderer für einen gewöhnlichen Sauerampfer halten. Ein Mitte Juli bis Ende August blühender „Naturschatz“ fällt jedoch jedem Besucher auf: Der Ungarische Enzian. In den letzten Jahren konnte er sich – Dank Landschaftspflegemaßnahmen - deutlich ausbreiten. Ziel dieser Landschaftspflegemaßnahmen ist es, durch die gezielte Mahd der Heidelbeersträucher im Gipfelbereich zu gewährleisten, dass der Ungarische Enzian besser aussamen und leichter wachsen kann, da er nicht durch Sträucher „bedrängt“ wird. Bereits jetzt, nach relativ wenigen Jahren, zeigt sich, dass diese Mühen der Naturschützer – neben einer Handvoll hauptamtlicher Naturschützer waren es bisher hauptsächlich Familien und Schulklassen – von Erfolg gekrönt sind: Die Ungarischen Enzian-Felder im Gipfelbereich gelten in den Hochsommer-Wochen als eines der schönsten Naturerlebnisse des Bayerischen Waldes.

Kürzlich luden Arbergebietsbetreuerin Dr. Isabelle Auer, Commerzbank-Umweltpraktikantin Sara von Eitzen vom Naturpark Bayerischer Wald und Anette Lafaire, Gebietsbetreuerin vom Naturpark Oberer Bayerischer Wald wieder alle großen und kleinen Arberfans dazu ein, dem „König des Bayerischen Waldes“ in einer spielerischen Landschaftspflegeaktion zu helfen. Um den Kindern – darunter auch Vier- und Fünfjährigen – den Aufstieg vom Brennesparkplatz zum Gipfel zu erleichtern, erzählten die beiden Gebietsbetreuerinnen der Gruppe nicht nur allerhand Spannendes über die Arberwelt, sondern ließen sie in Naturerlebnisspielen sogar voll und ganz in sie eintauchen.

Nach einer kurzen Gipfelrast und einer ausführlichen Einführung durch Dr. Isabelle Auer darüber, was bei der Landschaftspflegeaktion zu beachten sei, erhielten die Teilnehmer die offizielle Erlaubnis der Unteren Naturschutzbehörde Regen, ausnahmsweise und nur für diese Aktion im Rahmen des Naturpark-Jahresprogramms die Wege zu verlassen, um rund um die Standorte des Ungarischen Enzians die Heidelbeeren abzuschneiden. Nach etwa einer Stunde intensiver Arbeit, die jedoch allen sichtlich Spaß machte und in der die kleinen Helfer auch viele anerkennende Worte der vorbeigehenden Gipfelbesucher bekamen, konnten die Gebietsbetreuerinnen den zwölf Teilnehmern als Dankeschön und Erinnerung die Arberverdienstmedaille verleihen, mit der der Naturpark Bayerischer Wald all diejenigen ehrt, die sich für den Schutz des Arbergebiets einsetzen.

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