Aktuelle Meldungen

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Naturpark investiert in Bildung

Programmheft 2017 liegt auf – Jubiläum im Mai

Zwiesel. Der Naturpark Bayerischer Wald stellt derzeit sein Jahresbildungsprogramm 2017 mit allen Veranstaltungen, Exkursionen und Sonderausstellungen vor. Derzeit läuft der Versand des Heftchens an alle Mitglieder, Mitgliedsgemeinden, Tourist-Informationen, Verkehrsämter und Banken. Dort kann man sich das Programm kostenlos abholen. Wer sich das Programm über die Naturpark- Geschäftsstelle zuschicken lässt, muss das Rückporto beilegen.

Naturpark-Mitglieder bekommen das Bildungsprogramm automatisch zugesandt. Dies ist ein Grund mehr, den gemeinnützigen Verein Naturpark Bayerischer Wald mit einem Jahresbeitrag von nur 15 Euro in seinen weiten Tätigkeitsfeldern in den vier Mitgliedslandkreisen auch finanziell zu unterstützen. Aufnahmeanträge gibt es in der Geschäftsstelle bzw. im Internet unter www.naturpark-bayer-wald.de.

Die Verteilung erfolgt auch an Schulen, Pfarrämter und eine Reihe weiterer Bildungseinrichtungen, sowie an Museen und Jugendherbergen. Der Naturpark Bayerischer Wald bittet alle Interessierten entsprechend auch die Tagespresse zu beachten oder sich über die Internetseite www.naturpark-bayer-wald.de zu informieren.

„Mit unserem Bildungsprogramm bietet der Naturpark in allen vier Landkreisen interessante Veranstaltungen an“, so der Vorsitzende Heinrich Schmidt. Es gibt Informationen im Sonnenhaus in Zwiesel, im grenzüberschreitenden Infozentrum in den NaturparkWelten im Grenzbahnhof Eisenstein sowie der Pfahlinfostelle und Umweltstation in Viechtach, in der Naturpark-Infostelle im Bahnhof Bogen und in der Ilz-Infostelle Schloss Fürsteneck, sowie in St. Englmar. Gruppen sind vor allem in den NaturparkWelten in Bayerisch Eisenstein und in der Umweltstation Viechtach willkommen.löf 

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Seit 15 Jahren auf der Sonnenseite

Festvortrag zum Jubiläum des Naturparkhauses war gut besucht

Zwiesel. Vor genau 15 Jahren ist das Naturparkhaus eröffnet worden. Das ökologisch optimierte Nullheizenenergiehaus aus Holz wird auch Sonnenhaus genannt und wurde mit dem Bayerischen Energiepreis ausgezeichnet.Zum Jubiläumsvortrag konnte Naturpark-Vorsitzender Heinrich Schmidt zahlreiche Gäste begrüßen.

Schmidt führte kurz in das Thema Neubau des Naturparkhauses im Jahr 2002 ein. Als kompetenter Referent konnte Architekt Georg Dasch aus Straubing gewonnen werden. Er sprach zum Thema „Eigenversorgung mit Wärme, Strom und Mobilität von der Sonne“.

Dasch ging dabei zunächst kurz auf die Erderwärmung ein. „Von 1890 bis heute haben wir ein Plus von zwei Grad Celsius, die Hälfte davon stammt aus den letzten 30 Jahren und in den nächsten 20 Jahren werden wir unaufhaltsam die Erwärmung um ein weiteres Grad erleben“, sagte er. Dasch erinnerte auch an die permanent vorhandenen Umweltprobleme bei der Ölförderung und an die anscheinend wieder mehr in Vergessenheit geraten Probleme mit der Atommüllendlagerung. Nüchtern ging er auch mit dem „Allheilmittel“ elektrische Wärmepumpe um. Wer nicht auf regenerativen Strom zurückgreifen könne, fahre ökologisch schlechter. Der Strompreis für Wärmepumpenstrom habe sich bisher verdoppelt und werde schön geredet. Dasch mahnte: „Es ist besser, Energie erst gar nicht zu verbrauchen, als sie regenerativ zu erzeugen. Gut gedämmte Häuser, die auf die Kraft der Sonne setzen sind die richtige Alternative“.

Am Beispiel des Naturparkhauses konnte er gut erläutern, dass es wichtig ist, durch energiesparendes Bauen möglichst viel Energie einzusparen und mit großen thermischen Sonnenkollektoren in großen Pufferspeichern Energie für sonnenlose Zeiten zu speichern.

Dasch stellte zunächst die Grundzüge der ersten Sonnenhäuser vor und ging dann auf das Naturpark-Sonnenhaus ein. Aktuelle Energiedaten zum Naturparkhaus konnte Naturpark-Geschäftsführer Hartwig Löfflmann liefern. Das zweijährige Messprogramm, das 2002 und 2003 für das Wirtschaftsministerium geführt werden musste, hatte Löfflmann die restlichen 13 Jahre weitergeführt. Aus diesen Zahlen lassen sich aussagekräftige Zeitreihen ablesen.

Dasch ging dann auf das BayWa-Forschungshaus des Bundesumweltministeriums ein, das er zusammen mit einem Team geplant hat und das vom Technologiecampus Freyung und der Hochschule Deggendorf wissenschaftlich begleitet wurde.

Im Anschluss an den Vortrag gab es einen kleinen Empfang und eine ganze Reihe von Insider-Gesprächen, meist um die Themen Sonnenenergienutzung, Energieeinsparung und Energiespeicher. Erst zu vorgerückter Stunde endete das Jubiläumstreffen.löf 

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Umweltstation Viechtach bietet heuer viele Aktivitäten am Pfahl und im Regental an

Neues Jahresprogramm vorgestellt – Schwerpunkt 2017 ist die Natur entlang der Bahnstrecke

Viechtach. Umweltbildung für alle Altersgruppen anzubieten ist das Ziel der Umweltstation Viechtach, die vom Verein „Naturpark Bayerischer Wald“ getragen wird. Das soeben vorgestellte Jahresprogramm informiert über die Aktivitäten und Veranstaltungen. Neben Projekten und Führungen für Kinder und Jugendliche werden Vorträge, Seminare und Fortbildungen für Erwachsene angeboten.

„Im Jahr 2016 wurde unser Angebot mit zirka 7100 Teilnehmern – davon rund 4000 Ausstellungsbesuchern in der Pfahl-Infostelle im Alten Rathaus – gut angenommen“, berichtet Naturparkvorsitzender Heinrich Schmidt erfreut. „Wer sich mit Natur und Umwelt bereits in frühen Jahren beschäftigt hat, dem liegen Umwelt- und Klimathemen oft ein Leben lang am Herzen“, erklärt der Leiter der Umweltstation dieses Kernanliegen der Umweltbildung.

Ein Schwerpunkt liegt im Jahr 2017 im Regental entlang der probeweise reaktivierten Bahnstrecke. „Mit klimafreundlicher Mobilität der Natur auf der Spur“ lautet der Titel dieses Modellprojektes. Das wildromantische Flusstal des Schwarzen Regens bietet nicht nur hohen Erholungs- und Freizeitwert. Ein Reichtum an Naturvielfalt findet sich im und am Wasser, aber auch in manchen Steilfelsen und Schluchtwäldern der Talhänge. Auch deswegen gilt die Bahnstrecke direkt am Fluss im Regental als eine der landschaftlich schönsten Bayerns.

Bei Sonderexkursionen wie einer Vogelstimmenwanderung (5. Mai), literarischen Abendwanderung (20. Juni) oder Fledermausnachtwanderung (11. August) ist man „der Natur auf der Spur“. Bei den kostenlosen Veranstaltungen erfährt man Wissens- und Schützenswertes über die Natur im Regental. Multiplikatoren wie Lehrkräfte oder Wanderführer sind bei einigen Fortbildungen gezielt angesprochen.

Beim naturparkweiten Tag der Naturführer (28. April) stehen nachmittags eine Botanikwanderung und abends der bebilderte Vortrag „Natur und Kulturgeschichte eines Flusstales“ auf dem Programm. Eine Fortbildung für Lehrkräfte (11. Mai) zur Natur im Regental wird gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt angeboten. Ein besonderes „Schmankerl“ für Schulklassen und Jugendgruppen ist eine Foto-Rallye im Regental bei Gumpenried. Beim Fotowettbewerb „Wasserwelten – Best of Regental“ begibt man sich auf die Jagd nach den besten Schnappschüssen. Attraktive Preise warten auf die Teilnehmer.

Neben den Aktivitäten im Regental bietet die Umweltstation Viechtach viele Veranstaltungen in ihrem Außengelände am Pfahl an. „Mit Exkursionen, Fortbildungen und Projektaktionen sollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene für Natur- und Umweltthemen sensibilisiert werden“, sagt Naturpark-Gebietsbetreuer Matthias Rohrbacher. Das Außengelände der Umweltstation beim Großen Pfahl mit dem angrenzenden Quarzbruch bietet dazu vielfältige Möglichkeiten. Hier kann man in den Streuobstwiesen, an Beobachtungsständen und Naturweihern die Natur erkunden. Die vielfältigen Angebote wenden sich an Einheimische und Urlauber.

Ab Mai stehen regelmäßig Führungen am Großen Pfahl oder am Schaubienenstand auf dem Programm. Große und kleine Naturfreunde sind zu diesen kostenlosen Veranstaltungen eingeladen. Für Schulklassen und Jugendgruppen werden Projekte zu Themen wie Pfahl, Wiese, Hecke, Bach, Weiher oder Wunderwelt der Insekten angeboten. Für ältere Jahrgangsstufen sind Themen wie Imkerei, Gewässer-Ökologie, Geologie und Geotope oder gesunde Ernährung aus der Natur aktuell.

Eingebunden in die Programmgestaltung sind viele Institutionen, Vereine und Verbände: Imkereiverein Viechtach, Landesbund für Vogelschutz, Kreisverband Regen für Gartenbau und Landespflege, Tourismusverband Viechtacher Land, Agenda 21 Arbeitskreis Energie und Verkehr, Verein Go-Vit oder das Staatliche Schulamt.

Der neu erstellte Flyer, der auch die weiteren Angebote beschreibt, kann bei der Umweltstation Viechtach, Stadtplatz 1 in der Pfahl-Infostelle im Alten Rathaus abgeholt oder gegen Rückporto angefordert werden. Die kostenlosen Veranstaltungen werden aus dem Förderprogramm „Umweltstationen“ des Umweltministeriums mitfinanziert. Mehr Information auch unter www.umweltstation-viechtach.de oder unter  09942/904864.ro/vbb 

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Neues Programm im Naturpark

Zwiesel. Der Naturpark Bayerischer Wald stellt sein neues Jahresbildungsprogramm mit allen Veranstaltungen, Exkursionen und Sonderausstellungen vor. Derzeit läuft der Versand des Heftchens an alle Mitglieder, Mitgliedsgemeinden, Tourist-Informationen, Verkehrsämter und Banken. Dort kann man sich das Programm kostenlos abholen.

Naturpark-Mitgliedern wird das Bildungsprogramm zugesandt. Dies ist ein Grund mehr, den gemeinnützigen Verein Naturpark Bayerischer Wald mit einem Jahresbeitrag von nur 15 Euro in seinen weiten Tätigkeitsfeldern in den vier Mitgliedslandkreisen finanziell zu unterstützen. Aufnahmeanträge gibt es in der Geschäftsstelle bzw. im Internet unter www.naturpark-bayer-wald.de.bbz 

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Den Tieren auf der Spur

Naturpark lädt ein

Drachselsried. Im Winter verrät eine Vielzahl heimischer Tiere mit ihren charakteristischen Spuren ihre Anwesenheit. Der Gebietsbetreuer für die Arberregion Johannes Matt hilft bei der Spurensuche und erklärt dabei mehr über Lebensraum und Strategien der Tiere, den Winter zu überstehen.

Nach der gemeinsamen Fahrt mit dem Skibus von Arnbruck über Drachselsried nach Schareben führt die Wanderung um den Plattenriegel durch die ausgedehnten Wälder des Arbermassives wieder zurück zum Dorfplatz von Arnbruck. Zwischendurch ist eine Einkehr in den Gasthof „Poschinger Hütte“ geplant. Die naturkundliche Führung wird gemeinsam vom Naturpark Bayerischer Wald und der Tourist-Info Drachselsried organisiert und ist auch für Familien mit Kindern geeignet. Treffpunkt der drei- bis vierstündigen Wanderung ist am Sonntag, 5. März, um 9.15 Uhr auf dem Dorfplatz Arnbruck. Von dort erfolgt die Fahrt mit dem Skibus nach Schareben um 9.20 Uhr vom Dorfplatz Arnbruck und um 9.26 vom Dorfplatz Drachselsried. Bitte festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung und Verpflegung mitbringen. Es wird um Anmeldung bis Freitag, 3. März, bei der Tourist-Info Drachselsried unter  09945/905033 gebeten.vbb 

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Mit dem Naturpark durch den winterlichen Arberwald

Bayer. Eisenstein. Auch wenn es jetzt schon ordentlich taut, hält sich der Schnee in den tiefen Wäldern nördlich des Arbers noch längere Zeit. Arbergebietsbetreuer Johannes Matt vom Naturpark Bayerischer Wald lädt am kommenden Mittwoch zu einer Winterwaldwanderung rund um Bayerisch Eisenstein ein. Die Teilnehmer können dabei auch Sagen und Geschichten aus dem Bayerischen Wald hören. Auf präparierten Winterwanderwegen werden die Besonderheiten des verschneiten Arberwaldes erkundet. Treffpunkt ist am 1. März um 10.30 Uhr im Wanderpark Bayerisch Eisenstein in der Ortsmitte. Die Wanderung dauert etwa drei Stunden. Im Anschluss lädt die Tourist-Info Eisenstein zu einer Tasse Tee ein. Anmeldungen bis 28. Februar, 12 Uhr bei der Tourist-Info unter 09925/94 03 16 erbeten. Die Veranstaltung ist kostenlos.bbz 

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Wie der Klimawandel den Bayerwald verändert

Morgen Vortrag im Pfarrsaal von Viechtach

Viechtach. Die nächste Abendveranstaltung im Rahmen der „Klimawochen im Landkreis Regen“ findet am morgigen Donnerstag, 23. Februar, um 19.30 Uhr, im Pfarrsaal der katholischen Kirche in Viechtach statt. Es spricht Dr. Claus Bässler von der Nationalparkverwaltung über „Sichtbare Folgen des Klimawandels im Nationalpark“.

Der Referent setzt sich wissenschaftlich mit den Folgen für die Region auseinander. Eigene Wetterdatenaufzeichnungen im Nationalpark bestätigen deutliche Temperaturanstiege, während die Summe des Jahresniederschlags unverändert blieb. Allerdings verzeichnet er weniger Niederschlag im Winter und mehr im Sommer.

Durch die wärmeren Temperaturen im April hat sich die Vegetationsperiode drei bis vier Wochen nach vorne verschoben. Bässler bringt den Klimawandel mit den Reaktionen auf die Pilz-, Tier- und Pflanzenwelt in Verbindung und stellt in den Arten Gewinner und Verlierer fest. So zählt zum Beispiel der Goldfüßige Schnellkäfer zu den Verlierern, der Trauer-Rosenkäfer zu den Gewinnern. Die Ursachen erklärt er morgen.

Eine weitere Veranstaltung findet am Donnerstag, 2. März, 19.30 Uhr, statt. Jörg Sommer, Vorstandvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung Berlin, referiert zum Thema „Warum wir den Klimawandel verhindern müssen, wie wir es können und wie eine klimafreundliche Welt aussieht“.

Den Abschluss der Klimawochen bildet eine Podiumsdiskussion am Dienstag, 7. März, 19.30 Uhr, zum Thema „Klimaschutz – und was machen wir?“ Diskussionsteilnehmer sind Landrat Michael Adam, Stadtpfarrer Dr. Werner Konrad, der Leiter des Technologie- und Förderzentrums für Nachwachsende Rohstoffe Straubing Dr. Bernhard Widmann und der Vorsitzende des Naturparks Bayerischer Wald Heinrich Schmidt. Moderatorin ist die Journalistin Manuela Lang.

Die Wanderausstellung „Klimafaktor Mensch“ des Bayerischen Landesamtes für Umwelt ist jeweils ab 17 Uhr vor den Abendveranstaltungen geöffnet. Sie befasst sich mit dem Klimawandel und seinen Folgen und gibt Tipps und Hinweise, wie ein klimafreundlicher Alltag aussehen kann. Für Gruppen und Schulklassen werden auf Anfrage ( 09942/3657) Führungen angeboten.

Die Klimawochen sind vom Arbeitskreis „Energie und Verkehr“, der Umweltstation Viechtach des Naturparks Bayerischer Wald, dem Ausschuss „Mission, Entwicklung, Bewahrung der Schöpfung“ des Pfarrgemeinderats Viechtach, dem Arbeitskreis Umwelt (AKU) und der Katholischen Erwachsenen Bildung (KEB) organisiert. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.vbb 

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Mobil mit Strom

Leidenschaftliches Plädoyer für die E-Mobilität zum Auftakt der Klimawochen im Landkreis Regen

Viechtach. Einen anregenden und mitreißenden Vortrag hörten etwa 90 Zuhörer am Dienstagabend im Pfarrsaal. Zur Eröffnung der Ausstellung „Klimafaktor Mensch“ im Rahmen der „Klimawochen im Landkreis Regen“ gewährte Referent Kurt Sigl hochinteressante Einblicke in seinem Einsatz für zukunftsfähige Mobilität und seine Antwort auf die Frage „Wie werden wir uns morgen fortbewegen?“

Nach einem einleitenden Musikstück des Jazz-Pianisten Sven Ochsenbauer und der Begrüßung durch den „Hausherrn“ Stadtpfarrer Dr. Werner Konrad sowie Dr. Wolfgang Schlüter, den Initiator der Veranstaltung, sprach Erich Muhr als stellvertretender Landrat ein Grußwort, in dem er die Aktivitäten des Landkreises hinsichtlich Klimaschutz und Energieeffizienz aufzählte; unter anderem soll 2017 das landkreisweite Energieeffizienznetzwerk starten. Auch Bürgermeister Franz Wittmann wies auf städtische Klimaschutzbestrebungen hin, etwa die Umstellung auf LED-Beleuchtung und die Fortbildung eines Angestellten zum Energiemanager.

Dr. Werner Wahliß vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Leihgeber der Ausstellung zitierte die Enzyklika „Laudato si“, in der Papst Franziskus den Klimawandel ausdrücklich als globales, also auch als kirchliches Thema bezeichnet. Wahliß konnte sich am Valentinstag auch ein passendes Zitat von Karl Valentin in leicht abgeänderter Form nicht verkneifen: „Alle reden vom Klimawandel, aber keiner tut etwas dagegen.“

Hauptreferent Kurt Sigl, der Präsident des Bundesverbandes E-Mobilität, ging von Anfang an in die Vollen. Der Ingolstädter, eigentlich von Beruf Schreinermeister und jahrelang als Fahrsicherheitstrainer bei Audi beschäftigt, erzählte von seinem Werdegang hin zum unkonventionellen Verfechter eines Umdenkens in Energie- und Mobilitätsfragen. Sein Schlüsselerlebnis sei gewesen, als er 2009 bei einem USA-Urlaub geräuschlose Elektro-Motorräder in den kalifornischen Dünen sah. Seine Neugier war geweckt, zurück in Deutschland ging er daran, Elektro-Motorrad-Fahrtraining anzubieten. Obwohl es damals bereits auf dem Papier einen „nationalen Entwicklungsplan“ zur E-Mobilität gab, musste er einen langwierigen „Marsch durch die Instanzen“ antreten, bevor er sein Vorhaben umsetzen konnte. Sigls Entschluss stand fest: „Ich gründe einen Bundesverband E-Mobilität.“ Dieser entstand dann wirklich mit sieben Gründungsmitgliedern und dem Ziel, rechtliche Rahmenbedingungen für E-Mobilität unter Nutzung erneuerbarer Energien zu schaffen. Inzwischen ist der Verband unter seinem findigen Vorsitzenden zu stattlicher Größe angewachsen.

Leidenschaftlich wandte sich Sigl mit seiner Zukunftsvision an das Viechtacher Publikum: „E-Mobilität ist facettenreich. Sie beginnt beim Pedelec, E-Bike, E-Roller und E-Motorrad, geht weiter beim E-Auto, beim Lkw, beim ÖPNV, ja bis hin zur Schifffahrt und zum Flugzeug.“ Eindringlich warnte Sigl davor, eine Entwicklung zu verschlafen, in der Deutschland schon überholt worden sei.

Lange Zeit habe die Autoindustrie hierzulande kein Interesse an Elektromobilität gehabt, und auch das Umdenken in der Bevölkerung erfordere Zeit: „Am Anfang fand man Pedelec-Nutzer bekloppt und E-Bikes nur interessant für alte Leute!“ Heute seien diese Fahrräder die Vorboten einer neuen Zeit. Global schreite die Entwicklung auf dem Gebiet der Elektromobilität rasend schnell voran. So sei im bolivianischen La Paz eine Elektro-Seilbahn geplant, die Millionen von Menschen oberhalb der Stadt befördern soll.

Sigl warb für kompromisslosere Denkansätze im Zeitalter rapide wachsender Mega-Citys: „Verkehre müssen vernetzt werden, die Autoindustrie muss sich mit Informationstechnologie-Giganten liieren!“ Wenn heute die Autoindustrie 85 Millionen Autos pro Jahr produziere, würden es gemessen am Anstieg der Weltbevölkerung 2050 hochgerechnet 250 Millionen Autos jährlich sein: „Das geht nicht mit fossiler Energie!“

Ganz konkret auch für deutsche Städte, wo Privatautos oft eher ein Ballast seien, forderte er: „Mehr Attraktivität für E-Roller, Roller-Sharing, Radschnellwege für E-Bikes!“ Harsche Kritik äußerte Sigl gegenüber dem Verband deutscher Autoindustrie: „Die haben die E-Mobilität blockiert. Deutschland ist Schlusslicht.“ So sei etwa der amerikanische E-Autohersteller Tesla dem deutschen Stand der Technik nach seiner Einschätzung um sechs bis sieben Jahre voraus. In der Region sei zwar mit dem E-Wald-Projekt ein schönes „Schaufenster“ für die neue zukunftsweisende Technologie geschaffen worden, aber deutschlandweit müsste mehr geschehen.

Dem Normalbürger empfahl Sigl den Umstieg auf E-Mobilität, die Rückbesinnung auf ressourcenschonende Fortbewegung, auch das Zufußgehen. „Wir sollen unser eigenes Fahrverhalten analysieren. Was brauche ich wirklich?“ Das Festhalten an alten Denkmustern sei dabei hinderlich: „Wer sich nicht verändert, bleibt stehen“, man solle auf allen Gebieten die neuen Technologien nicht behindern, sondern fördern: „Man muss etwas zum Positiven ändern, statt es totzuquatschen!“ Dazu gehöre nicht nur die radikale Abkehr von fossiler Energiegewinnung hin zu den erneuerbaren Energien, sondern auch der erste Schritt jedes Einzelnen: „Fangen Sie mit Pedelec an!“

Veranstaltet werden die „Klimawochen im Landkreis Regen“ durch den Landkreis Regen, den Arbeitskreis Energie und Verkehr, die Umweltstation Viechtach, den Naturpark Bayerischer Wald.be 

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