Aktuelle Meldungen

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Grenzbahnhof macht die halbe Million voll

Naturpark gratuliert 500 000. Besucher seit Eröffnung des ersten Infozentrums

Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. hat am 12. Oktober 2000 das Bayerisch-Böhmische Informationszentrum für Natur- und Nationalparke – das Infozentrum Grenzbahnhof eröffnet. Damals hatte man die Räume noch von der Deutschen Bahn angemietet. Die Besucherzahlen werden seit den Anfangstagen genau dokumentiert. Jetzt, kurz vor dem 15-jährigen Bestehen des Infozentrums, konnte man den insgesamt 500 000. Besucher begrüßen.

Eine Schulklasse des Sonderpädagogischen Förderzentrums der Schule am Weinberg in Regen freute sich, bei ihrer Visite im nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wiedereröffneten Grenzbahnhof plötzlich im Mittelpunkt zu stehen. 18 Schülerinnen und Schüler mit ihren Begleiterinnen Christine Oberlies, Birgit Heigl-Venus, Julia Berger und Sabine Deml, genau gesagt die LF 5 und 6, hatten sich im Rahmen ihres Wandertages im Grenzbahnhof angemeldet.

Bildungsreferent Hartwig Löfflmann hieß die Gruppe, die mit der Waldbahn angereist war, bereits am Bahnsteig willkommen und lud die kleinen Entdecker in die NaturparkWelten ein. Nach einem Rundgang durch das Fledermauszentrum und die Arber-Ausstellung wurde eine kleine Pause eingelegt. Anschließend erkundete man das Skimuseum und die Eisenbahnwelt im Grenzbahnhof.

Der Vorsitzende des Naturparks, Heinrich Schmidt, überreichte an Lehrkraft Christine Oberlies eine Urkunde und jeder aus der Gruppe erhielt eine Fledermausbroschüre.

Am 12. Oktober 2015 sind genau 15 Jahre vergangen, seit der damalige bayerische Landwirtschaftsminister Reinhold Bocklet die erste Infostelle des Naturparks im historischen Grenzbahnhof im Beisein zahlreicher Ehrengäste feierlich eröffnete. 14 Jahre gingen danach ins Land, bis der deutsche Bahnhofsteil komplett saniert war. Im vergangenen Jahr wurden dann die NaturparkWelten und heuer das historische Restaurant im Bahnhof wiedereröffnet.

Insgesamt wurden in den letzten 15 Jahren alleine auf der deutschen Seite Investitionen von zirka acht Millionen Euro getätigt, um den Grenzbahnhof wieder im früheren Glanz erstrahlen zu lassen. Die Kinder der Schule am Weinberg waren begeistert von den interaktiven Ausstellungen und kündigten an, wiederzukommen, um das ganze Angebot ausführlicher zu besichtigen und vor allem wieder Skisimulator zu fahren. Anschließend ging es mit der Waldbahn zurück nach Regen. löf 

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Journalistennachwuchs geht an die Grenze

Volontäre und Stipendiaten der PNP informieren sich über deutsch-tschechische Beziehungen

Bayer. Eisenstein. „Alles nur Böhmische Dörfer?“ – unter diesem Motto hat sich der journalistische Nachwuchs der Passauer Neuen Presse am Dienstag im Grenzort Bayerisch Eisenstein getroffen, um sich über die deutsch-tschechischen Beziehungen im Grenzgebiet zwischen Bayern und Böhmen zu informieren.

Im Rahmen ihrer Ausbildung sollen die Volontäre der PNP und die Stipendiaten des Instituts für Journalistenausbildung der Passauer Neuen Presse nicht nur das journalistische Handwerk lernen, sondern sich auch intensiv mit der Region vertraut machen, über die sie bei ihren Einsätzen in den Redaktionen berichten.

Der Grenzbahnhof, durch dessen Mitte die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Tschechien verläuft, erwies sich als idealer Ort für vielfältige Gespräche über die Herausforderungen und Chancen einer Grenzregion. Hausherr Hartwig Löfflmann vom Naturpark Bayerischer Wald führte die Nachwuchsjournalisten zunächst durch die NaturparkWelten und informierte auch über die Historie des Grenzbahnhofs.

Im Anschluss gaben der Eisensteiner Bürgermeister Charly Bauer und sein Kollege Michal Šnebergr aus Železná Ruda interessante Einblicke in die Nachbarschaft ihrer beiden Kommunen. Das Eisensteiner Tal war lange Zeit eine Einheit und soll es nach dem Willen der beiden Politiker auch wieder werden. Wichtig dafür sei insbesondere der Abbau der Sprachbarriere, weswegen man intensiv an der Realisierung eines bilingualen Bildungsangebots arbeite.

Ivan Kalina fesselte die jungen Journalisten mit seinen Zeitzeugenberichten. Er erinnerte unter anderem an die Menschenkette, bei der am 3. Februar 1990 über 70 000 Teilnehmer das Ende des Eisernen Vorhangs einläuteten. Rege diskutiert wurde auch Kalinas Vision einer vereinten Gemeinde Bayerisch Eisenstein-Železná Ruda unter Verwaltung der Europäischen Union.

Welche Förderinstrumente es gibt, um das Zusammenwachsen der Grenzregion auf bayerischer und böhmischer Seite zu forcieren, darüber berichtete Dana Biskup von der Euregio. Auch Themen wie das Atomkraftwerk Temelín oder die Nationalparke Bayerische Wald und Šumava, über die in der Region immer wieder kontrovers diskutiert wird, wurden bei dem Ausbildungstag angesprochen.

Schließlich besuchten die Nachwuchsjournalisten noch die Kirche Sankt Maurenzen im Böhmerwald. Das zerstörte und wiederaufgebaute Gotteshaus ist heute ein lebendiger Ort der Begegnung für Menschen aus Bayern und Böhmen, berichteten Margrit und Hennes Kaiser vom Maurenzen-Förderkreis sowie der tschechische Radio- Journalist Lukas Milota, der sich in seiner Freizeit ebenfalls ehrenamtlich für das Gotteshaus engagiert. chr 

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Wanderung mit Pilzen

Auftaktveranstaltung zur Regionalwoche

Sankt Englmar. Mit dem Wissen über richtiges Sammeln und Zubereiten kann man Pilze guten Gewissens genießen. Gelegenheit dazu bietet sich bei einer Pilzwanderung des Naturparks Bayerischer Wald und des Netzwerks Streuobst Bayerischer Vorwald in Sankt Englmar.

Die Pilzexkursion mit dem Titel „Regional isst gesund – im Herbst Pilze sammeln und verwerten“ findet am Freitag, 2. Oktober statt. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Parkplatz Kletterwald am Hirschensteinweg in Sankt Englmar. Die Veranstaltung wird im Rahmen der Aktion „Die Region isst gesund“ angeboten, die vom Netzwerk Streuobst Bayerischer Vorwald organisiert wird.

Alle Interessierten sind herzlich zu dieser kostenlosen, etwa zweieinhalbstündigen Wanderung eingeladen, die von Naturpark-Gebietsbetreuer Matthias Rohrbacher geführt wird. Referent Alois Zechmann, Naturpädagoge und Pilzexperte, berichtet über regionale Pilze und deren Besonderheiten.

Im Anschluss an die Wanderung können die Teilnehmer regionale und leckere Streuobstgerichte in der örtlichen Gastronomie genießen.ro 

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Vom Rißloch zum Hochfall

Naturpark-Exkursion mit Arberbetreuer Johannes Matt

Bodenmais. Der (be)rauschende Arber, vom Rißloch zum Hochfall – so lautet das Thema der nächsten Exkursion im Arbergebiet. Unter der Leitung von Arbergebietsbetreuer Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald e.V. werden die beiden höchsten Wasserfälle des Bayerischen Waldes – das Naturschutzgebiet Rißloch und das Naturdenkmal Hochfall bei Bodenmais – erkundet.

Auf einer vier- bis fünfstündigen Wanderung wird vom Rißloch über die Schweiklruhe zum Hochfall marschiert. Am Tag der deutschen Einheit, also am Samstag, 3. Oktober, werden die Teilnehmer nicht nur viel Interessantes über die Geologie, die Tier- und Pflanzenwelt und über die wirtschaftliche Nutzung der beiden Wasserfälle erfahren, sondern auch Einblicke in die Naturschutzarbeit am „König des Bayerischen Waldes“ erhalten. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Rißlochparkplatz am Wanderweg „grüne 2“ in Bodenmais. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Da unterwegs keine Einkehrmöglichkeit besteht, soll auch eine Brotzeit mitgenommen werden. Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.bb 

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Den Schatten der Nacht auf der Spur

Europäische Fledermausnacht im Grenzbahnhof Eisenstein

Bayer. Eisenstein. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. und der Landesbund für Vogelschutz e.V. hatten jüngst zu einer Veranstaltung anlässlich der europäischen Fledermausnacht in den Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein eingeladen. Zahlreiche Interessierte kamen.

Zunächst startete eine Aktion für Kinder, bei der Fledermauskästen zusammengebaut wurden. Anschließend gab es eine Führung durch die Kellergewölbe in den NaturparkWelten im Bahnhofsgebäude durch Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löfflmann. Höhepunkt des Abends war der Vortrag der Fledermausexpertin Susanne Morgenroth im historischen Wartesaal 1. Klasse und die anschließende Exkursion in der Dämmerung.

Susanne Morgenroth konnte wieder mit einigen interessanten Informationen über die „Schatten der Nacht“ aufwarten. Obwohl Fledermäuse sehr alt werden können – Einzeltiere nachweislich bis zu 60 Jahre –, bekommt eine Fledermaus meist erst im siebten Jahr erstmals Nachwuchs. Nur drei bis fünf Junge kann ein Fledermausweibchen in seinem Leben großziehen. Das heißt, die Fortpflanzungsrate ist entsprechend gering und jedes einzelne Tier ist für den Bestandserhalt von Arten wichtig.

Für den Menschen sind Fledermäuse nützlich – zum Beispiel verspeist eine Fledermaus in einer Nacht bis zu 3000 Mücken. Den Nutzen der Tiere versuchte man einmal für alle Obstkulturen Bayerns auszurechen. Die Pflanzenschutzmitteleinsparungen dürften demnach etwa 50 Millionen Euro pro Jahr betragen.

Die größte bei uns vorkommende Art, das Mausohr, hat eine Wochenstube in der Kirche in Roggersing im Landkreis Deggendorf mit über 1000 Individuen. Damit liegt die größte Mausohrkolonie Bayerns im Gebiet des Naturparks Bayerischer Wald. Kinder durften zum Schluss des Vortrags mit Mehlwürmern einen Pflegling, den großen Abendsegler „ Erwin“, füttern.

Der trocken-warme Sommer 2015 stellte ideale Voraussetzungen für Fledermäuse dar. Bei der Abendexkursion mit den Fledermausdetektoren, die die Rufe der Tiere für menschliches Ohr hörbar machen, konnte man dann etliche Arten im Wanderpark und am Großen Regen hören und auch sehen.löf

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Viel Betrieb im Bahnhof

Denkmaltag in den NaturparkWelten

Bayer. Eisenstein. Der Tag des Offenen Denkmals 2015 im Grenzbahnhof Eisenstein bot zahlreichen Einheimischen und Gästen einen interessanten Sonntag.

Bei freiem Eintritt konnten sie in Führungen Interessantes zum Bahnbau, zur Bahnhofsgeschichte und zur heutigen Nutzung des historischen Gebäudes erfahren. Der höchstgelegene Grenzbahnhof der Bundesrepublik in Eisenstein ist als Baudenkmal national anerkannt. Nach der Sanierung erstrahlen die Räume in neuem Glanz. Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löfflmann ging bei seinen Führungen auch auf die historische Nutzung ein. Früher waren die Räume im Erdgeschoss des Hauptgebäudes nicht öffentlich zugänglich. Jetzt konnte man hautnah erleben, wo die „Königlich Bayerischen Bahncondukteure“ ihr Büro hatten, die „Königlich Bayerischen Ingenieure“ saßen und das Telegrafenamt untergebracht war.

Heute werden die Räume für Ausstellungen und Museen genutzt. Im Erdgeschoss befinden sich die Arber-Ausstellung und ein kleiner Kinoraum, im Untergeschoss das Europäische Fledermaus-Zentrum und im ersten Obergeschoss das einzige bayerische Skimuseum. Im zweiten Obergeschoss gibt es Infos zum Bahnbau auf der kürzesten Strecke von München nach Prag, speziell zum Abschnitt Plattling - Klattau. Eine Modelleisenbahnanlage im Dachgeschoss ist im Entstehen, es fahren bereits einige Modellbahnzüge.

Bei dem schönen Wetter tummelten sich die Gäste nicht nur im historischen Restaurant, sondern auch im Biergarten auf der Gleisseite. Da noch zahlreiche Urlauber in der Region unterwegs sind, bleiben die Museen und Ausstellungen im September täglich geöffnet.bbz 

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Bayerwald-Meisterwerke

Naturpark-Exkursionen in Bogen und in Viechtach am Sonntag

Viechtach/Bogen. Zum Tag des Geotops am kommenden Sonntag, 20. September, werden in ganz Deutschland viele Veranstaltungen angeboten. Geotope sind steinalte Boten der Erdgeschichte, wie beispielsweise bizarre Felsen, geheimnisvolle Höhlen oder Fundstellen seltener Mineralien. Hier kann man gleichsam den „Pulsschlag der Erde“ fühlen.

Im Naturpark Bayerischer Wald stehen dabei der Große Pfahl in Viechtach und der Bogenberg in Bogen im Mittelpunkt. Alle Interessierten sind zu den kostenlosen Wanderungen eingeladen. Das Quarzriff Großer Pfahl in Viechtach und der Donaurandbruch am Bogenberg sind in die Liste der 100
schönsten erdgeschichtlichen Naturdenkmäler Bayerns aufgenommen.

Treffpunkt in Bogen ist am Sonntag um 14 Uhr in der Naturpark-Infostelle im Bahnhof Bogen (1. Stock). Die An- und Abfahrtszeiten der Bahn werden berücksichtigt. „Der Bogenberg – Naturschutzgebiet, Geotop und Heiliger Berg“ lautet der Titel der Veranstaltung. Matthias Rohrbacher, Gebietsbetreuer des Naturparks, lädt zu einer etwa zweieinhalbstündigen Wanderung für große und kleine Naturliebhaber am Naturlehrpfad Bogenberg ein. Festes Schuhwerk ist mitzunehmen.

Treffpunkt zur Veranstaltung in Viechtach ist am Sonntag um 14 Uhr am Parkplatz Großer Pfahl an der B 85. Referentin Dorothea Haas, Diplom-Geologin und Landschaftsarchitektin, lädt zu einer rund zweistündigen, naturkundlichen Wanderung am „Großen Pfahl“ ein. Wissenswertes und Interessantes zur Erdgeschichte, Tier- und Pflanzenwelt oder der fast 100-jährigen Abbaugeschichte im ehemaligen Quarzbruch kann man dabei erfahren. Im Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ bietet sich dem Wanderer ein Naturschauspiel von hoch aufragenden Felsenriffen, tiefen Quarzbrüchen und lichten Pfahlheiden. Die Felsentürme aus Quarzgestein sind nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern beflügeln schon lange die Fantasie der Menschen. Nach alten Sagen sind die weißen Felsenzacken der oberirdische Kamm eines tief im Erdinneren ruhenden Drachens. Tatsächlich ist der Pfahl ein uralter Riss im Grundgebirge des Bayerischen Waldes.

Gegen Ende des Erdaltertums drangen heiße wässrige Quarzlösungen in diese Spalten und Hohlräume ein und erstarrten in einer Tiefe von bis zu fünf Kilometern zum weißen Quarzgestein. Im Laufe der Jahrmillionen wurde das umliegende weichere Gestein verwittert und abgetragen. Der harte Pfahlquarz widerstand bis heute dem Zahn der Zeit. Am „Klopferplatz“ kann man selbst Quarzkristalle suchen – nur hier ist die Mitnahme von Quarzkristallen im Naturschutzgebiet erlaubt.ro 

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Schwalbenwurz-Enzian

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Des Rätsels Lösung

Regen

Des Rätsels Lösung, welcher Enzian denn auf dem Bild zu sehen ist, das wir am Samstag veröffentlicht haben, liefert ein Experte, Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löffelmann: „Bei dem von Anita Weinberger eingesendeten Bild eines blauen Enzians handelt es sich um den Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea). Er hat sein Vorkommen vor allem in den Alpen bis auf 2.200 m ü. N.N., aber auch in den Mittelgebirgen kommt er in feuchten Wiesen, Flachmooren und Waldrändern vor. Die Pflanze ist eher auf kalkreichen Böden anzutreffen, umso mehr ist es eine Rarität, den Schwalbenwurz-Enzian bei uns im Bayerischen Wald zu finden. Er blüht spät zwischen August und Oktober und ist daher auf Wiesen angewiesen, die nicht bzw. nicht vor der vollständigen Reife und vor dem Aussamen gemäht werden. Aufgrund der Seltenheit ist der Schwalbenwurz-Enzian gefährdet und wie alle anderen Enzian-Arten geschützt. Aber an manchen Stellen kann man sich beim Wandern an dieser Pflanze mit ihrer tiefblauen Farbe erfreuen.“

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